24.11.2019

Empowering Agile Meetup: “Scheitern nicht unter den Teppich kehren”

Vergangene Woche startete in Wien eine neue Meetup-Serie mit dem Schwerpunkt „Agile Innovation in etablierten Organisationen“, die in Zusammenarbeit von LHBS und A1 umgesetzt wird. Als Speaker waren Christian Leihner, Head of Business Innovation bei Unilever DACH und Ákos Csertán vom ungarischen InsureTech Frontira ins Innovation Hub der Casinos Austria & Österreichischen Lotterien geladen.
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Agile Meetup
(v.l.n.r.) Christian Leihner, Head of Business Innovation Unilever DACH und Ákos Csertán vom ungarischen InsureTech Frontìra

Wien hat seit vergangener Woche eine neue Meetup-Reihe zum Thema „Innovation in etablierten Unternehmen“. Das sogenannte Empowering Agile Meetup versteht sich als Weiterführung der gleichnamigen Konferenz, die im Frühjahr in Wien stattfand. Zu dieser waren zahlreiche Experten aus dem In- und Ausland geladen. Im Zentrum der Konferenz stand neben inhaltlichen Inputs unter anderem der branchenübergreifende Dialog und Austausch zur agilen Transformation.

+++ zum Fokus Channel: Innovation +++

Fokus auf Praxisbezug

Das Empowering Agile Meetup hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst praxisnahe Einblicke in agiles Innovationsmanagement zu gewährleisten. Innovationsexperten aus den unterschiedlichsten Branchen präsentieren Innovationsprogramme aus ihren eigenen Unternehmen. Über den branchenübergreifenden Erfahrungsaustausch sollen so Führungskräfte und Mitarbeiter anderer Unternehmen von Best-Practice-Beispielen lernen. Zum ersten Empowering Agile Meetup waren Christian Leihner, Head of Business Innovation Unilever DACH, und Ákos Csertán vom ungarischen InsureTech Frontira geladen.

Unilever “Just Wash”

Leihner präsentierte den Startup Inkubator NU Business, der innerhalb Unilever DACH gegründet wurde, um unter Einbeziehung der Unilever-Marken-Touchpoints neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Die Teilnehmer erhielten zunächst einen Einblick, wie sich das Innovationsmanagement bei Unilever in die Unternehmensstruktur integriert.

Anschließend präsentierte Leihner das Innovationsprojekt „Just Wash“. Dieses wurde 2019 mit dem Ziel gestartet, die Auswahl des passenden Waschmittels zu vereinfachen. Das Projektteam definierte zunächst ein Problem: Aufgrund des breiten Produktsortiments an Waschmitteln, der Vielfältigkeit an Textilien und den hohen Anforderungen hinsichtlich der Dossierung seien die Konsumenten überfordert, so die Annahme. Über die Schaffung einer eigenen Plattform, die den Konsumenten bei der Auswahl des Waschmittels berät, sollte das Problem gelöst werden. Konkret erfolgte die Hilfestellung durch die Beantwortung von Fragen zum Waschverhalten. Anschließend folgte eine Empfehlung für das passende Waschmittel. Das Projektziel war laut Leihner klar definiert. Innerhalb von 12 Monaten sollten 8000 Kunden akquiriert werden. Für das Projekt gab es ein 150.000 Euro Investment.

Dokumentation und Learnings ziehen

Über einen Chatbot und zusätzliche Marketing-Maßnahmen sollten zudem die durchschnittlichen Ausgaben im Warenkorb erhöht werden. Teil der Strategie war auch „Kauf auf Rechnung“ anzubieten – der Kunde zahlt erst nach Erhalt der Ware. Dies führte laut Lehner zu einem kurzfristig Anstieg im Warenkorb, hatte jedoch zur Folge, dass Nutzer Waren bestellten, die sie schlussendlich nicht zahlten. Kurz gesagt, handelte es sich um Betrug. Das Projekt war gescheitert.

Wie  Leihner erläuterte, ist genau zu diesem Zeitpunkt nachhaltiges Innovationsmangement gefragt. „Im Normalfall wird diese Situation in Unternehmen unter den Teppich gekehrt. Unternehmen, die Innovationen voranbringen möchte, ziehen hingegen aus diesen Fehlern die richtigen Learnings.“ Damit Learning überhaupt erst gemacht werden können, bedarf es einer akuraten Dokumentation des Projektes. Zudem müssen die Learnings im Unternehmen richtig kommuniziert werden, so Leihner abschließend.

InsureTech Frontira

Als zweiter Speaker gab Csertán vom ungarischen InsureTech Frontira den Teilnehmern einen Einblick, wie er 2017 in Zusammenarbeit mit dem Versicherungsunternehmen NN eine der ersten On-Demand-Lebensversicherung auf den Markt gebracht hat.

Lebensversicherungen online zu verkaufen, sei laut Csertán so gut wie unmöglich „Die meisten Produkte sind viel zu komplex und erfordern von den Kunden meist ein Commitment von über 20 Jahre und länger. Versicherungen werden daher nicht gekauft, sondern sie werden verkauft.“ Lediglich fünf Prozent der Lebensversicherungen werden online abgeschlossen.

Um die Branche zu revolutionieren, benötige es daher einer radikalen Veränderung. Gemeinsam mit NN hat er ein Produkt entwickelt, dass sich von konventionellen Lebensversicherungen fundamental unterscheidet – die Rede ist von einer sogenannten On-Demand-Lebensversicherung. Kunden können diese laut Csertán dann buchen, wenn sie auch gebraucht wird. Kunden können über die Plattform von Frontira die Versicherung über einen einfachen Klick aktivieren oder deaktivieren. So kann diese beispielsweise während eines Skitages gebucht werden, um sich abzusichern.

“Der Versicherungsmarkt und deren Produkte werden sich in den nächsten Jahren fundamental ändern und flexibler werden“, so Csertán. Sofern etablierte Versicherung am Markt weiter bestehen wollen, müssen sie ihre Geschäftsmodelle radikal ändern. Dazu gehört das Hinterfragen der eigenen Core-Values und der Problemstellungen. Dies kann über unterschiedlichste Methoden erfolgen. Als Beispiel führte er Design-Thinking- bzw. Collaboration-Ansätze an. Das Zusammenbringen von Menschen aus unterschiedlichen Branchen, bringt großes Potential mit sich, so Csertán

Empowering Agile | 19. März 2020

Am Abschluss des Meetups verwiesen die Initiationen drauf, dass die Vorbereitungen für die nächste Agile Empowering-Konferenz bereits auf Hochtouren laufen. Sie  wird  am 19. März 2020 in Wien stattfinden. Nähere Infos zur Konferenz lest ihr hier.


=> zur Page der Empowering Agile Konferenz

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(c) brutkasten/Marko Kovic

Es war ein Abend voller Energie und Inspiration, bei dem die führenden Köpfe der Innovations-Szene gemeinsam mit brutkasten rund um Gründer und CEO Dejan Jovicevic auf eine Dekade voller Höhen und Tiefen anstießen. Signature-Cocktails, eine mitreißende Live-Band und eine meterlange Food-Tafel luden zum Networken ein.

Rückblick auf 10 Jahre brutkasten

Moderiert wurde der Abend von einem weiteren Dejan – dem Gründer der Fuckup Nights, Dejan Stojanovic. Im offiziellen Teil ließ brutkasten-Gründer Jovicevic die vergangenen zehn Jahre mit einer sehr persönlichen Keynote Revue passieren: Angefangen bei der Gründung im Jahr 2014 als Teil der Tageszeitung “Die Presse”, über den Management-Buyout im Jahr 2017 und die Übernahmen von StartingUp sowie Venture Capital Magazin bis hin zur strategischen Mehrheitsübernahme durch die VGN im Jahr 2023. Ein Jahr nach der damit verbundenen Umstrukturierung blickt Jovicevic positiv in die Zukunft: „Als Team sind wir stärker denn je und voller Tatendrang, die Welt zu erobern“.

Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde auch die neue brutkasten-Initiative “Austrian Innovators” vorgestellt. Deren Ziel ist, Österreichs Gestalter:innen der Zukunft zu vernetzen, um die Wirtschaft zukunftsfit zu machen. Die Initiative richtet sich dabei nicht nur an Startup-Founder:innen, sondern auch an Gründer:innen aus der traditionellen Wirtschaft, an Innovator:innen in etablierten Unternehmen und an Investor:innen, die die Transformation der Wirtschaft finanzieren werden. Interessierte können sich auf dieser Website vormerken lassen.

Founders4brutkasten als Unterstützung und Wertschätzung

Als Hauptsponsoren Tribe.Land und We\R unterstützen den Abend. Tribe.Land – The Co-Creation Collective – gegründet von Braintribe-Founder Stefan Ebner steht für einen innovativen Ansatz im Company Building und trat bei dem Jubiläumsevent erstmalig an die Öffentlichkeit. Das erste Co-Creation-Venture ist die gemeinsam mit Börsianer-Gründer Michael Berl ins Leben gerufene Co-Investment-Plattform We\R, die bei dem Event ihren Product Launch feierte.

Der Abend hielt aber auch unerwartete Überraschungen für den brutkasten-Gründer Dejan Jovicevic bereit. Neben einer pinken Geburtstagstorte von seinem Team sorgte auch Moderator Dejan Stojanovic mit der Ankündigung der Founders4brutkasten-Aktion für eine Überraschung. Diese wurde von österreichischen Gründer:innen ins Leben gerufen, um brutkasten zu unterstützen.

Über diese Website können Unterstützer:innen ein “I love brutkasten”-T-Shirt kaufen und damit brutkasten unterstützen. “Brutkasten hat uns 10 Jahre lang zusammengebracht, auf die Bühne geholt, informiert und inspiriert. Wir wollen, dass etwas von diesem unbezahlbaren Wert an den brutkasten zurückfließt”, heißt es in der Ankündigung der Aktion.

Fotos vom Event: brutkasten/Marko Kovic

(c) brutkasten/Marko Kovic
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Wir bedanken uns bei den Sponsoren unseres Events:

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Wien hat seit vergangener Woche eine neue Meetup-Reihe zum Thema “Innovation in etablierten Unternehmen”. Das sogenannte Empowering Agile Meetup versteht sich als Weiterführung der gleichnamigen Konferenz, die im Frühjahr in Wien stattfand. Im Zentrum der Konferenz stand neben inhaltlichen Inputs unter anderem der branchenübergreifende Dialog und Austausch zur agilen Transformation. Das Empowering Agile Meetup hat sich zum Ziel gesetzt, möglichst praxisnahe Einblicke in agiles Innovationsmanagement zu gewährleisten. Zum ersten Empowering Agile Meetup waren Christian Leihner, Head of Business Innovation Unilever DACH, und Ákos Csertán vom ungarischen InsureTech Frontira geladen. Damit Learning überhaupt erst gemacht werden können, bedarf es einer akuraten Dokumentation des Projektes.

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Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

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