02.02.2018

Dreikant: Handwerk in Zeiten von Hipstern und Facebook

Startup-Portrait. Das Startup Dreikant aus Golling in Salzburg kreiert markante Designermöbel aus Holz und Metall. Mundpropaganda und eine geschickte Online-Strategie führen zu einer sehr guten Auftragslage.
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Dreikant: Die Gründer, Matthias Lienbacher, Mario Siller und Stefan Rehrl
(c) Dreikant: Die Gründer, Matthias Lienbacher, Mario Siller und Stefan Rehrl

Matthias Lienbacher (25), Mario Siller (26) und Stefan Rehrl (26) sind beste Freunde seit der Hauptschulzeit. Für das Dreigespann war schon damals klar, dass sie eines Tages gemeinsam eine Geschäftsidee aufziehen möchten. Allerdings wussten sie lange Zeit nicht, in welchem Metier. An Ideen mangelte es ihnen nicht, bloß waren sie von den wenigsten wirklich überzeugt. Dass sie in der Handwerksbranche landeten, verdanken sie eher dem Zufall. Stefans Eltern benötigten einen neuen Couchtisch und die drei Freunde machten sich ans Planen. “Wir wollten ein Produkt entwerfen, das sich vom Mainstream abhebt, gleichzeitig aber durch Schlichtheit überzeugt”, erinnert sich Matthias. Resultat war eine riesige Eichenholzplatte aus einem Stück, die auf zwei S-geschwungenen Edelsteinbeinen thront. Damit hat das Trio seine Passion gefunden und gründete die Dreikant OG.

Dreikant
(c) Dreikant

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Von Einzelstücken zu Einrichtungskonzeptzen

Begonnen mit Tischen und Stühlen geht Dreikant immer mehr dazu über, komplette Einrichtungskonzepte zu erstellen – für Private und Unternehmen. Vom Gasthaus, über Bars, bis hin zu Büros und Shops. Auf Aufträge mussten die Jungunternehmer nicht lange warten. Per Mundpropaganda sprach sich rasch herum, was sie drauf haben. “Jedes Produkt von uns ist ein Unikat und aus regionalen Rohstoffen hergestellt. Das wissen unsere Kunden zu schätzen”, sagt Stefan. Unter den Kunden sind klingende Namen, wie etwa “Wings for Life”. Für die berühmte Stiftung für Rückenmarksforschung richtet das Handwerks-Trio gerade das Büro in Salzburg neu ein. Es war nicht die erste Begegnung mit Wings for Life. Bereits im Herbst vergangenen Jahres erzielte ein Dreikant-Esstisch im Zuge der Spendenaktion der Stiftung eine Summe von über 8000 Euro. Die Möbelstücke haben einen derart großen Coolness-Faktor, dass die Nachfrage ständig steigt.

Holzdesign-“Unternehmen des Jahres”

Innerhalb kürzester Zeit hat sich Dreikant im Salzburger Raum einen Namen gemacht. Das hat mehrere Gründe. Einer der wichtigsten: die Designerstücke überzeugen durch Originalität und Individualität. Beim Gestaltungswettbewerb “Salzburger Tisch 2017” gewann das Model der drei Tennengauer Burschen die Publikumswertung. Das Fachmagazin “Holzdesign” verlieh Dreikant erst unlängst den Titel “Unternehmen des Jahres 2018”. Ein weiterer Grund für das coole Image der Marke sind die hippen Eventlocations, in denen das Startup seine Produkte ausstellt, wie etwa in der Panzerhalle in Salzburg. Nicht unwesentlich für den Erfolg sind die Persönlichkeit und Glaubwürdigkeit der Protagonisten. Matthias, Mario und Stefan nimmt man die Leidenschaft für ihre Branche ab. Sie verkörpern optisch eine junge Hipster-Generation und verleihen dem Handwerk wieder Pfiffigkeit und Modernität. Kontinuierlich breitet sich der Bekanntheitsgrad des Startups auf ganz Österreich aus. Auch aus Deutschland gab es schon die ersten Aufträge.

“Deshalb trat auch die Holzinnung an uns heran und bat uns vor einem halben Jahr, über Facebook einen Vortrag für 25 alteingesessene Tischler zu halten.”

“Dreikant & Friends” – Netzwerk mit Partnerbetrieben

Neben den handwerklichen Qualitäten besitzen Matthias, Mario und Stefan auch unternehmerische Talente. Mit ihrer Internetaffinität erobern sie neue Zielgruppen und Märkte. Social Media-Plattformen nutzen sie zur Kundenakquise. “Da gibt es in unserer Branche nur wenige, die mit Social Media dermaßen Schritt halten, wie wir”, sagt Mario. “Deshalb trat auch die Holzinnung an uns heran und bat uns vor einem halben Jahr, über Facebook einen Vortrag für 25 alteingesessene Tischler zu halten.” Den Community-Gedanken leben die Jungunternehmer auch über die Plattform “Dreikant & Friends”. Erstmals im Herbst 2017 ins Leben gerufen, bietet Dreikant jungen Handwerkern aus der Region die Möglichkeit, sich gemeinsam auf einer Bühne zu präsentieren. “Wir können viel, aber nicht alles”, erklärt Stefan die Beweggründe zur Entwicklung dieses Netzwerkes. “Wenn jemand einen Shop, ein Büro oder ein Lokal einrichtet, dann möchte er häufig nicht nur neue Möbel, sondern auch neue Lampen oder eine neue Dekoration.” Jeder Partnerbetrieb spezialisiert sich auf ein anderes Handwerk. Innerhalb des Netzwerkes können sich die einzelnen Betriebe weiterempfehlen. Dadurch lassen sich größere Aufträge an Land ziehen und die Startups pushen sich gegenseitig.

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(c) zVg - Veronique Hördemann, Managing Partner und CFO bei Future Energy Ventures und Jan Lozek Founder, Managing Partner und CEO von Future Energy Ventures.

Wann gelingt der Sprung von der Series A zur Series B? In Europa im zweiten Halbjahr 2023 nach 760 Tagen (Median) – das zeigen Zahlen der Equity Management Plattform Carta. Damit dauerte die Series B 85 Prozent länger als noch im ersten Halbjahr 2022. Zumindest wenn man den Median heranzieht, der die Ausreißer nach unten und oben bekanntlich nicht berücksichtigt, dauert weder die Seed, noch die Series A so lange. Wie aber sollten Gründerinnen und Gründer agieren, wenn die Series B auf sich warten lässt? Drei Tipps.

1. Die Runway verlängern

Größere Finanzierungsrunden werden dann angestrebt, wenn das bisher aufgebrachte Kapital in Summe mit den eigenen Einnahmen nicht mehr ausreicht, um a) die laufenden Kosten zu decken oder b) ambitionierte Wachstumspläne zu verfolgen.

Insbesondere für Letzteres wird viel Geld benötigt – für neue Büros, eigene Rechenzentren, das Erfüllen länderspezifischer Regularien oder für den Aufbau neuer Teams und Netzwerke. Während der Niedrigzins-Zeiten stand noch die reine Reichweite im Fokus. Startups, die in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Nutzer:innen erreichten, waren der Liebling der Investoren. Die Frage, inwieweit diese Reichweite auch echte Einnahmen generierte, war teilweise zweitrangig.

Umso wichtiger, in der aktuellen Phase, nicht den zweiten Schritt vor dem ersten zu tätigen. Das heißt nicht, partout die Expansion auf die lange Bank zu schieben. Vor dem Erschließen neuer Märkte sollte aber klar sein, wie sich ein größerer Kundenstamm monetarisieren lässt. Expandiert ein Team in neue Märkte, empfiehlt sich Pragmatismus: Lassen sich durch Partnerschaften Kosten verringern und der Markteintritt beschleunigen? Wie viel der Technologie lässt sich direkt skalieren, wie viel muss angepasst werden? Wie streng sind die Regulierer in den neuen Märkten? Je geringer der Aufwand, je höher die Skaleneffekte, desto besser.

Jenseits dessen ist die Cashflow-Optimierung auf dem Weg zur Series B weiterhin das A und O. Investoren favorisieren die Teams, die mit möglichst wenig Risikokapital möglichst viel Wachstum und Umsatz generieren. Zudem sinkt bei einem optimierten Cashflow auch der Druck des Gründerteams, unbedingt neues Kapital einsammeln zu müssen – das steigert auch die eigene Verhandlungsposition.

2. Weg in die Profitabilität aufzeigen

Nun muss man nach der Series A noch nicht zwingend profitabel wirtschaften – als VC-finanziertes Startup will man in den allermeisten Fällen schließlich innovativ sein und wachsen. Dafür muss man Geld investieren, dass man erst in der Zukunft einnehmen wird. Wie genau dieses ”Geld-Einnehmen” funktionieren soll, wollen Investoren vor der Series B aber wissen – und zwar möglichst konkret und plausibel.

Daher sind echte Kunden und echte Umsätze erforderlich. Auch die erste Skalierung mit möglichst sichtbaren Skaleneffekte liefert gute Argumente dafür, dass es sich bei dem Geschäftsmodell nicht um ein theoretisches Luftschloss, sondern um ein nachhaltiges Unternehmen handelt, das ein wichtiges Problem auf innovative Art und Weise löst. Und zwar so effektiv, dass Kunden dafür Geld bezahlen. Startups müssen einen klaren Weg in die Rentabilität aufzeigen. Angesichts der unsicheren Zeiten sollten die Teams dabei auch flexible Umsatzmodelle skizzieren – und dabei verschiedene zentrale Parameter austauschen.

3. Partnerschaften evaluieren

Synergien suchen, statt mit Kapital klotzen! Gerade bei der Expansion bietet es sich an, bestehende Netzwerke zu nutzen. Partnerschaften mit bestehenden Konzernen können dabei hilfreich sein, da dann schlagartig der Marktzugang im großen Stil erfolgen kann. Gerade in einem hoch regulierten und komplexen Marktumfeld kann solch eine Partnerschaft viel wert sein – und sich positiv auf die bereits angesprochene Kapitaleffizienz auswirken.

Gelingen solche Partnerschaften, sinkt das Risiko für ein Startup, da geringere Summen in eigene Vertriebsaktivitäten investiert werden, die Umsätze steigen schlagartig und das Startup kann unter Beweis stellen, dass es raschem Wachstum gewachsen ist. Gerade im Konzern-Umfeld steht und fällt der Erfolg dabei mit dem richtigen Kontakt innerhalb der Organisation, einem Verständnis für die Konzernkultur und einem Preismodell, das auch die unternehmerischen Interessen des Partners berücksichtigt.

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