21.09.2017

Head of Marketing von Tricentis wechselt zu WeAreDevelopers

Stefan Steinbauer ist neuer Vice President of Marketing der Plattform „We are Developers”. Zuvor hat er das Wiener Unternehmen Tricentis, auf seinem Weg vom kleinen Startup zum Hidden Potential, begleitet.
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WeAreDevelopers, die größte Developer-Konferenz Europas mit 230 internationalen Speakern, darunter Apples Steve Wozniak und Microsofts Joseph Sirosh, startet dieses Mittwoch.
Trotz Fokus auf Berlin-Aufbau bleibt WeAreDevelopers in Wien.

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„Nicht jeder ist für die Corporate-Welt geboren. Ich fühle mich bei Startups wohler”, sagt Stefan Steinbauer, der seit September der neue Vice President of Marketing bei WeAreDevelopers ist. Bekannt ist die Plattform vor allem für die einmal jährlich in Wien stattfindende Entwickler-Konferenz, die 2017 über 4000 Besucher aus aller Welt zählte. Im Jänner 2017 hat Steinbauers vorherige Spielweise, die Wiener Firma Tricentis – ein Unternehmen im Bereich automatisierter Softwaretests, das auch im Silicon Valley vertreten ist – von dem Private-Equity- und Venturekapital-Unternehmen “Insight Venture Partners”, eine Investition in Höhe von 154 Mio. Euro erhalten. Quasi über Nacht ist das Unternehmen so zum Hidden Potential avanciert. „Es steckt großes Potenzial in dieser Firma und das Herz schlägt auch an der richtigen Stelle”, sagt Steinbauer.

Neue Herausforderungen

Die WeAreDevelopers-Konferenz richtet sich grundsätzlich an alle Entwickler, aber mit einem besonderen Schwerpunkt auf Web- und Mobile-Entwickler, die sie mit internationalen Stars aus der Web-Szene vernetzt. Zudem stehen spannende Fachvorträge, Experten-Roundtables und Networking mit Technologieanbietern und Arbeitgebern auf dem Programm. „Ich habe die Entwicklung von WeAreDevelopers mit großem Interesse verfolgt und war zudem auf der Suche nach einer neuen Challenge. Mein Ziel ist es die Konferenz und unsere Plattform noch besser zu machen, damit Developer auf bequeme Art mit Unternehmen in Kontakt treten können”, erklärt Stefan Steinbauer. Der frischgebackene VP Marketing versteht es als seine Aufgabe die Plattform weiter wachsen zu lassen. Zudem will Steinbauer seine Erfahrung im Bereich der Prozessautomatisierung einfließen zu lassen, „um für die angenehmen Arbeiten mehr Zeit zu haben und sich kreativ ausleben zu können, was wiederum den Entwicklern zugute kommt”, erklärt er.

Redaktionstipps

Plattform für Entwickler

„Wir verstehen uns als Advokat für Entwickler, wollen ihre Position gegenüber den Unternehmen einnehmen und sicherstellen, dass alle das Passende finden”, erklärt Steinbauer, der die Wünsche der Developer bestmöglich mit den Bedürfnisse von Unternehmen verbinden möchte. „Wenn eine Firma einen Entwickler sucht, dann braucht es meist jemanden, der jemanden kennt, der jemanden kennt. Und auf der anderen Seite steht ein Entwickler, der nicht möchte, denn er hat meist eine Traumfirma und einen Traumjob. Wir sehen uns daher als Katalysator der Verwirklichung von Träumen und bieten eine Plattform, die das bewerkstelligen kann”, so Steinbauer. Die nächste dreitägige WeAreDevelopers-Konferenz findet übrigens vom 16. bis zum 18. Mai 2018 statt und wird als besonderes Highlight den US-amerikanischen Spielentwickler John Romero und seine Frau Brenda Brathwaite nach Wien bringen. Im Moment sind noch stark vergünstigte Early Bird Tickets zu haben!

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Rechtsanwalt Christian Nordberg | (c) Nordberg

Mitten in der österreichischen Startup-Szene sorgte das Quantencomputing-Unternehmen ParityQC im April diesen Jahres für Aufsehen: Das Unternehmen rund um Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser sicherte sich ein Investment der B&C Innovation Investments GmbH, die mit einem nicht genannten Betrag beim Spin-off einstieg. Laut einer Aussendung der Uni Innsbruck und der Österreichische Akademie der Wissenschaften erreichte ParityQC eine Bewertung vergleichbar mit US-börsennotierten Quantenunternehmen. Diese Bewertungen bewegten sich zum damaligen Zeitpunkt meist im niedrigen neunstelligen Bereich. (brutkasten berichtete).

Aber wie läuft ein solcher Deal ab, insbesondere wenn es um hochsensible Technologien wie Quantencomputing geht? brutkasten hatte die Gelegenheit, mit Christian Nordberg, dem Rechtsanwalt, der die Transaktion rechtlich begleitet hat, zu sprechen. Nordberg liefert Einblicke in die Dynamik einer solchen Finanzierung, die Rolle der IP-Rechte und die rechtlichen Rahmenbedingungen. Zudem liefert Nordberg auch Tipps für Startups, die sich in einer Finanzierungsrunde befinden.

Die Ausgangslage im Fall von ParityQC

Das 2019 gegründete Unternehmen ParityQC hat sich in kürzester Zeit einen Namen in der internationalen Quantencomputing-Szene gemacht. Die Gründer Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser entwickelten ein einzigartiges Architekturmodell für Quantencomputer, das speziell auf Optimierungsprobleme ausgerichtet ist. Diese Technologie ist in der Lage, komplexe Probleme schneller und effizienter zu lösen als herkömmliche Systeme – ein entscheidender Vorteil in Bereichen wie Logistik, Energienetzwerken und Finanzmärkten.

Anders als viele Startups, die oft Jahre brauchen, um profitabel zu werden, hatte ParityQC in der Phase der Finanzierungsrunde bereits eine starke finanzielle Basis. Dank renommierten Kunden wie NEC ist das Unternehmen nach eigenen Angaben seit 2023 profitabel – eine Seltenheit in der Quantenbranche (brutkasten berichtete).

“Ein Unternehmen wie ParityQC, das bereits operativ erfolgreich ist, hat natürlich eine viel bessere Verhandlungsposition gegenüber Investoren als ein Startup in der Frühphase, das dringend Kapital benötigt,“ erklärt Nordberg. Die Profitabilität und die bereits bestehende Kundenbasis gaben dem Unternehmen eine gewisse Unabhängigkeit und Verhandlungsmacht.

Die Bedeutung von IP-Rechten

In der hochspezialisierten Welt des Quantencomputings kommen rechtliche Herausforderungen, wie die Bewertung und Absicherung geistigen Eigentums, besonders stark zum Tragen. Bei einer Due-Diligence-Prüfung wird das gesamte Unternehmen auf Herz und Nieren geprüft – von den finanziellen Aspekten über das Geschäftsmodell bis hin zu den IP-Rechten.

Nordberg erklärt: „Für den Investor steht die Frage im Vordergrund, wie gut die einzigartigen Technologien von ParityQC rechtlich geschützt und risikominimiert werden können.“ IP-Rechte, insbesondere bei einer technologischen Innovation, die wie bei ParityQC eine Zukunftsbranche vorantreibt, sind ein entscheidender Faktor, um das Investment langfristig abzusichern.

In diesem Fall wurde ein technischer Berater hinzugezogen, der die Patente und Technologien im Detail analysierte. Neben dem rechtlichen Schutz ist es hier wichtig, dass der Inhalt und die Funktionsweise der Technologie verstanden werden. “Bei Quantencomputing war das auch für uns als Kanzlei eine besondere Herausforderung, da es sich um hochkomplexe technologische Entwicklungen handelt”, so Nordberg.

Weit mehr als reine Paragraphen

Die Rechtsberatung spielte in der Verhandlungsphase von ParityQC eine zentrale Rolle. Neben der Prüfung der rechtlichen Aspekte war es für Nordberg und sein Team essenziell, das Unternehmen durch die Verhandlungen zu begleiten und strategisch zu beraten. Der Unterschied zu größeren Unternehmen besteht oft darin, dass Startups keine eigenen Rechtsabteilungen oder Corporate-Strukturen besitzen. “Bei ParityQC war das zwar nicht der Fall, Startups in der Frühphase benötigen allerdings oft nicht nur rechtliche, sondern auch strukturelle Unterstützung, um den Anforderungen von Investoren gerecht zu werden“, betont Nordberg.

Die Anforderung an den Rechtsberater ist nicht nur eine klassische Rechtsberatung zu liefern, sondern auch ein Verständnis für unternehmerische Abläufe mitzubringen. “Wenn Startups Unterstützung bei Verhandlungen benötigen, dann geht es häufig auch darum, die Verhandlungsposition zu stärken und sicherzustellen, dass das Startup langfristig von der Partnerschaft mit dem Investor profitiert,“ erklärt Nordberg.

Ein zusätzlicher, oft unterschätzter Aspekt sind dabei die vertraglichen Feinheiten, die sich aus der Investmentrunde ergeben. Hierzu zählt etwa der Gesellschaftsvertrag, der neu aufgesetzt wird, um Investoren Mitsprache- und Vetorechte einzuräumen, ohne dabei die Gründungsgesellschaften in ihrer zukünftigen Geschäftsentwicklung zu stark einzuschränken.

Tipps für Startups in Finanzierungsphasen

Nordberg gibt zudem auch Ratschläge für Startups, die sich in einer Finanzierungsphase befinden. „Investoren wollen sehen, dass ein Startup eine gewisse Struktur aufweist, da dies Vertrauen schafft“, betont er. Dabei gehe es keinesfalls darum, die Atmosphäre eines Konzerns zu simulieren, sondern vielmehr darum, grundlegende Prozesse und Abläufe klar zu definieren. “Wenn ein Startup strukturiert auftritt und den genauen Finanzierungsbedarf kennt, zeigt das den Investoren, dass sie es mit einer professionellen Organisation zu tun haben,“ so Nordberg.

Ein weiterer Tipp des erfahrenen Anwalts betrifft die Wahl des Investors. Hier sollten Gründer:innen darauf achten, dass der Investor zur Unternehmenskultur und den Zielen passt. Neben dem finanziellen Beitrag sind es oft die Netzwerke, Branchenkenntnisse und die Unterstützung bei der Weiterentwicklung des Produkts oder der Dienstleistung, die ein Investor bieten kann. “Ein Startup sollte sich gut überlegen, ob der Investor lediglich Kapital bereitstellt oder auch strategischen Mehrwert bringt,“ erklärt Nordberg.

Arbeit mit Startups erfordert Dynamik und Flexibität

Nordberg teilt zudem auch seine persönlichen Learnings. Für Rechtsanwälte, die sich mit Startup-Beratung beschäftigen, bringt diese Arbeit eine besondere Dynamik und Flexibilität mit sich. Die oft noch jungen Gründer:innen sind stark auf die Entwicklung ihrer Produkte und Ideen fokussiert, und Rechtsberatung muss daher effizient und verständlich sein. „Die Gründer haben selten die Zeit und Kapazität, sich in komplexe juristische Details einzuarbeiten. Da ist es unsere Aufgabe, sie praxisnah und lösungsorientiert zu unterstützen,“ sagt Nordberg.

Abschließend betont Nordberg, dass es für die österreichische Gründerszene ein positives Signal sei, dass ein so komplexes Thema wie Quantencomputing in Österreich erfolgreich im Zuge einer Eigenkapitalrunde finanziert werden konnte. Der Anwalt ist überzeugt, dass derartige Deals dazu beitragen, den Innovationsstandort Österreich zu stärken. Mit seiner Kanzlei sieht er sich gut aufgestellt, um weiteren Startups den Weg durch die komplexe Welt der Investorengespräche zu ebnen – eine Rolle, die in einer wachsenden Startup-Landschaft immer wichtiger wird.


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