16.01.2024

Nach Eröffnung von millionenschwerem Campus: Wiener Startup Emma Wanderer meldet Konkurs an

Erst im August 2023 eröffnet Emma Wanderer in der Steiermark seinen ersten Workation-Campus mit 50 Tiny Homes auf 18.000 Quadratmeter. Für den Bau hatte das Startup rund sieben Millionen Euro Finanzierung aufgestellt.
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Der neue Emma Wanderer-Campus in Hieflau | (c) Tim Ertl
Der neue Emma Wanderer-Campus in Hieflau | (c) Tim Ertl

Die Serie der Insolvenzen in der österreichischen Startup-Szene reißt auch 2024 nicht ab. Wie am Dienstag über die Website des Kreditschutzverbands KSV1870 bekannt wurde, musste das Wiener Startup Emma Wanderer mit der dahinterstehenden Emma Wanderer GmbH Konkurs anmelden – eine Fortführung der GmbH ist in diesem Fall somit nicht vorgesehen. Insolvenzgründe und weitere Details, wie die Höhe der Passiva, werden seitens KSV1870 nicht genannt. Auf eine Anfrage des brutkasten an Emma Wanderer heißt es von CEO und Co-Founder Andreas Jaritz, dass man sich zu einem “späteren Zeitpunkt” näher zu den Hintergründen äußern möchte.

Sieben Millionen Euro für Campus aufgestellt

Erst im August 2023 eröffnete das Startup im steirischen Ort Hieflau am Rande des Nationalparks Gesäuse auf einem 18.000 Quadratmeter großen Areal einen Workation-Campus. Dieser richtet sich speziell an Unternehmen für Remote Work und Firmen-Offsites und verfügt über 50 Tiny Homes.

(c) Emma Wanderer

Für den Bau hatte das Startup rund sieben Millionen Euro Finanzierung aufgestellt, wobei der größte Teil in die Errichtung des Campus geflossen sein dürfte. Bei der Finanzierung handelte es sich jedoch um kein klassisches Investment, sondern um, wie das Startup damals sagte, „unkonventionelle Finanzierungsmethoden“. Dazu zählten unter anderem Investments der Bestandsinvestoren aus dem Trive Studio, Wandeldarlehen von “Families & Friends”, ein Bankkredit und sowie eine Förderung der Austria Wirtschaftsservice (aws). Wie sich die sieben Millionen Euro auf die verschiedenen Finanzierungsquellen aufgeteilt haben, ist nicht bekannt.

Emma Wanderer wollte europaweit expandieren

Noch Mitte Mai 2023 gab sich das Startup bezüglich der weiteren Expansion zuversichtlich und verfolgte ambitionierte Pläne. So nannte Co-Founderin Julia Trummer Kroatien als möglichen nächsten Standort. Zudem hätte es bereits konkrete Pläne für Portugal, Italien und zwei weitere Standorte in Österreich gegeben (brutkasten berichtete).

Ebenfalls im Mai 2023 kündigte Emma Wanderer an, dass eine weitere Finanzierungsrunde geplant sei. “Wir sind auf der Suche nach Investor:innen, die bereit sind, die Real Estate und den Tourismus mit uns neu zu denken”; wie es damals von Trummer hieß. Die Runde sollte bis Herbst/Winter 2023 abgeschlossen sein. Nähere Details dazu wurden seitdem nicht mehr genannt.


Update zur Fortführung des Campus

Während am Dienstagnachmittag kurz nach Bekanntwerden der Insolvenz der Emma Wanderer GmbH noch Unklarheit bestand, ob der Campus fortgeführt wird, meldete sich nun die Geschäftsführung der EW Hieflau GmbH zu Wort. Die Gesellschaft ist Eigentümerin der Immobilien des im August 2023 eröffneten Remote Work Campus in Hieflau. Der Gesellschaft sind das Club Office und die Tiny Homes sowie die gesamte restliche Immobilien-Infrastruktur auf dem 18.000 Quadratmeter großen Areal am Eingang zum Nationalpark Gesäuse zuzuordnen.

Von Seiten der Gesellschaft heißt es in einer Aussendung, dass nach dem Insolvenzantrag der Emma Wanderer GmbH die “solvente und finanziell abgesicherte EW Hieflau GmbH” an einer Fortführung des Standorts für Workations, Remote Work und Firmenevents arbeite.

“Die Eigentümer:innen der Campus-Immobilien in Hieflau bekunden ihre Zusage, den Fortbestand des Campus Hieflau sichern zu wollen. Um den weiteren Betrieb möglich zu machen, werden wir in den kommenden Wochen Lösungen prüfen, um den Campus entsprechend seiner Widmung auch in Zukunft möglichst vielen Menschen und Firmen als Ort der Inspiration, des kreativen Schaffens und des produktiven Arbeitens zugänglich zu machen“, so Martin Sirlinger, Geschäftsführer der EW Hieflau GmbH. Sirlinger ist unter anderem auch noch Geschäftsführer des Trive Studio. Ein Wiederbetrieb des Campus wird für März 2024 angestrebt.


*Disclaimer: Der Artikel wurde um 17:15 Uhr mit einem Statement der EW Hieflau GmbH ergänzt.

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Das Team von occyo (c) occyo

Das in Innsbruck gegründete MedTech-Startup occyo spezialisiert sich auf Digital Health in der Augenheilkunde: Im Jahr 2022 schloss es seine erste Finanzierungsrunde in Millionenhöhe ab – brutkasten berichtete. Zuvor wurde das MedTech von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws), der FFG und dem Land Tirol gefördert. Im Juli 2022 kam schließlich der Münchener Neuinvestor Floris Capital rund um Peter Blumenwitz hinzu. Die Pläne waren groß: Im Frühjahr 2024 Zulassung und Markteintritt des Produktes, neue Finanzierungsrunde gegen Ende des Jahres. Nun kommt es aber anders.

Produkt zur Telemedizin in der Augenheilkunde

Heute wie damals fokussierte sich das Digital Health Unternehmen auf Telemedizin-Anwendungen, die die dezentrale Kommunikation in der Augenheilkunde vereinfachen. Konkret: Das von occyo entwickelte Gerät namens Occyo One sollte es “zum ersten Mal möglich” machen, “den gesamten Augenvordergrund standardisiert und hochauflösend aufzunehmen”.

Damit wollte man die medizinische Diagnostik für die breite Masse zugänglicher gestalten. Volkskrankheiten wie trockene oder gerötete Augen könnten damit von Fachmediziner:innen und -personal “einfacher diagnostiziert und behandelt” werden, hieß es. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2019 von Vito Romano, Bernhard Steger, Ulrich Hausmann und Giulia Angi.

Neue Finanzierungsrunde für Ende 2024 geplant

Für seine Lösung und kontinuierliche Fortentwicklung des Modells erhielt occyo schließlich auch im Jänner diesen Jahres sein letztes Investment. Der Neuinvestor Paolo Belloco übernahm nämlich 15 Prozent der Firmenanteile für einen sechsstelligen Betrag. Damals plante man den Markstart des Produktes Occyo One im diesjährigen März. Eine Zulassung wurde für den Vormonat Feber erwartet. Für Ende dieses Jahres plante man mit einer weiteren Finanzierungsrunde. Damals umfasste das Team knapp 20 Personen, wie brutkasten berichtete.

190.000 Euro Passiva

Zumindest aus der angedachten Finanzierungsrunde wird allerdings vorerst nichts. Denn mit dem heutigen Mittwoch vermeldet der Kreditschutzverband KSV1870 das Konkursverfahren des Innsbrucker MedTechs. Der Antrag ist vonseiten des Schuldners, also von der occyo GmbH selbst, eingereicht worden.

Wie der KSV1870 weiter vermeldet, liegen aktuell noch keine geprüften Informationen zur Insolvenz vor. Die Verbindlichkeiten belaufen sich laut Schuldnerangaben auf etwa 190.000 Euro. Anfragen vonseiten der brutkasten-Redaktion blieben bislang unbeantwortet. Informationen werden laufend ergänzt. Ob das Produkt des MedTech-Startups in einer anderen Gesellschaft weitergeführt wird, ist somit noch unklar.

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