02.05.2022

Elon Musk gibt Aktien-Tipp, den er selbst 2 Tage vorher nicht befolgt hat

Elon Musk gab via Twitter am 1. Mai einen Aktien-Anlage-Tipp. Dabei hatte die von ihm definierte Regel gerade erst selbst gebrochen.
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Elon Musk Tesla - Aktien-Anlage-Tipp
(c) Steve Jurvetson / commons.wikimedia.org: Tesla-Gründer Elon Musk

Er ist dank seiner Aktien aktuell der reichste Mensch der Welt. Insofern kann man bei einem Aktien-Anlage-Tipp von Elon Musk schon einmal genauer hinsehen. Auch wenn es die Aktien seiner eigenen Unternehmen, allen voran Tesla, sind, die ihn (auf dem Papier) so unfassbar reich machen, dürfte er ja doch eine gewisse Ahnung von der Materie haben. Am 1. Mai gab der medial allgegenwärtige Unternehmer – natürlich via Twitter – so einen Aktien-Tipp mit der Begründung: “Weil ich oft gefragt werde”. Und der war – nun ja – nicht allzu genuin.

Das ist der Aktien-Anlage-Tipp von Elon Musk

“Kaufe Aktien mehrerer Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen herstellen, an die *du* glaubst. Verkaufe nur, wenn du glaubst, dass sich die Produkte und Dienstleistungen dieser Unternehmen verschlechtern. Gerate nicht in Panik, wenn der Markt dies tut. Davon wirst du langfristig profitieren”, schreibt Musk. Es ist eine Weisheit, die – in anderen Worten – vielen wohl von anderen beliebten Börsen-Tipp-Geber:innen bekannt vorkommt.

…wenn er bloß nicht zwei Tage vorher aus anderen Gründen Aktien verkauft hätte

Doch ganz so einfach ist die Sache nicht, wie man mit etwas Nachdenken feststellt und auch mehrere Twitter-User postwendend anmerkten. Vom Account “Stock Talk Weekly” kam etwa der Antwort-Tweet: “Bro, du hast erst letzte Woche $TSLA-Aktien verkauft [Anm. d. Red.: um rund 8,4 Milliarden US-Dollar]. Du weißt ganz genau, dass es neben schlechter werdenden Produkten und Dienstleistungen noch andere Gründe für den Verkauf von Aktien gibt. Kläre das, bevor irgendein Idiot einen Artikel mit der Überschrift schreibt: ‘Elon verkauft Tesla-Aktien und sagt, nur verkaufen, wenn sich das Geschäft schlechter entwickelt'”. Eine weitere Antwort von Elon Musk darauf kam nicht mehr. Das schlechte Timing seines Aktien-Anlage-Tipps leuchtete ihm ja dann vielleicht dennoch ein.

Nicht genug liquide Mittel für Twitter-Übernahme

Musk hatte die Tesla-Aktien verkauft, um damit einen Teil der Übernahmekosten für Twitter zu finanzieren. Denn – wie oben angedeutet – hatte der reichste Mensch der Welt bei weitem zu wenig liquide Mittel für die Akquisition. Sein Vermögen besteht fast ausschließlich aus Firmenanteilen. Neben dem Aktien-Verkauf nahm er für den Aufkauf des sozialen Mediums auch mehrere Kredite auf.

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Freundeskreis: Wiener Startup plant Pilotfabrik für veganen Käse

Der vegane „Camembert“ des Wiener Startups Freundeskreis ist seit Juni dieses Jahres in ausgewählten veganen Supermärkten erhältlich. Co-Gründerin Mona Heiß gibt im Interview mit brutkasten einen Einblick in die nächsten Schritte des Unternehmens.
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Das „Kernteam“: Leo Sulzmann, Mona Heiß und Markus Korn. (c) Freundeskreis

Käsealternativen aus Cashewnüssen, Mandeln, Soja oder Erbsenprotein: Der Markt für Käseersatzprodukte erlebt derzeit eine Hochphase. Auch das Startup Freundeskreis hat es sich zur Mission gemacht, mit seinem pflanzlichen „Cam-mhh-berta“ die Käsewelt zu transformieren. Anstelle von Milchkulturen, die in herkömmlichem Camembert verwendet werden, setzt das Unternehmen auf eine untypische Zutat: Marillenkerne – ein Nebenprodukt der heimischen Obstindustrie.

Ende letzten Jahres konnte Freundeskreis eine Förderung von 400.000 Euro von der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws) sichern – brutkasten berichtete. Mit dieser Förderung bauten sie nicht nur ihre Produktion aus, sondern brachten auch ihren veganen „Cam-mhh-berta“ erfolgreich auf den Markt. Im Interview mit brutkasten berichtet Co-Gründerin Mona Heiß über die Fortschritte des Startups und die Pläne für die Zukunft.

Freundeskreis wird mit weiteren 97.000 Euro gefördert

Seit Juni dieses Jahres ist der pflanzliche “Cam-mhh-berta” in ausgewählten Bio-Supermärkten in Wien erhältlich: Pepper & Ginny (1010), Maran Vegan (1060) und Markta (1090). Das Feedback ist vielversprechend: Nach Unternehmensangaben wurden in den ersten vier Monaten bereits rund 1.000 Stück verkauft.

Nur wenige Monate nach der aws-Förderung konnte sich Freundeskreis eine weitere finanzielle Unterstützung sichern: Die Wirtschaftsagentur Wien stellte über die Förderschiene “Produktion” dem Startup rund 97.000 Euro zur Verfügung. Wie Co-Gründerin Mona Heiß im Interview mit brutkasten verrät, soll das Geld in eine neue Pilot-Käsefabrik in Wien-Penzing fließen, die zugleich als zukünftiger Firmenstandort dienen wird.

Bisher finanziert sich Freundeskreis ausschließlich über Fördermittel. Für die kommenden Monate plant das Team jedoch eine Finanzierungsrunde im Frühjahr, um Investor:innen zu gewinnen und das Wachstum des Startups weiter voranzutreiben.

Marillenkerne liefert Cremigkeit und gesunde Nährstoffe

Freundeskreis entwickelte eine pflanzliche Käsealternative, die primär aus Marillenkernen besteht: den „Cam-mhh-berta“. Laut dem Unternehmen ist dieser geschmacklich und in der Konsistenz kaum von herkömmlichem Camembert zu unterscheiden. Der Grund liege in den Eigenschaften der Marillenkerne, die reich an Proteinen und ungesättigten Fettsäuren sind. Diese Nährstoffe sorgen demnach nicht nur für gesundheitliche Vorteile, sondern tragen auch maßgeblich zur cremigen Textur bei, erklärt Heiß.

Die Produktion des „Cam-mhh-berta“ erfolgt in „traditioneller Handarbeit“ auf einem Bauernhof im Wienerwald, in einer ehemaligen Käserei. Dabei setzt Freundeskreis auf dasselbe Verfahren, das auch bei der Herstellung von Kuhmilchkäse Anwendung findet. Das Ergebnis sei ein Käse, der sich durch “Cremigkeit, Nachhaltigkeit und Tradition” auszeichnet.

“Cam-mhh-berta” besteht nur aus vier Zutaten

Das Besondere an der Käsealternative sind die Marillenkerne, die als Hauptzutat dienen. Diese fallen normalerweise als Abfall- oder Nebenprodukt der Saft- und Marmeladenproduktion an. Freundeskreis bezieht die Kerne von regionalen Lieferanten, darunter das niederösterreichische Scaleup Kern Tec – brutkasten berichtete. Aus den Marillenkernen wird durch ein speziell entwickeltes Verfahren eine milchige Flüssigkeit gewonnen, die mithilfe von Reifekulturen, veganen Enzymen und Mikroorganismen zum „Cam-mhh-berta“ verarbeitet wird. Die Käsealternative kommt mit nur vier Zutaten aus: Marillenkerne, Salz, Wasser und vegane Reifekulturen.

Ein kritischer Punkt bei der Verarbeitung von Marillenkernen ist die darin enthaltene Blausäure, die gesundheitsschädlich sein kann. Hier hat Gründer und Forscher Leo Sulzmann ein spezielles Verfahren entwickelt, um die Blausäure auf natürliche Weise abzubauen.

Freundeskreis-Team wächst

Hinter dem Food-Startup Freundeskreis stehen Forscher und Geschäftsführer Leonhard Sulzmann sowie Co-Gründerin Mona Heiß. Während Sulzmann sich auf die wissenschaftlichen und technologischen Aspekte konzentriert, verantwortet Heiß die Kreativdirektion und den Markenaufbau. Zum Kernteam gehört außerdem Sales- und Operations-Verantwortliche Markus Korn. Mittlerweile zählt das Team sechs Mitglieder, die gemeinsam am weiteren Ausbau der Marke Freundeskreis arbeiten.

Zukünftig sollen mehr vegane Käsealternativen auf den Markt kommen

Freundeskreis arbeitet aktuell an der Entwicklung weiterer veganer Käsealternativen. Bereits Anfang nächsten Jahres soll eine vegane „Frischkäsevariante“ auf Basis der Marillenkerne auf den Markt kommen. Doch das ist nicht alles: Eine weitere Produktreihe ist bereits in Planung. Co-Gründerin Mona Heiß verrät, dass es sich dabei voraussichtlich um ein Produkt handeln werde, das speziell zum Backen geeignet sei. Langfristig will das Startup außerdem auch einen veganen „Hartkäse“ anbieten. Die Herstellung dieses Produkts ist jedoch komplexer, da es aufgrund des verwendeten Verfahrens eine bestimmte Zeit für die Reifung benötigt.

In den kommenden Wochen soll außerdem ein Online-Shop live gehen, über den die Produkte von Freundeskreis direkt bestellt werden können. Diese Plattform wird zunächst als Testversion betrieben, um herauszufinden, wie gut sich die Produkte für den Direktvertrieb eignen. Geplant ist dabei ein Modell, bei dem die Käsealternativen erst auf Bestellung und nicht auf Vorrat produziert werden. Weiter in die Zukunft gedacht, kann sich das Startup auch den Vertrieb in Supermärkten vorstellen.

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