30.08.2022

Dynatrace: Ex-Accenture-Managerin Elke Oberhuber neue Chefin am Standort Wien

Elke Oberhuber übernimmt von Florian Dorfbauer, der die Leitung des Dynatrace-Standorts Wien seit der Eröffnung 2021 inne hatte.
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Elke Oberhuber | (c) Dynatrace
Elke Oberhuber | (c) Dynatrace

Die Weltmarktführerschaft im Bereich Software Intelligence, eine mehrfache Milliardenbewertung und einen erfolgreichen IPO an der New Yorker Börse – all das hat das in Linz gegründete IT-Unternehmen Dynatrace geschafft, ohne einen Standort in der Bundeshauptstadt Wien zu eröffnen. Vor zwei Jahren war es dann doch soweit. Seitdem wuchs das “Lab”, wie es im Unternehmenssprech heißt, ordentlich an. Im Juli bekam es, wie nun bekanntgegeben wurde, eine neue Chefin (bzw. “Lab Lead”): Die Oberösterreicherin Elke Oberhuber.

Elke Oberhuber: Auf IKEA, Veritas und Accenture folgt Dynatrace

Sie folgt Florian Dorfbauer, der den Standort seit der Eröffnung geleitet hatte. Elke Oberhuber war zuvor bei der Inter IKEA Centre Group und dem Bildungsverlag Veritas tätig, bevor sie seit 2018 für Accenture in Hamburg arbeitete – zuletzt als Senior Managerin für digitale Transformationsprojekte.

Fachkräfte-Akquise als oberstes Ziel

“Ausgerechnet für ein in Linz gegründetes Unternehmen, das zum Weltmarktführer bei Software Intelligence aufgestiegen ist, den Wiener Standort leiten zu dürfen, ist eine Chance, die man sich nicht entgehen lässt”, kommentiert Elke Oberhuber in einer Aussendung. Ihr vorrangies Ziel sei es, das Unternehmen stärker im Bewusstsein von Talenten zu verankern. Denn Wien spiele in der Wachstumsstrategie von Dynatrace eine wichtige Rolle, da es neben dem Engineering Headquarter in Linz einen weiteren attraktiven Standort als Magnet für internationale Fachkräfte brauche. Die “einzigartige Unternehmenskultur des globalen Marktführers, der hohe Agilität mit bodenständiger Stabilität verbindet”, müsse noch sichtbarer und erlebbarer werden.

Florian Dorfbauer: “erfahrene Führungspersönlichkeiten essenziell”

Florian Dorfbauer, der nun als Vice President für den Dynatrace Hub fungiert, kommentiert: “In Phasen des starken Wachstums sind erfahrene Führungspersönlichkeiten essenziell, um unsere Teams bestmöglich zu unterstützen und unsere einzigartige Kultur noch weiter zu stärken. Elke Oberhuber bringt relevante Erfahrung im agilen Leadership sowie im Coaching und Management mit. Ihre Begeisterung für Menschen spiegelt sich wider in ihrem Gestaltungswunsch nach einem Umfeld, das persönliches Wachstum nicht nur ermöglicht, sondern fördert”.

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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