31.08.2023

Lügen beim Employer Branding bringt nichts

Laut einer Umfrage traten zehn Prozent der Arbeitnehmer:innen schon einmal einen Job nicht an, obwohl der Vertrag schon unterschrieben war.
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Lügen beim Employer Branding
(c) Kelly Sikkema via Unsplash

Eines der wichtigsten Schlagworte im durch den Fachkräftemangel hervorgerufenen “War for Talents” ist “Employer Branding”. Im aktuellen Arbeitsmarkt müssen sich Unternehmen bei potenziellen Angestellten bewerben. Und wie bei Bewerbungen von Arbeitnehmer:innen wird dabei gerne geschummelt. Die Position wird attraktiver dargestellt, als sie eigentlich ist. Es werden Werte und eine Firmenkultur versprochen, die tatsächlich gar nicht gelebt werden. Und natürlich präsentieren sich die verantwortlichen Führungskräfte als makellose Super-Chef:innen.

New Work 4-Tage-Woche Employer Branding

Bloß: Das Übertreiben und Lügen bringt mittelfristig nichts, wie eine aktuelle Online-Umfrage des HR-Unternehmens softgarden unter rund 3.800 Personen nahelegt, über die das deutsche Magazin Spiegel berichtet. Ein guter erster Eindruck bei Bewerber:innen reicht demnach nicht aus. Arbeitgeber:innen müssen auch dauerhaft halten, was sie im Employer Branding versprochen haben.

10 Prozent unterschrieben Arbeitsvertrag und starteten dann doch nicht

Nicht weniger als zehn Prozent der Jobsuchenden haben laut Studie einen unterschriebenen Arbeitsvertrag schon einmal vor Antritt der neuen Stelle wieder gekündigt oder sind ohne formale Kündigung einfach nicht hingegangen. Letzteres bezeichnen Personaler:innen übrigens mit dem aus dem Dating stammenden Begriff “Ghosting”. Fast 40 Prozent der Befragten sind zudem schon einmal nach der Vertragsunterschrift Zweifel gekommen.

Und warum treten Arbeitnehmer:innen den Job trotz Vertragsunterzeichnung nicht an? Der meistgenannte Grund ist mit 41 Prozent zwar ein besseres Jobangebot, das stattdessen wahrgenommen wurde. Fast die Hälfte der Befragten sagt aber auch, dass der Arbeitgeber den Absprung verhindern hätte können. Gewünscht hätten sich viele Befragte etwa Vorab-Gespräche mit der Führungskraft, ein Kennenlernen des Teams bereits vor Job-Antritt oder Veranstaltungen für neue Mitarbeiter:innen.

21 Prozent kündigten innerhalb der ersten 100 Tage – falsche Employer Branding-Versprechen als wichtigster Grund

Noch klarer wird das Problem der falschen Versprechungen im Employer Branding in der Einarbeitungsphase. 21 Prozent der Befragten haben demnach einen neuen Job innerhalb der ersten 100 Tage wieder gekündigt, 16 Prozent waren “knapp davor”. Der erstgenannte Wert lag bei der ersten derartigen softgarden-Befragung 2018 noch bei zwölf Prozent, vergangenes Jahr bereits bei 18 Prozent.

Bei der Kündigung innerhalb der ersten 100 Tage dominieren bei den Befragten drei Gründe. Rund 70 Prozent gaben an: “Der Job entsprach überhaupt nicht den Versprechungen, die mir in der Bewerbungsphase gemacht wurden”. 66 Prozent nennen “unfähige oder unsympathische Führungskräfte” als Grund. Und 57 Prozent bemängeln, dass es “kein Programm und keinen Plan zur Einarbeitung” gab. Dabei geben laut Studie deutlich mehr Frauen als Männer als Kündigungsursache ein fehlendes Einarbeitungsprogramm und schlechte Führungskräfte an.

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Lympik
Teamfoto: Links: Tom Schwartz, rechts Thomas Peroutka | (c) Lympik

Bereits im Oktober 2022 hat die ESA in Hinblick auf die olympischen Spiele 2024 in Paris und 2026 in Milano-Cortina Förderungen unter dem Motto “Space for Olympic Games” ausgeschrieben. Europäische Startups und KMUs sollten und sollen weiterhin dabei unterstützt werden, erfolgreiche Geschäftsmodelle zu entwickeln, die Weltraumtechnologie nutzen und den olympischen Spielen damit Nutzen bringen.

Das niederösterreichische Startup Lympik hat aus dem Topf eine Förderung im unteren sechsstelligen-Bereich erhalten. Damit möchte man seine Produkte weiterentwickeln und Geschäftsfelder ausweiten. Auch eine Folgeförderung stehe im Raum.

Lympik: Angebot ausbauen

“Meine Idee war von Beginn an, Weltraumtechnologie wie Satellitennavigation und -kommunikation, für den Sport zu nutzen”, erklärt der Gründer von Lympik, Thomas Peroutka, der selbst viele Jahre als Leistungssportler aktiv war. “Begonnen haben wir mit einer neuen Art der digitalen Zeitmessung, dann kamen GPS-Tracking und Videoanalyse dazu. Diese Kombination können wir nun dank der ESA-Förderung schneller und umfangreicher ausbauen.” Aktuell ist das ÖSV-Biathlon-Team der erste Testanwender der neuen Lösung.

“In sechs bis neun Monaten wollen wir so weit sein, dass unsere Lösung für digitale Zeitmessung, GPS-Tracking und Videoanalyse für unterschiedliche Sportarten einsatzbereit ist”, so Peroutka weiter.

Bisher konnten in Sportarten wie Ski Alpin oder Langlauf im Training lediglich die Endzeiten sowie drei bis vier Zwischenzeiten verglichen werden. Mit der Technik von Lympik – brutkasten berichtete – sei eine minutiöse Detailanalyse möglich: Etwa, wer an welcher Stelle auf welcher Linie wie viele Millisekunden gewonnen oder verloren hat oder welche Ausrüstung zum Einsatz kam.

Sensoren

“Durch unsere Lösung stehen nicht nur viel mehr Informationen zur Verfügung, die Teams ersparen sich auch viel Zeit- und Personalaufwand bei der Analyse und noch mehr bei der Auswertung. Während bisher immer eine Person während des Trainings alle Eckpunkte manuell in ein Tablet eingeben musste, geht jetzt alles automatisch”, erklärt Peroutka.

Die Athletinnen und Athleten werden vom Startup dazu mit Sensoren ausgestattet und das Training wird gefilmt. Nach dem Training werden die Videos in eine App geladen und automatisch mit den Daten aus der Zeitmessung und dem GPS-Tracking synchronisiert. Nach wenigen Sekunden stehen die Daten aufgegliedert bereit.

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