15.09.2022

Hype um Ethereum: Proof of Stake ist ein völliger Schmarren

Das vielgeliebte Ethereum ist ab heute nichts anderes als die absurde Fortsetzung eines gescheiterten Geldsystems. Proof of Stake ist Proof of Oligarchy.
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Ethereum Merge -
brutkasten-Kolumnist Niko Jilch | (c) brutkasten / Hintergrund (c) Kanchanara via Unsplash
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Es ist soweit. Unter lautem Getöse und den Fanfaren der internationalen Medien steigt Ethereum heute von “Proof of Work” auf “Proof of Stake” um. Landauf, landab wird das als größter Schritt bisher in der Welt der Kryptos gefeiert. Als Meilenstein. Vor allem von Menschen, die keine Ahnung zu haben scheinen, wovon sie reden.

Nun ist es natürlich der Ethereum-Community vorbehalten, den Konsensusmechanismus der eigenen Chain zu wählen. Proof of Stake hat ja auch Vorteile, angeblich. Es braucht zum Beispiel weniger Energie – und wird deshalb auch gerne als “grüne” Alternative zu Bitcoin vermarktet. Kein Artikel zum Thema unterschlägt diese angeblich wunderbare Sache. Einzig: Niemand stellt die Frage, wer profitiert. Niemand fragt, wozu es Ethereum überhaupt gibt. Und niemand erkundigt sich, wozu Bitcoin Proof of Work einsetzt. Wozu die Energie dient.

Also versuchen wir es heute.

“Ethereum und seine Nachahmer sind die Fortsetzung des bestehenden Finanzsystems”

Ethereum und seine Nachahmer sind nichts anderes als die Fortsetzung des bestehenden Finanzsystems mit anderen Mitteln. Proof of Stake ist exakt jenes System, das wir bei Dollar und Euro heute schon haben. 

Wer mehr besitzt, bekommt auch mehr. Die Macht liegt bei einem kleinen Zirkel an Insidern. Kommt uns das nicht bekannt vor? Bei Proof of Stake werden die Machtverhältnisse innerhalb des Systems zudem für immer zementiert. Wozu sollte ich je wieder einen Finger rühren, wenn ich permanent “Zinsen” erhalte?

Schon viele Proof of Stake-Chains

Absurd erscheint der Hype rund um den “Merge” auch, wenn man bedenkt, dass es bereits viele andere Proof of Stake-Chains gibt. Selbst wenn man Dollar, Euro etc. nicht mitrechnet: Was ist mit Tezos, Polkadot, Cardano und so weiter? Die betreiben Proof of Stake seit Jahren. Wo ist die große, tolle Innovation?

Ok, Ethereum hat einen gewissen Netzwerkeffekt. Es wird sich innerhalb dieses Sektors am Ende wohl durchsetzen und die Banken und Notenbanken können dann allerlei tolle Produkte auf Ethereum bauen, die die frühen Ethereum-Investoren unglaublich reich und mächtig machen. 

Good riddance!

In jedem Fall wird jetzt klargestellt, dass Bitcoin und “Krypto” zwei unterschiedliche Dinge sind.

Bitcoin ist ein neuartiges Geldsystem. Ein Durchbruch in der Computerwissenschaft. Eine potenzielle Verbesserung für Milliarden. Bitcoin ist die Lösung für das uralte Problem der Zentralisierung im Finanzsystem und das noch ältere Problem des Missbrauchs des Geldes durch Herrscher und Regierungen. Bitcoin ist dezentral.

Bitcoin: Der Energieverbrauch ist keineswegs ungerechtfertigt

Proof of Work stellt all das sicher. Der Energieverbrauch ist angesichts der Möglichkeiten, die Bitcoin bietet, keineswegs ungerechtfertigt. Er ist ein wichtiges Sicherheitsfeature und die Verbindung zur Realwirtschaft. Ironischerweise wird Bitcoins Strombedarf ultimativ den Erfolg des Systems garantieren, da Erzeuger überschüssige Energie monetisieren können und Bitcoin deshalb einen ökonomischen Anker in der analogen Welt hat. 

Die gesamte Energie-Debatte rund um Bitcoin wird bisher völlig falsch geführt und zukünftigen Generationen wohl lächerlich vorkommen.

Ethereum und die anderen Nachahmer können damit nicht einmal im Ansatz mithalten. Insofern ist der Umstieg auf Proof of Stake auch konsequent: Man gibt den Kampf gegen das Original auf und konzentriert sich auf eine eigene Nische. 

Dabei wünsche ich viel Glück und gute Unterhaltung.

Und dabei könnte man es auch belassen.

Aber leider werden die verbalen Attacken auf Bitcoin nicht aufhören. Die Kryptolobby hat Geld und Macht, das Narrativ des “besseren Bitcoin” ist wohl zu verlockend. Genau wie der süße Duft der ewigen Geldmaschine, die Proof of Stake für viele darstellt.

“Ethereum ist ab heute nur noch die absurde Verlängerung einer gescheiterten Idee”

Denen sei gesagt: Eure Zeit in der Sonne wird kurz sein. Ethereum ist ab heute nur noch die absurde Verlängerung einer gescheiterten Idee. Unter dem Vorwand der Dezentralisierung wird ein zentralisiertes System weiter inflationiert um den Insidern Zeit zur Flucht zu geben. 

Es wird eine Zeit lang gut aussehen für Ethereum. Wir werden noch viele Jubelmeldungen lesen, denn Ethereum ist keine Gefahr für das bestehende, Oligarchie-basierende Finanzsystem. Nein, Ethereum und dieses Finanzsystem sind ab heute ein und dieselbe Sache.

Proof of Stake ist nichts anders als Proof of Oligarchy. Ein völliger Schmarren.

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Das Flinn-Gründer-Team Hasib Samad, Markus Müller und Bastian Krapinger-Rüther | (c) Flinn
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Nicht ganz zwei Jahre ist es her, dass das damals frisch gegründete Wiener Startup Flinn den Abschluss seiner 1,8 Millionen Euro Pre-Seed-Kapitalrunde bekanntgab, wie brutkasten berichtete. Eine zwei Millionen Euro FFG-Förderung 2023 eingerechnet, stockte das Unternehmen nun auf ein Finanzierungsvolumen von insgesamt fast zehn Millionen Euro auf. Denn wie es heute via LinkedIn mitteilte, schloss es nun seine Seed-Finanzierungsrunde über sechs Millionen Euro ab.

Mehr als 30 Angels neben Lead Cherry Ventures, Speedinvest und SquareOne

Den Lead in der Runde übernahm Neuinvestor Cherry Ventures aus Berlin. Die Bestandsinvestoren Speedinvest aus Wien und SquareOne aus Berlin waren ebenfalls dabei. Dazu zählt Flinn in seinem LinkedIn-Posting mehr als 30 Business Angels auf, die sich an der Runde beteiligten, darunter etwa Matthias Weber, Ex-Präsident von Leica Biosystems, oder Michael Reitermann, Ex-CEO von Siemens Diagnostics.

“Hochwertige Produkte mit zehnfacher Effizienz entwickeln und betreiben”

“Dieses Investment wird uns in unserer Mission beschleunigen, die Hersteller von Gesundheitsprodukten in die Lage zu versetzen, hochwertige Produkte mit zehnfacher Effizienz zu entwickeln und zu betreiben”, heißt es vom Startup. Und Speedinvest-Partnerin Andrea Zitna kommentiert: “Flinn entwickelt sich schnell zum GoTo-Co-Piloten für führende Medizintechnikhersteller, wenn es um Regulierung und Compliance geht.”

Flinn: Von drei Ex-N26-Mitarbeitern gegründet

Das von den drei ehemaligen N26-Mitarbeitern Bastian Krapinger-Rüther, Markus Müller und Hasib Samad gegründete Startup will mit seiner KI-gestützten Lösung das Qualitätsmanagement für regulatorische Angelegenheiten vereinfachen. “Von der Automatisierung der Überwachung nach der Markteinführung bis hin zur Rationalisierung von Compliance-Prozessen entwickeln wir Tools, die das Qualitätsmanagement in Europa und darüber hinaus verändern”, heißt es von Flinn. Zuletzt holte das Startup auch den ehemaligen Tremitas-Gründer Tibor Zechmeister, der auch unter den Business Angels ist, ins Führungsteam, wie brutkasten berichtete.

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