15.09.2022

Ethereum-Merge ist vollbracht: Das bedeutet er für die Krypto-Szene

Der Ethereum-Merge wurde durchgeführt. Dabei geht es um die Umstellung von Proof of Work auf Proof of Stake. Zwei Experten erklären, was das für die Krypto-Szene bedeutet.
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Florian Wimmer und Andreas Freitag sprechen mit dem brutkasten über den Ethereum-Merge © Sergey Nivens/Adobe Stock
Florian Wimmer und Andreas Freitag sprechen mit dem brutkasten über den Ethereum-Merge © Sergey Nivens/Adobe Stock

Der Ethereum-Merge wird bereits seit mehreren Jahren diskutiert. Inzwischen hat der Wechsel von Proof of Work zum weniger energieintensiven Proof of Stake-Mechanismus stattgefunden. Was dies für die Krypto-Community bedeutet und welche steuerrechtlichen Folgen der Merge hat, haben der Blockchain-Experte Andreas Freitag und Blockpit-Co-Founder Florian Wimmer dem brutkasten erklärt.

Krypto-Szene überwiegend positiv gestimmt

Dass sich die zweitgrößte Kryptowährung der Welt hin zum Proof of Stake-Mechanismus bewegt wird von der Community unterschiedlich bewertet. Freitag und Wimmer sind sich allerdings einig, dass der Großteil den Merge durchaus positiv wahrnimmt. Die beiden Hauptargumente in der Szene seien laut Wimmer der Energieaspekt auf der einen und der Sicherheitsaspekt auf der anderen Seite.

Durch den Switch auf Proof of Stake würde Ethereum bzgl. des Energieverbrauchs um 99,95 Prozent besser da stehen, während die Frage nach Sicherheit und Dezentralisierung in diesem Fall schlechter abschneiden würde. “Die Stimmung in der Szene nehme ich insgesamt aber sehr positiv wahr, da der Schritt letztendlich notwendig ist, um die Skalierung voranzutreiben. Die Umstellung ist für Ethereum notwendig, um die nächste Evolutionsstufe zu erreichen”, meint Wimmer.

“Als würde man auf der Autobahn in vollem Tempo die Reifen wechseln”

Auch Andreas Freitag hält den Wechsel für technologisch spannend, da er die Diskussion schon seit Jahren beobachte. “Technologisch ist das aber so, als würde man auf der Autobahn, bergab und in vollem Tempo die Reifen wechseln”, erklärt er. Da man das Ethereum-Netzwerk nicht offline nehmen könne, erkennt er eine Herausforderung. Zugleich verstehe er den Schritt allerdings als weniger extrem, als wenn die weltgrößte Kryptowährung Bitcoin von Proof of Work auf Proof of Stake wechseln würde. Während Unternehmen im Falle von Bitcoin heutzutage dreistellige Millionenbeträge in Mining investieren, betont er einen Unterschied zu Ethereum: Hier gebe es kleinere Investments und dementsprechend weniger Widerstand, da man von Anfang an nur mit Grafikkarten minen konnte.

Was passiert bei einer Hard Fork?

Mit Blick auf möglichen Widerstand äußern sich beide Experten vorsichtig. Laut Andreas Freitag würde durchaus die Chance bestehen, dass ein Teil der Community, deren Geschäftsmodelle auf Mining aufgebaut wurden, das Update nicht mitmachen werden. In diesem Fall würde sich die Ethereum-Blockchain aufspalten. Folglich hätte man all seine Ethereum-Token doppelt. Zwei Fragen, die dadurch aufkommen würden: “Welcher ist der gültige Token? Welche Chain wird von der Community letztendlich akzeptiert?” – Antworten gebe es noch keine, allerdings ist sich Freitag sicher, dass sich das in den nächsten Wochen zeigen werde.

Steuerrechtlich würde diese Spaltung und eine Verdoppelung der Coins laut Wimmer durchaus Folgen mit sich bringen. Solange man die Coins hält, würde es in Österreich zwar initial erstmal keine Auswirkungen haben, im Falle eines Verkaufs aber durchaus eintreten. “Wenn man diese Coins verkauft, hat man 100 Prozent Gewinn gemacht und dieser wäre steuerpflichtig. In Österreich gibt es keine Haltefristen mehr, somit muss man sich darüber bewusst sein, dass das zu jedem Zeitpunkt der Fall wäre,” erklärt Wimmer. Dieser Fall wäre aber, wie erwähnt, erst dann relevant, wenn tatsächlich eine Spaltung stattfindet. Wimmer erklärt zusätzlich, was steuerrechtlich in jedem Fall beim Merge zu beachten ist:

“Das Mining war bisher immer klar geregelt: Wenn man Mining-Erträge erhält, sind diese sofort zu versteuern. Bei Staking ist das nicht ganz so klar, da verschiedene Fälle eintreten können. Wenn man tatsächlich an der Transaktionsverarbeitung beteiligt ist, würde man weiterhin wie beim Mining besteuert werden. Wenn es allerdings um die reine Kapitalüberlassung geht, würde diese nicht besteuert werden, solange man sie nicht verkauft.”

Dabei weist der Gründer allerdings auch auf viel Interpretationsspielraum hin, der hier noch bestehen würde.

Wird Bitcoin Ethereum folgen?

Könnte es passieren, dass Bitcoin nach einem erfolgreichen Merge bei Ethereum, ebenfalls zu Proof of Stake wechselt? Andreas Freitag verweist dabei auf den psychologischen Faktor und die Stimmung, die in der Community entstehen könnte. “Die Nervosität, dass das wirklich funktioniert und Bitcoin dann aussieht wie ein alter Dinosaurier, der den Planeten verpestet, könnte eintreten. Man könnte sich fragen: Wenn Ethereum beweist, dass es funktioniert, wieso sollte es Bitcoin dann nicht auch machen? Es sind aber noch weitere Punkte zu beachten”, meint Freitag. Dabei verweist er beispielsweise auf die limitierte Anzahl an Token, die es bei Bitcoin – ganz im Gegenteil zu Ethereum – gibt. Ob Bitcoin also ebenfalls zu Proof of Stake wechseln wird, würde davon abhängen, wie hoch der Druck in der Community werde.

Florian Wimmer ist da anderer Meinung. Für ihn stehe fest, dass Bitcoin immer bei Proof of Work bleiben wird. “Bitcoin hat ja eine ganz andere ökonomische Basis – hier geht es um den ‘Store of Value’. Gleichzeitig ist Bitcoin bei weitem nicht so kompliziert wie Ethereum und den smart contracts”, erklärt er. Da die Werte Sicherheit und Dezentralisierung bei Bitcoin um eine Vielfaches wichtiger wären, als bei Ethereum, ist sich der Krypto-Experte sicher, dass sich Bitcoin hier nicht wegbewegt: “Aus meiner Sicht wird Bitcoin zwar immer bei Proof of Work bleiben, alle anderen Chains müssen dies aber nicht.”

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  • Johanna Rachinger, Generaldirektorin Österreichische Nationalbibliothek
  • Ali Mahlodji, Gründer und Unternehmer
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  • Markus Fallenböck, Vizerektor Personal und Digitalisierung Universität Graz

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