17.04.2023

Erste Operation mit einem DaVinci OP-Roboter – Trennung einer Hufeisenniere geglückt

Das Team der Abteilung für Urologie im Landesklinikum Wiener Neustadt führte, eigenen Worten nach, weltweit erstmals die Trennung einer Hufeisen-Niere mit einem DaVinci OP-Roboter durch. Die Operation wurde auf einem großen internationalen Kongress für Roboter-Chirurgie in den USA vorgestellt und für den Best Video Award nominiert.
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DaVici Op-Roboter, XI, Landesklinikum Wr. Neustadt
(c) Intuitive - Der Davinci OP-Roboter XI kam im Landesklinkum Wr. Neustadt zum Einsatz.

Eine Hufeisenniere ist eine angeborene Fehlbildung mit teilweiser Verschmelzung der beiden normalerweise getrennt liegenden Nieren, sodass sie die namensgebende Form eines Hufeisens bilden. Es handelt sich nicht um eine Krankheit, sondern um eine anatomische Normabweichung (Anomalie). Die Trennung dieser gilt in der Medizin als äußerst komplexer Vorgang. In diesem Fall, in dem der DaVinci Op-Roboter im Landesklinikum Wr. Neustadt zum Einsatz kam, gab es noch einen zusätzlichen Faktor zu bedenken.

DaVinci OP-Roboter: Operation nominiert

“Bei der sogenannten Heminephroureterektomie, der Trennung der Hufeisenniere und Entfernung des Harnleiters unter Mitnahme eines Blasenanteils, gibt es schon unter normalen Umständen nicht kalkulierbare Situationen”, erklärt Bojidar Kassabov, Coach für robotische Chirurgie. “Dieser sehr seltene und speziell gelagerte Fall einer Hufeisenniere mit einer Krebserkrankung des Nierenbeckens war für das gesamte Team eine große Herausforderung. Wir wollten nicht nur das Leben der Patientin retten, sondern auch ihre Lebensqualität erhalten. Unsere chirurgische Leistung wurde für einen großen internationalen Kongress für robotische Chirurgie in den USA nominiert und ich hatte die Möglichkeit, die Operation mit einem Video der OP und einem wissenschaftlichen Fachartikel dort vorzustellen.”

Zur Erklärung: Der “DaVinci Op-Roboter XI” kombiniert laut Chirurgen-Team die Vorteile einer minimal-invasiven Chirurgie mit 3D-Visualisierungstechniken. Das Operationssystem führt dabei keinen Operationsschritt selbstständig aus, sondern dient als “verlängerter Arm” der Chirurg:innen. Nervenfasern, Gewebe und Gefäße werden hierbei geschont, indem das Operationsgebiet dreidimensional und hochauflösend auf dem Bildschirm dargestellt wird. Die Steuerbefehle der Ärzt:innen werden an “hochpräzise Instrumente” weitergeleitet.

“Ein Meilenstein”

“Das Landesklinikum Wiener Neustadt war das erste Klinikum in Niederösterreich, das – auch dank Primar Johann Hofbauer – einen hochmodernen DaVinci Xi Operationsroboter in den Patientenbetrieb nehmen konnte. Dieser steht heute in unserem Haus mehreren chirurgischen Abteilungen zur Verfügung. Neben der Bereitstellung hochmoderner Technologien ist hierbei das hohe fachliche Können unserer Chirurginnen und Chirurgen entscheidend, hervorragende Ergebnisse im chirurgischen Grenzbereich zu erzielen. Die von Oberarzt Bojidar Kassabov durchgeführte, wegbereitende Operation einer komplexen Hufeisenniere ist ein herausragender Meilenstein in der klinischen Behandlung schwieriger onkologischer Patientenfälle, die an unserem Klinikum geleistet wird”, erklärt der ärztliche Direktor Ojan Assadian diesen fachlichen Erfolg der robotergestützten Chirurgie.

Bei der betroffenen Patientin war die Fehlbildung, bei der die Nieren im unteren Polbereich zu einer verschmolzen sind, angeboren. Hierbei sind laut Abteilungsvorstand Martin Haydter anatomischen Strukturen wie etwa der Harnleiter stark verändert, was die operative Situation extrem schwierig mache.

DaVinci OP-Roboter: Das Problem in diesem Fall

“Bei einem Krebs des Nierenbeckens wird normalerweise eine Niere entfernt, was in diesem Fall nicht möglich war” präzisiert Haydter abschließend. “Die ganze Niere zu entfernen, hätte für die Patientin eine enorme Einschränkung der Lebensqualität bedeutet, da sie lebenslang dialysepflichtig geworden wäre. Daher haben wir uns entschieden, die Niere am Unterpol zu trennen und dann die tumortragende Seite komplett zu entfernen, und zwar minimal invasiv mittels Roboter-Chirurgie. Es sind weltweit weniger als zehn Fälle dokumentiert, wo eine ähnliche OP durchgeführt wurde, jedoch nur zwei mit einem schonenden OP-Roboter. Die an der Abteilung für Urologie in Wiener Neustadt durchgeführte Operation war in ihrer Art einzigartig und wurde so noch nie gemacht.”

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Augmented Reality (AR) lässt sich in der Industrie vielfältig einsetzen. Unter anderem kommt die Technologie zum Einsatz, um Mitarbeiter:innen in einer sicheren Umgebung zu trainieren. Eine Lösung dafür entwickelte das 2021 gegründete Tiroler Startup AR-Technology rund um die beiden Gründer Axel Schnaller und Richard Hirschhuber.

Die sogenannte “AR Tool Tracking Solution” von AR-Technology integriert dabei reale Werkzeuge in Augmented Reality (AR) Umgebungen. Durch ein System bestehend aus einem Stylus und einem AR-Headset können Anwender:innen präzise Arbeiten wie Schrauben oder Löten in einer virtuellen Umgebung durchführen. Zu den Anwendern zählten bekannte Unternehmen aus der Automotive-Branche wie beispielsweise VW, BMW und Nissan. Aber auch im MedTech-Bereich wollte das Unternehmen Fuß fassen.

Finanzierungsrunde 2023

Im April 2023 gab das Unternehmen den Abschluss einer Finanzierungsrunde bekannt. Damals holte man zwei Investoren an Bord, die sich mit jeweils 500.000 Euro für neun Prozent der Firmenanteile an AR-Technology beteiligt haben. Bei den Investoren handelte es sich um ein Tiroler Family Office sowie Onsight Ventures, spezialisiert auf Zukunftstechnologien. (brutkasten berichtete). Für Hirschhuber war es das zweite Investment innerhalb kurzer Zeit: Erst Anfang April 2023 hatte er für ein weiteres Startup, MXR Tactics, ebenfalls ein Millioneninvestment kommuniziert.

Sanierung wird nicht angestrebt

Im Zuge der Finanzierungsrunde für AR-Technology hieß es, dass man kontinuierlich wachsen möchte. Diesen Plan wird AR-Technology nun jedoch nicht mehr umsetzen können. Wie dem KSV1870 zu entnehmen ist, hat die AR Technology GmbH am 25. September die Eröffnung eines Konkursverfahrens am Landesgericht Innsbruck beantragt. Dazu heißt es: “Das Insolvenzgericht prüft nunmehr, ob sämtliche Voraussetzungen für eine Eröffnung des Verfahrens vorliegen”. Von Seiten des KSV1870 erwartet man jedoch, dass zeitnah ein Konkursverfahren eröffnet und ein Insolvenzverwalter bestellt wird.

Von diesem bevorstehenden Insolvenzverfahren sind laut KSV1870 neun Dienstnehmer:innen betroffen. Die Passiva sollen sich auf rund 1,2 Millionen Euro belaufen. Weiters heißt es vom Kreditschutzverband: “Wir erwarten eine rasche Schließung des operativen Betriebes der AR Technology GmbH, da eine Sanierung der Insolvenzschuldnerin nicht angestrebt wird.”

Die Gründe der Insolvenz

Doch was führte nun zur Insolvenz? brutkasten liegen Informationen aus dem Gesellschafterkreis vor, wonach AR-Technology bereits Aufträge mit zwei großen Medizinunternehmen in der Pipeline hatte, die jedoch kurzfristig abgesagt wurden. Zudem hätte es auf Kundenseite zu wenig Marktakzeptanz von Augmented Reality gegeben. Viele Kunden zeigten zwar Interesse, waren jedoch nicht bereit, in die Technologie zu investieren.


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