28.01.2022

Erzberg Stollenpilze: Nach Popcorn und Whiskey erzeugen 3 Steirer Seitlinge im Erzberg

Das Startup setzt auf Regionalität in der Lebensmittelbranche und will ihre Stollen im Erzberg unter anderem für Bio-Kräuterseitlinge nutzen.
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Andreas Gremsl, Martin Gremsl, Wolfgang Mitterbäck
Copyright: Erzberg Stollenpilze. V.L.: Andreas Gremsl, Martin Gremsl, Wolfgang Mitterbäck

Das Gründer-Team bestehend aus den Brüdern Andreas Gremsl und Martin Gremsl sowie dem Lebensmittel- und Tourismusexperten Wolfgang Mitterbäck hat mit seinen Erzberg Stollenpilzen einen weiteren Schritt in der Lebensmittelbranche gewagt. Das Gebiet des in der Steiermark gelegenen Erzbergs hat das Trio bereits für den Maisanbau für Bio-Popcorn und die Whiskey-Herstellung genutzt. Nun setzt das Startup mit seinen Bio-Kräuterseitlingen erneut auf den Faktor Regionalität in der Lebensmittelindustrie.

Vom Mais-Whiskey zum Kräuterseitling

Für ihre 2017 gegründete GGM Produkt GmbH haben die Startup-Gründer bereits vor einigen Jahren das Potenzial des Erzberg-Stollens für sich entdeckt. Für die Reifung ihres Whiskeys habe er beispielsweise ideale Temperaturbedingungen, meinen sie. Ab dem geplanten Verkaufsstart im Jahr 2023 kann man sich darüber ein eigenes Urteil bilden. Währenddessen sind die Bio-Kräuterseitlinge des Startups bereits im Handel erhältlich. Auch die Pilze sollen im Erzberg-Stollen ideale Bedingungen zum Anbau haben. Mitterbäck und die Brüder Gremsl betonen dabei den natürlich geschützten Anbau, die mineralhaltige Umgebung, die Bergluft, das Quellwasser und auch das energieschonende Wachstum.

Im Erzberg haben sie deshalb für 15 Jahre zwei Stollen von der VA Erzberg gepachtet. In einem davon wurde die Zuchtanlage der Stollenpilze installiert, um sich zum Thema Lebensmittel am Erzberg breiter aufzustellen. Im Sommer 2021 kam dann eine Kooperation mit der Billa-Gruppe zustande: Die Erzberg-Pilze sind bereits bundesweit in Billa-Plus-Filialen erhältlich. In der Steiermark und in Kärnten sind sie zudem auch in regulären Billa-Märkten zu kaufen. Zusätzlich zum Lebensmittelhandel konzentrieren sich die Gründer auch auf die Belieferung der Gastronomie, was ihren Fokus auf Regionalität erneut unterstreicht. Gegenüber der Kleinen Zeitung Steiermark erklärten sie kürzlich, dass das Umsatzziel bei zwei Millionen Euro in drei Jahren liege.

Am Dienstag im Pitch bei 2 Minuten 2 Millionen

Für ihr Unternehmen bringen die drei Gründer ihre fachlichen Kenntnisse in der Produktentwicklung, der Landwirtschaft und der Finanzierung zusammen. Am Dienstagabend kann man sich ein genaueres Bild vom Team und ihren Erzberg Stollenpilzen machen. Dann treten sie in der Sendung “2 Minuten 2 Millionen” auf und präsentieren ihr Produkt vor den Investoren.

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Die Gründer von ElephantSkin mit McWin
v. l. n. r. Mario Greis (CPO ElephantSkin), Henry McGovern (Founding Partner McWin) und Raphael Reifeltshammer (CEO ElephantSkin) (c) ElephantSkin

Mit seinen patentierten “WETnDRY-Handschuhen”, die über 30 Waschgänge standhalten sollen, reduziert das Salzburger GreenTech-Scaleup ElephantSkin laut eigener Angabe den CO2-Fußabdruck von Restaurants um durchschnittlich 97 Prozent, den Plastikmüll um 99 Prozent und die Kosten für Unternehmen um mindestens 25 Prozent.

Seit der Gründung 2020 gewann ElephantSkin renommierte Partner für sich, wie die Supermarktkette Lidl, die Pizzakette Domino’s und zuletzt im November 2024, die Hospitality-Gruppe Abu Dhabi National Hotels (brutkasten berichtete).

Im Jänner dieses Jahres schloss ElephantSkin eine strategische Partnerschaft mit McWin Capital Partners (McWin). Mit seinem McWin Food Tech Fund I spezialisiert sich das britische Private-Equity- und Risikokapitalunternehmen auf die Lebensmittelindustrie.

Langfristig weg von Plastik

Im Rahmen der Partnerschaft möchte McWin die aktuell in den täglichen Arbeitsprozessen verwendeten Einweg-Plastikhandschuhe bei Restaurants reduzieren und die Einführung der Mehrwegprodukte von ElephantSkin vorantreiben.

In einer strategischen Partnerschaft wird McWin für Umsatz nach dem Sweat-Equity-Prinzip sorgen. McWin wird dabei als “strong industry partner” gesehen. Der McWin Food Tech Fund I erhält laut Vereinbarung die Möglichkeit, eine Kapitalbeteiligung am Unternehmen zu erwerben. Um sich die Minderheitsbeteiligung an der Susta Sustainable Merchandise Handels GmbH “zu verdienen”, soll McWin für Umsätze im zweistelligen Millionenbereich sorgen, heißt es.

McWin hat bereits die Einführung bei führenden, weltweit bekannten Marken wie Popeyes, Subway und Burger King ermöglicht. Im kommenden Jahrzehnt wird ein Anstieg auf 30 Milliarden US-Dollar Gesamtwert im Markt für Einweghandschuhe erwartet. Gründe dafür sind strengere Vorschriften, sowie die Erschließung neuer Marktregionen, insbesondere in Afrika und Südamerika.

ElephantSkin: mehrere Unternehmen standen zur Auswahl

„Nach unserer erfolgreichen Markteinführung haben wir uns mehrere Unternehmen angesehen, um eine strategische Partnerschaft im Lebensmittel Ökosystem beziehungsweise im Hospitality-Sektor einzugehen und sind nach eingehender Analyse zum Entschluss gekommen, dass McWin der richtige Partner für uns ist, um unser Geschäft sehr gezielt zu skalieren”, sagt Raphael Reifeltshammer, CEO von ElephantSkin.

Martin Davalos, Partner und Leiter FoodTech bei McWin Capital Partners, sagt: „Die Partnerschaft mit ElephantSkin markiert den Beginn einer transformativen Ära auf dem Markt für Einweg-Plastikhandschuhe und schafft einen Präzedenzfall für Nachhaltigkeit und Innovation im Lebensmittel-Ökosystem. Wir teilen ein unerschütterliches Engagement für bahnbrechende Lösungen, die nicht nur der Umwelt zugutekommen, sondern auch die Arbeitsbedingungen und die Hygienestandards verbessern.“

Über McWin

McWin Capital Partners ist eine spezialisierte Private-Equity- und Risikokapitalgesellschaft, die sich dem Lebensmittel-Ökosystem widmet. McWin verwaltet insgesamt über 1 Milliarde Euro in drei Fonds – McWin Food Ecosystem Fund, McWin Restaurant Fund und McWin Food Technology Fund. Diese Funds unterstützen Gründer:innen und CEOs bei nachhaltigen Veränderungen in der Lebensmittelindustrie.

Seit 2021 hat McWin mehr als 20 Foodservice- und Lebensmitteltechnologieunternehmen in der Wachstums- und Reifephase unterstützt. McWin stellt neben Kapital für Wachstum auch ein Netzwerk an erfahrenen Gründer:innen in der Lebensmittelindustrie bereit.

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