28.05.2021

Warum es Kritik rund um das neue Eco-Rating für Smartphones gibt

Zahlreiche europäische Mobilfunkbetreiber wollen künftig mit dem sogenannten Eco-Rating über die Reparaturfähigkeit und Klimaverträglichkeit neuer Smartphones informieren. Allerdings gibt es auch Kritik.
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(c) Adobestock

Ein Smartphone besteht aus bis zu 60 verschiedenen Rohstoffen aus aller Welt. Ein Viertel davon sind Metalle und seltene Erden, die oftmals unter prekären Arbeitsbedingungen abgebaut werden. Studien zufolge verbraucht die Produktion von “einem Gramm Smartphone” rund 80 Mal mehr Energie als die Produktion von “einem Gramm Auto”. Das Umweltproblem “Smartphone” steht daher schon länger in der Kritik.

So funktioniert das Eco-Rating

Eine neue Initiative führender europäischer Mobilfunkprovider möchte nun für mehr Transparenz sorgen und präsentierte Mitte der Woche das sogenannte Eco-Rating für Smartphones, das künftig die Konsumenten über die Nachhaltigkeit der Geräte informieren soll. Das Rating setzt sich aus insgesamt fünf Kategorien zusammen. Dazu zählen die Langlebigkeit, Reparaturfähigkeit, Recyclefähigkeit, Klimaverträglichkeit und Ressourcenschonung. Bei der Langlebigkeit soll beispielsweise die Robustheit des Gerätes bewertet werden. Außerdem soll die Akku-Nutzungsdauer und der Garantiezeitraum des Smartphones berücksichtigt werden. Wie die Provider erklären, werden allerdings nur Geräte bewertet, die neu auf den Markt kommen.

So soll das Eco-Rating künftig Konsumenten informieren | (c) Eco-Rating Website

Wichtige Player machen nicht mit

Im Zuge des Ratings werden bis zu 100 Punkte vergeben werden, wobei sich die Gesamtbewertung für das angebotene Smartphone aus den Herstellerangaben berechnet. Derzeit kooperieren insgesamt zwölf Hersteller von Android-Smartphones, unter anderem Samsung, Huawei, Nokia, OnePlus, Lenovo (Motorola), Xiaomi und Alcatel. Die gesamte Liste der Provider und Hersteller findet sich auf der Website der Initiative.

Im Anschluss der Präsentation des Eco-Ratings gab es allerdings auch Kritik, dass sich wichtige Player am Markt, wie Apple, Sony oder Google, nicht an der Initiative beteiligen. Zudem steht der niederländische Hersteller Fairphone, der mit seinem besonders umweltfreundlichen Smartphone wirbt, nicht auf der Liste der Kooperationspartner. Vielfach war die Rede davon, dass ein derartiges Rating nur dann Sinn macht, wenn sich alle Hersteller geschlossen an der Initiative beteiligen.

Kritik am Punktesystem selbst

Neben der Tatsache, dass wichtige Player auf der Liste fehlen, wurde allerdings auch das Punkte-System selbst kritisiert, da beispielsweise der Software-Aspekt nicht berücksichtigt wurde. Peter Windischhofer, CEO von refurbed, kritisierte beispielsweise in einem Pressestatement. “Eine Punkte-Bewertung geht nicht weit genug. Die Hersteller müssen ihre Konzepte anpassen und sich ihrer Verantwortung stellen, Geräte einfacher reparierbar zu konstruieren und diese länger mit (Software-)Updates zu versorgen.” Die fehlende Abwärtskompatibilität von Software-Updates führt in der Regel dazu, dass essentielle Sicherheitslücken entstehen und das Smartphone somit unbrauchbar wird. “Damit das neue Rating langfristig Effekte bringt, müssen elektronische Geräte auch leichter auf den technisch notwendigen Stand aufgerüstet werden können. Damit lässt sich der Produktlebenszyklus bis zum End-of-Life (EOF) deutlich verlängern”, so Windischhofer.


Factbox zum Thema Elektronik-Schrott

Der durchschnittliche Europäer behält sein Smartphone nicht einmal zwei Jahre, obwohl es oftmals ohne Probleme fünf Jahre halten könnte. Ganze 80 Prozent der CO2-Emissionen, die während des gesamten Lebenszyklus eines Smartphones ausgestoßen werden, entstehen bei der Produktion. Und: Die weltweite Menge des Elektroschrotts erreichte im Jahr 2019 ein Rekordaufkommen von 53,6 Millionen Tonnen und wird den Vorhersagen der Vereinten Nationen zufolge bis zum Jahr 2030 rund 74 Millionen Tonnen erreichen.
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Die Geschäftsführer der cycoders GmbH: CTO – DI (FH) Martin Guess, CEO – Thomas Mörth Bildrechte: cycoders GmbH
(c) cycoders GmbH - Die Geschäftsführer von cycoders Martin Guess und CEO Thomas Mörth.

Getuschel. Hinter vorgehaltener Hand wird geflüstert, Gespräche erst fortgesetzt, wenn die Führungskraft außer Hörweite ist. Man mutmaßt, man nimmt an. Man glaubt, dass die Firma Probleme hat und sich womöglich von Leuten trennen muss. Die Sorge wächst und man fürchtet, dass es einen treffen könnte. Und an die Arbeit zu denken, ist mit einem solchen Gefühl nur schwer möglich. So ähnlich geht es zu Krisenzeiten in Unternehmen zu, weiß Lolyo Co-Founder und CEO Thomas Mörth, der auch gemeinsam mit Martin Guess Geschäftsführer von cycoders ist. Er möchte mit seiner App Ängste von Mitarbeiter:innen lindern.

Lolyo mit direktem Draht

Die Idee dazu kam ihm vor ein paar Jahren, als er in seiner Werbeagentur kundenseitig den Wunsch verspürte, eine verbesserte digitale und interne Kommunikation zu entwickeln. “Es gab am Markt bereits einige Lösungen, aber die waren zu teuer oder zu kompliziert”, erzählt er. “Also haben wir entschieden, das wir uns der Sache annehmen.”

Heraus kam Lolyo, eine Mitarbeiter:innen-Mitmach-App als Kommunikationstool, das man aufs eigene Smartphone laden kann und so direkten Zugang zum Führungsteam erhält.

“Wenn man Mitarbeiter binden möchte, mitteilen, was man alles tut, dann war das bisher mit klassischen Kanälen schwierig”, so Mörth weiter. “So ein Tool ist heutzutage jedoch unverzichtbar und funktioniert nicht bloß einseitig, sondern auch umgekehrt. Es ist ein direkter Draht zur Unternehmensführung.”

Das Zeitalter der Verunsicherung

Gerade jetzt, wo Unternehmen Personal abbauen müssen oder zumindest die Gefahr dazu groß sei, herrsche in der Regel große Verunsicherung, weiß der Founder. “Das schlägt sich negativ in der Produktivität nieder, denn ängstliche Personen können nicht motiviert arbeiten.”

Die Folgen dieser negativen Gefühle können für alle Seiten verheerend sein: Die Arbeitsmoral verschlechtert sich und eine sinkende Produktivität, erhöhter Stress und Burnout-Gefahr schleichen sich ein und lähmen den täglichen Betrieb.

Mit den psychischen Folgen für die verbleibenden Mitarbeiter:innen hat sich Alexander Ahammer mit seinem Team vom VWL-Institut der Johannes Kepler Universität Linz in einer Studie beschäftigt. Eine der Erkenntnisse: Innerhalb eines Zeitraums von eineinhalb Jahren nach dem Personalabbau der untersuchten Firmen erfolgten 6,8 Prozent mehr Medikamentenverschreibungen sowie 12,4 Prozent mehr Krankenhaustage, erwähnte der Ökonom 2022 in einem APA-Gespräch. Dass diese Ängste Arbeitgeber:innen viel Geld kosten können, wurde auch in einer Studie der FH Köln aus dem Jahr 2000 belegt, wie Mörth erwähnt. “Diese Angst kann man aber mit den richtigen Instrumenten wegnehmen.”

Lolyo als mobiles Intranet

Lolyo ist im Detail ein mobiles Intranet, das Mitarbeitende miteinander vernetzt. Die drei primären Kanäle – News, Pinnwand und Chat – sollen dabei einen optimalen Informationsfluss garantieren. Zudem enthält die App eine Vielzahl an Features, die das Engagement erhöhen und interne formelle Abläufe wesentlich vereinfachen soll. Im Idealfall soll sie für alle Mitarbeitenden den Zugang zu allen digitalen Services des Unternehmens anbieten.

Insgesamt gibt es 30 verschiedene Features, die von Terminen, Formularen, Umfragen über automatische Übersetzung bis hin zum Start eines eigenen Podcast-Kanals verschiedene Angebote parat halten. Der Mitmach-Booster von Lolyo ist zudem als Anreiz gedacht, aktiv zu bleiben. Wenn man sich Nachrichten durchliest, liked oder kommentiert, erhält man Punkte, die dann in einem vom Unternehmen aufgesetzten “Goodies Store” eingelöst werden können. “Das ist unser USP”, sagt Mörth. “Wir haben diese Art von ‘Gamification’ von Anfang an integriert.”

300 Kunden

Seit dem Beginn im Jahre 2018 konnte Lolyo 300 Kunden (Anm.: darunter Liebherr, Efco, Recheis, Wutscher Optik) aus 15 Ländern für sich gewinnen. “Corona war für uns ein glücklicher Fall, denn die Unternehmen mussten umdenken”, erinnert sich Mörth. “Der Bedarf nach guter Kommunikation hat sich ja damals plötzlich erhöht.”

Auch die Mundpropaganda war für das 16-Personen starke Team wesentlich. “Wir sind ein kleines Unternehmen und nicht investorengetrieben”, erklärt der Founder. “Und haben keine Millionen an Marketing-Budget. Der Erfolg kam über unsere ‘Word of Mouth-Taktik’. Damit konnten wir bisher unseren Umsatz jährlich verdoppeln.”

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