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Noch bis vor kurzem war Österreich im harten Lockdown. Hunderttausende Menschen befanden sich unfreiwillig fast ununterbrochen zuhause. Da verwunderte es einige, dass sie nach einem ganzen Tag zuhause eine Benachrichtigung des Paketdienstleisters DPD bekamen, dass ein Zustellversuch nicht erfolgreich gewesen sei und das Paket in einem Paketshop abzuholen ist.
Beschwerden darüber häuften sich nicht nur in sozialen Medien und auf den Social Media-Seiten von DPD. Auch bei der zuständigen Rundfunk- und Telekom-Regulierungsbehörde RTR sowie bei der Arbeiterkammer gingen zuletzt außergewöhnlich viele davon ein, wie das ORF-Konsumentenmagazin Help berichtet. Statt üblicherweise rund 200 Beschwerden im Jahr seien es etwa 2000 innnerhalb eines Wochenendes gewesen, sagt dort RTR-Jurist Wolfgang Feiel.
Fehlende Zustellversuche: RTR weitete Verfahren gegen DPD aus
Schon vor einer Woche hatte die RTR ein Aufsichtsverfahren dazu eingeleitet. Dieses wurde nun ausgeweitet, denn, so Feiel gegenüber Help: “Aufgrund der Vorkommnisse meinen wir, dass offenbar strukturelle Zustellmängel vorliegen – ohne dem Verfahren vorgreifen zu wollen”. In anderen Worten: Die fehlenden Zustellversuche dürften nicht an einzelnen Paketboten liegen, sondern System haben.
Untermauert wird diese These durch eine von Help zitierte Nachricht von DPD an einen Kunden, der Anfang Februar per Video festgehalten hatte, dass kein Bote vor Ort war: “Aufgrund des momentan besonders starken Paketaufkommens, sind wir gezwungen ausgewählte Pakete direkt bei einem unserer Pickup Paketshop-Partner in Ihrer Nähe zuzustellen”. Eine Neuzustellung sei “aufgrund der angespannten Situation” leider nicht möglich.
DPD nahm gegenüber der Konsumentensendung nur allgemein Stellung – ebenfalls mit Verweis auf das hohe Paketaufkommen. Zudem kündigte das Unternehmen an, jeder einzelnen Beschwerde nachzugehen, “sobald alle Fälle im Detail bekannt sind”.