27.10.2022

easyVEGAN: Salzburger Startup erhält sechsstelliges Investment für Gastro-Expansion

Das Salzburger Startup easyVEGAN des Gründerpaares Cassandra Winter und Martin Jager produziert seit 2019 vegane Tiefkühlprodukte auf Linsenbasis und holt nun einen neuen Investor an Bord.
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(c) easyVegan: Nach einem Selbstversuch blieben Cassandra Winter und Martin Jager bei der veganen Ernährung.

Alternativen zu tierischen Produkten boomen und sind seit langem kein Nischenthema mehr. Immer mehr Menschen entscheiden sich für eine rein pflanzliche Ernährung. Schätzungen der Statistik Austria leben in Österreich mittlerweile mehr als 100.000 Menschen vegan und rund 800.000 rein vegetarisch. Die treibende Kraft am Markt stellen allerdings die sogenannten Flexitarier dar, die einfach nur weniger Fleisch essen wollen. Immer mehr Startups aus Österreich entdeckten in den letzten Jahren den wachsenden Markt für sich, darunter auch easyVEGAN aus Salzburg.

Vom Selbstversuch zur Listung im Supermarkt

Aus proteinreichen und vollwertigen Tellerlinsen produziert das Salzburger Startup easyVEGAN seit 2019 tiefgekühlte Linsenburger, -stäbchen, und -bällchen. Ihre rein pflanzliche, vegane Alternative zu Fleisch ist gluten-, laktose- & palmölfrei, und zudem halãl und koscher.

Die Gründerin Cassandra Winter entwickelte die Linsenlaibchen in Selbstversuchen, als sie ihre eigene Ernährung umstellte und Lust auf einen “richtig guten veganen Burger” hatte, wie sie selbst sagt. Die Linsen-Patties der Entrepreneurin schmeckten ihrem Freundeskreis so gut, dass sie 2015 begann, ihre Burgerkreation mit Österreichs ersten veganen Food-Trailer, dem “Vleischpflanzerl” zunächst auf Festen, Konzerten und Festivals anzubieten.

Aufgrund des positiven Feedbacks entschied sich Winter gemeinsam mit ihrem Partner Martin Jager auch Gastronomen mit ihren Linsenprodukten zu beliefern. Seit Herbst 2020 ist easyVEGAN zusätzlich österreichweit im gut sortierten Lebensmitteleinzelhandel erhältlich. Zudem sicherte sich das Startup zahlreiche Großaufträge im B2B-Umfeld.

Wachstumsschritte von easyVEGAN

Für die weiteren Wachstumsschritte haben die beiden Gründer:innen jetzt einen neuen Investor an Bord geholt, den Frühphasenfinanzierer Czernin · Godulla · Sellier mit Büros in Österreich und in Deutschland.

“Viele vegane Produkte am Markt wollen Fleisch imitieren und sind deshalb voller hochverarbeiteter Zutaten, Stabilisatoren und anderer künstlicher Zusatzstoffe. Weil sie tiefgekühlt verkauft werden, kommt easyVEGAN ganz ohne Konservierungsmittel aus”; so Patrick Sellier über den Einstieg der Investmentgruppe.

Mit dem sechsstelligen Investment von Czernin · Godulla · Sellier soll vor allem die Expansion in der Gastronomie in Österreich und Deutschland vorangetrieben werden.



Videotipp: Wie easyVEGAN die Skalierung seines Geschäftsmodells schaffte

Im Video sprechen die Gründer:innen über die Anfänge

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Markus Fuhrmann von Gropyus (rechts oben), Prewave (rechts unten), Storyblok (mitte), enspired (links unten), Marcus Bauer von CycloTech (links oben)

Mit mindestens einer halben Milliarde Euro an Investments ist es auch für 2024 zum Jahresende wieder Zeit für den brutkasten-Investmentrückblick. Insgesamt konnten wir 104 Investments verzeichnen.

Disclaimer: Die Darstellung zählt die Investments, die der brutkasten-Redaktion bekannt sind. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Redaktion bemüht sich darum, Investments in österreichische Startups zu verfolgen, darüber zu berichten und diese aufzubereiten.

Knapp die Hälfte der von uns verzeichneten Investments wurden jedoch ohne exakten Betrag kommuniziert. Ausgehend von den jeweils angegebenen Untergrenzen ("siebenstelliges Investment" = 1 Mio.) ergibt sich die halbe Milliarde Euro als Mindest-Gesamtvolumen.

Gropyus: mit 100 Mio. Euro wieder Nr.1

Mit 100 Mio. Euro, konnte sich das Proptech-Startup Gropyus wie bereits im Vorjahr erneut das größte Investment sichern (brutkasten berichtete 2023). Daneben konnten aber viele weitere heimische Start- und Scaleups größere Investmentrunden abschließen. So freute sich Storyblok bereits im Mai über eine Finanzierung über 80 Mio. US-Dollar (entspricht etwa 75 Mio. Euro), im Juni dieses Jahres wurden 63 Mio. Euro in Prewave investiert.

Bei den aktivsten Investoren gibt es keine große Überraschung. Insgesamt viermal wurde die Wiener Venture-Capital-Gesellschaft Speedinvest als Geldgeber der heimischen Startups genannt. Auch Business Angel-Legende Hansi Hansmann ist mit seiner Hans(wo)mengroup zumindest viermal als Investor erwähnt worden.

Die Branche mit der insgesamt größten Investmentsumme bleibt der Software-Bereich. Rund 160 Mio. Euro erhielten heimische Software-Startups, gefolgt von den Proptech-Startups mit 101 Mio. Euro - der Betrag ist jedoch fast zur Gänze auf Gropyus zurückzuführen.

Investitionen: Unbekannte Beträge

Bei insgesamt 55 der 104 vermerkten Investments wurde keine exakte Summe genannt, wodurch nur eine Annäherung an das tatsächliche Volumen möglich ist. Bei 14 Startups wurde überhaupt Stillschweigen über die Summe vereinbart.

Unsere Auswertung zeigt, dass sich die meisten heimischen Investments im siebenstelligen Bereich befinden, dicht gefolgt von sechsstelligen Förderungen. Investitionen darüber oder darunter sind eher die Ausnahme.

Gendergap: Männerteams bekommen mehr

Betrachtet man die Investments nach Geschlecht der Founderteams, ist ein eindeutiger Gendergap bemerkbar. Im ersten Halbjahr 2024 wurde nur in zwei Startups investiert, die von einer Frau geführt sind. Zum Jahresende konnten nur zwei weitere Investitionen in Startups von Frauen vermerkt werden.

Auswertungen und sämtliche Grafiken erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Berücksichtigt wurden nur österreichische Unternehmen. Da Fördersummen aus den Meldungen nicht differenziert werden können, wurden diese stellenweise mitgerechnet.

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