28.12.2020

ElephantSkin: Handschuh-Startup macht Wochen nach Start Millionenumsätze

ElephantSkin will mit seinem antiviralen und -bakteriellen Baumwoll-Handschuhen eine Alternative zu Einweg-Handschuhen bieten. Das Konzept kommt sehr gut an.
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Die ElephantSkin-Gründer Raphael Reifeltshammer und Ingomar Lang
(c) Susta: Die ElephantSkin-Gründer Raphael Reifeltshammer und Ingomar Lang

Einen Namen machte er sich zunächst als Fußballprofi. Doch schon seit einigen Jahren will Raphael Reifeltshammer als Startup-Gründer groß hinaus. Mit seinem Merchandise-Sonnenbrillen-Startup Vision1 gewann er unter anderem Hansi Hansmann und Florian Gschwandtner als Investoren und kann einige Projekte mit namhaften Kunden vorweisen. Der große Wurf scheint dem Salzburger Gründer – gemeinsam mit Co-Founder Ingomar Lang – aber jetzt gelungen zu sein: ElephantSkin.

ElephantSkin: Aktiv desinfizierender Handschuh

Dabei handelt es sich um antivirale und -bakterielle Handschuhe aus Bio-Baumwolle, die als nachhaltige und bessere Alternative zu Einweghandschuhen aus Plastik fungieren sollen. Das Gewebe wird dabei in einem ISO-zertifizierten Verfahren mit Silber-Ionen versetzt, die – im Gegensatz zu Kunststoff-Handschuhen – aktiv desinfizierend wirken. Man könne die Handschuhe mindestens 30 mal bei 40 Grad waschen, ohne dass sie Wirkung einbüßen würden, heißt es in einer Aussendung. Zusätzlich will man mit Eigenschaften wie Touchscreen-Kompatibilität (die Plastik-Handschuhe nicht haben) punkten.

Hinter der Marke steht das Unternehmen Susta Sustainable Merchandise GmbH der beiden Gründer, bei dem auch andmetics-Co-Gründerin Margot Helm beteiligt ist. “Es ist alles sehr schnell gegangen. Ich habe im April einen Artikel mit dem Titel ‘die Renaissance der Handschuhe’ gelesen, der mich beeindruckt hat. Susta hatten wir bereits gegründet, hatten aber noch nicht genau ausdefiniert, was wir produzieren. Also habe ich Ingo angerufen und gesagt: Wir machen Handschuhe!”, erzählt Reifeltshammer im brutkasten-Talk.

Fulminanter Start am Markt in 10.000 Geschäften

Monate später ging man in die Produktion und legte dann einen fulminanten Start hin. ElephantSkin ist inzwischen – neben dem eigenen Onlineshop – in Österreich bei Hofer, Müller, Bipa, Merkur Unimarkt und MPreis und in Deutschland bei Aldi Nord, Aldi Süd und Müller gelistet, zudem auch bei Vertriebspartnern in der Schweiz, Dänemark, Italien und dem vereinigten Königreich. Entsprechend steil ist die Umsatzkurve. “Nach zwei Monaten Sales waren wir in rund 10.000 Geschäften vertreten und haben siebenstellige Umsätze gemacht”, erzählt Reifeltshammer.

Und der Gründer sieht ElephantSkin nicht nur als “Corona-Produkt”, wie er erklärt: “Ich bin überzeugt, dass auch die Hygiene-.Standards sich verändern müssen. Die Pandemie hat generell einschneidende Konsequenzen für unser Verhalten”. Und geht es nach Reifeltshammer, werden Handschuhe nun langfristig eine Rolle dabei spielen.

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Gewinner-Startup Granevo und Fachjury beim Infineon Startup Challenge Demo Day | (c) Infineon Austria

Mit 45 Bewerbungen verzeichnete die Infineon Startup Challenge 2024 in diesem Jahr einen großen Zuwachs – sechsmal so viele wie im Vorjahr. Aus dieser Vielzahl qualifizierten sich 13 Tech-Startups aus ganz Europa, die in Villach ihre Lösungen rund um Künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge und Sensortechnik präsentierten. Der Wettbewerb bot den Unternehmen die Möglichkeit, ihre Ideen nicht nur einer Fachjury vorzustellen, sondern auch potenzielle Partnerschaften mit Infineon zu knüpfen.

KI-Lösungen aus unterschiedlichen Bereichen

Konkrete Anwendungen waren zum Beispiel ein KI-gestütztes medizinisches Monitoringsystem, das die Vitalwerte von Patient:innen als auch deren Umgebungsbedingungen berücksichtigt. Weiters ein vernetztes, selbstlernendes Sensorsystem, das sich auf die Prävention von Naturgefahren wie Steinschläge und Überflutungen spezialisiert, um Umweltereignisse vorhersehbarer zu machen

Am Ende setzte sich das slowenische Startup Granevo durch. Das Startup entwickelt ein KI gesteuertes, automatisiertes Brutüberwachungssystem, das für optimales Überleben der Küken sorgen soll. Das Unternehmen wird auch an der Infineon Startup Night Konferenz am 22. Oktober am Infineon Konzernsitz in München teilnehmen.

“Um unser klares Ziel, die Dekarbonisierung und Digitalisierung mit Halbleiterlösungen voranzutreiben, braucht es innovative Ansätze. Unsere Erfahrungen aus den vergangenen Jahren haben gezeigt, dass sich durch die Zusammenarbeit mit Startups vielversprechende Möglichkeiten dafür eröffnen”, so Stefan Rohringer, Country Research & Development Officer (CRO) Infineon Austria.

Globales Co-Innovation Programm

Die Startup Challenge ist Teil des globalen Infineon Startup Co-Innovation Programms, für das sich Startups aus verschiedenen Bereichen wie Energieeffizienz, Mobilität, Sicherheit, IoT und Big Data bewerben können.

Andreas Mühlberger von Infineon und Srdja Ivekovic von VesnaCapital | (c) Infineon

Gemeinsam mit Infineon sollen so innovative Lösungen vorangetrieben werden. Dabei agiert Infineon nicht als Investor, sondern vielmehr als Co-Innovator, Technologie- und Business-Partner. “In der Zusammenarbeit mit innovativen Köpfen lernen wir neue Denkansätze und Anforderungen kennen, um Halbleitersysteme besser für neue Applikationen anzupassen und zu integrieren”, so Andreas Mühlberger, Strategic Partner Management Infineon.

Infineon Austria und VesnaCapital

Bei der Startup Challenge gab es auch die Möglichkeit, sich mit Investoren zu vernetzen. Zudem hat Infineon Austria mit VesnaCapital – einem Deep-Tech-Fund für Slowenien und Kroatien – kürzlich einen „Letter of Intent“ unterzeichnet. Dadurch will man gemeinsam Startups in den aufstrebenden Regionen Slowenien und Kroatien identifizieren und unterstützen. VesnaCapital fungiert dabei als Partner für Investments und Infineon als Technologie- und Business-Partner.


Überblick über die teilnehmenden Startups

  • Österreich: GMD, MuscleMAInd und e-nnovation better life solutions
  • Estland: e-Slasher, Nexiio und e-Litmus,
  • Deutschland: bitteiler
  • Kroatien: Calirad,
  • Großbritannien: Flappa,
  • Slowenien: Granevo,
  • Zypern: Intellectra Technologies,
  • Polen: Uhura Bionics,
  • Tschechien: Neuron Soundware

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