27.07.2022

Darf man inzwischen “Teuro” sagen zum Euro?

Vieles von dem, was der Euro versprochen hat, ist leider Theorie geblieben. Jetzt stehen wir da mit der Inflation - und nichts von dem, was uns versprochen wurde, ist gehalten worden.
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Mir fällt das nicht leicht. Ich mag die Grundidee des Euro. Er ist für mich so etwas wie der Einäugige unter den Blinden.

Wenn man theoretisch einäugig sein kann.

Denn sehr vieles von dem, was der Euro sein sollte, ist aus heutiger Sicht leider Theorie geblieben.

Harte Regeln für Schulden und Defizite der Staaten: pure Theorie. 

Unabhängigkeit von den Wünschen der Poliktiker in Rom, Paris oder Berlin: Theorie. 

Und Preisstabilität? Auch Theorie.

Der Euro und die Inflation: Wo stehen wir heute?

Man muss das aus heutiger Sicht sagen: Der Euro ist ein Teuro. Das ist in diesen Tagen nicht zu übersehen. Natürlich: Es herrscht Krieg in der Ukraine und die Folgen der Pandemie sind überall noch zu spüren. Aus China kommen jeden Tag neue Nachrichten über Unmut und Unruhen. Das ist schlecht für die Wirtschaft.

Aber dass der Euro derzeit ein Teuro ist, merken wir trotzdem im Alltag.

Hier sind die Inflationsraten der vergangenen Jahre.

Man kann gut sehen: An und für sich hat die EZB ihren Job einigermaßen hinbekommen. Preisstabilität ist nämlich ihr oberstes Ziel. Und bei zwei Prozent Inflation sieht sie dieses Ziel erreicht.

Mittelfristig.

Aber zuletzt eskaliert die Inflation.

Die grauen Felder sind übrigens Rezessionen. Die lösen dann das Inflationsproblem. Sind aber auch nicht angenehm.

Solange der Krieg die Energiepreise oben hält, wird der Euro ein Teuro bleiben. Und je länger das andauert, desto stärker wird es sich in die Psyche der Menschen eingraben. Geldpolitik hat viel mit PR zu tun. Und derzeit geht es in diese Richtung.

Was wir von Amazon lernen können

Viele Firmen legen jetzt Zahlen vor, die gar nicht so schlecht sind. Weil sie in der Lage sind, die Preise zu erhöhen. Bestes Beispiel: Amazon. Der Onlinegigant hat gerade die Preise für seinen Prime-Dienst empfindlich angehoben, was das Inflationsproblem endgültig auch denen klar gemacht hat, die es bisher ignorieren konnten.

Vielleicht ist das auch gut so?

Denn wenn man sich die langfristige Inflation kumuliert ansieht, dann wird das Ausmaß der eigentlichen Teuerung erst klar.

Und es ist sicher zu begrüßen, wenn mehr Menschen sich dieses Problems bewußt werden.

Ja, der Euro ist ein Teuro. Es klingt furchtbar und ist unangenehm zuzugeben. Aber die Evidenz ist eindeutig. Zwar gab es Phasen relativer Stabilität, aber die werden durch Phasen irrer Inflationsraten “ausgeglichen”.

Die Inflation führt zu gesellschaftlichen Problemen

Das ist ein Effekt, der das Hamsterrad antreibt und langfristig zum Nachteil der Vielen ist. Das ist der Effekt, der die Reichen reicher macht.

Die aktuelle, extrem hohe Inflation wird wieder zurück gehen.

Das ist dann das Signal für die Medien und die Politik, sich anderen Themen zuzuwenden.

Sich andere Probleme zu suchen.

Aber der langfristige Trend wird nicht enden.

Die Preise werden nicht zurückgehen dorthin wo sie einmal waren.

Und jeder, der im Jahr 2022 nicht mindestens zehn Prozent Gehaltserhöhung bekommen hat, zahlt die Zeche.

Dessen muss man sich bewußt sein. Ja, der Euro ist ein Teuro. Dass es auch anders ginge, zeigt die Schweiz. Aber das ist eine andere Geschichte. 

Wir in der Eurozone bekämpfen jetzt die Inflation mit höheren Zinsen während Italien eine Sonderbehandlung bekommt. Die Regeln für Schulden und Defizite sind schon lange gebrochen. Und die Inflation galloppiert. 

Kurz: Nichts von dem, was uns theoretisch versprochen wurde, ist gehalten worden.

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CEO Ibrahim Sagerer-Foric (c) BergWind Energy

Ob Wasserkraft, Windkraft oder Solarenergie: Erneuerbare Energien spielen in unserer Zeit eine zunehmend wichtige Rolle. Angesichts der Klimakrise entwickeln Startups vermehrt neue Technologien, die auf eine nachhaltigere Zukunft abzielen.

Auch das oberösterreichische Startup BergWind Energy will mit seinen neuen Produkten zur nachhaltigen Energieversorgung beitragen. Es bietet Kleinwindanlagen an, die an Seilbahnen, Brücken oder anderen Infrastrukturen installiert werden können. Darüber hinaus fungiert eine Werbefläche auf den Anlagen als eine umweltfreundliche Werbemöglichkeit für Unternehmen.

BergWind-Anlagen seien eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle”

Ab dem kommenden Jahr werden die neuen Produkte „BergWind 2000“ und „Powerflag“ verfügbar sein. Die Kleinwindturbine „BergWind 2000“ ist speziell für den Einsatz in Bergregionen, insbesondere in Skigebieten, konzipiert. Sie wird an Seilbahnen oder Brücken installiert, um die Vorteile der Höhenlagen optimal zu nutzen und bestehende Infrastrukturen einzubinden. So soll laut Unternehmen kein zusätzlicher Boden versiegelt werden. Darüber hinaus ist die Anlage mit einer Werbefahne ausgestattet, die Unternehmen als nachhaltige Werbefläche nutzen können.

Laut BergWind Energy kann jede Turbine bei einer Leistung von 2.000 Watt je nach Standort jährlich zwischen 1.500 und 2.500 kWh erzeugen. Auch bei Nacht und bewölktem Wetter bleibt die Energieproduktion laut Produktversprechen konstant. Das soll speziell für Skigebiete und Seilbahnbetreiber eine “umweltfreundliche und wirtschaftlich attraktive Energiequelle” darstellen.

Keine Bodenversiegelung durch Kleinwindturbinen

Die „Powerflag“ ist eine Windfahne, die traditionelle Fahnenmasten ersetzen soll. Die Fahnenfläche dient gleichzeitig als Rotorblatt, das den Wind einfängt und in Energie umwandelt. Zusätzlich bietet sie durch die Platzierung entlang von Straßen eine Werbefläche für Unternehmen. Durch die kompakte Größe und den flexiblen Standfuß kann die Powerflag ebenso auf Dächern oder auf Freiflächen installiert werden. Wie bei der Kleinwindturbine ist für die Installation der Powerflag keine Bodenversiegelung nötig, was CO2-Emissionen und Materialkosten einspart.

Das Besondere an den neuen Produkten liege in der Kombination von Energiegewinnung und Marketing: “Unternehmen können ihre bestehende Infrastruktur optimal nutzen und gleichzeitig nachhaltige Energie erzeugen”, so das Produktversprechen.

Energieerzeugung mit Marketing in einem Produkt

Das GreenTech-Startup wurde von CEO Ibrahim Sagerer-Foric und Co-Founder Nedeljko Milosevic ins Leben gerufen. Seit Jänner 2023 verfolgt das Unternehmen die Vision, Energieerzeugung mit Bergsport und Marketing in einem Produkt zu vereinen.

Zu seinen Kooperationspartnern zählen Unternehmen wie FE Business Parks, Kukla Waagenfabrik und Hypo Bank Immobilien und Leasing Vorarlberg. Darüber hinaus wird das Startup durch Förderprogramme unterstützt, darunter das Greenstart-Programm, bei dem BergWind im letzten Jahr zu den zehn Finalisten gehörte – brutkasten berichtete. Zudem finanziert sich BergWind zum Teil durch Dienstleistungen in Form von Innovationsworkshops, Produktentwicklung und Patenterstellung.

BergWind plant europaweites Wachstum

Mit dem offiziellen Marktstart im kommenden Jahr plant BergWind, europaweit zu wachsen. CEO Sagerer-Foric erklärt im Gespräch mit brutkasten, dass der Fokus des Startups zukünftig auf dem weiteren Ausbau liegen wird. Bereits jetzt zählen ein Skigebiet in Schweden, Salzburg und Kärnten sowie Unternehmen in Bayern und der Schweiz zum Kundenportfolio.

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