14.04.2022

Leadership: Im Zentrum des hybriden Arbeitsplatzes steht der Mensch

Gastbeitrag. Die Tage, an denen die gesamte Belegschaft ins Büro gepilgert ist, weil dort die Arbeit stattfindet, sind vorbei. Die wachsende Bedeutung hybrider Arbeitsformen hat einen Wandel angestoßen.
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Nicht nur die Art, wie wir arbeiten, auch die Rolle der Büroräumlichkeiten befindet sich im Umbruch: So besuchen die meisten Mitarbeiter:innen ihr Büro für einen bestimmten Zweck – sei es, weil heute der neue Kunde zu Besuch kommt, weil eine kreative Brainstorming-Session ansteht, oder weil es wieder Zeit wird, mit den Kolleg:innen zu Mittag zu essen. Die räumlichen Voraussetzungen müssen dafür gegeben sein.

Insgesamt ist eine positive Employee Experience mittlerweile für jedes Unternehmen ein absolutes Muss, um im Wettstreit um die besten Talente auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu können. Die Anpassung unserer Führungskräfte sowie unserer Unternehmenskultur sind dabei unerlässlich, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Das wird mit der Unterstützung durch die richtigen Technologien möglich: In diesem Sinne will die neue Employee Experience-Plattform Microsoft Viva die Erfahrungen der Mitarbeiter:innen verbessern, in Bezug darauf, wie sie sich engagieren, Informationen finden, lernen und arbeiten.

Die Unternehmenskultur im Wandel

Gerade die Digitalisierung sowie der Einstieg der jungen Generationen in die Arbeitswelt unterstützen diesen Wandel nicht nur, sondern verlangen danach. Eine LinkedIn-Umfrage untersuchte die für Bewerber:innen wichtigsten Faktoren bei der Arbeitssuche und bekam klare Antworten: Für 63% der Arbeitssuchenden steht eine gute Work-Life-Balance an oberster Stelle. Gemeinsam mit unseren Mitarbeiter:innen sollten wir als Arbeitgeber unsere Räumlichkeiten und Arbeitsmodelle so gestalten, dass wir Talente gewinnen, fördern und langfristig halten.

Neue Anforderungen an die Führungskräfte von Heute

In diesem Sinne sind gerade unsere Führungskräfte gefragt, einen hybriden Arbeitsplatz zu schaffen, an dem sich alle im Team wohlfühlen und ihr Bestes geben können. Die Betreuungsaufgaben der Mitarbeiter:innen haben für die Führung hat eine ganz neue Dimension bekommen. Pandemie und Homeschooling stellen Mitarbeiter:innen vor neue Herausforderungen, die man als Führungskraft berücksichtigen sollte. Hier sind Führungskräfte und Mitarbeiter:innen gefragt, sich bewusst die Zeit zu nehmen, um darüber zu sprechen. Gerade in einem hybriden Arbeitsumfeld ist es essenziell, klare Erwartungshaltungen zu kommunizieren und eine unterstützende Haltung gegenüber seinem Team zu pflegen. Konkret bedeutet das für Führungskräfte: In individuelle Gespräche gehen, zuhören, neue Wege der Zusammenarbeit definieren und diese in der Alltagspraxis zu unterstützen. Dafür verfolgen wir bei Microsoft den sogenannten „Model-Coach-Care“-Ansatz:

  • Model: Zuerst muss herausgefunden werden, was das Team konkret für den hybriden Arbeitsplatz benötigt. Gemeinsam können Verhaltensweisen und Vereinbarungen getroffen werden, mit denen das hybride Team sein Potenzial entfalten kann.
  • Coach: Im nächsten Schritt ist die Führung gefordert, darauf zu achten, ob die Umsetzung funktioniert. Die Handhabung ist also ähnlich wie im Sport: Als Coach prüft die Führungsperson, ob Taktiken und Vereinbarungen realisierbar sind – falls nicht, dann werden diese weiterentwickelt.
  • Care: Veränderung ist nicht immer leicht. Gerade in Zeiten des Umbruchs müssen Führungskräfte besonders achtsam auf die Befindlichkeiten ihrer Mitarbeiter:innen achten und mit Verständnis und Unterstützung reagieren.

Zu den neuen Führungsaufgaben gehört auch, die physischen Räumlichkeiten so umzudenken, dass Mitarbeiter:innen auch künftig einen Sinn darin finden, ins Büro zu gehen. Fixe Raster in Form von Arbeitskabinen sind nicht mehr zeitgemäß: Vielmehr wird das Büro zum Ort der sozialen Zusammenkunft, an dem sich die Unternehmenskultur manifestieren und weiterentwickeln kann. Für uns lautete die Frage: Wie schaffen wir es, die emotionale Bindung zwischen Mitarbeiter:innen und dem Unternehmen zu stärken und die Innovationskraft unserer Teams freizusetzen? Mit dem Umbau unserer Büroräumlichkeiten im 12. Bezirk wollten wir einen Ort schaffen, der die zwischenmenschliche Komponente sowie die Vereinbarkeit von Freizeit und Beruf fördert. Wie das konkret aussehen kann? Das kann ein Gespräch „zwischen Tür und Angel“, ein Mittagessen in der Sonne, eine Yoga-Session im Fitnessraum oder auch das gemeinsame Feiern von Erfolgen sein. Die Chancen, dem Büro einen neuen Sinn zu geben, sind vielfältig. Wir sind davon überzeugt, dass persönliche Treffen weiterhin notwendig sind.

Hear me Speak: 28. April 2022

Die Autorin dieses Gastbeitrags, Ingrid Heschl, verantwortet die Human Resources Agenden bei Microsoft Österreich. Am 28. April 2022 hält sie auf der PoP – Power of People zusammen mit ihrer Kollegin Anne Michels einen Workshop zum Thema „Die Zukunft der Arbeit: ist sie tatsächlich hybrid – müssen wir auf diesen Zug aufspringen?“

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In diesem Sinne erarbeiten wir bei Microsoft sogenannte Rules of Engagement. Diese definieren, wie Microsoft hybrides Arbeiten in der Praxis versteht und welche Empfehlungen wir konkret dafür aussprechen. Ein Beispiel: Wie können hybride Meetings erfolgreich umgesetzt werden? Um diese Frage zu beantworten, gilt es zu definieren, unter welchen Kriterien Besprechungen online, hybrid oder in Person sinnvoll sind, oder auch wie inklusive Meetingräume ausgestattet sein müssen. Nur so können hybride Meetings professionell über die Bühne gehen.

Neue Kompetenzen als Erfolgsfaktor

Klar ist, dass der Wandel in der Arbeitswelt auch mit neuen Anforderungen an die Mitarbeiter:innen einhergeht. Digitalisierung gibt es nicht ohne Menschen, die mit der Technologie umgehen können. Diese Herausforderung müssen wir an zwei Fronten bewältigen: Einerseits erfordert die digitalisierte Arbeit eine Weiterentwicklung der Qualifikationen, damit die Mitarbeiter:innen die Technik entsprechend bedienen und so ihr Potenzial vollends entfalten können. Als Arbeitgeber sind wir dazu aufgefordert, auf Inklusion und Barrierefreiheit zu achten und alle Mitarbeiter:innen, Jung und Alt, im Prozess zu begleiten. Alle sollen vom Wandel profitieren – schließlich soll Technologie die Arbeit nicht verkomplizieren, sondern sie für uns alle erleichtern. 

Darüber hinaus fehlen uns in Österreich laut Schätzungen der WKO ca. 10.000 IT-Fachkräfte. Mit Skilling- und Re-Skilling-Maßnahmen können wir neue Potenziale in den Menschen freisetzen und diese Schlucht so verkleinern, dass möglichst niemand im Wandel zurückbleibt. Auch wir möchten unseren Beitrag dazu leisten: So hat Microsoft gemeinsam mit Bildungspartnern eine österreichische Skilling-Initiative gestartet: Durch eine gute Zusammenarbeit wollen wir bis Ende 2024 bis zu 120.000 Menschen weiterbilden.

Wenn man den Wandel beobachtet, so wird klar, dass wir alle – Arbeitgeber, Führungskräfte und Mitarbeiter:innen – vor neuen Herausforderungen stehen, die wir nur in Zusammenarbeit, im Gespräch miteinander bewältigen können. Die Potenziale für die Freisetzung von Kreativität und Innovation sind groß.

Über die Autorin

Ingrid Heschl verantwortet die Human Resources Agenden bei Microsoft Österreich. Neben der strategischen Betreuung der österreichischen Niederlassung, legt sie den Schwerpunkt auf die Bereiche Diversität & Inklusion und die neue Welt der Arbeit bei Microsoft. Am 28. April 2022 hält sie auf der PoP – Power of People zusammen mit ihrer Kollegin Anne Michels einen Workshop zum Thema „Die Zukunft der Arbeit: ist sie tatsächlich hybrid – müssen wir auf diesen Zug aufspringen?“

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(c) Liquid AI - (v.l.) Mathias Ledhner, Eva Rus, Alexander Amini und Ramin Hasani von Liquid AI.

Liquid AI CEO Ramin Hasani war von 2016 bis 2020 “Machine Learning Researcher” an der TU Wien; sein CTO Mathias Lechner machte von 2018 bis 2022 am “Institute of Science and Technology Austria (ISTA) seinen PhD – davor in der österreichischen Hauptstadt seinen Master, ebenfalls an der Technischen Universität.

Liquid AI: Weniger Daten und Rechenleistung nötig

Nun vermelden beide ein 250 Millionen US-Dollar Investment für ihr Bostoner MIT-Spin-off (Liquid AI hat im Vorjahr bereits rund 46,6 Millionen US-Dollar an Startkapital erhalten): “Diese Finanzierung wird uns dabei helfen, die Entwicklung, Skalierung und Bereitstellung von ‘Liquid Foundation Models’ (LFMs: Allzweck-KI-Modelle, die weniger Daten und Rechenleistung benötigen) zu beschleunigen, unseren leichtgewichtigen, universell einsetzbaren KI-Modellen, die private, effiziente und zuverlässige KI auf Unternehmensniveau für alle ermöglichen”, teilen sie per Blogeintrag mit.

Das Ziel von Liquid AI, dessen Bewertung nun laut Bloomberg bei über zwei Milliarden US-Dollar liegt, ist es, das leistungsfähigste und effizienteste “KI-System in jeder Größenordnung” zu entwickeln.

“Wir sind stolz darauf, dass unsere neuen, branchenführenden Partner unserer Mission vertrauen; gemeinsam wollen wir souveräne KI-Erfahrungen für Unternehmen und Nutzer freisetzen”, sagt Hasani.

Skalierbarkeit

Seit der Gründung des KI-Startups hat das Duo daran gearbeitet, zu beweisen, dass ihre Wissenschaft und Technologie skalierbar sei: “Wir haben unsere textbasierten Modelle veröffentlicht, multimodale LFMs angekündigt und begonnen, unsere KI-Produkte mit wichtigen Partnern auf dem Markt zu testen, um ihre Wirkung in der Praxis zu demonstrieren”, heißt es weiter.

In der nächsten Phase möchte Liquid AI die Series-A nutzen, um ihre Recheninfrastruktur zu skalieren, die Produktbereitstellung im Edge- und On-Premise-Bereich zu beschleunigen, z. B. LFM-Inferenz- und Feinabstimmungs-Stacks, und um ihre KI-Angebote über Partnerschaften einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.

Liquid AI: Vorteile ausdehnen

“Wir werden unsere KI-Produkte in geschäftskritische Workflows in vielen Bereichen wie Unterhaltungselektronik, Telekommunikation, Finanzdienstleistungen, E-Commerce und Biotechnologie integrieren”, so das Team weiter. “Die Finanzierung wird auch die wissenschaftliche und technologische Entwicklung von Liquid AI beschleunigen und die Vorteile von LFMs auf mehr Modellgrößen und Datenmodalitäten ausdehnen.”

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