03.09.2019

Wiener Bluecode startet Allianz mit 6 europäischen Mobile Payment-Anbietern

Bluecode, Twint (Schweiz), Swish (Schweden), Vipps (Norwegen), MobilePay (Finnland, Dänemark), Bancontact Payconiq (Belgien) und Sibs/MB Way (Portugal) schließen sich zur European Mobile Payment Systems Association (EMPSA) mit Sitz in Zürich zusammen.
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Die sieben EMPSA-Gründungsmitglieder: Claus Bunkenborg (MobilePay), Tiago Bianchi de Aguiar (SIBS/ MB WAY), Mark Majgaard Wraa-Hansen (MobilePay), Nathalie Vandepeute (Bancontact Payconiq), Gonçalo Amaro (SIBS /MB WAY), Philippe Kempeners (Bancontact Payconiq), Christian Pirkner (Bluecode), Georg Schardt (Bluecode), Bjorn Skjelbred (VIPPS), Joseph Hajj (Swish), Søren Mose (TWINT), Markus Kilb (TWINT), Anton Stadelmann (TWINT)
© EMPSA v.l.n.r.: Die sieben EMPSA-Gründungsmitglieder: Claus Bunkenborg (MobilePay), Tiago Bianchi de Aguiar (SIBS/ MB WAY), Mark Majgaard Wraa-Hansen (MobilePay), Nathalie Vandepeute (Bancontact Payconiq), Gonçalo Amaro (SIBS /MB WAY), Philippe Kempeners (Bancontact Payconiq), Christian Pirkner (Bluecode), Georg Schardt (Bluecode), Bjorn Skjelbred (VIPPS), Joseph Hajj (Swish), Søren Mose (TWINT), Markus Kilb (TWINT), Anton Stadelmann (TWINT)

Die wirklich großen Anbieter im Mobile Payment-Segment kommen aus den USA und China. In Europa ist die Landschaft mobiler Zahlungssysteme hingegen ziemlich fragmentiert. Die sieben Anbieter Bluecode (Österreich, Deutschland), Twint (Schweiz), Swish (Schweden), Vipps (Norwegen), MobilePay (Finnland, Dänemark), Bancontact Payconiq (Belgien) und Sibs/MB Way (Portugal) wollen ihre Stellung nun durch eine Allianz verbessern. Mit der European Mobile Payment Systems Association (EMPSA) mit Sitz in Zürich will man die “Kräfte Bündeln”.

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Netzwerk mit 25 Millionen Mobile-Payment-Nutzern

Dadurch ergebe sich zu Beginn ein Netzwerk aus neun Ländern mit insgesamt rund 25 Millionen Mobile-Payment-Nutzern, rund einer Million Akzeptanzstellen in Handel, Gastronomie und Hotellerie sowie mehr als 350 angeschlossenen Banken, heißt es in einer Aussendung. Weitere europäische Mobile Payment-Anbieter solle sukzessive beitreten. Bluecode ist das einzige Gründungsmitglied ohne Bankeneigentümer.

EMPSA als “Gegengewicht zu außereuropäischen Systemen”

Ziel der EMPSA sei es, die Akzeptanz von Mobile Payment in Europa deutlich zu erhöhen und die Verfügbarkeit von mobilem Bezahlen im internationalen Zahlungsverkehr für Endkunden zu erhöhen. Man wolle “ein eigenes, nach europäischen Standards entwickeltes und europaweit gültiges System für mobiles Bezahlen als Gegengewicht zu außereuropäischen Systemen” etablieren.

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Pirkner: “Verlorengegangenes Terrain zurückgewinnen”

“EMPSA ist die Schlüsselinitiative, um eigene Standards und einen wettbewerbsfähigen, interoperablen Rahmen für Europa zu schaffen und verlorengegangenes Terrain im europäischen Zahlungsraum zurückzugewinnen. Bluecode leistet mit seiner Expertise und Technologie einen wesentlichen Beitrag, um rasch eine grenzübergreifende Interoperabilität mobiler Zahlungen herzustellen, damit das Kundenerlebnis sowie Daten- und Geldflüsse im Sinne der Endkunden in den Händen europäischer Banken und Händler bleiben”, kommentiert Bluecode-CEO Christian Pirkner.

Zeitpunkt der Kompatibilität noch unklar

Sobald die Bezahlverfahren der Anbieter kompatibel seien, könnten User ihre bevorzugte, lokale Mobile-Payment-Lösung auch im Ausland an den Akzeptanzstellen der anderen EMPSA-Teilnehmer nutzen, heißt es weiter. Wann das genau sein wird, wurde bislang nicht kommuniziert. Zur Ausgangsposition heißt es: “Die sieben EMPSA-Gründungsmitglieder verwenden allesamt optische Bezahlverfahren, die mittels Scan eines Barcodes oder QR-Codes am Smartphone (iOS und Android) funktionieren. Die gemeinsame Systeminteroperabilität dieser Verfahren rasch herzustellen, ist zentrales Thema der bereits eingesetzten, ersten Arbeitsgruppe, die von Bluecode und Vipps geleitet wird”.

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Cocoon Capital Advisory Sebastian Kurz - Startups und Beteiligungen - Dream Security
Sebastian Kurz | (c) EVP via Wikimedia Commons

Vor gut zwei Jahren co-gründete der österreichische Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz das Cybersecurity-Startup Dream Security. Mit an Bord ist Shalev Hulio, Ex-CEO der Spionagefirma NSO. Bereits zum Start holte sich das Unternehmen 20 Millionen US-Dollar Kapital. Kurz hielt danach ein Drittel der Anteile.

Investment an Gaza-Grenze

Im November 2023 holte sich Dream ein neues Investment in Höhe von 33,6 Millionen US-Dollar. Kurz hielt danach noch rund 20 Prozent der Anteile. Das Kapital kam primär von den Bestandsinvestoren Aleph und Group 11 – beide aus Israel. Kurz darauf bezifferte das Wall Street Journal die Bewertung der Kurz-Startups mit rund 200 Millionen US-Dollar.

“Die heutige Cyberlandschaft erfordert innovative Ansätze, um aktuellen Bedrohungen effektiv und zielgerichtet zu begegnen. Dank dieser Finanzierungsrunde sind wir in der Lage, weiterhin rasch zu wachsen”, kommentierte der Ex-Kanzler in einem Statement, das brutkasten damals erhielt.

Seither zeigt der eskalierte Gaza-Konflikt Auswirkungen auf Dream Security. So war CEO Shalev Hulio zum Zeitpunkt des letztjährigen Investments selbst als Reservist in der israelischen Armee tätig. Unterschrieben wurde der damalige Investment-Vertrag von Hulio in Uniform an der Grenze zu Gaza.

125 Millionen US-Dollar Umsatz

Im November 2023 zählte das Unternehmen noch 70 Mitarbeiter:innen – 60 davon in Israel. Mittlerweile sei die Belegschaft auf 150 Mitarbeitende gewachsen. “Ihr seid der Grund dafür, dass wir heute dort stehen, wo wir sind”, so der Ex-Kanzler in einem seiner jüngsten LinkedIn-Postings. Gedankt wird auch den bisherigen Investor:innen, darunter Dovi Frances, der Group 11 und Michael Eisenberg, Partner bei Aleph. Überdies verkündet Ex-Kanzler Kurz, mit Dream bereits “über 125 Millionen US-Dollar Umsatz in Europa, dem Nahen Osten und Asien” erreicht zu haben.

Party in der Wüste

Darüber hinaus schreibt Kurz auf LinkedIn: “Für uns als Österreicher war es eine neue Erfahrung, eine Party in der Wüste zu feiern, und dazu noch dem Thema entsprechend gekleidet zu sein… das hat auf jeden Fall eine Menge Spaß gemacht!” Gefeiert wurden die genannten Meilensteine laut dem Posting im Rahmen eines “Tribe-Events”.

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