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Österreichische Unternehmen setzten mit Online-Shops und über Online-Marktplätze 2020 30,2 Milliarden Euro um. Die Umsätze sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen – 2016 waren es noch 16,8 Milliarden Euro. Das ergibt eine Steigerung von 80 Prozent in vier Jahren. Rechnet man indirekt Umsätze – etwa von Dienstleister:innen – hinzu kommt der Online-Handel in Österreich 2020 sogar auf Umsätze von 47,6 Milliarden Euro. Insgesamt trägt E-Commerce damit direkt 4,3 Milliarden Euro zum BIP bei und sorgt für einen Beschäftigungseffekt von 77.578 Beschäftigten. Das geht aus einer aktuellen Studie von EcoAustria hervor.
Im internationalen Vergleich niedrig
Die Studie ist aber nicht nur Grund zur Freude. Der Anteil am Gesamtumsatz ist nämlich im internationalen Vergleich eher niedrig und liegt mit 5 Prozent unter dem EU-Schnitt von 7 Prozent. In Irland liegt der E-Commerce-Anteil am Gesamtumsatz des Handels sogar bei 20 Prozent; in Großbritannien bei 10 Prozent. Der Anteil habe sich seit 2015 zwar mehr als verdoppelt und ist
von 2 Prozent auf 5 Prozent gestiegen, allerdings blieben massive Potenziale ungenutzt, urteilt EcoAustria in der Studie. “Österreich scheint bei der Expansion des E-Commerce durchaus einem steigenden Gesamttrend zu folgen, allerdings lässt sich derzeit kein Aufschließen zum EU-Schnitt erkennen”.
Während große Unternehmen vorwiegend eigene Online-Vertriebskanäle nutzen, seien Marktplätze wie Amazon vor allem für kleine Unternehmen von großer Bedeutung. Im Jahr 2020 lag der Anteil der kleinen Unternehmen an den Verkaufserlösen über Online-Marktplätze bei über 50 Prozent. Zudem bedeutet E-Commerce in Österreich in vielen Fällen nicht Endkundengeschäft, sondern vielmehr Handel zwischen Unternehmen. 56 Prozent der Umsätze entfallen auf den B2B-Sektor.
Potenziale im E-Commerce nutzen
EcoAustria geht davon aus, dass E-Commerce in Österreich in den kommenden Jahren stärker wächst als in anderen Ländern. „Zu den wohl wichtigsten Effekten des E-Commerce zählen die Beschleunigung von Innovationen im Handel und damit verbundenen Branchen, die Effizienzsteigerung durch digitale Technologien sowie die Möglichkeit einer niederschwelligen Erweiterung und Exportsteigerung für Klein- und Mittelunternehmen. Im internationalen Vergleich zeigen sich allerdings wie so oft noch Wachstumspotenziale, die es zu nutzen gilt”, erklärt EcoAustria-Direktorin Monika Köppl-Turyna.
Große Entwicklungspotenziale sieht EcoAustria in neuen Trends wie beispielsweise Live-Shopping Erlebnisse oder im Bereich Metaverse. Hohes Innovationspotenzial bergen mit dem E-Commerce verbundene Services. Kritische Erfolgsfaktoren seien IT-Infrastruktur/Konnektivität und die Erweiterung digitaler Fähigkeiten innerhalb der Bevölkerung und auf Seiten der Unternehmen.