29.06.2021

Erneuerbare Energiegemeinschaften: Mit elene und der NobileGroup auf dem Weg zu neuen Energiewelten

Das "Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz" (EAG) eröffnet Gemeinden und Unternehmen sowie Bürgern die Möglichkeit, Erneuerbare Energiegemeinschaften (EEG) zu bilden. Ein Umstand den die beiden Gründer der NobileGroup Peter Gönitzer und Lorena Skiljan nutzen möchten, um neue Energiewelten entstehen zu lassen.
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(c) Nobilegroup

Ein zentrales energie- und klimapolitisches Ziel der österreichischen Bundesregierung ist es, bis 2030 die Stromversorgung auf 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energieträgern umzustellen und bis 2040 klimaneutral zu werden. Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) sollen die dafür notwendigen rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen und ein langfristig stabiles Investitionsklima geschaffen werden. Das EAG umfasst jedoch nicht nur die Förderung der Strom- und Gaserzeugung aus erneuerbaren Energiequellen, sondern auch die Organisation und Funktionsweise von Erneuerbaren Energiegemeinschaften. Und hier kommen die Gründer der NobileGroup Peter Gönitzer und Lorena Skiljan und ihre Plattform elene ins Spiel.

Dezentralisierte Versorgung für Energiewende

“Eine Erneuerbare Energiegemeinschaft, kurz EEG, ist ein Zusammenschluss von Privatpersonen wie etwa Haushalten, Unternehmen und Gemeinden, die gemeinsam Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugen, verbrauchen, speichern und untereinander handeln. EEGs sollen maßgeblich dazu beitragen, eine dezentralisierte Versorgung zu fördern und Bürger stärker an der Energiewende teilhaben zu lassen”, erklärt Skiljan.

Energiegemeinschaften als Motor

Gönitzer sieht darin gar eine Art Wachstumsmaschine für erneuerbaren Ausbau und eine Aufwertung von Gemeinschaften: “EEGs ermöglichen es nicht nur Strom am eigenen Objekt zu erzeugen, sondern über die Straße zu liefern, zu tauschen oder zu verkaufen. Sie führen zu einer besseren lokalen Versorgung und liefern die Möglichkeit Anlagen größer zu bauen. So wird Erneuerbares wirtschaftlicher und wirkt als Motor”, sagt er. “Alle haben dadurch Vorteile. Verbraucher profitieren von geringen Kosten und besseren Tarifen. Auch die Ortsgemeinschaft wird belebt und kann etwa durch Zusammenschlüsse auch gleich andere zukünftige Projekte in Planung nehmen. Etwa dezentrale Wärme und Kälte sowie Elektro-Mobilität. Da gib es viel Potential.”

Potential bisher nicht ausgeschöpft

Die gesamte, über den Eigenverbrauch hinausgehende erzeugte Energie wurde bisher in das Stromnetz eingespeist und für den Haushalt, KMUs und Gemeinden aus dem Netz gezogen. Dies unter vollen Netzkosten- und Gebührenbelastungen. Aus diesem Grund sind bisher nur auf Eigenverbrauch optimierte PV-Anlagen errichtet worden. “Dadurch wird ein großes Potential an installierter Leistung nicht ausgeschöpft und die Dächer werden nicht voll genutzt”, weiß Skiljan.

“Mit der Etablierung einer Erneuerbaren Energiegemeinschaft können künftig die erzeugten Strommengen unter den Verbrauchern auf der regionalen Ebene getauscht werden. Dadurch wird die regional erzeugte Energie auch in der Region genutzt, das übergeordnete Stromnetz wird nur noch eingeschränkt belastet und für die Endverbraucher ergeben sich aus dem System auch Ersparnisse”, so die Vision der NobileGroup.

Die räumliche Abgrenzung bei dieser Energiegewinnung ist dabei nicht durch die Grenzen einer Stadt oder Gemeinde gegeben. In einer Erneuerbaren Energiegemeinschaft können sich alle zusammenschließen, die am selben Abgang eines nächsten Umspannwerks liegen. Auch bestehende, private wie gewerbliche PV-Anlagen, Kleinwasserkraftwerke und Speichersysteme können darin integriert werden.

elene und der Weg zu Energie-Hubs

Mit elene haben Gönitzer und Skiljan eine Plattform ins Leben gerufen, um allen, die eine Energiegemeinschaft gründen oder sich an einer beteiligen möchten, das dafür notwendige Werkzeug in die Hand zu geben.

“Sie ist ein Element, das alles verbindet. Wir wollen mit ihr digital unterstützen, vernetzen und die Community abbilden. Es ist ein lokaler Energie-Hub, der Bürgern mehr Mitbestimmung und Mitgestaltungsrechte ermöglichen soll. Unsere Vision ist es, dass so viele Hubs entstehen, sodass sie auch untereinander Energie verkaufen. Quasi eine neue Energiewelt damit schaffen”, präzisiert Gönitzer seine Vorstellung.

Dabei soll elene interessierten Personen als eine Anlaufstelle dienen, um das Modell einer EEG zu verstehen und für die eigene spezifische Situation prüfen zu lassen. Sobald eine Erneuerbare Energiegemeinschaft gegründet wurde, bietet die Plattform notwendige Services, von der Abrechnung bis hin zum Anlagen-Monitoring. “Diese sind einerseits gesetzlich vorgeschrieben und andererseits für das Funktionieren einer EEG notwendig”, erklärt Skiljan. Zudem soll der Community mit elene die Möglichkeit gegeben werden, sich auszutauschen und die eigene Gemeinschaft weiterzuentwickeln.

Die Wiener Brückenbauer

Die Gründerin und der Gründer bringen mit ihrer Idee des Baus von Energiewelten einiges an Erfahrung aus diesem Sektor mit. Peter Gönitzer war jahrelang General Manager von Wien Energie und vorher bei den Wiener Stadtwerken tätig. Auch Lorena Skiljan sammelte ihre Expertise bei Wien Energie ein, wurde später CEO von Hackabu und Co-Founderin von Blockchain Austria. Beide verstehen sich als Brückenbauer zwischen den am Energiemarkt etablierten Teilnehmern und den aufstrebenden Modellen. “Unsere Rolle besteht in diesem Zusammenhang darin, ein gemeinsames Verständnis über die Komplexität des Energiesystems zu schaffen und gleichzeitig die neuen Marktrollen der Energiegemeinschaften zu stärken und diesen einen Platz in dem Gesamtsystem zu ermöglichen”, sagen sie.

“Wir haben für uns erkannt, dass eine Veränderung am Energiemarkt notwendig ist und diese auch rasch kommen wird. Unser Commitment gehört in ersten Stelle den Modellen und Marktrollen, die das Gesamtsystem unterstützen und gleichzeitig einen Mehrwert für die Verbraucher bringen. Darüber hinaus, möchten wir an Geschäftsmodellen mit einer Zukunftsperspektive arbeiten”, verfeinert Skiljan ihre Einstellung und nennt damit die Gründe, warum beide Founder ihre “Corporate Jobs” für die Gründung der NobileGroup verlassen haben.

Energiegemeinschaften als Treiber des Paradigmenwechsel

In den visionären Köpfen von Gönitzer und Skiljan werden sich nämlich erneuerbare und dezentrale Modelle mit einer hohen Partizipation der End-User künftig am Markt durchsetzen und ihn bis zu einem gewissen Grad gestalten. Beide Founder sehen einen nahenden Paradigmenwechsel in der Energieversorgung, wo ein traditionell sehr stark zentral gesteuertes Versorgungssystem durch ein Bottom-up und Top-down-gesteuertes bidirektionales System mit lokalen Versorgungs-Hubs – in Form der Erneuerbaren Energiegemeinschaften – abgelöst wird.

Das Unternehmen existiert seit Jänner 2020 und hat bereits ein paar Projekte umgesetzt. Die ersten EEGs, die das Unternehmen betreut, findet man heute in Baden bei Wien, Perchtoldsdorf und beim Verein zur bäuerlichen Selbsthilfe Maschinenring Steyr.

“Die NobileGroup hat gemeinsam mit den Stakeholdern, Gemeinden, Unternehmen in der Region, Bürgern, sowie Maschinenring und seinen Mitgliedern ein umfassendes energiewirtschaftliches rechtliches Konzept bereits erarbeitet. Darüber hinaus steht für jede EEG ein Förderkonzept bereit, um die vorhandenen Förderungen bestmöglich zu nutzen. Wir stellen unseren Erneuerbaren Energiegemeinschaften ebenfalls ein maßgeschneidertes Finanzierungskonzept zur Verfügung”, betont Skiljan. “Das bedeutet, wir begleiten die Energiegemeinschaften von der ersten Planung bis zur Umsetzung und Implementierung sowie während der gesamten operativen Tätigkeit der EEG.”

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Nadina Ruedl | © Die Pflanzerei

Der Preis wurde von Frau in der Wirtschaft (FiW) und der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) ins Leben gerufen und in diesem Jahr erstmals verliehen. Ziel des Awards ist es, die Leistungen österreichischer Unternehmerinnen zu würdigen, ihre Bedeutung für die Wirtschaft hervorzuheben und Frauen in Führungspositionen sichtbarer zu machen.

„Mit dem Woman in Business Award zeichnen wir heuer erstmals herausragende Unternehmerinnen aus und zeigen, was Frauen in der Wirtschaft bewegen. Sichtbarkeit schafft Vorbilder und fördert ein vielfältigeres Wirtschaftsumfeld, von dem wir alle profitieren können“, betonte WKÖ-Präsident Harald Mahrer bei der Übergabe der Trophäen.

Die Pflanzerei bietet vegane österreichische Küche

Nadina Ruedl, Gründerin des Wiener Food-Startups Die Pflanzerei, wurde mit dem Titel „Gründerin des Jahres“ ausgezeichnet. Ihr Startup vereint heimische Landwirtschaft und traditionelles Handwerk in pflanzlichen Fleischalternativen. Dabei zeigt Die Pflanzerei, dass vegane Ernährung und typisch österreichische Küche nicht unbedingt im Widerspruch stehen müssen.

Im Oktober 2021 startete das Startup mit seinem ersten Produkt, dem veganen Leberkäse “Gustl”. Nach einer einjährigen Pilotphase war der vegane Gustl in den Feinkosttheken von über 130 Billa-Filialen zu kaufen – brutkasten berichtete. Ende Mai letzten Jahres erweiterte Die Pflanzerei ihr Sortiment um zwölf weitere Produkte, darunter vegane Alternativen von Käsekrainer, Fleischknödel und Kaiserschmarrn.

Die Preisträgerinnen des Woman in Business Award 2024

  • Gründerin des Jahres: Nadina Ruedl, Die Pflanzerei – Veganer Lebensmittelhandel GmbH
  • Ein-Personen-Unternehmerin des Jahres: Maren Wölfl, FEMALE WAKE-UP CALL e.U
  • Innovatorin des Jahres: Birgit Mitter, Ensemo GmbH
  • Social Entrepreneurin des Jahres: Madeleine Alizadeh, dariadéh GmbH
  • Unternehmerin mit besonderer Leistung: Renate Ozlberger, Fleischhauerei Ozlberger GmbH
  • Unternehmerin mit Lebenswerk: Gesine Tostmann, Tostmann Trachten GmbH und CoKG

Weibliche Gründungen steigen an

Der Woman in Business Award will sichtbar machen, wie bedeutend der Beitrag von Unternehmerinnen zur heimischen Wirtschaft ist. Im Jahr 2023 wurden 39,3 Prozent der österreichischen Einzelunternehmen von Frauen geführt, was einem Anstieg von 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Zudem war 2023 ein Rekordjahr für weibliche Gründungen: Noch nie zuvor wurden so viele Einzelunternehmen von Frauen ins Leben gerufen. Der Anteil der Gründerinnen stieg auf 44,5 Prozent, ein Zuwachs von 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

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