10.02.2023

ESG Plus: Neue Studie warnt vor Greenwashing bei “nachhaltigen Fonds”

Sind Fonds in Österreich so nachhaltig, wie sie sich selbst deklarieren? Dieser Frage ist das österreichische Sozialunternehmen ESG Plus, das die Plattform Cleanvest betreibt, gemeinsam mit der Arbeiterkammer Oberösterreich nachgegangen.
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Armand Colard, Geschäftsführender Gesellschafter bei ESG Plus GmbH | (c) ESG Plus GmbH

Das österreichische Unternehmen ESG Plus ging 2019 an den Start und hat sich mit seiner Plattform Cleanvest auf die Messung des Impacts von Investmentprodukten spezialisiert. Einzeltitel, Portfolien aber auch ganze Fonds werden dabei anhand von zahlreichen sozialen, ethischen und ökologischen Kriterien geprüft.

Gemeinsam mit der Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ) hat das Unternehmen rund um den geschäftsführenden Gesellschafter Armand Colard nun eine neue Studie durchgeführt, die 180 Fonds am österreichischen Markt auf deren Nachhaltigkeit prüfte. Untersucht wurden Aktien-, Anleihen- und Mischfonds, die sich laut ESG Plus “selbst als nachhaltig deklarieren”.

Insgesamt wurden die Fonds anhand von 23 Kriterien geprüft, wobei ein Score von null (am schlechtesten) bis 100 Prozent (am besten) vergeben wurde. Neben Investitionen in Öl & Gas oder Atomenergie wurden beispielsweise auch Investitionen in Rüstungskonzerne, indigene Rechte oder Kinderarbeit berücksichtigt – die gesamte Liste an Kriterien findet sich in der Studie.

ESG Plus & AK OÖ: “Klare Definitionen” fehlen

Im Zuge der Untersuchung wurden sogenannte Artikel 8-Fonds und Artikel 9-Fonds untersucht. Dabei handelt es sich um eine in der EU seit 2021 geltende Offenlegungspflicht. So müssen beispielsweise Kapitalanlagegesellschaften ihre Fonds selbst klassifizieren. Artikel 8-Fonds berücksichtigen zwar Nachhaltigkeits-Aspekte, legen aber keinen ausschließlichen Fokus auf Nachhaltigkeit. Artikel 9-Fonds müssen hingegen genauere Kriterien erfüllen.

Klare Definitionen wann ein Fonds wie klassifiziert werden muss, fehlen bisher allerdings noch, wie ESG Plus und AK in der Studie kritisieren. So finden sich laut den Studienautoren unter den untersuchten Anlageprodukten auch Anleihenfonds, die unter anderem Anteile an Öl- und Gas-Konzernen, Automobilherstellern oder Fluggesellschaften enthalten. Rechtlich geht diese Vorgangsweise nach aktuellem EU-Recht allerdings in Ordnung, so die Expert:innen von ESG Plus und AK OÖ.

Die Forderung der AK OÖ

Im Zuge der Studie fordert die AK OÖ rechtliche Vorgaben für Nachhaltigkeitskriterien. Dazu heißt es: “Es braucht EU-weit klare, rechtlich bindende Vorgaben für ökologische und soziale Kriterien. Nur unter Einhaltung dieser sollten sich zukünftig Fonds als nachhaltig deklarieren dürfen.” Zum Schutz der Anerleger:innen sollte zudem eine Prüfung durch die jeweils zuständige Finanzmarktaufsicht zukünftig verpflichtend eingeführt werden, bevor ein Fonds als nachhaltig deklariert werden darf.

Für eine nachhaltige Fondsveranlagung gibt die AK auch einen Tipp: So sollten Konsument:innen Fonds, die nach Artikel 9 deklariert sind, ein Vorzug geben. Diese hätten in der Untersuchung auch den höchsten Score erzielt. Auch Fonds, die über eine Umweltzeichen-Zertifizierung verfügen, erzielten in der Regel einen höheren Score. Das Österreichische Umweltzeichen bewertet seit 2004 mehr als 200 Fonds nach eigenen Nachhaltigkeitskriterien.


*Disclaimer: Dieser Text sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Steuerberatung, Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Die Inhalte von brutkasten.com richten sich ausschließlich an natürliche Personen.

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Gründerteam von Scavenger AI: Felix Beissel und Maximilian Hahnenkamp (c) Scavenger AI
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Scavenger AI spezialisiert sich darauf, die Datenanalyse für Unternehmen zu vereinfachen. Ziel sei es, Lösungen bereitzustellen, die es Anwender:innen ermöglichen, „schnelle Antworten auf komplexe Fragestellungen zu erhalten, ohne auf umfangreiche IT-Ressourcen angewiesen zu sein“.

Nach der kürzlichen Einführung der Software zeigt sich bereits positive Resonanz: Innerhalb nur eines Monats gewann das Startup vier neue Unternehmen als Kunden hinzu und konnte seinen Umsatz steigern.

Markteinführung nach 1,1 Mio. Euro Finanzierung

Nach einer erfolgreichen Finanzierungsrunde im ersten Quartal 2024 erreicht Scavenger AI nun einen weiteren wichtigen Meilenstein: Die Software des Unternehmens wird offiziell auf dem Markt eingeführt. Bereits im April 2023 hatte sich das Startup eine Pre-Seed-Finanzierung in Höhe von 1,1 Millionen Euro gesichert, wie brutkasten berichtete. Das gewonnene Kapital floss in die Weiterentwicklung und Marktreife des Produkts.

Zu diesem Anlass äußert sich der österreichische Co-Founder Maximilian Hahnenkamp gemeinsam mit Co-Founder Felix Beissel: „Wir freuen uns sehr, dass das Produkt so gut von unseren Kunden angenommen wurde. Das zeigt uns, dass wir ein echtes Problem lösen und einen Mehrwert für Unternehmen stiften“.

2025: Verträge mit Gesamtvolumen von 200.000 Euro gesichert

Nur einen Monat nach dem offiziellen Markteintritt kann Scavenger AI bereits vier namhafte Kunden aus unterschiedlichen Branchen gewinnen: Telekommunikation, Supply Chain, Kosmetik und Einzelhandel. Dadurch erreichte das Startup nach eigenen Angaben einen monatlich wiederkehrenden Umsatz von über 10.000 Euro.

Zu den bisherigen Kunden zählen unter anderem der Fußballverein Austria Wien, die Strategie- und Managementberatung Concern Consulting sowie der Essenslieferdienst Snap Kitchen. Im nächsten Jahr soll das Wachstum weitergehen: Für das Jahr 2025 schließ das Unternehmen bereits Verträge mit einem Gesamtvolumen von über 200.000 Euro ab.

Scavenger AI soll als “KI-Unternehmensberater” fungieren

Das in Frankfurt ansässige Startup Scavenger AI hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen dabei zu unterstützen, wichtige Erkenntnisse aus einer Vielzahl von Rohdaten zu gewinnen. Mit der neuen Software können Firmen ihre Daten hochladen und mit verschiedenen Datenbanken verknüpfen. Laut dem Produktversprechen ermöglicht die Lösung Mitarbeitenden, Fragen zu stellen, die von der KI „in wenigen Sekunden“ beantwortet werden. Dabei durchsucht die Software sämtliche Tabellen in der Datenbank und liefert die Ergebnisse in Form von statistischen Analysen, Tabellen oder Grafiken.

Seit seiner Gründung im Jahr 2023 entwickelt Scavenger AI KI-Tools, die Unternehmen eine effizientere Entscheidungsfindung und folglich auch größere Erfolge ermöglichen sollen. Die Plattform fungiert als eine Art „KI-Unternehmensberater“ und verspricht, durch komplexe Datenanalysen Antworten auf zentrale Geschäftsfragen bereitzustellen.

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