17.05.2021

Elon Musk bringt Kryptomarkt wieder unter Druck – Bitcoin fällt stark

Unter anderem hatte der Tesla-CEO angedeutet, dass das Unternehmen seine Bitcoin-Bestände doch verkaufen könnte. Die Kurse der größten Kryptowährungen gaben jeweils um rund 10 Prozent nach.
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Elon Musk - Tesla ESG-Index
Elon Musk | (c) Daniel Oberhaus/commons.wiki

Wenige Tage nach Elon Musks überraschender Ankündigung, dass Tesla keine Bitcoin-Zahlungen mehr akzeptieren wolle, kehrt keine Ruhe am Kryptomarkt ein: Nach einer Reihe von weiteren Tweets des Tesla-CEOs knickten die Kurse am Montagvormittag deutlich ein.

Der Bitcoin-Kurs lag zuletzt über 9 Prozent im Minus und stand damit bei 45.800 Dollar. Zwischenzeitlich war er sogar auf unter 43.000 Dollar gefallen. Obwohl sich Musks Aussagen vor allem um Bitcoin drehten, gerieten andere Kryptowährungen teils noch stärker unter Druck. Kursverluste von 10 Prozent oder mehr verzeichneten unter anderem Ethereum, Binance Coin, Cardano und Polkadot.

Musk hatte am Sonntagabend auf Twitter unter anderem angedeutet, dass Tesla seine Bitcoin-Bestände verkaufen könnte oder möglicherweise schon verkauft hat. Am Montag in der Früh stellte er nun in einem weiteren Tweet zwar klar, dass Tesla bisher keine Bitcoins verkauft hat. Für einen Stimmungsdreh am Markt sorgte dies jedoch nicht.

Spekulationen und Kritik nach Tesla-Ankündigung zu Bitcoin

Die Tesla-Ankündigung aus der Vorwoche hatte zahlreiche Spekulationen, aber auch Kritik in der Krypto-Community hervorgerufen. In der ursprünglichen Tesla-Stellungnahme war als Begründung für das Bitcoin-Aus auf die negativen Umweltauswirkungen des Minings verwiesen worden. Gleichzeitig hatte Tesla aber betont, seine Bitcoin-Bestände nicht verkaufen zu wollen und sich möglicherweise andere Kryptowährungen ansehen zu wollen.

Dass Musk dabei vor allem an Dogecoin (DOGE) dachte, war naheliegend – hatte er die Meme-Kryptowährung doch immer wieder mit Tweets gepusht. Am Freitag bestätigte er dies auf Twitter, indem der schrieb, dass er mit den DOGE-Entwicklern daran arbeite, die Effizienz der Transaktionen zu verbessern, dies sei „potenziell vielversprechend“. Darüber und warum ihm diese Aussage viel Kritik eingebracht hat, haben wir hier berichtet. Die Dogecoin-Entwickler legten in einem Interview mit Decrypt am Freitag dann auch offen, dass sie sich bereits seit 2019 immer wieder mit Musk austauschen.

Diskussion auf Twitter eskalierte

Wer erwartet hatte, dass sich die Situation am Wochenende entspannen würde, wurde enttäuscht: Speziell am Sonntag eskalierte die Debatte auf Musks Twitter-Account geradezu: So schrieb etwa der User Mr. Whale: “Bitcoiner werden sich selbst ohrfeigen, wenn sie im nächsten Quartal herausfinden, dass Tesla den Rest seiner Bitcoin-Bestände verkauft hat. Bei der Menge an Hass, die Elon Musk abbekommt, könnte ich ihm das nicht übelnehmen”. Darauf antwortete Musk selbst bestätigend mit “in der Tat”.

Dabei blieb es aber nicht: Auf einen Twitter-Thread des Podcasters Peter McCormack, der Musks Aussagen zu den Umweltauswirkungen des Bitcoin-Minings kritisch beleuchtet, antworte der Tesla-CEO: “Unausstehliche Tweets wie diese bringen mich dazu, dass ich am liebsten alles auf Doge setzen würde”.

Auch MicroStrategy-CEO Michael Saylor geriet ins Visier. Die Softwarefirma ist das einzige Unternehmen in den USA, das noch mehr Bitcoin in der Bilanz hält als Tesla – und Saylor hatte sich ebenfalls zur Debatte rund um Bitcoin und den Proof-of-Work-Mechanismus geäußert, den er für essentiell hält. Musk bezeichnete den MicroStrategy-CEO daraufhin als “Saylor Moon”.

In einem weiteren Tweet kritisierte Musk Bitcoin als “stark zentralisiert”, die große Mehrheit sei von einer “Handvoll großer Mining-Unternehmen” kontrolliert. An die Krypto-Community gerichtet schrieb der Tesla-CEO dann: “Hey, Kryptowährungs-‘Experten’, jemand von PayPal gehört? Es ist möglich … vielleicht … dass ich (mehr) darüber weiß, wie Geld funktioniert, als ihr merkt”.

Zuvor waren vor allem Musks Ideen, wie man Dogecoin effizienter gestalten konnte, von einigen kritisiert worden. Konkret hatte Musk geschrieben, dass DOGE idealerweise die Zeit, in der ein Block gemint werden kann, um das Zehnfache reduziere, die Blockgröße wiederum um das Zehnfache erhöhe und die Gebühren um das Hundertfache senkte. Christian Decker von Blockstream schrieb daraufhin trocken: “Ich habe buchstäblich meine Doktorarbeit darüber geschrieben, warum das nicht funktioniert”.

Kommt eine eigene Tesla-Coin?

Auch dass Musk eine eigene Kryptowährung ins Leben ruft, halten Beobachter für plausibel: Yves Bennaïm, Gründer der Schweizer Krypto-Denkfabrik 2B4CH, sagte gegenüber der NZZ, er halte es für plausible, dass Elon Musk künftig eine eigene, “saubere” Kryptowährung ins Leben rufe, eine Art “Tesla Coin”.

In eine ähnliche Richtung geht auch Krypto-Kenner Christopher Obereder, Serial Entrepreneur und Chief Marketing Officer (CMO) von Coinstats. “Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass Musk Dogecoin forken wird und auf Proof-of-Stake umbauen wird”, sagte Obereder zum brutkasten. Dass Musk eine bereits bestehende auf Proof of Stake basierende Kryptowährung auswähle, hält er dagegen für weniger wahrscheinlich: “Ich glaube, er will schon ‘the face of it’ werden”, sagt Obereder.

Proof of Stake ist eine Konsensmenchanismus, der deutlich weniger energieintensiv ist als der Proof-of-Work-Ansatz, wie ihn Bitcoin und derzeit auch noch Ethereum verwenden. Einige andere Kryptowährungen wie etwa Cardano oder Polkadot nutzten bereits jetzt den Proof-of-Stake-Ansatz. Das Ethereum-System plant den Umstieg für das nächste Jahr mit dem lang erwarteten Upgrade auf Ethereum 2.0.


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Die Nutzung von Cloud-Services ist für große Teile der heimischen Wirtschaft nicht mehr wegzudenken. Das bestätigt eine nun veröffentlichte Studie des Meinungsforschungsinstituts Integral im Auftrag von A1. Für diese wurden 275 Entscheider:innen von mittleren und großen Unternehmen befragt. Ein Kernergebnis: Insgesamt nutzen bereits 80 Prozent der Unternehmen Cloud-Services. Am geringsten ist die Nutzung bei den Unternehmen mit 50 bis 99 Mitarbeiter:innen mit 54 Prozent. Je größer das Unternehmen, desto stärker werden Cloud-Dienste beansprucht. Insgesamt haben nur 16 Prozent der befragten Unternehmen auch in Zukunft keine Cloud-Nutzung geplant.

Software as a Service wichtigster Cloud-Dienst

Der am häufigsten genutzte Cloud-Dienst ist laut Befragung “Software as a Service“ (SaaS) mit 74 Prozent. 42 Prozent der Unternehmen gaben an, “Infrastructure as a Service” zu nutzen und IT-Ressourcen wie Rechenleistung, Netzwerkkapazität oder Speicherplatz über die Cloud zu mieten. 41 Prozent setzen zudem auf “Platform as a Service”, also eine Kombination aus Infrastruktur und Software für die Entwicklung und Nutzung von Anwendungen.

Sichere Cloud bringt mehr Cybersecurity für Unternehmen

Mit der Nutzung von Cloud-Services gehen auch Bedenken der Befragten einher. 78 Prozent der Unternehmen sehen Datenschutz und 73 Prozent die Sicherstellung der Datenhoheit als große Herausforderungen. “Es gibt kein Unternehmen, das nicht von Cyberangriffen betroffen ist. Wir selbst haben als Teil der kritischen Infrastruktur täglich Cyberangriffe”, so A1 CCO Enterprise Martin Resel bei der Studienpräsentation. Gerade für kleinere und mittlere Unternehmen, die über kein so großes Cybersecurity-Budget verfügen, wie Großkonzerne, ist genau deswegen die Wahl der richtigen Cloud essenziell. Denn in einer sicheren Cloud übernehmen die Anbieter die Abwehr von Angriffen zuverlässig.

Wo liegen die Daten?

Selbiges gilt auch für den Bereich Datenhoheit. Hier gehen Idealbild und tatsächliche Nutzung auseinander, wie Martin Mayr, Mitglied der Geschäftsführung bei Integral, ausführt. 80 Prozent der Befragten halten nämlich private Clouds von österreichischen Providern für eine gute Option, 70 Prozent globale Anbieter mit EU-Standort des Servers, aber nur 25 Prozent globale Anbieter ohne Einschränkungen. “Das heißt, weniger Befragte halten das für eine gute Option, als es tatsächlich nutzen”, so Mayr.

Laut Umfrage nutzen nämlich 66 Prozent der Befragten globale Cloud-Anbieter, bei denen die Inhalte und Metadaten in der EU gespeichert werden. 43 Prozent nutzen private Clouds heimischer Anbieter mit Datenhaltung in österreichischen Rechenzentren und jeweils 30 Prozent nutzen globale Anbieter ohne räumliche Einschränkungen bzw. eine Private Cloud im eigenen Rechenzentrum.

“Die Mischung macht es aus”

Dabei gibt es tatsächlich nicht nur eine richtige Lösung, betont Martin Resel: “Jede Applikation und jedes Unternehmen hat einen anderen Need – sicherheitsspezifisch, in Sachen Skalierbarkeit, Datenhaltung, Datensouveränität oder Security-Anforderung.” So brauche es eben in manchen Fällen eine besonders geschützte “Sovereign Cloud”, in anderen aber eine globale Public Cloud. “Ich sage immer: Die Mischung macht es aus”, so Resel.

A1 mit hybridem Angebot im Cloud-Bereich

Deswegen setze A1 auch auf ein hybrides Angebot. “Wir bieten als Österreichs größter Rechenzentrumsprovider mit über 12.000 Quadratmeter Rechenzentrumsfläche eine Private Cloud an. Die ist DORA-, NIS- und DSGVO-konform und die Daten bleiben hundertprozentig in unserem Rechenzentrumsverbund”, führt Resel aus. Gleichzeitig biete man mit der Konzerntochter Exoscale eine souveräne europäische Cloud mit Landing Zones in Österreich, der Schweiz, Deutschland und Bulgarien an. Und in Sachen globale Public Cloud arbeite man mit Microsoft zusammen.

“Sehen, dass gerade große Konzerne die Daten nach Österreich zurückholen”

Doch der CCO Enterprise merkt auch an: “In den letzten zwei Jahren sehen wir allerdings immer mehr, dass gerade große Konzerne die Daten nach Österreich zurückholen, weil sie aufgrund der geopolitischen verschärften Lage sehen, dass, wenn irgendwas passiert, vielleicht bei globalen Anbietern niemand den Hörer abhebt, oder dann ein großer österreichischer Konzern auf internationaler Ebene doch eher ein kleines Licht ist, das an der Hotline landet.”

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