13.09.2021

Eloop: Elisabeth Müller wird bei Car-Sharing-Startup neue City Managerin für Wien

Das Wiener E-Carsharing Startup Eloop erhält mit Elisabeth Müller eine neue City Managerin für Wien. Müller war zuvor Country Managerin Österreich beim Wiener Sozial Unternehmen ESG Plus und verfügt über zwölf Jahre Erfahrung im Bereich Nachhaltigkeit und nachhaltige Unternehmensführung.
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Elisabeth Müller
(c) Müller

Eloop sorgte in diesem Jahr nicht nur mit seinem Millionen-Investment für Schlagzeilen, sondern auch mit seinen zahlreichen Token-Sales, mit denen das Startup aktuell den schrittweisen Ausbau seiner rein elektrischen Flotte finanziert. Nun folgt der nächste Coup: Eloop konnte Elisabeth Müller als neue City Managerin für den Standort Wien gewinnen. Müller war zuvor beim Wiener Sozialunternehmen ESG-Plus als Country Managerin für die Österreich Geschäfte verantwortlich. ESG Plus betreibt unter anderem die Online-Plattform “Cleanvest”, die Fonds auf ihre Nachhaltigkeit prüft.

Müller gilt als Expertin im Bereich Nachhaltigkeit und verfügt über zwölf Jahre Erfahrung im Bereich der nachhaltigen Unternehmensführung. Vor ihrer Zeit bei ESG Plus war sie unter anderem als Programme Lead Sustainable Finance beim WWF und als Sustainability Specialist & Project Manager bei der UNIDO tätig. Im Interview mit Brutkasten Earth erläutert Müller, welche Kompetenzen sie im Bereich Nachhaltigkeit bei Eloop künftig einbringen möchte.


Welche Aufgaben umfasst dein neuer Tätigkeitsbereich als City Managerin für Wien? 

Ich bin bei Eloop als City Managerin als Leitung für den Standort Wien verantwortlich. Das umfasst die strategische und operative Leitung, sowie die Führung des Teams und Weiterentwicklung des Geschäftsmodells in Wien. Als City Managerin ist es mein Ziel die Eloop Flotte auszubauen und somit weniger private PKWs auf den Straßen Wiens zu sehen und unsere Stadt noch lebenswerter zu gestalten. 

Welche Kompetenzen im Bereich Nachhaltigkeit bringst du durch deine vorherige Tätigkeit bei ESG Plus bei Eloop ein? 

Ich beschäftige mich seit zwölf Jahren mit dem Thema Nachhaltigkeit und nachhaltige Unternehmensführung und konnte bisher einige Erfahrungen im Aufbau von Sozialunternehmen erlangen. Stakeholder Management mit Akteuren die Nachhaltigkeit vorantreiben möchten, zähle ich zu meinen Kernkompetenzen. Diese Erfahrungen möchte ich im E-Mobilität Sektor gerne einfließen lassen und somit eine Skalierung bei Eloop ermöglichen. Ich möchte aktiv an der Gestaltung der urbanen Mobilität mitwirken, um in Zukunft in einer noch lebenswerteren Stadt zu leben.

Warum hast du den Job gewechselt? 

Wir wissen, dass 25 Prozent aller Treibhausgasemissionen in Österreich aus dem Verkehr stammen. Um die 1,5° Grenze der Erderwärmung nicht zu überschreiten, müssen wir die Emissionen aus dem Verkehr laut aktuellen Berichten um bis zu 55 Prozent bis 2030 reduzieren. Zusätzlich steht der private PKW in Wien im Durchschnitt 23 Stunden am Tag still. Auch diese Fläche könnte in der Stadtnutzung besser gestaltet werden, zum Beispiel für Grünflächen oder Schanigärten. Hier braucht es andere Mobilitätskonzepte. Deswegen ist es mir ein großes Anliegen als City Managerin Eloop weiterzuentwickeln, unser Angebot zu vergrößern und gemeinsamen mit einem motivierten Team Wien mitgestalten. 

Welche Ziele im Bereich Nachhaltigkeit verfolgt ihr und wie messt ihr euren Impact?

Gemeinsam wollen wir Städte besser nutzen ohne Abgase und ohne Lärm. Daher setzen wir bei Eloop auf eine emissionsfreie E-Flotte, die wir weiterhin in Wien und anderen Städten ausbauen. Aufgrund von unserem E-CarSharing Ansatz konnten wir bis heute ca. 350.000 kg CO2 einsparen, das sind ca. 17,5 Erdumrundungen mit einem PKW oder 9.217 neu-gepflanzte Bäume.


Archiv: Eloop Co-Founder über das Millionen-Investment | Leroy Hofer, Nico Prugger & Andreas Ivanschitz

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Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer)
Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer) | Foto: brutkasten

“No Hype KI” wird unterstützt von CANCOM Austria, IBM, ITSV, Microsoft, Nagarro, Red Hat und Universität Graz


Mit der neuen multimedialen Serie “No Hype KI” wollen wir eine Bestandsaufnahme zu künstlicher Intelligenz in der österreichischen Wirtschaft liefern. In der ersten Folge diskutieren Doris Lippert, Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Österreich, und Thomas Steirer, Chief Technology Officer bei Nagarro, über den Status Quo zwei Jahre nach Erscheinen von ChatGPT.

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„Das war ein richtiger Hype. Nach wenigen Tagen hatte ChatGPT über eine Million Nutzer”, erinnert sich Lippert an den Start des OpenAI-Chatbots Ende 2022. Seither habe sich aber viel geändert: “Heute ist das gar kein Hype mehr, sondern Realität“, sagt Lippert. Die Technologie habe sich längst in den Alltag integriert, kaum jemand spreche noch davon, dass er sein Smartphone über eine „KI-Anwendung“ entsperre oder sein Auto mithilfe von KI einparke: “Wenn es im Alltag angekommen ist, sagt keiner mehr KI-Lösung dazu”.

Auch Thomas Steirer erinnert sich an den Moment, als ChatGPT erschien: „Für mich war das ein richtiger Flashback. Ich habe vor vielen Jahren KI studiert und dann lange darauf gewartet, dass wirklich alltagstaugliche Lösungen kommen. Mit ChatGPT war dann klar: Jetzt sind wir wirklich da.“ Er sieht in dieser Entwicklung einen entscheidenden Schritt, der KI aus der reinen Forschungsecke in den aktiven, spürbaren Endnutzer-Bereich gebracht habe.

Von erster Begeisterung zu realistischen Erwartungen

Anfangs herrschte in Unternehmen noch ein gewisser Aktionismus: „Den Satz ‘Wir müssen irgendwas mit KI machen’ habe ich sehr, sehr oft gehört“, meint Steirer. Inzwischen habe sich die Erwartungshaltung realistischer entwickelt. Unternehmen gingen nun strategischer vor, untersuchten konkrete Use Cases und setzten auf institutionalisierte Strukturen – etwa durch sogenannte “Centers of Excellence” – um KI langfristig zu integrieren. „Wir sehen, dass jetzt fast jedes Unternehmen in Österreich KI-Initiativen hat“, sagt Lippert. „Diese Anlaufkurve hat eine Zeit lang gedauert, aber jetzt sehen wir viele reale Use-Cases und wir brauchen uns als Land nicht verstecken.“

Spar, Strabag, Uniqa: Use-Cases aus der österreichischen Wirtschaft

Lippert nennt etwa den Lebensmittelhändler Spar, der mithilfe von KI sein Obst- und Gemüsesortiment auf Basis von Kaufverhalten, Wetterdaten und Rabatten punktgenau steuert. Weniger Verschwendung, bessere Lieferkette: “Lieferkettenoptimierung ist ein Purpose-Driven-Use-Case, der international sehr viel Aufmerksamkeit bekommt und der sich übrigens über alle Branchen repliziert”, erläutert die Microsoft-Expertin.

Auch die Baubranche hat Anwendungsfälle vorzuweisen: Bei Strabag wird mittels KI die Risikobewertung von Baustellen verbessert, indem historische Daten zum Bauträger, zu Lieferanten und zum Bauteam analysiert werden.

Im Versicherungsbereich hat die UNIQA mithilfe eines KI-basierten „Tarif-Bots“ den Zeitaufwand für Tarifauskünfte um 50 Prozent reduziert, was die Mitarbeiter:innen von repetitiven Tätigkeiten entlastet und ihnen mehr Spielraum für sinnstiftende Tätigkeiten lässt.

Nicht immer geht es aber um Effizienzsteigerung. Ein KI-Projekt einer anderen Art wurde kürzlich bei der jüngsten Microsoft-Konferenz Ignite präsentiert: Der Hera Space Companion (brutkasten berichtete). Gemeinsam mit der ESA, Terra Mater und dem österreichischen Startup Impact.ai wurde ein digitaler Space Companion entwickelt, mit dem sich Nutzer in Echtzeit über Weltraummissionen austauschen können. „Das macht Wissenschaft zum ersten Mal wirklich greifbar“, sagt Lippert. „Meine Kinder haben am Wochenende die Planeten im Gespräch mit dem Space Companion gelernt.“

Herausforderungen: Infrastruktur, Daten und Sicherheit

Auch wenn die genannten Use Cases Erfolgsbeispiele zeigen, sind Unternehmen, die KI einsetzen wollen, klarerweise auch mit Herausforderungen konfrontiert. Diese unterscheiden sich je nachdem, wie weit die „KI-Maturität“ der Unternehmen fortgeschritten sei, erläutert Lippert. Für jene, die schon Use-.Cases erprobt haben, gehe es nun um den großflächigen Rollout. Dabei offenbaren sich klassische Herausforderungen: „Integration in Legacy-Systeme, Datenstrategie, Datenarchitektur, Sicherheit – all das darf man nicht unterschätzen“, sagt Lippert.

“Eine große Herausforderung für Unternehmen ist auch die Frage: Wer sind wir überhaupt?”, ergänzt Steirer. Unternehmen müssten sich fragen, ob sie eine KI-Firma seien, ein Software-Entwicklungsunternehmen oder ein reines Fachunternehmen. Daran anschließend ergeben sich dann Folgefragen: „Muss ich selbst KI-Modelle trainieren oder kann ich auf bestehende Plattformen aufsetzen? Was ist meine langfristige Strategie?“ Er sieht in dieser Phase den Übergang von kleinen Experimenten über breite Implementierung bis hin zur Institutionalisierung von KI im Unternehmen.

Langfristiges Potenzial heben

Langfristig stehen die Zeichen stehen auf Wachstum, sind sich Lippert und Steirer einig. „Wir überschätzen oft den kurzfristigen Impact und unterschätzen den langfristigen“, sagt die Microsoft-Expertin. Sie verweist auf eine im Juni präsentierte Studie, wonach KI-gestützte Ökosysteme das Bruttoinlandsprodukt Österreichs deutlich steigern könnten – und zwar um etwa 18 Prozent (brutkasten berichtete). „Das wäre wie ein zehntes Bundesland, nach Wien wäre es dann das wirtschaftsstärkste“, so Lippert. „Wir müssen uns klar machen, dass KI eine Allzwecktechnologie wie Elektrizität oder das Internet ist.“

Auch Steirer ist überzeugt, dass sich für heimische Unternehmen massive Chancen eröffnen: “Ich glaube auch, dass wir einfach massiv unterschätzen, was das für einen langfristigen Impact haben wird”. Der Appell des Nagarro-Experten: „Es geht jetzt wirklich darum, nicht mehr zuzuwarten, sondern sich mit KI auseinanderzusetzen, umzusetzen und Wert zu stiften.“


Folge nachsehen: No Hype KI – wo stehen wir nach zwei Jahren ChatGPT?


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