06.10.2021

Erste Private Capital: Ralf Kunzmann bündelt Startup-Investments für Erste Group

Ralf Kunzmann wechselt vom aws Gründerfonds zur Erste Group und baut dort den CVC Erste Private Capital auf.
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V.l: Ralf Kunzmann, Werner Edlinger, Thomas Bobek – das neue Team der Erste Private Capital © Erste/Huger
V.l: Ralf Kunzmann, Werner Edlinger, Thomas Bobek – das neue Team der Erste Private Capital © Erste/Huger

Ralf Kunzmann war in der Startup-Szene in Österreich lange als das Gesicht des aws Gründerfonds bekannt, den er mitaufgebaut hat. Nach acht Jahren hat er die Austria Wirtschaftsservice nun verlassen und wechselt zur Erste Group. Was er dort genau macht, war bisher nicht bekannt, aber nun lüftet die Erste das Geheimnis: Kunzmann leitet seit 1. Oktober die neu geschaffene Erste Private Capital GmbH, mit der die Startup-Investments der Bank in Form von Corporate Venture Capital (CVC) gebündelt werden sollen. Bisher hat die Erste Group über diverse Vehikel und Fonds wie Tauros Capital oder auch den Gründerfonds in Startups investiert. In Zukunft kann sich die Bank auch Co-Investments mit Private-Banking-Kunden vorstellen, wie der brutkasten auf Nachfrage erfuhr. Die genaue Strategie werde aber erst ausgearbeitet.

Rückkehr der Erste zur Assetklasse

Kunzmann übernimmt die Leitung des Private Equity Geschäfts gemeinsam mit Werner Edlinger und Thomas Bobek. „Die Erste Group hat sich seit vielen Jahren als Innovations- und Marktführer insbesondere auch bei der Etablierung neuer Geschäftsfelder bewiesen. Mit ihrem Investment in den aws Gründerfonds war die Erste Group die erste Bank, die sich nach der Finanzkrise sehr erfolgreich der Asset Klasse Venture Capital und Private Equity gewidmet hat. Gemeinsam werden wir nun diesen Geschäftsbereich noch intensiver auf- und ausbauen und das große Potenzial für Private Equity Investitionen in den Kernmärkten der Erste Group ausschöpfen”, so Kunzmann.

Die Erste Private Capital ist eine Tochtergesellschaft der Erste Asset Management, die ein Vermögen von rund 74,5 Milliarden Euro verwaltet. „Wir haben in unserer Region gemeinsam mit der Erste Group Bank ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse der Unternehmer und Unternehmerinnen, wie auch für unsere Investoren. Wir sind einer der führenden Asset Manager in der Region und wollen mit der neu etablierten Anlageklasse Private Equity unser Angebot in diesem Wachstumsmarkt ausbauen”, so Heinz Bednar, Vorsitzender der Geschäftsführung der Erste Asset Management.

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CFO Günter Hagspiel, CEO Michael Leitner, Gründer Christopher Schöpf (v.l.n.r.) (c) e.bs AG

Die in Dornbirn ansässige e.battery systems AG (e.bs AG) ist auf die Entwicklung und Herstellung maßgeschneiderter Batterie- und Energiespeichersysteme spezialisiert. Im Jahr 2019 wurde e.bs AG – damals noch als GmbH – als Spin-Off von AKKU Mäser gegründet. Mit der erfolgreichen Finanzierungsrunde und der strategischen Übernahme der deutschen kumkeo GmbH unterstreicht die e.bs AG nun ihren Wachstumskurs der letzten Jahre.

e.bs AG erhält Investment in Höhe von 11 Mio. Euro

Die e.bs AG schließ ihre im Jahr 2023 gestartete Finanzierungsrunde erfolgreich ab und erzielte dabei ein Gesamtvolumen von 11 Millionen Euro. Das Kapital stammt sowohl von bestehenden Aktionären als auch von neuen Investoren. Den größten Anteil trugen die beiden Lead-Investoren Udo Filzmaier und Heinz Senger-Weiss bei.

CFO Günter Hagspiel kommentierte den Abschluss der ersten Finanzierungsrunde: „Wir sind sehr dankbar und stolz, dass sowohl bestehende Aktionäre als auch in etwa im selben Umfang neue Investoren das Unternehmen mit frischer Liquidität für die weiteren Wachstumsziele unterstützen“.

e.bs AG übernimmt deutsches Unternehmen

Neben dem Abschluss der Finanzierungsrunde gab die e.bs AG auch die erfolgreiche Übernahme der kumkeo GmbH bekannt, die künftig unter dem Namen e.bs kumkeo GmbH firmiert. Das in Hamburg und Kiel ansässige Unternehmen ist auf skalierbare IT-Lösungen und digitale Transformationsstrategien spezialisiert, insbesondere im Bereich erneuerbare Energien.

Durch die Fusion entstehe ein „leistungsfähiges, international aufgestelltes Unternehmen“, das seinen Kund:innen künftig ein „noch breiteres Angebot an innovativen und skalierbaren Lösungen“ anbieten will, erklärt CEO Michael Leitner. In den kommenden Monaten sollen die Standorte und Teams beider Unternehmen zusammengeführt werden. Ziel sei es, „Synergien zu nutzen, das Geschäft weiter auszubauen und die gemeinsame Marktpräsenz zu verstärken“.

Konsoldierter Jahresumsatz von 25 Mio. Euro

Die e.battery systems AG entwickelt Batterielösungen, die nicht nur hohe Leistung erbringen sollen, sondern auch auf Ressourcenschonung ausgerichtet sind. Die Gesellschaft hat bereits drei Produktlinien auf den Markt gebracht: Battery Packs, Second-Life Energiespeicher und ein Battery Management System. Ziel sei es, mit leistungsstarken Batteriesystemen die Elektromobilität voranzutreiben. Der Second-Life-Ansatz trägt zur Nachhaltigkeit bei, indem die Energiespeichersysteme erneut einsetzbar sind, so das Produktversprechen. Durch den verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen will die e.bs AG ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Energiewelt leisten.

Durch die Übernahme verfügt das Unternehmen künftig über Standorte in Dornbirn, Hamburg und Kiel, während die Produktion weiterhin durch einen Partnerbetrieb in Niš (Serbien) erfolgt. Das neue Gesamtunternehmen beschäftigt laut eigenen Angaben insgesamt 120 Mitarbeitende und erzielt einen konsolidierten Jahresumsatz von 25 Millionen Euro.

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