27.06.2022

Energiewende: Klimaschutzministerium schafft erstmalig Regulatory Sandboxes

Das Klimaschutzministerium (BMK) schafft über das Programm "Energie.Frei.Raum" regulatorische Freiräume zur Umsetzung von Projekten im Bereich der Energiewende. Insgesamt sollen in einem ersten Schritt neun Projekte unterstützt werden.
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Bis 2030 soll die Stromversorgung in Österreich zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden | (c) AdobeStock

Österreich soll bekanntlich bis 2030 seine Stromversorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen decken. Dieses ambitionierte Ziel ist im sogenannten Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) geregelt. Das Gesetz bildet zudem die Grundlage für die Implementierung des neuen Energieforschungsprogramms Energie.Frei.Raum, das im Auftrag des Klimaschutzministeriums (BMK) über die FFG abgewickelt wird.

Regulatory Sandboxes für die Energiewende

Das Programm zielt laut BMK auf den Systemumbau von erneuerbaren Energietechnologien ab, wobei auch regulatorische Freiräume (Regulatory Sandboxes) zur Umsetzung von innovativen Projekten geschaffen werden. Ziel ist die Erprobung von neuen Geschäftsmodellen, die beispielsweise dezentrale Versorgungskonzepte, die Digitalisierung des Energiesystems oder die intelligente Nutzung von Energie umfassen.

“Unternehmen können so Geschäftsideen und innovative neue Ansätze in der realen Welt testen. Durch diese direkte Umsetzung von Ideen aus der Forschung leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Umbau des Energiesystems und zum Klimaschutz in Österreich“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Neun Projekte werden unterstützt

Im Rahmen dieser Ausschreibung werden laut BMK insgesamt neun Projekte unterstützt. “Erstmalig soll es dabei Forschungsprojekten ermöglicht werden, Gestaltungsmöglichkeiten von Netzentgelten zu erproben”, so Gewessler.

Das Programm ermöglicht es der Regulierungsbehörde E-Control für Forschungs- und Demonstrationsprojekte zeitlich und örtlich begrenzte Ausnahmen von Systemnutzungsentgelten zu gewähren. So können beispielsweise mit mehreren hundert Haushalten in verschiedenen österreichischen Regionen, lastabhängige und zeitlich variable Netztarife getestet werden.

“In 2023 stehen weitere zwei Millionen Euro für neue Projekteinreichungen im Rahmen des Energie.Frei.Raum zur Verfügung“, so Gewessler. Zudem sollen die Projekte auch Vorschläge zur optimalen Nutzung und Einbindung saisonaler Stromspeicher erarbeiten.


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(c) Hannes Ametsreiter LinkedIn

Herkömmliche Verschlüsselungsverfahren, die auf mathematischen Berechnungen basieren, könnten künftig durch die enorm gesteigerte Rechenleistung von Quantencomputern gefährdet werden, da diese komplexe Verschlüsselungen schnell entschlüsseln könnten. Insbesondere für sensible Daten und digitale Infrastrukturen kann dies eine große Herausforderung darstellen.

Eine Lösung dafür entwickelt Wiener Startup Quantum Industries, das von den beiden österreichischen Physikern Rubert Ursin und Felix Tiefenbacher 2023 gründet wurde. Das Unternehmen wendet quantenphysikalische Prinzipien an, um in Zukunft eine abhörsichere und sichere Datenübertragung zu ermöglichen. Konkret erfolgt dies über den Einsatz von verschränkten Lichtteilchen, die den Datentransfer absichern.

Hannes Ametsreiter steigt ein

Das Unternehmen konnte nun Hannes Ametsreiter als Investor für sich gewinnen. Der ehemalige A1 und Vodafone Deutschland CEO machte am Dienstag seine Beteiligung an Quantum Industries über sein privates LinkedIn-Profil bekannt. “Europa braucht einen Quanten-Schutzschirm. Deshalb investiere ich in Quantum Industries GmbH”, so Ametsreiter. Und er merkt via LinkedIn an: “Die Chancen und Risiken von Quantentechnologie sind noch kaum vorstellbar. Deshalb müssen wir uns jetzt damit auseinandersetzen.” Zur Höhe seiner Investition machte Ametsreiter keine Angaben.

Größter Anteilseigner der Quantum Industries GmbH ist laut Firmenbuch aktuell Quantum Technologies Group, die wiederum zu jeweils 50 Prozent der alto concept GmbH und M4E-Asset GmbH gehört. Anteilseigner hinter der M4E-Asset GmbH sind Rupert Ursin sowie Christiane Ursin. Hinter der alto concept GmbH steht hingegen Thomas Scheidl, der 2017 Quantum Technology Labatories mitbegründet hat, das sich auf Quantenkommunikationslösungen für Freiraum- und Satellitenanwendungen spezialisiert hat.

Ametsreiters Nähe zur Startup-Szene

Ametsreiter selbst hatte in der Vergangenheit zahlreiche Überschneidungspunkrte zur heimischen Startup-Szene. 2015 eröffnete er, damals gerade noch noch als CEO der österreichischen A1, in Wien den A1 Startup Campus. Seine Frau Marie-Helene Ametsreiter ist Partnerin bei beim Wiener VC Speedinvest mit Sitz in Wien. Bereits 2022 gab Hannes Ametsreiter bekannt, sich nach seinem Ausscheiden bei Vodafone Deutschland als Investor im Telko-Berreich engagieren zu wollen (brutkasten berichtete).


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