06.06.2015

Ein Dorf auf dem Mond? Neuer ESA-Chef denkt über “Moon Village” nach

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Professor Jan Wörner schlägt als Standort die Rückseite des Mondes vor.

Der Mond ist der einzige Himmelskörper, der bisher von Menschen betreten wurde – neben der Erde natürlich. Am 20. Juli 1969 betrat Neil Armstrong als erster Mensch den Mond. Die letzte bemannte Mondlandung geht ins Jahr 1972 zurück. Nun denkt Professor Jan Wörner im Gespräch mit der Bild Zeitung laut über ein Dorf auf dem Mond nach. Jan Wörner ist langjähriger Präsident der TU Darmstadt und der künftige Chef der Europäischen Weltraumagentur (ESA) – sein Amt als neuer Chef hat er aber noch nicht angetreten. Erst am 1. Juli wird es soweit sein. Trotzdem sorgt er mit dem Interview bereits für Aufsehen.

“Wir sollten auf dem Mond eine permanente Bodenstation für Forschungszwecke bauen. In dem Moon-Village könnten Menschen oder Roboter aus allen Ländern der Welt zusammen forschen”, so Wörner. Immerhin, die Nutzung der Internationalen Raumstation ISS soll mit Ende 2024 auslaufen. Das Mond-Dorf könne dann ein Ersatz sein. Wörner sieht dafür die Rückseite des Mondes vor: “Dort sind die Voraussetzungen für Forschungsarbeiten am besten. Wir könnten Teleskope aufstellen, mit denen wir einen viel besseren, ungestörten Blick in die Weiten des Weltalls hätten.” Außerdem würden dort weder Satelliten noch Kommunikationsnetze die Forschungsarbeit stören.

Damit die Station sinnvoll betrieben werden kann, müsse ein ständiger Shuttle-Service eingerichtet werden: Astronauten würden mehrere Monate lang dort bleiben. Die Kosten für so ein Projekt wären natürlich immens. Alleine der Aufbau der Internationalen Raumstation ISS ging in die 100 Milliarden Dollar.

Professor Jan Wörner ist Bauingenieur und studierte an den Hochschulen in Berlin und Darmstadt. Während seiner Amtszeit als Leiter der Technische Universität, erreichte er eine bislang einzigartige Unabhängigkeit vom Land Hessen und die Benennung von Darmstadt als Wissenschaftsstadt. Ab 2007 ist Wörner Vorstandsvorsitzender des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Und nun, ab dem 1. Juli 2015 übernimmt er nun den Chefposten bei der ESA von seinem Vorgänger, dem Franzosen Jean-Jacques Dordain.

Quelle

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Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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