23.11.2017

Erste Bank und Sparkassen digitalisieren Kreditkarte und punkten im Innovationswettlauf

Die mobile Bezahlrevolution geht mit der Sparkassengruppe, als digitaler Vorreiter, weiter. Denn eine Kreditkarte von Erste Bank und Sparkassen wird nun digital und kommt auf das Smartphone. Im Zuge dessen kommt auch die erste, HCE-basierte Kontaktloszahlung auf den Markt.
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Thomas Schaufler (c) Erste Group

„Wir haben maximale Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit beim Bezahlen mit dem Handy auf ein neues Level gehoben“, sagt Thomas Schaufler, Privatkundenvorstand der Erste Bank. Denn ab sofort bietet die Sparkassengruppe ihren Kunden die Möglichkeit, mit ihrem Android-Smartphone weltweit kontaktlos an Bankomatkassen bezahlen oder künftig auch kontaktlos Geld beheben. Dabei wird die bestehende s Mastercard in der George Go App digitalisiert. Somit hat man seine Kreditkarte ident am Handy verfügbar, inklusive persönlichen Limits, Pin-Codes und Ablaufdaten. Der wie bei bisher üblichen Lösungen mühsame Austausche der SIM-Karte entfällt und man kann sofort starten.

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Gewinnt am Ende Goliath?

Banken und Kreditinstitute gerieten in den vergangenen Jahren durch die enorme Innovationskraft von Fintechs unter Druck. Das Fintech Revolut hat beispielsweise bereits etwa 1 Million Kunden, N26 aus Berlin hat im Sommer eine halbe Million Kunden bekannt gegeben. Bei Europas führenden Fintechs ist die Technologie, des kontaktlosen Zahlens und der Geldbehebung mit dem Smartphone, jedoch noch nicht angekommen. Bisher bieten nur große Player wie Apple, Samsung oder auch Google eigene Zahlungsmethoden an, die nach und nach auch den europäischen Markt erobern sollen. Es scheint als ob rund um das Zahlen mit dem Smartphone mittels NFC-Technik, die erste Runde an die Corporates geht.

 

(c) Erste Group

Die Funktionsweise der digitalen Kreditkarte

Die drei Voraussetzungen zur Nutzung des neuen Services der Erste Bank und Sparkassen sind eine s Mastercard, ein NFC-fähiges Smartphone mit Android ab Version 4.4. und die George Go-App. Die Bezahlung an der Kasse erfolgt dann einfach durch Hinhalten des Smartphones an den NFC-fähigen Bezahlterminal. Die App selbst muss nicht geöffnet sein, sondern das Handy muss nur „aufgeweckt“ und die NFC-Funktion am Handy aktiviert sein. Die s Mastercard wird einmalig beim Einrichten als Standardbezahlmethode in der George Go App definiert. Da Apple die NFC-Schnittstelle in ihren Geräten nicht für Dritte freigibt, ist die Lösung vorerst Smartphone-Nutzern mit dem Betriebssystem Android vorbehalten. Die Erste Bank und Sparkassen setzen bei ihrem neuen Produkt übrigens auf den international bereits bewährten Digitalisierungsservice von Mastercard (MDES). „Wir sind stolz darauf, einen so innovativen Partner für die Österreich-Premiere einer digitalisierten Mastercard gewinnen zu können“, freut sich Gerald Gruber, General Manager von Mastercard Österreich.

Wie steht es um die Sicherheit?

Diese Bezahlrevolution macht die sogenannte HCE-Technologie (Host Card Emulation) möglich. HCE bedeutet, dass eine physische Karte auf einem Android Smartphone digitalisiert wird und einen sogenannten Token erhält. Der Token ist eine eindeutige Referenz zur physischen Karte. Der Vorteil dieser Lösung ist, dass beim Bezahlen keine Kartendaten mehr mit dem Händler ausgetauscht werden und somit der Schaden aus potentiellem Datendiebstahl minimiert werden kann. „Nächstes Jahr werden wir auch andere Kreditkarten sowie die normale Bankomatkarte digitalisieren und so kontaktloses Bezahlen am Handy weiter ausbauen“, erklärt Thomas Schaufler abschließend. (PA/Red)

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Christian Praxmarer, ab sofort COO, sowie Darren Verlenden, ab sofort CEO von Single Use Suport (c) Single Use Support

Das 2016 gegründete Tiroler Scaleup Single Use Support entwickelt und erzeugt mechatronische Anlagen für die Pharmaindustrie. Konkret hat sich das Unternehmen der Gründer Johannes Kirchmair und Thomas Wurm auf Komplettlösungen für den Umgang mit Flüssigarzneimitteln spezialisiert. Single Use Support positioniert sich indes als Anbieter von innovativen Flüssigkeitsmanagement- und Kühlkettenlösungen für die biopharmazeutische Industrie.

Mehrheitsübernahme nach Exit-Gerüchten

Gut sieben Jahre nach seiner Gründung stand ein “Milliarden-Exit” im Raum – damals soll der Laborausrüster Sartorius Interesse an einer Übernahme bekundet – brutkasten berichtete. Im Mai dieses Jahres kam schließlich die Botschaft zur Mehrheitsübernahme. Allerdings nicht vom besagten Laborausrüster. Die dänische Novo Holdings übernahm mit 60 Prozent die Mehrheit an Single Use Support – der Kaufpreis wurde nicht genannt.

Nun bekommt das Unternehmen mit Darren Verlenden einen neuen CEO. Zuletzt war Verlenden als Executive Vice President für den Bereich Prozesslösungen bei der Merck KGaA Darmstadt Deutschland tätig. Bisher weist Verlenden über 20 Jahre Erfahrung im Life-Science Bereich vor. In seiner neuen Position soll er für die Wachstumsstrategie und den Ausbau der globalen kommerziellen und operativen Präsenz des Tiroler Scaleups verantwortlich sein.

Verlenden wird CEO, Praxmarer nun COO

“Ich freue mich darauf, einem so talentierten Team beizutreten und Single Use Support dabei zu helfen, die nächste Phase seines Wachstumskurses einzuleiten”, so Verlenden. “Das Portfolio hat einen außergewöhnlichen, differenzierten Wert und eine starke Tradition in der Bereitstellung innovativer Lösungen, die den sich wandelnden Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden.”

Christian Praxmarer, der seit November 2023 als CEO im Kufsteiner Scaleup tätig war, wird als Co-Geschäftsführer und Chief Operating Officer mit Sitz in Kufstein weiterhin “ein wichtiger Teil des Führungsteams” sein, heißt es vom Unternehmen. Gemeinsam soll das Führungsteam daran arbeiten, die Marktposition des Unternehmens zu stärken.

Johan Hueffer, Senior Partner, Principal Investments bei Novo Holdings, dem Mehrheitseigentümer des Scaleups, sagt zum Führungswechsel: “Wir freuen uns, Darren im Single Use Support Team begrüßen zu dürfen. Er ist eine dynamische, globale Führungspersönlichkeit mit hochrelevanter Erfahrung und passt hervorragend in die Single Use Support Organisation.”

Neue CCO und zwei neue Beiräte

Zusätzlich zur Ernennung des neuen CEOs hat Single Use Support sein Führungsteam mit Ulrike Lemke als Chief Commercial Officer (CCO) verstärkt. Lemke war zuvor in leitenden Positionen im Bereich Handel und Produktion bei Lonza, Sartorius und zuletzt bei Recipharm tätig.

Darüber hinaus wurden zwei leitende unabhängige Direktoren in den Beirat von Single Use Support berufen. Meeta Gulyani, die über Erfahrung in den Bereichen Vertrieb, Strategie und M&A in der Pharma- und Life-Science-Industrie verfügt, sowie Stefan Stoffel, der über Kenntnisse und Erfahrung in den Bereichen Betrieb und Produktion in der Bioprozessindustrie verfügt. Beide werden künftig als Beiräte von Single Use Support fungieren.

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