24.03.2022

“War for Talents”: Neben dem Gehalt ist dieser Faktor entscheidend

Gastbeitrag: Welche Konsequenzen ergeben sich aus dem Shift vom Arbeitgebermarkt zum Arbeitnehmermarkt für Unternehmen?
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Das allgemeine Gefühl des Mangels an verfügbaren Mitarbeitenden trügt nicht, sondern lässt sich durch eine einfache Zahl besonders gut unterstreichen: seit 2019 treten mehr Menschen aus dem Arbeitsmarkt aus als ein. Dazu kommt außerdem, dass es in gewissen Berufen viel zu wenig Nachwuchs gibt. Der “war for talents” wird zum “war for people”, denn die Unternehmen wachsen weiter und brauchen eigentlich mehr Mitarbeitende als weniger. Die größte Herausforderung für alle Unternehmen besteht ab jetzt und in Zukunft besonders darin, beschäftigte Mitarbeitende möglichst zu halten.

Mehr Menschen als durch die bevorstehenden Pensionierungen zu verlieren ist tatsächlich ein immer größer werdendes Problem (vielleicht sogar bald ein Risikokriterium für Finanzierungen, weil nicht gewährleistet ist, die neu geschaffenen Stellen auch tatsächlich besetzen zu können). Die seit einiger Zeit beschriebene Veränderung vom Arbeitgebermarkt zum Arbeitnehmermarkt ist nun endgültig passiert. Nicht mehr die Firmen suchen aus vielen Bewerbungen aus, sondern so manche Firma bewirbt sich inzwischen bei potenziellen Mitarbeitenden (active sourcing).

Attraktiv ist zu wenig

Das hat eine klare Konsequenz: es reicht nicht mehr “nur” ein attraktiver Arbeitgeber zu sein – Unternehmen müssen zu einem unwiderstehlichen Arbeitgeber werden, um zukünftig erfolgreich zu bleiben. Denn heute sind im Grunde die allermeisten Firmen mehr oder weniger attraktive Arbeitgeber – die Liste der Benefits ist bei allen ähnlich lang und die Entlohnung meist recht ähnlich. Das echte Unterscheidungsmerkmal ist und wird noch stärker das Erlebnis, welches Menschen in der täglichen Arbeit geboten wird – die sogenannte Employee Experience.

Natürlich steigt derzeit in vielen Bereichen aktuell das Lohnniveau, um Menschen anzuziehen, die in anderen Firmen weniger bezahlt bekommen. Aber das Match gewinnt man nicht mit Gehalt alleine – schon gar nicht über die Zeit. Es ist eher der Versuch mäßige Employee Experience zu kompensieren. Denn alle Studien zeigen, dass Geld am Ende nicht der einzige oder wichtigste Grund ist, warum Menschen loyal sind und bei einem Unternehmen bleiben (und auch entsprechende Leistungen erbringen).

People first

Der Schlüssel zum Erfolg heißt: aktive Gestaltung und Management von Employee Experience. Damit verbunden ist eine grundlegende Änderung der Einstellung und des Mindset gegenüber den Mitarbeitenden. Im Kern ist es die Erkenntnis, dass die Mitarbeitenden der einzige USP sind, der Unternehmen heute bleibt. Das erklärt auch, warum man von einem Shift von Human Resource zu Employee Experience spricht – der sowohl funktionell für den Personalbereich als auch in der Perspektive auf Menschen im Unternehmen durch die oberste Führung gilt. Unternehmen, die aktiv in die Gestaltung von Employee Experience investieren, sind heute schon im Vergleich deutlich erfolgreicher als jene Unternehmen, die das nicht tun. Dieser Vorsprung wird täglich größer. Employee Experience ist kein “nice-to-have HR Projekt”, sondern eine wichtige strategische Entscheidung nach dem Prinzip “people first”.

Was ist Employee Experience?

Unter Employee Experience versteht man alle Erfahrungen, die Mitarbeitende in der Beziehung mit einem Unternehmen als Arbeitgeber machen. Das umfasst die Summe aller Interaktionen und Erlebnisse, die potenzielle, aktuelle und ehemalige Mitarbeitende mit einem Unternehmen haben (“from pre-hire to retire”). Man kann insofern von einer lebenslangen Beziehung sprechen. Diese Employee Experience ist die Grundlage für das emotionale Commitment von Menschen zur Firma und den Zielen der Firma – also das Zugehörigkeitsgefühl, die Loyalität und Bindung, sowie die Bereitschaft entsprechende Performance zu leisten.

? Und welche Unternehmen in Österreich bieten ihren Mitarbeitenden die beste Employee Experience?Beim Employee Experience Champions Award 2022 werden Unternehmen in aktuell neun Kategorien ausgezeichnet, die methodisch erhoben die beste Employee Experience bieten. Die Beurteilung der Employee Experience erfolgt auf Basis der Bewertung und des Feedbacks der Mitarbeitenden des jeweiligen Unternehmens. Mehr Infos hier: https://www.employee-experience-champions.at/

Über den Autor

Max Lammer ist selbständiger Berater, Speaker und Autor, sowie Thought Partner zu Employee Experience für Organisationen egal welcher Größe und Branche. Die Gestaltung einer herausragenden Employee Experience ist für ihn die ultimative Mission. Mit dem klaren Verständnis, dass die Erlebnisse und Erfahrungen in unseren Jobs nachhaltigen Einfluss haben auf alle Bereiche – geschäftlich und privat – ist es nur zu logisch, sich auf dieses Thema mit aller Kraft zu konzentrieren. Wir verbringen bis zu 100.000 Stunden in unserem Leben mit Arbeit – während der “besten Jahre”, unfassbar viel Zeit, über Jahrzehnte.

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OVE, LCM
(c) OVE/Fürthner - (v.l.) Johann Hoffelner, Josef Passenbrunner und Hubert Mitterhofer von LCM.

Seit August des heurigen Jahres hat das LCM mit Johann Hoffelner einen neuen CEO – brutkasten berichtete. Rund drei Monate später darf man sich über den OVE Innovation Award freuen.

Pankl Turbosystems beschäftigt sich mit Brennstoffzellen-Luftversorgungssystemen (FCAS – Fuel Cell Air Supply) sowie mit elektrisch unterstützten Abgasturboladern (EAT – Electrically Assisted Turbocharger) für Kleinserien. Weil aber Turbosysteme technologisch extrem anspruchsvoll sind, setzt die Mannheimer (Deutschland) Firma bei der Optimierung spezieller Komponenten auf externe Entwicklungspartner.

LCM mit Neuauslegung des E-Motors

“Die Elektromotoren für den Antrieb der Verdichterräder sind das Herzstück in FCAS-Systemen. Mit der kompletten Neuauslegung dieses Elektromotors hat LCM einen unentbehrlichen Beitrag zum gelungenen Innovationssprung und Wettbewerbsvorsprung geleistet”, erklärt Pankl Turbosystems-Geschäftsführer Gerhard Krachler.

Konkret hat es neun Monate gedauert, bis das LCM-Team rund um Hubert Mitterhofer und Josef Passenbrunner die ersten Funktionsmuster für den Elektromotor lieferte. Diese erfüllten die Erwartungen von Pankl und liefern Drehzahlen von bis zu 140.000 U/min und eine Nennleistung von 22kW. In diesem Sinne könnte ein FCAS von Pankl Turbosystems, in dem ein von LCM ausgelegter Motor arbeitet, schon bald bei einem Stratosphärenflug an Bord sein, heißt es.

Im Auftrag der britischen Stratospheric Platforms Ltd, eines Herstellers von Bauteilen für die Luft- und Raumfahrt, hat Pankl gemeinsam mit weiteren internationalen Unternehmen an der Entwicklung eines unbemannten Zero-Emission-Flugobjekts gearbeitet: “Selbst wenn dieses Projekt noch in einem sehr frühen Stadium ist, unterstreicht es die enorme Dynamik in der Brennstoffzellen-Technologie”, so Krachler weiter.

“Begrenzter Bauraum”

So unterschiedlich die Einsatzgebiete der FCAS sind, haben sie doch eine Gemeinsamkeit: Der Bauraum ist immer extrem begrenzt. Mithilfe der LCM-Software-Plattform “SyMSpace” konnte aus dieser Not eine Tugend gemacht werden. Damit wurden alle Komponenten – von der Baugröße des Motors über die Materialauswahl bis zur Dimensionierung jedes Bauteils – so aufeinander abgestimmt, dass die errechnete Motorauslegung nicht mehr verbessert werden kann, wie es in einer Aussendung heißt.

“Aus mehreren tausenden Varianten entsteht auf diese Art ein Elektromotor in der geforderten Baugröße, der in der Simulation 97 Prozent Wirkungsgrad erreicht. Es lässt sich kein Parameter weiter verbessern, ohne einen anderen zu verschlechtern”, erklären Passenbrunner und Mitterhofer.

Welches enorme Potential Brennstoffzellen haben, unterstreicht auch das Projekt SkalTABs (skalierbares Thermomanagement und Antriebsstrang für Brennstoffzellen-Nutzfahrzeuge). In dem vom deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Forschungsprojekt arbeiteten mit der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) neben Infineon, GreenIng, AVL LIST und MACCON auch Pankl Turbosystems zusammen.

Das Ziel war es, für mittelständische Unternehmen und Fahrzeughersteller mit kleineren Stückzahlen einen Baukasten für verschiedene Leistungsstufen eigener Brennstoffzellensysteme zu erforschen: “Selbstverständlich war auch unser gemeinsam mit LCM entwickeltes FCAS mit an Bord”, sagt Krachler. Weitere Förderprojekte für Antriebssysteme im Megawatt-Bereich werden gerade vorbereitet.

Award für LCM mit Signalwirkung

Dass LCM und Pankl Turbosystems für ihr Projekt mit dem OVE Innovation Award ausgezeichnet werden, hat für Hoffelner Signalwirkung. Gerade bei nicht-fossilen Antriebtechnologien sei Reichweite das entscheidende Kriterium: “Reichweite ist immer eine Frage der Effizienz. Je effizienter Antriebsysteme arbeiten, desto mehr Reichweite ist möglich. Mit der Zusammenarbeit am FCAS haben wir die Grenzen des Möglichen gemeinsam ein wenig verschoben”, sagen Hoffelner und Krachler.

Bernhard Jakoby, OVE-Juryvorsitzender und Vorstand des Instituts für Mikroelektronik und Mikrosensorik an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU), begründet die Entscheidung LCM zu prämieren wie folgt: “Das ausgezeichnete Projekt zeigt wieder einmal, dass es in Österreich gelingt, innovative Technologien aus der Forschung in die Praxis zu bringen und am Weltmarkt zu etablieren.”

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