12.04.2018

eSports-Offensive: willhaben startet eigenen Twitch-Kanal

Seit Ende letzten Jahres verfügt der größte Online-Marktplatz Österreichs willhaben über ein eSports-Team. Die Tickling Tentacles willhaben sind als Profi-Team im weltweit größten Game der Welt aktiv - League of Legends. Jetzt kann man ihnen fünfmal pro Woche beim Spielen zusehen.
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Die Streamer der Tickling Tentacles willhaben von links nach rechts: Xam, Bato, TinyTechie und Setrix

“Twitch ist weltweit die relevanteste Gaming-Plattform mit Millionen von Zusehern. Seit heute sind die Tickling Tentacles willhaben ein offizielles Mitglied dieser großen Community und werden rund fünfmal pro Woche für spannenden League-of-Legends-Content sorgen“, freut sich Marketing Manager Franz Vošicky, der die Esport-Aktivitäten von willhaben koordiniert.

+++ Österreich-Premiere: wíllhaben sponsert eSports-Team fünfstellig +++

Twitch.tv ist die wichtigste Streaming-Plattform in Sachen Gaming und Esports. Eine Präsenz auf dieser Plattform ist praktisch für jedes Team und jeden Spieler fast unerlässlich, um die Zielgruppe direkt zu erreichen. Es geht um Unterhaltung und im Falle von willhaben natürlich auch um effizientes Marketing. Die interessierten Gamer profitieren von dieser Aktion, können sie doch einem der Profi-Teams in Österreich jetzt live über die Schulter schauen. Das in Österreich verstreute Team trainiert täglich und hat große Hoffnungen für die kommenden Esport-Veranstaltungen.

Tickling Tentacles willhaben: Programm wie im TV

Der Sendeplan steht. Von Montag bis Freitag wird, ähnlich wie bei einem TV-Kanal, gestreamt. Dabei wechseln sich die fünf Stammspieler des Teams ab. Spaß, Interaktion mit den Fans und das gemeinsame Lernen stehen auf dem Programm. Die Marke willhaben soll immer ein Teil davon sein, aber nicht im Vordergrund stehen. Die Esports-Aktivitäten sind ein langfristiger Plan. So hat man etwa das Team mit Equipment vom Marktplatz ausgestattet und zuletzt auch ein Esports Camp für die Spieler organisiert. “Nachdem wir im vergangenen Jahr unser Esport-Engagement mit den Tickling Tentacles willhaben gestartet haben, ist ein eigener Twitch-Kanal für uns der nächste logische Schritt. Das verwendete Streamer-Equipment stammt dabei fast zur Gänze von unserem Marktplatz“, erklärt Mercedes Krutz, Head of Marketing & HR bei willhaben.

Wer den jungen Esportlern auf die Finger schauen will, kann das ab sofort tun: www.twitch.tv/ticklingtentacles

Twitch – 15 Millionen Nutzer in drei Jahren

Twitch.tv ist die weltweit führende Social-Media-Plattform für Fans von Videospielen. Hier treffen sich jeden Tag Millionen Gamer, um Videoinhalte zu streamen, anzusehen und sich auszutauschen. Die Zugriffszahlen des Streaming-Portals beeindrucken in regelmäßigen Abständen: Im Jänner 2018 erreichte Twitch.tv durchschnittlich 962.000 gleichzeitige Zuseher – und erreichte mehr Menschen als beispielsweise CNN. In Österreich gibt es rund 500.000 aktive User pro Monat, davon sind 83 Prozent zwischen 14 und 29 Jahren alt, 25 Prozent der Burschen im Alter von 11 bis 17 Jahren nutzen Twitch.tv regelmäßig.

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PlanRadar Co-Founder und CEO Sander van de Rijdt
PlanRadar Co-Founder und CEO Sander van de Rijdt | (c) der brutkasten / Martin Pacher

Hierzulande laufen nach wie vor die Regierungsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS mit ungewissem Ausgang. Die neue EU-Kommission steht dafür bereits. Währenddessen kommt nicht nur Österreich weiterhin nicht aus der Rezession heraus und auch die Prognosen bleiben recht düster. Entsprechend gibt es dieser Tage eine Häufung an dramatischen Appellen und Forderungen nach umfassenden Änderungen in der Wirtschaftspolitik.

Wie steht es wirklich um Österreich und die EU? Was sind nun die drängendsten Maßnahmen? brutkasten geht diesen Fragen gemeinsam mit führenden Köpfen der heimischen Innovationsszene nach.

PlanRadar-Gründer Sander van de Rijdt hält im brutkasten-Interview nicht mit deutlichen Worten zurück. Und er benennt dabei konkret, was es seiner Ansicht nach braucht, damit es in Österreich und der EU wirtschaftlich wieder bergauf geht.


brutkasten: Negativ-Nachrichten dominieren aktuell die Wirtschaftsberichterstattung. Ist die Situation wirklich so dramatisch?

Sander van de Rijdt: Das Gesamtbild zeichnet sich wirklich düster, insbesondere auch wie sich Österreich – und Deutschland – im Vergleich zum EU-Raum entwickeln. Den Vergleich zu den USA braucht man gar nicht erst zu suchen. Beim inflationsbereinigten Wachstum ist nur Luxemburg schlechter, von der Entwicklung von Staatsausgaben und Produktivität will man nicht sprechen. Aber wenn man tiefer reinschaut, gibt es nach wie vor Lichtblicke, also Nischen und Teilmärkte, die resilient sind und gut performen.

Welche gesamtwirtschaftlichen Maßnahmen sollten auf nationaler Ebene möglichst schnell umgesetzt werden? Was siehst du also als Must-Haves im Regierungsprogramm?

Es braucht eine sofortige Bremse bei den Staatsausgaben. Wir haben ganz klar ein Ausgaben- und kein Einnahmenproblem. Neue Steuern werden mit Sicherheit keine Lösung sein. Sie werden das dringend benötigte Wirtschaftswachstum weiter einbremsen. Im Gegenteil sollten Anreize für Vollzeit und mehr Produktivität geschaffen werden. Durch die sechste Urlaubswoche, Pensionserhöhungen und vollen Bezug bei Teilzeit wird sich das Problem der abwandernden und eingehenden Industrie höchstwahrscheinlich nicht lösen lassen.

Und wie sieht es auf EU-Ebene aus? Was sollte die neue Kommission unbedingt sofort angehen?

Einen Abbau der Bürokratie und einen vollen Fokus auf die Wettbewerbsfähigkeit Europas – den Draghi-Bericht nicht nur durchlesen und kritisieren, sondern die teils unbestrittenen Punkte einfach umsetzen. Let’s get the right sh*t done…

Was wären konkret für euch als Scaleup die wichtigsten Schritte auf nationaler und EU-Ebene?

Bürokratische Anforderungen wie DSGVO müssen überarbeitet werden. Wir sprechen hier von 15 Prozent weniger Profitabilität alleine aufgrund dieser Verordnung. Und dabei sind jene Startups und Ventures nicht einmal eingerechnet, die ihre Reise durch die hohe Komplexität wirklicher Compliance überhaupt niemals antreten und dadurch niemals volkswirtschaftlich etwas beitragen können. Das Werk stammt aus 2016. Unter Anbetracht der Schnelllebigkeit der IT ist es somit buchstäblich aus dem Mittelalter.

Du bist auch als Business Angel aktiv – was bräuchte es in diesem Bereich von politischer Seite?

Eindeutig Investitionsanreize. Hierfür muss das Rad überhaupt nicht neu erfunden werden, sondern es funktioniert bereits gut in anderen Ländern. Und der volkswirtschaftliche Effekt kann auch leicht nachgerechnet werden, da das Geld mit Hebel in den Kreislauf zurückfließt und damit einen viel wertvolleren Beitrag als auf dem Sparbuch leistet.

PlanRadar strebt ja auch mittelfristig einen IPO an. Was braucht es, damit die Wiener Börse bzw. zumindest eine europäische Börse dafür attraktiv ist?

Ein IPO hat uns als Gründer von Anfang an fasziniert, aber ob und wann dieser zustande kommt, lässt sich heute noch nicht mit Sicherheit sagen. Um als Marktplatz wirklich kompetitiv zu sein, muss sich hier allerdings auf europäischer Ebene etwas tun. Die Pläne gibt es schon länger, aber ob eine europäische Börse je realisiert werden kann, bleibt abzuwarten. Meiner persönlichen Meinung nach gibt es zu viele Stakeholder mit zu vielen konträren Interessen.

Aktuell wird nicht nur im Zusammenhang mit Börsengängen die Standortattraktivität stark diskutiert. War Abwanderung aus Europa für euch jemals ein Thema?

Jede Unternehmensführung sollte sich periodisch mit strategischen Themen wie Standortattraktivität, Kapitalmaßnahmen und Zukunftssicherheit beschäftigen. Genauso ist es auch bei uns. Und diese Dinge sind nie mit einer einzelnen Entscheidung abgearbeitet, sondern müssen immer wieder neu zum Wohle des Unternehmens betrachtet werden. Wir haben mittlerweile 16 Standorte weltweit und erleben dadurch natürlich genau, bei welchen Themen wir in Österreich noch Aufholbedarf haben.

Bitte eine Prognose: Was passiert, wenn jetzt nicht oder zu langsam Maßnahmen gesetzt werden?

Abwanderung der Industrie, Rezession, Wohlstandsverlust – Stichwort Griechenland.

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