06.04.2018

Druckster: Wiener Startup lässt Studierende gratis Skripten drucken

Das Konzept des Wiener Startups Druckster ist nicht gänzlich neu. Es ist auch relativ simpel. Aber es trifft auf eine enorme Nachfrage, die für die Gründer anfangs nicht zu stemmen war.
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Druckster: Die Co-Founder Stefan Salcher (l.) und Florian Ott
(c) Katharina Binder/Druckster: Die Co-Founder Stefan Salcher (l.) und Florian Ott

Mehr als 1000 registrierte User am Tag des Launchs. Und das mit ein wenig Facebook-Werbung, einer guten Connection und viel Mund-Propaganda. Das ist dem Wiener Startup Druckster gelungen. “Wir haben das Marketing am ersten Tag sofort eingestellt. Wir mussten eine Warteliste erstellen, die wir dann Schritt für Schritt abgearbeitet haben”, sagt Druckster-Co-Founder Stefan Salcher im Gespräch mit dem Brutkasten.

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Bislang an Uni Wien, WU Wien – bald an TU Wien

Und was ist es, das beim Wiener Startup für diesen Andrang sorgt? “Über unsere Plattform können Studierende ihre Skripten kostenlos ausdrucken”, erklärt Salcher. Sie müssen sich dazu einmalig auf der Plattform registrieren und einige Angaben machen. Dann laden sie das Skriptum als pdf-Datei hoch. Tags darauf können sie es gedruckt beim Partnershop abholen – momentan an der Uni Wien und an der WU Wien, wo eine Kooperation mit Literatur- und Skripten-Platzhirsch Facultas besteht. Die Expansion an die TU Wien steht bereits kurz bevor – mit einem anderen Partner, den Salcher noch nicht nennen kann. Dort werden Studierende die Skripten sogar einige Minuten nach Erteilung des Druckauftrags abholen können.

“Gezielt und ohne Streuverlust an die Zielgruppe”

Das Business-Modell von Druckster ist dabei denkbar einfach: Schmale Werbebanner am unteren Rand der Seiten der ausgedruckten Skripten bringen dem Startup Umsätze. Dazu kommen zwischendurch ganzseitige Werbungen. “Das sind etwa Stelleninserate in Skripten höhersemestriger Studierender oder auch Gutscheine mit speziellen Angeboten für Studierende”, erklärt Salcher. Das Startup vereinbart mit seinen B2B-Kunden dabei individuell Kontingente, etwa zu 10.000 gedruckten Bannern. Die ganzseitigen Werbungen werden nach erreichter Person verrechnet. Und die Nachfrage der Unternehmen sei, so wie jene der Studierenden, “enorm”, sagt der Gründer. Denn es gebe sonst kaum Möglichkeiten, so gezielt und ohne Streuverlust an die Zielgruppe der Studierenden – differenziert nach Studienrichtung und anderen Parametern – zu kommen.

Nur für echte Studierende

Entsprechend wichtig ist es Salcher und seinem Co-Founder Florian Ott, dass wirklich nur Studierende sie Plattform nutzen. “Man kann sich bei uns nur über offizielle Uni-Mailadressen anmelden. Wir prüfen, ob die Person wirklich immatrikuliert ist”, erklärt Salcher. Weniger eng nehme man es mit den Skripten. “Ob der Studierende wirklich gerade die Lehrveranstaltung, deren Skriptum er ausdruckt, besucht, prüfen wir nicht. Wir gehen davon aus, dass nur ausgedruckt wird, was wirklich für die Person und das Studium relevant ist”.

“Wir können aber auch ohne zusätzliches Kapital in extrem raschem Tempo vorankommen”

Druckster: Konzept nicht ganz neu

Das Konzept ist dabei nicht ganz neu. “Das Modell stammt ursprünglich aus Südkorea. Dort gibt es ein System mit vorbedrucktem Papier. In Belgien betreibt ein Unternehmen eigene Drucker mit einem ähnlichen Konzept. In Deutschland gibt es eine Firma, die das Service über Versand anbietet. Wir haben das alles genau angesehen und sind überzeugt, dass unser System das logistisch beste ist”, erklärt Salcher. Eine internationale Expansion, die man auf lange Sicht anstrebt, werde dennoch zunächst in Länder führen, in denen es kein derartiges Angebot gibt.

Wien als perfekter Standort

Doch davon sei man noch entfernt, sagt Salcher. “Wien ist mit fast 200.000 Studierenden als größte Uni-Stadt im deutschen Sprachraum der perfekte Standort. Zunächst wollen wir das Service hier ausbauen”. Es gebe bereits Anfragen von potenziellen Kooperationspartnern aus den anderen österreichischen Universitäts-Städten. Dort wolle man auch bald hin. “Momentan suchen wir stark nach weiteren Leuten. Zur Zeit sind wir zu viert”, sagt der Gründer. Vor allem im Bereich Sales müsse man aufstocken, um weiter expandieren zu können.

Bislang gebootstrappt

Weniger sorgen macht sich Salcher um die Versorgung mit Kapital. Bislang wurde gebootstrappt. Bereits jetzt, wenige Monate nach dem Launch, sei man knapp davor, in die schwarzen Zahlen zu kommen. “Ein sehr gutes Investment-Angebot würden wir nicht ausschlagen. Wir können aber auch ohne zusätzliches Kapital in extrem raschem Tempo vorankommen”, sagt der Druckster-Gründer. Spannend wäre aber jedenfalls ein strategischer Investor aus dem Printmedien-Bereich, der bereits gute Beziehungen zu relevanten Werbepartnern pflege.

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Bereits im Oktober 2022 hat die ESA in Hinblick auf die olympischen Spiele 2024 in Paris und 2026 in Milano-Cortina Förderungen unter dem Motto “Space for Olympic Games” ausgeschrieben. Europäische Startups und KMUs sollten und sollen weiterhin dabei unterstützt werden, erfolgreiche Geschäftsmodelle zu entwickeln, die Weltraumtechnologie nutzen und den olympischen Spielen damit Nutzen bringen.

Das niederösterreichische Startup Lympik hat aus dem Topf eine Förderung im unteren sechsstelligen-Bereich erhalten. Damit möchte man seine Produkte weiterentwickeln und Geschäftsfelder ausweiten. Auch eine Folgeförderung stehe im Raum.

Lympik: Angebot ausbauen

“Meine Idee war von Beginn an, Weltraumtechnologie wie Satellitennavigation und -kommunikation, für den Sport zu nutzen”, erklärt der Gründer von Lympik, Thomas Peroutka, der selbst viele Jahre als Leistungssportler aktiv war. “Begonnen haben wir mit einer neuen Art der digitalen Zeitmessung, dann kamen GPS-Tracking und Videoanalyse dazu. Diese Kombination können wir nun dank der ESA-Förderung schneller und umfangreicher ausbauen.” Aktuell ist das ÖSV-Biathlon-Team der erste Testanwender der neuen Lösung.

“In sechs bis neun Monaten wollen wir so weit sein, dass unsere Lösung für digitale Zeitmessung, GPS-Tracking und Videoanalyse für unterschiedliche Sportarten einsatzbereit ist”, so Peroutka weiter.

Bisher konnten in Sportarten wie Ski Alpin oder Langlauf im Training lediglich die Endzeiten sowie drei bis vier Zwischenzeiten verglichen werden. Mit der Technik von Lympik – brutkasten berichtete – sei eine minutiöse Detailanalyse möglich: Etwa, wer an welcher Stelle auf welcher Linie wie viele Millisekunden gewonnen oder verloren hat oder welche Ausrüstung zum Einsatz kam.

Sensoren

“Durch unsere Lösung stehen nicht nur viel mehr Informationen zur Verfügung, die Teams ersparen sich auch viel Zeit- und Personalaufwand bei der Analyse und noch mehr bei der Auswertung. Während bisher immer eine Person während des Trainings alle Eckpunkte manuell in ein Tablet eingeben musste, geht jetzt alles automatisch”, erklärt Peroutka.

Die Athletinnen und Athleten werden vom Startup dazu mit Sensoren ausgestattet und das Training wird gefilmt. Nach dem Training werden die Videos in eine App geladen und automatisch mit den Daten aus der Zeitmessung und dem GPS-Tracking synchronisiert. Nach wenigen Sekunden stehen die Daten aufgegliedert bereit.

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