02.06.2017

Elevator Lab: Raiffeisen Bank International startet FinTech-Accelerator

Die Raiffeisen Bank International (RBI) sucht nach Later Stage-FinTech-Startups im CEE-Raum. Fünf Startups werden am viermonatigen Accelerator-Programm "Elevator Lab" von Oktober 2017 bis Februar 2018 in Wien teilnehmen. 200.000 Euro Budget sind dafür bereitgestellt.
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Blockchain Research Institute
(c) S. Klimpt/RBI: RBI-Konzernzentrale am Wiener Stadtpark

Das Ziel, Wien zum bedeutendsten Startup-Hub im zentral- und osteuropäischen Raum (CEE-Region) zu machen, ist nicht nur von politischer Seite in letzter Zeit immer häufiger genannt worden. Einen weiteren Schritt in diese Richtung setzt nun die Raiffeisen Bank International (RBI). Wie im Rahmen des Pioneers Festivals bekanntgegeben wurde, startet der Konzern, der Tochterbanken im gesamten CEE-Raum unterhält, nun ein eigenes Accelerator-Programm für FinTech-Startups, insbesondere aus Zentral- und Osteuropa. Die RBI will damit “zur ersten Adresse für innovative FinTechs im CEE-Raum werden”. Das Programm läuft vier Monate von Oktober 2017 bis Februar 2018. Für die Realisierung von Pilotprojekten mit den fünf teilnehmenden Startups sind 200.000 Euro Budget bereitgestellt.

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Know-How und CEE-Netzwerk mit 16,6 Mio Kunden

Konkret sucht RBI Later Stage Startups aus den Bereichen “KMU Banking”, “Big Data Analytics”, “RegTech”, “Payment & Transactions”, “Branch of the Future” sowie “Investing & Trading Tech”. Der Fokus liegt auf Lösungen, die auf Artificial Intelligence und Machine Learning, Big Data Analyse, Biometrics, Blockchain-Technologie und IoT basieren. “Wir suchen Startups, die bereits mit ersten Produkten oder Dienstleistungen sowie entsprechender Finanzierung am Markt sind. Unser Ziel sind langfristige Kooperationen, die unser eigenes Produkt- und Leistungsportfolio erweitern”, sagt RBI-CEO Johann Strobl. Man wolle die Startups bei der Weiterentwicklung ihrer Ideen und Innovationen unterstützen. Als Kooperationspartner und in Pilotprojekten biete die RBI Zugang zu ihrem Know-how und ihrem CEE-Netzwerk mit 16,6 Millionen Kunden.

Dichtes Programm mit Coaching, Investoren-Tour uvm.

Die Bewerbung für das Elevator Lab läuft bis 31. Juli 2017. Die teilnehmenden Startups, die von einer internen Jury ausgewählt werden, erwartet von Oktober bis Februar ein dichtes Programm, das mit einem Kickoff-Bootcamp startet. In einer sechswöchigen Coaching-Phase im Laufe des Programms werden die Konzepte und Business-Modelle der FinTechs mit Experten der RBI weiterentwickelt. Neben zahlreichen Mentoring-Einheiten wird es eine Investoren-Tour geben. Am Ende steht ein Demo-Day, an dem die im Elevator Lab erarbeiteten Pilotprojekte präsentiert werden. Das Potenzial für langfristige Kooperationen zwischen den FinTechs und der RBI wird während des Programms analysiert.

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Freundeskreis: Wiener Startup plant Pilotfabrik für veganen Käse

Der vegane „Camembert“ des Wiener Startups Freundeskreis ist seit Juni dieses Jahres in ausgewählten veganen Supermärkten erhältlich. Co-Gründerin Mona Heiß gibt im Interview mit brutkasten einen Einblick in die nächsten Schritte des Unternehmens.
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Das „Kernteam“: Leo Sulzmann, Mona Heiß und Markus Korn. (c) Freundeskreis

Käsealternativen aus Cashewnüssen, Mandeln, Soja oder Erbsenprotein: Der Markt für Käseersatzprodukte erlebt derzeit eine Hochphase. Auch das Startup Freundeskreis hat es sich zur Mission gemacht, mit seinem pflanzlichen „Cam-mhh-berta“ die Käsewelt zu transformieren. Anstelle von Milchkulturen, die in herkömmlichem Camembert verwendet werden, setzt das Unternehmen auf eine untypische Zutat: Marillenkerne – ein Nebenprodukt der heimischen Obstindustrie.

Ende letzten Jahres konnte Freundeskreis eine Förderung von 400.000 Euro von der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws) sichern – brutkasten berichtete. Mit dieser Förderung bauten sie nicht nur ihre Produktion aus, sondern brachten auch ihren veganen „Cam-mhh-berta“ erfolgreich auf den Markt. Im Interview mit brutkasten berichtet Co-Gründerin Mona Heiß über die Fortschritte des Startups und die Pläne für die Zukunft.

Freundeskreis wird mit weiteren 97.000 Euro gefördert

Seit Juni dieses Jahres ist der pflanzliche “Cam-mhh-berta” in ausgewählten Bio-Supermärkten in Wien erhältlich: Pepper & Ginny (1010), Maran Vegan (1060) und Markta (1090). Das Feedback ist vielversprechend: Nach Unternehmensangaben wurden in den ersten vier Monaten bereits rund 1.000 Stück verkauft.

Nur wenige Monate nach der aws-Förderung konnte sich Freundeskreis eine weitere finanzielle Unterstützung sichern: Die Wirtschaftsagentur Wien stellte über die Förderschiene “Produktion” dem Startup rund 97.000 Euro zur Verfügung. Wie Co-Gründerin Mona Heiß im Interview mit brutkasten verrät, soll das Geld in eine neue Pilot-Käsefabrik in Wien-Penzing fließen, die zugleich als zukünftiger Firmenstandort dienen wird.

Bisher finanziert sich Freundeskreis ausschließlich über Fördermittel. Für die kommenden Monate plant das Team jedoch eine Finanzierungsrunde im Frühjahr, um Investor:innen zu gewinnen und das Wachstum des Startups weiter voranzutreiben.

Marillenkerne liefert Cremigkeit und gesunde Nährstoffe

Freundeskreis entwickelte eine pflanzliche Käsealternative, die primär aus Marillenkernen besteht: den „Cam-mhh-berta“. Laut dem Unternehmen ist dieser geschmacklich und in der Konsistenz kaum von herkömmlichem Camembert zu unterscheiden. Der Grund liege in den Eigenschaften der Marillenkerne, die reich an Proteinen und ungesättigten Fettsäuren sind. Diese Nährstoffe sorgen demnach nicht nur für gesundheitliche Vorteile, sondern tragen auch maßgeblich zur cremigen Textur bei, erklärt Heiß.

Die Produktion des „Cam-mhh-berta“ erfolgt in „traditioneller Handarbeit“ auf einem Bauernhof im Wienerwald, in einer ehemaligen Käserei. Dabei setzt Freundeskreis auf dasselbe Verfahren, das auch bei der Herstellung von Kuhmilchkäse Anwendung findet. Das Ergebnis sei ein Käse, der sich durch “Cremigkeit, Nachhaltigkeit und Tradition” auszeichnet.

“Cam-mhh-berta” besteht nur aus vier Zutaten

Das Besondere an der Käsealternative sind die Marillenkerne, die als Hauptzutat dienen. Diese fallen normalerweise als Abfall- oder Nebenprodukt der Saft- und Marmeladenproduktion an. Freundeskreis bezieht die Kerne von regionalen Lieferanten, darunter das niederösterreichische Scaleup Kern Tec – brutkasten berichtete. Aus den Marillenkernen wird durch ein speziell entwickeltes Verfahren eine milchige Flüssigkeit gewonnen, die mithilfe von Reifekulturen, veganen Enzymen und Mikroorganismen zum „Cam-mhh-berta“ verarbeitet wird. Die Käsealternative kommt mit nur vier Zutaten aus: Marillenkerne, Salz, Wasser und vegane Reifekulturen.

Ein kritischer Punkt bei der Verarbeitung von Marillenkernen ist die darin enthaltene Blausäure, die gesundheitsschädlich sein kann. Hier hat Gründer und Forscher Leo Sulzmann ein spezielles Verfahren entwickelt, um die Blausäure auf natürliche Weise abzubauen.

Freundeskreis-Team wächst

Hinter dem Food-Startup Freundeskreis stehen Forscher und Geschäftsführer Leonhard Sulzmann sowie Co-Gründerin Mona Heiß. Während Sulzmann sich auf die wissenschaftlichen und technologischen Aspekte konzentriert, verantwortet Heiß die Kreativdirektion und den Markenaufbau. Zum Kernteam gehört außerdem Sales- und Operations-Verantwortliche Markus Korn. Mittlerweile zählt das Team sechs Mitglieder, die gemeinsam am weiteren Ausbau der Marke Freundeskreis arbeiten.

Zukünftig sollen mehr vegane Käsealternativen auf den Markt kommen

Freundeskreis arbeitet aktuell an der Entwicklung weiterer veganer Käsealternativen. Bereits Anfang nächsten Jahres soll eine vegane „Frischkäsevariante“ auf Basis der Marillenkerne auf den Markt kommen. Doch das ist nicht alles: Eine weitere Produktreihe ist bereits in Planung. Co-Gründerin Mona Heiß verrät, dass es sich dabei voraussichtlich um ein Produkt handeln werde, das speziell zum Backen geeignet sei. Langfristig will das Startup außerdem auch einen veganen „Hartkäse“ anbieten. Die Herstellung dieses Produkts ist jedoch komplexer, da es aufgrund des verwendeten Verfahrens eine bestimmte Zeit für die Reifung benötigt.

In den kommenden Wochen soll außerdem ein Online-Shop live gehen, über den die Produkte von Freundeskreis direkt bestellt werden können. Diese Plattform wird zunächst als Testversion betrieben, um herauszufinden, wie gut sich die Produkte für den Direktvertrieb eignen. Geplant ist dabei ein Modell, bei dem die Käsealternativen erst auf Bestellung und nicht auf Vorrat produziert werden. Weiter in die Zukunft gedacht, kann sich das Startup auch den Vertrieb in Supermärkten vorstellen.

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