02.01.2020

Was das Regierungsprogramm für Österreichs Energie und Umwelt bedeutet

Das von der ÖVP und Grünen vorgestellte Regierungsprogramm enthält auch zahlreiche Maßnahmen zu Umwelt und Energiepolitik in Österreich. Von den Interessensvertretungen und NGOs gibt es dazu hauptsächlich Lob, jedoch auch einzelne Kritikpunkte.
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Die Katze ist aus dem Sack, die türkis-grüne Koalition hat am 2. 1. 2020 ihr Regierungsprogramm für Österreich vorgestellt. Neben zahlreichen Maßnahmen für die Wirtschaft allgemein und für Startups im Besonderen sind im Regierungsprogramm zudem etliche Punkte für Österreichs Energiepolitik – ein Kernthema der Grünen – vorgesehen. Seitens Österreichs E-Wirtschaft gibt es diesbezüglich lobende Worte.

+++Regierungsprogramm: Die wichtigsten Punkte für Startups+++

“Die Zeit drängt, wenn wir die Klima- und Energieziele erreichen wollen. Die erforderlichen Rahmenbedingungen zum Ausbau der erneuerbaren Energien müssen jetzt rasch umgesetzt werden”, sagt dazu Leonhard Schitter, Präsident von Oesterreichs Energie, der Interessenvertretung der österreichischen E-Wirtschaft, in einer Presseaussendung: “Umso mehr schätzen wir die den Klima- und Energiethemen beigemessene Bedeutung im aktuellen Regierungsprogramm. Die E-Wirtschaft steht in den Startlöchern und ist für den Umbau des Energiesystems bereit.”

Erneuerbare Energie im Regierungsprogramm

Große Bedeutung wird aus Sicht der E-Wirtschaft das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz haben. “Es ist sehr erfreulich, dass man den Mut bewiesen hat technologiespezifische Ausbaupfade festzulegen, denn wir werden jede erneuerbare Erzeugungstechnologie benötigen um die Ziele zu erreichen”, sagt Schitter nach einer ersten Analyse des Regierungsprogrammes. Als notwendige Maßnahme werden die Pläne zur ökosozialen Steuerreform begrüßt. Zugleich betont man aber auch, dass es zu keiner Doppelbelastung für die dem ETS ((European Union Emissions Trading System) unterliegenden Sektoren geben darf.

+++Mehr zu Energie und Umwelt+++

Das Bekenntnis zu Versorgungs- und Netzsicherheit und zur Black-Out Vermeidung zeigt, dass die zukünftige Bundesregierung die Herausforderungen des Umbaus des Energiesystems erkannt hat und neben dem Ausbau der Erneuerbaren wie Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik auch dem Ausbau der Netze, gesicherter Leistung und Speicherkapazitäten eine große Rolle zukommen wird, heißt es weiters in einem Statement der Interessensvertretung.

+++Mehr zu Politik+++

“Österreichs E-Wirtschaft bekennt sich klar zum Klimaschutz und versteht sich als Teil der Lösung. Strom aus erneuerbaren Quellen als intelligente, sichere und saubere Energieform der Zukunft ist der Schlüssel zu einem klimafreundlichen Energiesystem. In den nächsten Jahren und Jahrzehnten wird es unsere Aufgabe sein, die Energieinfrastruktur der Zukunft zu errichten”, betont Schitter: “Das aktuelle Regierungsprogramm setzt die richtigen Schwerpunkte, wir sind bereit dies als Chance zu nutzen und freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit der zukünftigen Ministerin und dem zukünftigen Staatssekretär, die ein systemisches Verständnis und eine hohe Expertise im Energiebereich aufweisen.”

Umweltdachverband zeigt sich zufrieden

Auch der Umweltdachverband zeigt sich in einer ersten Reaktion mit der im Regierungsprogramm vorgesehenen Umweltpolitik zufrieden. “Türkis-Grün verdient einen Vertrauensvorschuss. Das Regierungsprogramm trägt deutliche ökologische Züge, die in dieser Dimension bis dato noch in keinem anderen Regierungsprogramm enthalten waren”, so Franz Maier, der Präsident des Umweltdachverbandes, in einer ersten Reaktion – dennoch werde man diese Regierung wie auch die vorherigen nicht an ihren Worten, sondern an ihren Taten messen.

Der Umweltdachverband hebt dabei vor allem die folgenden Punkte des Regierungsprogramms hervor:

  • Klimaschutz: Klares Bekenntnis zu einer Ökologisch-sozialen Steuerreform in einem zweistufigen Vorgehen (Streichung umweltschädliche Subventionen und CO2-Lenkungsmaßnahmen durch eine Ökologisch-soziale Steuerreform in zwei Jahren). Darüber hinaus: österreichweites Öffi-Ticket, PKW-Maut, Einschränkungen der Dieselbegünstigung, kein Raubbau an der Natur beim Ausbau erneuerbarer Energien (naturverträglicher Ausbau), umfassender Ausbau der Photovoltaik
  • Biodiversität: Die Einrichtung eines Biodiversitätsfonds sowie die geplante Erweiterung von Nationalparken und Wildnisgebieten
  • Landwirtschaft: Ökologisierung der Gemeinsamen Agrarpolitik
  • Forstwirtschaft: Forcierung nachhaltiger und klimafitter, standortgerechter naturnaher Wälder sowie die Neuausweisung von Naturwaldreservaten
  • Bodenschutz: Um Agrarflächen, Naherholungsraum und Naturraum zu erhalten, soll eine Bodenschutzstrategie umgesetzt werden.
  • Lichtverschmutzung: Engagement gegen die zunehmende Lichtüberflutung
  • Transparenzinitiative: Einschränkung des Amtsgeheimnisses

Global 2000 zum Klimaschutz: Konkrete Details fehlen

Seitens der NGO Global 2000 heißt es ebenfalls, dass die Grundsatzeinigung als Chance zu bewerten sei – allerdings ehlen noch wichtige Konkretisierungen und detaillierte Zeitpläne zur Umsetzung vieler Maßnahmen, heißt es weiter.

Das im Regierungsprogramm vorgesehene Ziel, Österreich bis 2040 klimaneutral zu machen, ist aus Sicht von GLOBAL 2000 ambitioniert und mit den Pariser Klimazielen kompatibel: Man begüßt bei der NGO eine “schrittweise Ökologisierung des Steuersystems und die Grundsatzeinigung zu einer CO2-Bepreisung”. Genaue Angaben zur vorgesehenen Höhe einer CO2-Bepreisung und ein klarer Abbauplan für umweltschädliche Subventionen fehlen de rNGO zufolge allerdings noch.

Bei der Mobilitästwende sieht die Umweltorganisation eine Schlüsselrolle in der raschen Umsetzung, jährlichen zusätzlichen Investitionen in den öffentlichen Verkehr von mindestens einer halben Milliarde Euro sowie dem 1-2-3-Österreich-Ticket. Und auch bei der Reduktion von Pestiziden seien die Pläne gut, es müssen nun jedoch konkrete Ziele folgen, heißt es abschließend.

Greenpeace: Regierungsprogramm als “Riesenschritt”

Greenpeace-Geschäftsführer Alexander Egit bezeichnet das Regierungsprogramm als „Riesenschritt für den Klima- und Umweltschutz“. „Sowohl die geplante Klimaneutralität Österreichs bis 2040 als auch das schrittweise Auslaufen von Öl-, Kohle- und Gas-Heizungen in der Raumwärme sind für Greenpeace echte Meilensteine,” teilt er in einer Presseaussendung mit.

Doch auch hier gibt es Stimmen der Kritik. Zwar freut man sich bei Greenpeace, dass über ein “Super-Ministerium” Klima- und Umweltschutz sowie Energie und Infrastruktur unter einem Dach vereint werden. “Aus ökologischer Sicht ist es hingegen inakzeptabel, dass große Teile einer öko-sozialen Steuerreform in eine Task Force ausgelagert und erst ab dem Jahr 2022 eingeführt werden sollen, da ohne sie die Klimaneutralität bis 2040 nicht zu erreichen ist”, sagt der Greenpeace-Geschäftsführer.

Eine Million Dächer mit Photovoltaik

Sehr positiv bewertet Greenpeace das Ziel, eine Million Dächer mit Photovoltaik auszustatten und die Erneuerbaren Energien mit insgesamt 27 TWh bis 2030 massiv auszubauen, die Einführung des „1-2-3-Österreich-Tickets“ zur Verbilligung des öffentlichen Verkehrs (1 Euro/Tag für ein Bundesland, 2 Euro/Tag für eines und ein Nachbarbundesland, 3 Euro/Tag für das gesamte Bundesgebiet) sowie die Erhöhung der Flugticketabgabe auf einheitlich 12 Euro pro Flugticket, mit der die Wettbewerbsfähigkeit der Bahn erhöht wird.

“Der Ausstieg aus der Verwendung von Biotreibstoffen mit negativer Ökobilanz wie Palmöl ist absolut zu begrüßen.”

Klar zu den großen Pluspunkten zählen laut Greenpeace auch verstärkte Investitionen in den Nah- und den Regionalverkehr, die geplante und bereits mit konkreten Maßnahmen unterlegte Erhöhung des Radverkehrsanteils von derzeit 7 Prozent auf 13 Prozent bis zum Jahr 2025, die gesetzliche Verankerung des Reduktionsziels von Plastikverpackungen um 20 Prozent sowie der Ausbau von Mehrwegsystemen, insbesondere auch für Getränkeverpackungen.

Auch mit dem Verbot des Entsorgens noch genusstauglicher Lebensmittel aus dem Lebensmitteleinzelhandel und einer nationalen Palmöl-Reduktionsstrategie wurden sehr wichtige Punkte in das Regierungsprogramm aufgenommen, sat Egit weiters: “Der Ausstieg aus der Verwendung von Biotreibstoffen mit negativer Ökobilanz wie Palmöl ist absolut zu begrüßen, und mit dem sofortigen Aus für 140 km/h auf Autobahnen wird eine der klimafeindlichsten Maßnahmen der türkis-blauen Bundesregierung beendet werden.”

Enttäuschung bei Greenpeace zu Landwirtschaft

Scharf kritisiert Greenpeace, dass bei Lebensmitteln keine verpflichtende qualitative Kennzeichnung nach Tierwohl- und Öko-Standards vereinbart wurde. Insbesondere in der Gastronomie haben die Konsumenten auch weiterhin nahezu keine Möglichkeit zu erkennen, wie die Lebensmittel produziert wurden, die ihnen aufgetischt werden, heißt es diesbezüglich in der Presseaussendung.

“Auf das Ende des Einsatzes von Glyphosat in Österreich konnte man sich offensichtlich nicht einigen.”

Insgesamt sei das Landwirtschafts-Kapitel “eher eine Ansammlung von Absichtserklärungen, konkrete Maßnahmen und Zeitpläne für diese fehlen”. Beispielsweise werde die Bio-Landwirtschaft zwar immer wieder erwähnt, ein Ausbauziel oder konkrete Mittel für deren Ausbau werden aber nicht genannt. “Auf das Ende des Einsatzes von Glyphosat in Österreich konnte man sich offensichtlich nicht einigen, und nicht einmal beim österreichischen AMA-Gütesiegel wurde ein Ausstieg aus der Gentechnik verbindlich festgelegt”, heißt es weiters in kritischen Worten.

“Die Weichen für die notwendige konsequente Ökologisierung der Landwirtschaft wurde damit wieder einmal nicht gestellt. Das ist schlecht für die Umwelt, die Konsumentinnen und Konsumenten, aber auch für unsere Bäuerinnen und Bauern”, so Egit.

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The team around Redeem Solar Technologies Co-Founder Florian Ehrlich-Sommer benefited from the aws First International Incubator

Austria is increasingly positioning itself as an international hub for innovative entrepreneurs. A significant contributor to this development is the aws First Incubator, which will kick off a new round with a special focus call for international founders in spring 2025. This program, run by the Austria Wirtschaftsservice (aws), is designed for startup founders and founding teams, and students who want to establish a startup in Austria or have recently done so.

The aws First Incubator offers a combination of financial support, targeted mentoring, and a dynamic network – a package that helps international founders integrate into Austria’s vibrant startup ecosystem.

Financial Support for Early-Stage Startups

Financial barriers are among the biggest challenges for early-stage founders. The aws First Incubator addresses this by providing monthly personnel cost subsidies and grants for project, rental, and travel expenses. This financial support allows founders to focus fully on developing their business ideas.

However, the program goes beyond financial aid. It offers a comprehensive package of workshops, project-specific mentoring, and specialized coaching sessions. These resources ensure that startups receive not only financial support but also strategic and operational guidance.

Knowledge Transfer Through Practical Workshops

The program’s workshops deliver targeted knowledge on topics critical to startups, such as business model development, marketing strategies, patent law, and funding planning. The practical approach ensures that the content is directly tailored to the needs of the founders.

A key highlight of the program is the direct access to experts and mentors who share their years of experience in the startup and business world. This individualized support helps participants overcome specific challenges and refine their business ideas.

Success Story: Redeem Solar Technologies

An example of the program’s success is the startup Redeem Solar Technologies. Founded by Florian Ehrlich-Sommer (COO) and his international team, the company develops photocatalytic reactors for sustainable hydrogen production. Ehrlich-Sommer explains how the program helped his team sharpen their vision and gain new perspectives: “Interacting with founders from different industries and countries gave us fresh perspectives and helped refine our business model. As engineers, we tend to communicate in technical language. Through the program, we learned to present our idea clearly and understandably.”

The international team of Redeem Solar Technologies | (c) Redeem Solar Technologies

Redeem Solar Technologies uses light energy to enable chemical reactions, in order to produce hydrogen in an environmentally friendly way. The startup’s solutions are particularly relevant to the pharmaceutical and fine chemicals industries. Through the aws program, the team not only secured financial support but also made valuable connections in the Austrian startup scene.

Interdisciplinary and International Exchange

One of the most significant benefits of the aws First Incubator’s special international call is the interdisciplinary and international exchange. The participating teams come from various industries – from software startups to sustainability technologies and innovative food products. This diversity allows founders to gain insights beyond their own fields and learn from each other.

Ehrlich-Sommer highlights this exchange as a critical factor: “It was fascinating to talk to founders developing completely different solutions. This helped us question and improve our own approaches.”​

Program Structure

The program lasts up to 12 months and includes regular workshops and coaching sessions. Participants meet in Vienna to attend these sessions and learn from experts. Teams rooted outside the city will need to commute to attend the program. This, however, is far worth the effort, as co-founder Ehrlich-Sommer emphasizes: “Being in Vienna helped us get to know the local startup scene and establish valuable connections.”

An essential part of the program is the intensive selection process. During this phase, founders work with mentors and experts to refine their ideas and prepare for the program. This preparation is crucial for consecutive success.

Austria as a Startup Hub for International Founders

The aws First Incubator plays a significant role in positioning Austria as an attractive destination for international founders. The combination of financial support, targeted knowledge transfer, and a dynamic network creates optimal conditions for innovative business ideas.

The program not only supports the individual development of participating startups but also strengthens Austria’s startup ecosystem as a whole. International founders bring new impulses, ideas, and perspectives to Austria, helping to enhance the country’s innovation potential.

Applications for 2025

The next round of the aws First Incubator’s international call starts in spring 2025. Founders with an international team who want to establish their startup in Austria or have recently done so should not miss this opportunity. Applications will soon be open – a chance that could be a crucial step for a startup’s future.

For more information and application details, visit the official aws First Incubator website.


* Der Beitrag entstand in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws)

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AI Summaries

Was das Regierungsprogramm für Österreichs Energie und Umwelt bedeutet

Die Katze ist aus dem Sack, die türkis-grüne Koalition hat am 2. 1. .2020 ihr Regierungsprogramm für Österreich vorgestellt. Neben zahlreichen Maßnahmen für die Wirtschaft allgemein und für Startups im Besonderen sind im Regierungsprogramm zudem etliche Punkte für Österreichs Energiepolitik – ein Kernthema der Grünen – vorgesehen. Auch der Umweltdachverband zeigt sich in einer ersten Reaktion mit der im Regierungsprogramm vorgesehenen Umweltpolitik zufrieden. Greenpeace-Geschäftsführer Alexander Egit bezeichnet das Regierungsprogramm als “Riesenschritt für den Klima- und Umweltschutz”. Insgesamt ist das Landwirtschafts-Kapitel laut Greenpeace aber “eher eine Ansammlung von Absichtserklärungen, konkrete Maßnahmen und Zeitpläne für diese fehlen”.

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Was das Regierungsprogramm für Österreichs Energie und Umwelt bedeutet

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Was das Regierungsprogramm für Österreichs Energie und Umwelt bedeutet

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Was das Regierungsprogramm für Österreichs Energie und Umwelt bedeutet

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