17.11.2022

Elon Musk möchte nicht CEO von Twitter bleiben

Seit Montag muss der neue Twitter-Chef vor Tesla-Anwält:innen aussagen.
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Elon Musk Tesla autonomes Fahren LiDAR
Elon Musk | (c) United States Air Force via Wikimedia Commons

Elon Musk muss seit Montag vor Gericht aussagen. Im Fokus steht die Frage, ob sein 52 Mrd. US-Dollar schweres Gehaltspaket bei Tesla gerechtfertigt ist. Laut The Verge wurde auch hinterfragt, ob diese Entscheidung von einem konformen Vorstand genehmigt wurde und wie viel Einfluss Musk darauf hatte. 

Musk verbringt zu viel Zeit bei Twitter

Als CEO mehrerer Unternehmen – von SpaceX über Tesla bis hin zu Twitter – wurde Musk von vielen Investor:innen über seine Fähigkeit, alle seine Unternehmen gleichzeitig leiten zu können, kritisiert. Viele fragten, ob er nicht der Meinung wäre, zu viel auf sich zu nehmen. Der CEO erklärte daraufhin, dass er die meiste Zeit dort verbringt, “wo es aktuell Krisen gibt”. Nicht nur seine Multi-Tasking-Fähigkeit, sondern auch die Zeit, die der reichste Mann der Welt bei Twitter verbringt, wurde von Kapitalgeber:innen angesprochen. Man sei besorgt, dass Musks Umgestaltung von Twitter ihn zu viel Zeit koste, heißt es von Tesla-Investor:innen.

“Ehrlich gesagt möchte ich kein CEO sein”

Daraufhin verriet Musk am Mittwoch während der Aussage, dass er versuchen werde, seine Zeit bei Twitter zu reduzieren und schließlich eine neue Führungskraft für die Leitung des Social-Media-Unternehmens zu finden. Er hoffe auch darauf, noch diese Woche die organisatorische Umstrukturierung bei Twitter abzuschließen. “Ehrlich gesagt möchte ich kein CEO sein”, sagte der CEO, während er die Fragen von Tesla-Anwält:innen beantwortete. James Murdoch, dem ehemaligen Vorstandsmitglied von Tesla zufolge, erwägt Musk sogar den Rücktritt als Tesla-CEO.

Musk sieht sich nicht als konventioneller CEO

Seine Rolle in seinen Unternehmen habe nichts mit der Rolle eines herkömmlichen Geschäftsführer zu tun. “Bei SpaceX bin ich für die Technik der Raumfahrzeuge verantwortlich und bei Tesla für die Technologie im Fahrzeug, welche den Erfolg des Unternehmens bestimmt”, sagt Musk. Der Begriff CEO werde oft als eine auf Business fokussierte Rolle verstanden, aber in Wirklichkeit sei seine Rolle viel mehr die eines Ingenieurs, der Technologien entwickelt und sicherstellt, dass bahnbrechende Innovationen entwickelt und mit tollen Ingenieur:innen umgesetzt werden.

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Livin Farms-Gründerin Katharina Unger | (c) Paris Tsitsos / Livin Farms
Livin Farms-Gründerin Katharina Unger | (c) Paris Tsitsos / Livin Farms

Gestern Abend verlieh Martin Kocher in der Grand Hall am Erste Campus den Staatspreis Innovation 2024 – die “höchste Auszeichnung für Unternehmen, die durch innovative Lösungskompetenz wesentlich zur nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung des Landes beitragen” – an das Spritzguss-Unternehmen Engel Austria GmbH aus Schwertberg in Oberösterreich.

Engel Austria wurde unter mehreren Nominierten zum Sieger gekürt. Ausgezeichnet wurde das Unternehmen für seinen “Zwei-Stufen-Prozess für energieeffizientes Kunststoffrecycling”. Dabei handelt es sich um einen Kunststoffrecycling-Prozess, der Kosten, Ressourcen und Energie mittels einer Zwei-Stufen-Technologie sparen und damit die CO2-Bilanz verbessern soll.

Konkret kann Engel Austria Kunststoffabfälle direkt nach dem Zerkleinern im Spritzguss verarbeiten, was den Energiebedarf dieses Prozesses um rund 30 Prozent vermindern soll. Bundesminister Kocher gratuliert “dem neuen Staatspreisträger und seinem hervorragenden Team herzlichst”.

Bundesminister Kocher zeichnet ENGEL AUSTRIA GmbH mit Staatspreis Innovation 2024 aus (c) aws/Martin Lusser

Der Staatspreis Innovation wird im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) und von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) organisiert. Dieses Jahr wurde er zum 44. Mal vergeben.

Im Rahmen der Preisverleihung betonte auch Hans Unterdorfer, Unternehmensvorstand der Erste Bank Österreich, den hohen Stellenwert innovativer Lösungsansätze: “Innovation hat gerade in herausfordernden Zeiten eine hohe Bedeutung für die Wirtschaft: Sie treibt den Fortschritt an, schafft neue Möglichkeiten und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit. Daher ermutigen wir alle Menschen, an ihre Ideen zu glauben und sie weiter zu verfolgen.”

Fünf Nominierungen – darunter Wiener Startup Livin Farms

Neben Engel Austria wurden auch fünf weitere Unternehmen mit einer Nominierung für den 44. Staatspreis Innovation ausgezeichnet. Eines davon ist das Wiener Startup Livin Farms, das erst Ende Oktober seine Europa-Expansion verkündete. Ausgezeichnet wurde das BioTech für sein Projekt “Modular skalierbare Zero Waste Protein Factory.” Das Startup verwandelt durch Zucht von Larven der Schwarzen Soldatenfliege organische Reststoffe in nachhaltiges, proteinreiches Futtermittel.

Außerdem mit einer Nominierung ausgezeichnet wurde die Synex Tech GmbH und die voestalpine Stahl GmbH aus Oberösterreich, die AT & S Austria Technologie & Systemtechnik Aktiengesellschaft aus der Steiermark sowie die Henn GmbH & Co KG aus Vorarlberg.

Sonderpreise “Econovius” und “Verena” verliehen

Im Rahmen der Preisverleihung wurden außerdem zwei weitere Sonderpreise vergeben. Namentlich: Der Sonderpreis “Econovius 2024” durch die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) sowie der Sonderpreis “Verena 2024” durch Verbund.

Den Econovius 2024 erhielt das KMU Novasign GmbH für sein Projekt “SmartBio: Die KI-gesteuerte Bioprozessentwicklung der Zukunft”. Die Softwarelösung von Novasign nutzt digitale Zwillinge zur Optimierung komplexer Bioprozesse und gestaltet sie damit um bis zu 70 Prozent effizienter als herkömmliche Methoden. Nominiert wurden neben Novasign auch die Filter System Steyr (FSS) GmbH, die Gebe-Strebel GmbH aus Niederösterreich sowie die LiveVoice GmbH aus Salzburg.

“Verena”-Sieger bereits in Londoner Piccadilly Line integriert

Den Sonderpreis Verena 2024 erhielt heuer die Siemens Mobility Austria GmbH in Kooperation mit der Technischen Universität Wien (TUW). Ausgezeichnet wurde das Projekt “Bionischer Wagenkasten: U-Bahn-Wagenkästen werden 20 Prozent leichter”. Dabei analysiert eine Optimierungssoftware, wie Material im Wagenkasten durch subtraktive Fertigung eingespart werden kann. Damit kann das Rohbaugewicht eines Wagenkastens um 20 Prozent reduziert werden, was den U-Bahn-Verkehr energieeffizienter, nachhaltiger und wirtschaftlicher gestaltet. Die Technologie wird bereits in der neuen Londoner Piccadilly Line angewendet.

Vergeben wurde “Verena 2024” von Franz Zöchbauer, Bereichsleiter Corporate Innovation bei Verbund. “Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie technische Innovationen zur Reduktion von CO₂-Emissionen und zu mehr Effizienz im urbanen Verkehr beitragen können“, betont Zöchbauer und meint weiter: „Die Zusammenarbeit von Siemens Mobility mit der TU Wien ist ein herausragendes Beispiel dafür, wie durch modernste Technologien Ressourcen geschont und der öffentliche Verkehr nachhaltiger gestaltet werden können.”

Außerdem für den Sonderpreis Verena nominiert wurden die Anexia Internetdienstleistungs GmbH in Kooperation mit der Universität Klagenfurt sowie die Weider Wärmepumpen GmbH in Kooperation mit der Fachhochschule Salzburg.

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