04.08.2023

EET: Grazer Solar-Startup möchte mit 6,5 Mio. Investment auf über 100 Mitarbeiter:innen wachsen

Das Photovoltaik-Startup EET mit Sitz in Graz entwickelt Solarkraftwerk für Balkone. Mit einem Investment in Höhe von 6,5 Millionen Euro soll nun der internationale Expansionskurs vorangetrieben werden. Zudem möchte das Unternehmen sein Team auf über 100 Mitarbeiter aufstocken.
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“SolMate” heißt das Produkt mit dem das steirische Solar-Startup seinen Kund:innen eine Photovoltaikanlage für den eigenen Balkon bietet. Ursprünglich 2017 als Spin-off der TU Graz gegründet, ist das Grazer Startup EET mittlerweile zu einem der Vorreiter in der noch jungen Branche avanciert. Bis zu 1.000 Systeme verkauft das Unternehmen laut eigenen Angaben mittlerweile pro Monat. Für den Vertrieb ging EET unter anderem auch eine Kooperation mit dem Mobilfunker A1 ein (brutkasten berichtete). Zudem beschäftigt das Unternehmen, das in seiner Wachstumsphase vom Science Park Graz unterstützt wurde, mittlerweile über 70 Mitarbeiter:innen.

“Das Unternehmen veranschaulicht eindrucksvoll, dass grüne Technologien nicht nur ökologisch sinnvoll sind, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich sein können”, so Martin Mössler, Geschäftsführer des Science Park Graz (in der Mitte)

Internationale Risikokapitalgeber investieren in EET

Für das weitere Wachstum gab EET am Freitag nun den Abschluss einer Finanzierungsrunde in Höhe von 6,5 Millionen Euro bekannt. Aktuell beteiligen sich mit Junction Growth Investors aus Belgien, Statkraft Ventures aus Norwegen und der deutschen Green Fortress-Gruppe drei internationale Risikokapitalgeber.

Während EET mit dem Investmentfonds Junction Growth Investors und Statkraft Ventures insbesondere Finanzen und Marktzugänge stärken möchte, holen die Grazer mit der Green Fortress-Gruppe auch ein in der Branche bekanntes Gesicht aus Deutschland an Bord: Sonnen-Gründer Christoph Ostermann. Der Allgäuer hatte den von ihm gegründeten Photovoltaik-Speicheranbieter Sonnen 2018 an Shell verkauft – und soll nun beim Grazer Startup den aktuellen Expansionskurs auf Basis seines Know-hows vorantreiben. Die anteilsmäßige Mehrheit bleibt aber weiterhin bei den Gründern Christoph Grimmer, Stefan Weinberger und Florian Gebetsroither.

Es ist der bereits zweite Solar-Player, der sich bei EET als Investor beteiligt. Bereits 2017 stieg Klaus Fronius – der Gründer des gleichnamigen Unternehmens, das für seine Wechselrichter, Schweißgeräte-Technologie und Lagegeräte bekannt ist – als Gesellschafter ein.

Expansion, neuer Standort und weitere Mitarbeiter:innen

Das frische Kapital soll nun zur weiteren internationalen Markterschließung genutzt werden: “Wir sehen nach wie vor große Potenziale in Deutschland, Frankreich und Italien, wo wir bereits erste Schritte auf dem Markt gemacht haben. Die unmittelbaren Zielmärke sind nun darüber hinaus aber auch Spanien und Portugal”, so Gründer und CEO Christoph Grimmer.

Der Hauptsitz in der Herrgottwiesgasse wurde zudem bereits um einen weiteren Standort in der Paula-Wallisch-Straße erweitert. Aktuell sind 25 Stellen ausgeschrieben: „Bis Ende des Jahres wollen wir auf über 100 Beschäftigte anwachsen“, so Jan Senn, Marketing- und Vertriebsleiter bei EET. Ein dritter Standort in Graz ist in Planung.


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CEO Martin Lublasser und CTO Stephan Perrer (c) Anywhere.Solar

Anywhere.Solar bietet Photovoltaik-Überdachungen für Parkplätze. Dabei setzen die beiden Salzburger Gründer Martin Lublasser und Stephan Perrer auf die Nutzung bereits versiegelter Flächen zur Solarstromgewinnung. So will das Startup einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten.

Nur ein Jahr nach der Gründung expandierte das Startup bereits in die USA und nach Deutschland – brutkasten berichtete. Nun präsentiert Anywhere.Solar seine neueste Produktlinie: Voltwings Trucks & Busses.

Anywhere.Solar nutzt versiegelte Flächen zur Erzeugung von Grünstrom

Das neueste Produkt von Anywhere.Solar bietet eine modular aufgebaute Überdachungslösung mit Photovoltaik, die speziell auf die Anforderungen großer Fahrzeuge wie LKWs und Busse zugeschnitten ist. Mit einer Einfahrtshöhe von viereinhalb Metern nutzt das Startup versiegelte Flächen zur Erzeugung von Grünstrom und schützt gleichzeitig Fahrzeuge vor Witterungseinflüssen. In Kombination mit Ladetechnik soll die Anlage es ermöglichen, zunehmend elektrifizierte Nutzfahrzeuge direkt vor Ort mit selbst erzeugtem Strom zu versorgen.

Die erste Voltwings Trucks & Busses-Anlage wurde bereits im Oktober in Oberösterreich realisiert. Die 30 Meter lange Überdachung dient hier als Schutz für die Ladestationen von E-Bussen. Ein weiteres Projekt wurde im Salzburger Lungau umgesetzt. Hier gibt es die Möglichkeit, Privat-Fahrzeuge zu laden und vor Witterungen zu schützen.

Neues Voltwings-System fokussiert sich auf modularen Aufbau

Die Modelle von Anywhere.Solar sind als Baukastensystem konzipiert und lassen sich daher flexibel an unterschiedliche Parkplatzflächen anpassen. Besonders soll sich das Voltwings-System durch seinen modularen Aufbau auszeichnen. So soll es den typischen Planungsaufwand bei PV-Carports deutlich verringern und eine schnelle Montage ermöglichen, so CEO Lublasser. „Wir haben im Endeffekt ein optimiertes Serienprodukt entwickelt, dass in der Umsetzung so flexibel ist wie eine Individuallösung. Diese Flexibilität ist absolut neu im Bereich der Fahrzeugüberdachungen”, ergänzt CTO Perrer.

Zusätzlich soll das Voltwings-System auch die Kosten für Planung und Installation senken. Mit diesem neuen Produkt möchte Anywhere.Solar die Energiewende „einfach und effizient vorantreiben“.

Gründer wollen “Beitrag zur Energiewende” leisten

Neben der Einführung ihrer neuen Produktreihe verkündete das PV-Startup auch seinen Erfolg beim Gewinn-Jungunternehmer:in-Award, wo es den zweiten Platz erreichte. Perrer freut sich über die Auszeichnung: „Das ist eine sehr schöne Auszeichnung, die uns auch sehr stolz macht und aufzeigt, dass wir mit unserer Lösung auf dem richtigen Weg sind“.

Anywhere.Solar wurde Anfang 2022 von den Salzburgern Martin Lublasser und Stephan Perrer gegründet. Gemeinsam verfolge man die Vision einer Welt, “in der nachhaltige Energie nahtlos in die Lebensräume der Zukunft integriert“ wird, heißt es von den Gründern. Parkplätze und Verkehrsinfrastrukturen würden ein großes Potenzial haben, mit Photovoltaik-Lösungen einen “entscheidenden Beitrag zur Energiewende zu leisten”, ohne zusätzliche Flächen zu beanspruchen. Auch für die Zukunft bleibt ihr Ziel klar: Anywhere.Solar will Solarenergie überall verfügbar machen.

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