26.07.2019

Google-Langzeit-Studie: 10 Eigenschaften der besten Manager

Im "Project Oxygen" untersucht sich Google seit 2008 selbst, um die Kompetenzen der eigenen Führungskräfte zu verbessern. Dabei identifizierte der Internetriese 10 Eigenschaften, die die besten Manager gemeinsam haben.
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Google: 10 Eigenschaften, die die besten Manager gemeinsam haben
(c) fotolia.com - fizkes

Seit mehr als zehn Jahren, konkret seit 2008, betreibt Google sein internes “Project Oxygen”. Dabei will der Silicon Valley-Gigant herausfinden, welche Eigenschaften seiner Führungskräfte zu höheren Umsätzen, größerer Zufriedenheit und besserer Performance der geführten Teams bzw. Mitarbeiter führen – sprich: was die besten Manager ausmacht.

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Die besten Manager – gemessen an den besten Teams

Dazu bedient man sich einer zweiseitigen Untersuchung: Zunächst werden die Mitarbeiter in Feedback-Erhebungen angehalten, ihre Führungskräfte hinsichtlich der Erfüllung bestimmter Eigenschaften zu bewerten. Dann werden diese Ergebnisse zu Werten wie Team-Umsätzen, Performance-Kennzahlen und Mitarbeiterfluktuation in Beziehung gesetzt. Gefundene Korrelationen werden dann im Langzeit-Check laufend evaluiert.

In der Studie identifizierte Google so zehn Eigenschaften, die seine besten Manager ausmachen. Diese veröffentlichte der Internetriese – mit der Anmerkung, dass sie nicht zwingend in jeder anderen Organisation zutreffen müssten.

Der beste Manager…

1. …ist ein guter Coach

Gemeint ist damit, dass die Führungskraft auftretende Probleme als Lernsituation für die Mitarbeiter begreift und mit ihnen gemeinsam an deren Lösung arbeitet.

2. …überlässt dem Team Kompetenzen und kontrolliert nicht ständig Kleinigkeiten

Stichwort: “Ownership”. Zu Delegieren heißt auch Verantwortung abzugeben und den Mitarbeitern zu vertrauen. Sogenanntes “Micromanaging”, also ständige Kontrolle sogar in Detailfragen, kommt nicht gut an.

3. …sorgt im Team für Integration und zeigt Interesse an Erfolg und Wohlbefinden der Mitarbeiter

Google nennt in diesem Zusammenhang den Begriff “psychological safety”. Damit Mitarbeiter über sich hinauswachsen können und bereit sind, neues auszuprobieren und damit Risiken einzugehen, dürfen sie keine Angst vor Spott, Verurteilung oder Strafe im Team haben.

4. …ist selbst produktiv und handelt zielgerichtet

Die besten Manager packen selber an und sind sich für keine Arbeit zu Schade, wenn sie gerade anfällt. Damit werden sie auch zu einem motivierenden Vorbild für das Team.

5. …ist ein guter Kommunikator, kann zuhören und gibt Informationen weiter

Wer nicht zuhören kann, kann auch nicht verstehen. Ein offenes Ohr für die Mitarbeiter zu haben, ist für gute Führungskräfte essenziell. Und Offenheit ist auch in der Kommunikation gefragt: Ziele, Überlegungen und auch Probleme müssen klar zur Sprache gebracht werden.

6. …unterstützt Mitarbeiter in der beruflichen Weiterentwicklung und gibt konstruktives Feedback

Die besten Manager unterstützen ihre Mitarbeiter beim Erreichen ihrer Karriereziele. Ein Teil dieser Unterstützung ist konstruktives Feedback, also gut argumentiertes Lob für gute Arbeit und noch besser argumentierte und vor allem respektvolle Kritik, wenn etwas nicht passt.

7. …hat eine klare Vision und Strategie für das Team

Eine gute Führungskraft hat klare Ziele. Sie weiß genau wo das Team gerade steht und was zu tun ist, um in der Strategie weiterzukommen. Dabei wird klar abgesteckt, welche Rolle jedes einzelne Teammitglied dabei hat.

8. …hat (technische) Schlüsselkompetenzen, um das Team beraten zu können

Für Google ist in diesem Zusammenhang natürlich das technische Know-how seiner Führungskräfte von Bedeutung. Allgemeiner könnte man sage: Ein guter Manager muss sich mit der Materie, die sein Team behandelt, auch inhaltlich auskennen, selbst wenn sein Aufgabenbereich als Manager woanders liegt.

9. …arbeitet mit Anderen im gesamten Unternehmen zusammen

Die besten Manager bewahren immer den Blick fürs Ganze. Sie denken über die Grenzen ihrer Abteilung hinaus und sehen andere Teile des Unternehmens nicht als Konkurrenz, sondern als Teil des großen Teams.

10. …trifft klare Entscheidungen

Hier geht es wohlgemerkt nicht um Impulsentscheidungen. Gute Führungskräfte wägen Fakten ab und binden ihr Team in den Entscheidungsprozess ein. Dann legen sie sich aber klar fest – auch wenn es Gegenwind gibt – und bleiben dabei.

⇒ Das “Project Oxygen” am re:work Blog von Google

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Lanbiotic, Neurodermitis
(c) Oliver Wolf - Patrick Hart und Katrin Susanna Wallner von Lanbiotic.

Das Grazer Startup Lanbiotic stellt medizinische Hautpflege-Produkte mit lebensfähigen Bakterien speziell für die von Neurodermitis geplagte Haut her. Dabei verwenden die beiden Gründer:innen Patrick Hart und Katrin Wallner den zum Patent angemeldeten Bakterienstamm “Lactococcus Lanbioticus“.

Lanbiotic: “Skalierung als neue Normalität”

“Mit unseren probiotischen Hautanwendungen bringen wir gesundheitsfördernde Bakterien direkt auf die Haut, um die natürliche Balance des Hautmikrobioms wiederherzustellen und Hautprobleme gezielt an der Ursache zu bekämpfen”, erklärt Wallner.

Das letzte Jahr fühlte sich für die Gründerin an, als sei ein Traum nicht nur wahr, sondern sogar übertroffen worden. Andererseits sei es eine “neue Normalität” an der Skalierung des Unternehmens zu arbeiten.

“Wir haben weitere Produkte mit unserem einzigartigen Bakterienstamm ‘Lactococcus Lanbioticus’ entwickelt, um umfassender auf die Bedürfnisse von Menschen mit zu Neurodermitis neigender Haut eingehen zu können. Neu hinzugekommen sind Flora Bath und Flora Sun”, erklärt Wallner.

Flora Bath ist ein spezieller Badezusatz, der für Menschen entwickelt wurde, die großflächig oder an der Kopfhaut von Ekzemen betroffen sind – ein Bereich, in dem Pflegecremen oft an die Grenzen ihrer Praktikabilität stoßen.

“Der Fokus liegt wie immer bei Lanbiotic auf der Ergänzung des Hautmikrobioms, also ‘der lebende Teil’ der natürlichen Schutzbarriere der Haut, die den gesamten Körper bedeckt, mit probiotischen Bakterien”, so Wallner weiter. “Eine Ausgewogenheit des Hautmikrobioms ist, wie auch im Darm, entscheidend, um die Gesundheit der Haut zu bewahren und Beschwerden zu lindern.”

Flora Sun hingegen ist ein weiteres Produkt, das auf die besonderen Herausforderungen empfindlicher Haut unter UV-Strahlung eingeht. Studien hätten gezeigt, dass das Hautmikrobiom die natürliche Fähigkeit der Haut verbessern kann, mit den Effekten – und häufig auch Schäden – durch Sonneneinstrahlung umzugehen.

EHI-Siegel für Onlineshop

“Parallel dazu haben wir auch international expandiert: Der Eintritt in den deutschen Markt war ein großer Schritt, der mit der Anpassung unserer Produktions- und Logistikkapazitäten verbunden war, um langfristig weitere internationale Märkte beliefern zu können. Unser Webshop wurde außerdem mit dem EHI-Siegel zertifiziert, um unseren Kund:innen einen sicheren und vertrauenswürdigen Einkauf zu ermöglichen.”

Auch das Team wuchs 2024, zudem konnte durch zahlreiche Medienauftritte und Messeteilnahmen Aufmerksamkeit für die eigenen Produkte und die Marke gewonnen werden.

“Als weiteres Highlight wurden wir von der Apothekerkammer mit unserer Fachfortbildung akkreditiert, was Apotheker dazu motiviert, unsere Fortbildungen zu besuchen und mehr über das noch recht ‘nischige’ Thema Hautmikrobiom zu erfahren”, sagt Wallner.

Neue Märkte im Fokus

Aktuell arbeitet das Startup intensiv daran, Lanbiotic als Unternehmen und Marke weiterzuentwickeln, strategisch zu positionieren und zu skalieren. Das oberste Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Neurodermitis über ihre mikrobiombasierten Produkte zu verbessern.

“Wir möchten Lanbiotic in weiteren Märkten etablieren, insbesondere natürlich in Ländern, wo die Prävalenz für Neurodermitis hoch ist. Dafür arbeiten wir an effizienten Marketingprozessen, um unsere Markenbekanntheit zu steigern, und bauen unsere Vertriebsstrukturen aus”, erklärt die Founderin. “Um diesen Schritt bestmöglich zu unterstützen, suchen wir gezielt nach vertrauenswürdigen Partnern für den internationalen Vertrieb, die unsere Werte und Qualitätsansprüche teilen. Die Kooperationen sollen es uns ermöglichen, unsere Produkte nachhaltig in weiteren europäischen und außereuropäischen Ländern anzubieten und das Thema Hautmikrobiom international bekannter zu machen.”

Daneben optimiert das Team Produktionsprozesse, um der wachsenden Nachfrage nachkommen zu können. In der Produktentwicklung liegt dabei der Fokus auf der Entwicklung weiterer wissenschaftsbasierten probiotischen Pflegeprodukten, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Neurodermitis und empfindlicher Haut zugeschnitten sind. Dazu steht man intensiv mit Industrie und Spitzenforschung in Kontakt.

Lanbiotic: Strukturen und Prozesse schaffen

Intern sei man vor allem stark mit dem Aufbau der Organisation beschäftigt. Man arbeitet daran, Strukturen und Prozesse zu schaffen, die das Wachstum langfristig stützen können. Ziel sei es, eine gesunde Organisation aufzubauen, die den Expansions- und Innovationszielen gerecht werde und das Unternehmen flexibel in die nächsten Entwicklungsstufen führt.

Lanbiotic wurde in der Vergangenheit unter anderem auch von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt. So absolvierte das Unternehmen den aws First Incubator und erhielt über aws Innovationsschutz eine Förderung, um sein geistiges Eigentum zu schützen. Später folgte eine Preseed- und Seed-Förderung über aws Innovative Solutions. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Im Fall von Lanbiotic war die Förderung essentiell, um die Produktentwicklung und Markteinführung zu finanzieren und sich allgemein zu professionalisieren.

“Eine bessere Förderung als aws Seed Innovative Solutions könnte es derzeit, meiner Meinung nach, für uns nicht geben”, sagt sie. “Es handelt sich um einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von 400.000 Euro, der für unterschiedlichste Aktivitäten in der Markteinführung und Produkteinführung verwendet werden kann. Naturgemäß ist das Programm sehr kompetitiv, aber wenn man für die Finanzierung ausgewählt wird, hat man wirklich einen gewaltigen Booster, um ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen.”

Die weiteren Ziele von Lanbiotic

Im Allgemeinen habe ihnen das Programm bereits jetzt weit mehr gebracht als Geld. “Ich empfand den Bewerbungsprozess per se als wertvolle Erfahrung, um mir unser Business Model noch einmal ganz genau anzusehen und unsere Ziele zu definieren”, präzisiert die Grazerin. “Dass wir sie jetzt so scheinbar ‘locker’ übertreffen konnten, ist natürlich die Draufgabe.”

Durch die positive Resonanz der stetig wachsenden Stammkundenbasis sieht sich Wallner in ihrer Mission bestätigt. “Wir wissen aber auch, dass viele Menschen Lanbiotic noch nicht kennen und Neurodermitis in vielen Ländern nach wie vor ein großes Problem darstellt”, sagt sie. “Daher wollen wir gezielt skalieren, den Umsatz und Gewinn steigern, innerhalb und außerhalb Europas expandieren und unser Produktportfolio weiter diversifizieren.”

In Sachen Umsatzentwicklung wird Lanbiotic 2024 das gesetzte Umsatzziel voraussichtlich verdoppeln, wie Wallner erzählt. “Unser für 2025 gestecktes Ziel ist ambitioniert, aber wir sind zuversichtlich, dass wir hier wieder gute Arbeit leisten. Aktuell haben wir einen sechsstelligen Nettoumsatz erreicht, und dank der Unterstützung durch die aws Seed-Förderung werden wir auch heuer, wie jedes Jahr seit unserer Gründung, noch profitabler sein.”


* Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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