27.10.2022

Enso: Biogena, REWE und Stamag setzen auf Zuckeralternative von Neoh

Neoh möchte mit Enso den hohen Zuckerkonsum in Österreich reduzieren.
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Neoh, Enso
(c)v.l.n.r.: NEOH Gründer und Geschäftsführer Manuel Zeller, Internistin und Ernährungsmedizineri Elisabeth Krippl, Ernährungswissenschafterin Holly Wilkinson, und Stefan Kotynek, Vertriebsleiter STAMAG Stadlauer Malzfabrik GmbH.

Der tägliche Zucker-Pro-Kopf-Konsum liegt hierzulande durchschnittlich bei 82 Gramm Zucker. Die Folgen sind bekannt. “Durch zu viel Zucker steigt der Blutzuckerspiegel rasant in die Höhe. Je häufiger wir also unserem Körper Zucker zuführen, desto mehr Insulin muss er produzieren, um den Blutzucker wieder zu senken. Das kann zu einer Insulinresistenz der Zellen führen und in weiterer Folge zu Übergewicht, der Entstehung schwerer Krankheiten wie Diabetes, Herzkreislauferkrankungen, Gefäß-, Nieren- Augen- und Nervenschäden, schlecht heilenden Wunden sowie Depressionen. Zu viel Zucker kann zudem auch Karies und eine Fettleber begünstigen”, erklärt Internistin und Ernährungsmedizinerin Elisabeth Krippl. Aus diesem Grund arbeitet das Schokoriegel-Startup Neoh seit geraumer Zeit an einer Zuckersatzlösung. Und hat sie, eigenen Angaben nach, in Enso gefunden.

Enso von der MedUni Wien getestet

Das eigentliche Problem ist jener verarbeitete und “versteckte” Zucker in Lebensmitteln: „Egal ob Tiefkühlpizza, Cornflakes, Müsli, gekaufte Salatdressings oder Saucen – gerade stark verarbeitete Lebensmittel sind wahre Zuckerfallen”, weiß die Ernährungswissenschafterin Holly Wilkinson. “Viele Produkte, die wir täglich konsumieren und bei denen man es gar nicht vermuten würde, sind häufig sehr zuckerhaltig. Dieser verarbeitete Zucker wird auch freier Zucker genannt, welcher auf jeden Fall von gebundenem Zucker in Früchten, Gemüse oder Milchprodukten unterschieden werden muss.”

Anwendbare Lösung für den versteckten Zuckerkonsum waren bisher wenig erfolgreich und sorgten der Wissenschaftlerin nach zu anderen Problemen und haben weiterhin den Blutzucker beeinflusst. Nun aber hat eine klinische Studie der Medizinischen Universität Wien gezeigt, dass die Zuckerersatz-Formel Enso 16 im Vergleich mit Zucker “keine oder nur minimale Auswirkungen auf den Blutzuckerspiegel hat”.

Konkurrenz zu Industriezucker?

Untersucht wurden dabei die Auswirkungen von 30 Gramm Enso im Vergleich zu 30 Gramm Zucker auf den Blutzucker und die Ausschüttung von Insulin nach einer einmaligen verblindeten Einnahme einer Trinklösung bei Gesunden.

Das Ergebnis: “Es konnte gezeigt werden, dass bei Enso16 sowohl der Blutzucker als auch Insulin und das Insulin-Spaltprodukt C-Peptid im Blut deutlich geringer bis gar nicht ansteigen im Vergleich zu den Blutspiegeln nach Einnahme einer gleichen Menge Zucker.”

Ein Milestone

“Die Studienergebnisse sind ein Meilenstein für uns und bestätigen, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben“, sagt Neoh-Gründer und Geschäftsführer Manuel Zeller. “Unsere Zuckerersatz-Formel ist ein absoluter Gamechanger. Enso 16 ersetzt zu 100 Prozent herkömmlichen Zucker, lässt sich einfach auf alle Lebensmittel und bereits in den verschiedensten Bereichen anwenden. Und das Beste: Egal ob Sachertorte, Eis oder unsere neuen Produkte – die Zuckerersatz-Formel schmeckt einfach großartig und ist kaum von industriellem Zucker zu unterscheiden.”

Großkunden von Neoh setzen auf Enso

Diese Einstellung scheint auch Stamag – Hersteller für Backmischungen mit Sitz in Wien Stadlau zu teilen. Bewährte Rezepte für Konditoreien, Bäckereien und Gastronomie wurden dort in der hauseigenen Backakademie mit der Zuckerersatz-Formel Enso adaptiert und nach herkömmlicher Art mit Backzutaten verarbeitet.

Die intensive Entwicklung soll eigenen Worten nach bestätigt haben, dass sowohl Verarbeitung als auch Geschmackgebung der Zucker-Alternative einer zuckerhaltigen Rezeptur sehr nahe kommen und dadurch industriell sowie handwerklich optimal anwendbar wären.

“Die Enso-Rohstoffe ersetzen herkömmlichen Zucker in fast allen Anwendungen ohne Anpassung des Rezepts und ohne Einfluss auf das Backergebnis“, sagt Albert Ponzelar-Becker, Entwicklungsleiter der Stamag, dazu.

Neben dem Wiener Backmischunghersteller zählen auch Biogena, Eis-Greissler und REWE zu jenen Großkunden von Neoh, die bereits vor der im nächsten Jahr geplanten, offiziellen Vermarktung auf Enso setzen.

“Die Nachfrage nach zuckerreduzierten Lebensmitteln nimmt stark zu. Konsument:innen sind aber nicht bereit, den Verzicht auf Zucker mit einem Verzicht auf Genusswert zu erkaufen”, betont Stefan Kotynek, Vertriebsleiter der Stamag. “In Zusammenarbeit mit Neoh ist es uns gelungen, Backwaren herzustellen, die sich sensorisch nicht von mit Zucker hergestellten Produkten unterscheiden. Wir sind stolz, Teil dieser innovativen Entwicklung zu sein und freuen uns über die positiven Rückmeldungen aus den unterschiedlichen Märkten.”

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Cornelia Leitner, CTO und Female Founder von royos joining solutions (c) royos joining solutions

Kunststoff und Metall in einem einzigen Prozessschritt zu verschweißen – und Industriebauteile damit deutlich zu erleichtern. Dass das geht, wissen und zeigen Cornelia und Mario Leitner. Sie sind Co-Founder des Grazer Leichtstoff-Startups royos joining solutions. Und mischen mit einer Kombination aus Female Founding und DeepTech in der Maschinenbauszene mit. Cornelia Leitner ist als Female Founder und CTO im Unternehmen tätig, Co-Founder Mario Leitner als CEO.

Mit ihrer Technologie lassen sich dichte Schweißverbindungen zwischen Kunststoff und Metall einfach herstellen. Bauteile – etwa für Luftfahrt, Automobil oder Industrie – seien damit direkt nach dem Schweißen einsetzbar. Und sollen sowohl den Produktionsprozess als auch das Gewicht der Bauteile erleichtern.

Die royos-Geschichte

Gegründet wurde royos joining solutions von den Leitners im Dezember 2021. Das Founderteam beschäftigt sich mit der Erforschung und Entwicklung eines Kunststoff-Metall-Rührschweißverfahrens. Das Startup fokussiert sich damit auf Nachhaltigkeit durch modernen Leichtbau und ein Fügeverfahren für Metall und Kunststoff. Seit der Gründung ist das Unternehmen zu einem fünfköpfigen Team herangewachsen.

Wie Co-Founder Mario Leitner dem Medium leichtbau.de erzählte, wurde royos joining solutions ursprünglich als Lohnfertigungsunternehmen für das Rührreibschweißen gegründet, “da wir eine Marktlücke erkannten haben und das erforderliche Know-how besitzen. Heute liegt unser Fokus auf unserem neuartigen Kunststoff-Metall-Rührschweißverfahren, das die Herstellung von Leichtbauteilen revolutionieren kann”, erzählt Leitner dem deutschen Branchenmedium.

Kunststoff mischt bei Metall mit

Indes operiert das Gründerpaar in der Mission, “hochwertige und kosteneffiziente Lösungen für die Verbindung von Metall und Kunststoff anzubieten”. Das Tech-Startup ermöglicht es, Metall durch Kunststoff in vielen Stellen zu ersetzen und damit das Gewicht eines Bauteils oder einer Baukomponente zu verringern.

Ein in der Industrie verbreitetes Problem sei nämlich, dass aktuelle Verbindungen von Kunststoff und Metall – wie es Gründer Leitner für brutkasten schrieb – “ineffizient und umweltkritisch” seien und außerdem “teure Maschinen sowie eine Vielzahl von Prozessschritten” erfordern.

In Medienberichten erklärte Gründer Leitner es wie folgt: Eine Batteriewanne aus Kunststoff sei für ein Elektrofahrzeug wesentlich leichter als eine Metallwanne. Für das Temperaturmanagement eines solchen Batteriegehäuses brauche man jedoch Werkstoffe mit guter Wärmeübertragung wie Aluminium.

Hier setzt die Idee von royos joining solutions an: In einem Prozessschritt kann das Grazer Team Kunststoff und Metall verschweißen – ohne Vorbehandlung. Die Praxistauglichkeit und Zuverlässigkeit der Kunststoff-Metall-Kombi sei gesichert. Außerdem würden unter anderem Glasfasern in den Fügeprozess eingebunden, wie Leitner erzählte, wodurch eine höhere Verbindungsfestigkeit erreicht wird.

“Auch für Nicht-Experten”

Das von royos joining solutions entwickelte Verfahren soll damit “eine dauerhafte, feste und dichte Verbindung zwischen Kunststoff und Metall in einem einzigen Schritt” bieten, so der Gründer gegenüber brutkasten. Die Technologie des Startups sei patentiert, einfach anwendbar und kompatibel mit Standard-Robotern und -Maschinen in der Industrie – “auch für Nicht-Experten”. Der dafür entwickelte Werkzeugaufsatz ließe sich also “auf einem bestehenden Roboter oder der Werkzeugmaschine aufbauen”, so Leitner.

royos will CO2-Fußabdruck der Industrie verkleinern

Einsatzbereit sei die Prozesslösung des Grazer Startups also “überall dort, wo ein thermoplastischer Kunststoff mit einem anderen Material verbunden werden soll.” Leitner zufolge ist dies vor allem in der Automobil-Branche, in der Luftfahrt oder bei Schienenfahrzeugen der Fall. Auch in der Lebensmittelindustrie oder in der Architektur sieht der Co-Founder mögliche Anwendungsgebiete.

“Durch den Einsatz von Verbundbauteilen können Fahrzeuge leichter und effizienter werden, was zu einer Reduzierung des CO2-Fußabdrucks führt”, so Leitner. Darüber hinaus spiele das Recycling von Verbundbauteilen eine wichtige Rolle, “da der Kunststoff nach Gebrauch mechanisch abgelöst werden kann und die Rohstoffe recycelt werden können”.

Startup bereits Teil des EIT Smart Mobility Accelerators

Das sich harte Arbeit und innovatives Denken bewährt, hat royos joining solutions bereits gezeigt: Das Grazer Startup konnte in der ersten Runde die Fachjury des EIT Smart Mobility Accelerators überzeugen, wie es brutkasten mitteilt. Der europäische Impact-Hub investiert in Lösungen, die einen positiven Beitrag zu mindestens einem der Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) in Bezug auf nachhaltige Städte und Gemeinden, saubere Energie und Klimaschutz leisten.

Female Founding auch im Maschinenbau

Neben Nachhaltigkeit und Prozessoptimierung forciert royos joining solutions die Integration weiblicher Gründerinnen und Führungskräfte in der Industrie: Co-Founderin Cornelia Leitner hebt hervor, dass “Frauen eine entscheidende Rolle in der technologischen Entwicklung spielen können und ihr Beitrag unverzichtbar ist, um die Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen.” Geschlechtervielfalt soll neben Innovation und Nachhaltigkeit in der Tech-Branche in den Mittelpunkt gestellt werden, so das Startup.

Derzeit bereite sich das Startup auch auf seine erste Finanzierungsrunde vor. Mit einer Finanzspritze wolle man Investitionen in Business und Prozessentwicklung tätigen. So plant das Unternehmen die Beschaffung eines Roboters für F&E-Tätigkeiten – sowie personellen Zuwachs aus dem Bereich der Kunststofftechnik. Indes wolle man Personal aufnehmen, um zu expandieren und die Marktposition zu stärken.

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