14.07.2020

Wie das NÖ-Startup DocTec die Baustelle des Parlaments sicherer macht

Das niederösterreichische Startup DocTec entwickelte ein spezielles Sensorsystem, das zur Baustellenüberwachung eingesetzt werden kann. Die Technologie kommt unter anderem im Rahmen der Generalsanierung des österreichischen Parlamentsgebäudes zum Einsatz. Der brutkasten war auf der Baustelle vor Ort und hat sich die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten der Technologie genauer angesehen.
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DocTec
Neben Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (g.r.) war auch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka als "Hausherr" bei der Baustellenbesichtigung mit dabei | (c) Martin Pacher

Bei der Sanierung des österreichischen Parlamentsgebäudes handelt sich derzeit wohl um die prestigeträchtigste und auswendigste Baustelle des Landes. Seit Juli 2017 ist die Generalsanierung des Gebäudes unter strengsten Denkmalschutzauflagen im Gange. Nach der geplanten Fertigstellung 2022 sollen sämtliche Bereiche, unter anderem auch die beiden Sitzungssäle, barrierefrei sein. Für die Sanierung wurden rund 350 Millionen Euro veranschlagt.

Historische Bausubstanz

An der Sanierung des Parlamentsgebäudes sind eine Vielzahl an Firmen beteiligt, darunter auch heimische Startups. Eines dieser Startups ist DocTec mit Sitz in Bad Vöslau. Das Unternehmen rund um Gründer Johannes Schabauer hat ein spezielles Sensorsystem entwickelt, das zur Baustellenüberwachung eingesetzt werden kann. Die Sensoren sind auf der ganzen Baustelle verteilt und überwachen eine Vielzahl an Parameter – darunter die Temperatur oder Luftfeuchtigkeit.

Die präzisen Messdaten werden in Echtzeit gesammelt und anschließend auf einer sogenannten “Saftey Monitoring Plattform” ausgewertet. Sobald es zu Abweichungen von Grenzwerten kommt, schlägt das System automatisch Alarm, um rechtzeitig einschreiten zu können und die historische Bausubstanz zu schützen.

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DocTec sorgt für Sicherheit

Das System schützt jedoch nicht nur die historische Bausubstanz, sondern auch die Bauarbeiter. Dies erfolgt über ein spezielles Monitoring der Atemluft, das bis zu 150 unterschiedliche Gastypen erkennen kann. Zudem erkennt das System die Feinstaubbelastung im Gebäude und kann im Falle einer Grenzwertüberschreitung Alarm auslösen. Die Arbeiter sind hierfür mit mobilen Sensoren ausgestattet.

Die automatisierte Übertragung der Messdaten erfolgt in Echtzeit über Funk. DocTec-Gründer Schabauer, der das Unternehmen gemeinsam mit seiner Frau Claudia Schabauer leitet, verfügt über viel Erfahrung in diesem Bereich. Vor der Gründung von DocTec im November 2018 war Schabauer jahrelang am Institute of Technology (AIT) für Messtechnik und Automatisierung tätig.

360-Gradaufnahmen mit Drohnen

Vor der Sanierung des Gebäudes hat Schabauer die historische Bausubstanz visuell dokumentiert. Zum Einsatz kamen hierfür hochauflösende 360-Grad-Aufnahmen, die unter anderem mit Drohnen aufgenommen wurden. Somit konnten auch Schäden an sonst uneinsehbaren Stellen dokumentiert werden – darunter auch kleinste Haarrisse an Decken und Wänden.

Mit wenigen Klicks können sich die zuständigen Baufirmen anhand der Bilddaten somit einen Überblick verschaffen und sich virtuell durch das Parlamentsgebäude navigieren. Die Bilder sind über eine Cloud zugänglich. Derzeit laufen laut Schabauer mit der Pressestelle des Parlaments Gespräche, die Bilder der Öffentlichkeit zur Verfügung zustellen.

Betreuung durch accent

Das Startup DocTec wird vom niederösterreichischen Technologie Inkubator accent betreut. Geschäftsführer von accent, Michael Moll, zeigt sich über die Entwicklung von DocTec sehr erfreut und verweist auf eine Auszeichnung, die das junge Unternehmen 2019 bekam: “Wir freuen uns mit Johannes Schabauer und seinem Team ein weiteres spannendes Startup begleiten zu können. Besonders stolz sind wir auch auf die Auszeichnung, die DocTec mit dem dritten Platz beim Galileo Masters Wettbewerb 2019 gewinnen konnte.“

Das Startup DocTec hat noch viel vor: Wie Schabauer im Rahmen einer Besichtigung der Baustelle abschließend gegenüber dem brutkasten erläuterte, kann die Technologie nicht nur auf Baustellen für Sicherheit sorgen, sondern lässt sich auch zum Monitoring der Atemluft von Krankenhäusern, U-Bahn-Stationen oder Museen einsetzen.

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Benefits, Home-Office
(c) GrECo - Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits GrECo.

Es herrscht eine Zeit im Arbeitswesen, in der sich sehr viele Personen mit der Zukunft und davon ausgehend mit Benefits von Unternehmen beschäftigen. Dabei steht vor allem die betriebliche Vorsorge hoch im Kurs. Neun von zehn Befragte finden eine Pensionsvorsorge (91 Prozent), eine private Krankenversicherung (90 Prozent) oder steuerfreie Zukunftsleistungen wie lohnsteuerfreie betriebliche Vorsorge (89 Prozent) bei der Jobsuche besonders attraktiv. Das zeigt die aktuelle “Health & Benefits Studie” des Versicherungsunternehmens GrECo, die sowohl die Arbeitnehmer:innen- als auch die Arbeitgeberseite befragt hat.

Benefits: Anforderungen an Jobs steigen

Die unternehmenseigene Befragung unter österreichischen Unternehmen wurde im Juli und August 2024 durchgeführt, um die Sichtweisen und Strategien der Arbeitgeber zu beleuchten. Diese Umfrage richtete sich an heimische Entscheidungsträger:innen aus den Bereichen “Human Resources” und “Benefits-Management”. Insgesamt nahmen 274 Unternehmensrepräsentant:innen an der Befragung teil. Dabei lag der Fokus auf den geplanten Benefits-Maßnahmen der nächsten zwei Jahre.

“Die Anforderungen an den Job steigen weiter. Viele Arbeitnehmer:innen wünschen sich, dass ihr Arbeitgeber sie bei den alltäglichen Herausforderungen unterstützt. Auch eine zusätzliche Pensions- und Krankenvorsorge, die deutlich über die staatliche Grundversorgung hinausgeht, wird zunehmend geschätzt. Lösungen, die Mitarbeiter:innen auch in Zukunft gut absichern, stehen insgesamt an oberster Stelle der Wunschliste”, erklärt Joachim Schuller, Competence Center Manager Health and Benefits bei GrECo.

Für Unternehmen gilt es, sich bewusst zu machen, dass Benefits, die zeitgemäß und besonders relevant für die Lebensqualität der Mitarbeitenden sind, den besten Pull-Faktor darstellen und einen direkten Einfluss auf die Loyalität haben.

Langfristig vs. kurzfristig

Vor allem langfristige Benefits wie Vorsorgelösungen hätten laut der Umfrage für acht von zehn Befragten (83 Prozent) eine höhere Priorität als kurzfristige Vorteile wie Fitnessangebote. Ein Unterschied zeigt sich jedoch bei der Gen Z, deren Fokus auf anderen Herausforderungen wie beispielsweise mentaler Gesundheit und der Vereinbarkeit von Familie und Karriere gerichtet ist.

“Das liegt nicht daran, dass die Gen Z Pensionsvorsorge oder Krankenversicherung nicht schätzt. Untersuchungen zeigen, dass die Gen Z anfälliger für Burnout und Stress ist. Der Mental Health-Aspekt wird somit immer wichtiger, um Fluktuation und geringer Produktivität entgegenzuwirken“, erklärt Schuller. “Es geht hier um ein abgestimmtes Paket, das sowohl Prävention als auch die entsprechende Absicherung im Bedarfsfall sicherstellen kann.”

Bemerkenswert ist, dass trotz aller Bemühungen aktuell 67 Prozent der Unternehmen die Vorteile betrieblicher Vorsorgeleistungen noch nicht ausschöpfen. Dabei bieten steuerfreie Zukunftssicherungen, Berufsunfähigkeitsversicherung und Pensionszusagen gerade die finanzielle Sicherheit, die sich die Mitarbeiter:innen wünschen würden, so die Studie.

Der Jahresbericht der Pensionsversicherung Österreich zeigt, dass ein Viertel der österreichischen Arbeitnehmer:innen (25 Prozent) noch vor dem Ruhestand berufsunfähig sind und nur vier Prozent der Erwerbstätigen in Österreich eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen haben.

“Diese Lücke wird aber nach wie vor auch in der Praxis von nur rund 17 Prozent der Unternehmen abgedeckt. Auch eine “Pensionszusage” bieten nur 27 Prozent an und das, obwohl sie angesichts der steigenden Lebenserwartung ein wichtiges Angebot wäre, um die Erhaltung des Lebensstandards im Alter sicherzustellen”, liest man im Bericht.

Benefits kein Obstkorb

Im Kampf um die besten Talente steigt der Druck auf die Arbeitgeber, über das Gehalt hinaus ansprechende Sozialleistungen anzubieten. Über ein Drittel (35 Prozent) der heimischen Arbeitnehmer:innen ist sogar bereit, auf zehn Prozent des Gehalts zu verzichten, wenn sie dafür wichtige Benefits erhalten – in der Gen Z ist es sogar jede:r Zweite (46 Prozent).

Benefits wie Home-Office oder flexible Arbeitszeiten, zählen jedoch nicht dazu. Sie werden viel mehr als selbstverständliche Voraussetzung betrachtet und sind wie der Obstkorb, den nur mehr 24 Prozent als sehr ansprechend bewerten, seit langem kein Alleinstellungsmerkmal mehr.

“Eine ‚One-size-fits-all-Lösung‘ bei Benefits ist nicht mehr zeitgemäß. Unternehmen, die die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter:innen erkennen und entsprechend handeln, sind für die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt besser gerüstet und langfristig erfolgreicher”, so Schuller weiter.

Kommunikation mangelhaft

Aufholbedarf gibt es auch in der Kommunikation: Nur 56 Prozent der Mitarbeiter:innen kennen auch alle angebotenen Benefits. Auf Seite der Arbeitgeber gilt es dringend, eine zugängliche Übersicht der angebotenen Benefits zu schaffen und diese laufend zu kommunizieren. Etwa ein Drittel (32 Prozent) der befragten Unternehmen gibt zudem an, keine genaue Kenntnis darüber zu haben, wie viel Prozent der Lohnsumme für Benefits aufgewendet werden.

“Das zeigt deutlich, dass Unternehmen ihre Kommunikationsstrategie für bestehende Mitarbeiter:innen dringend verbessern müssen, denn 88 Prozent wünschen sich einen Arbeitgeber, der sich um sie kümmert”, fasst Schuller abschließend zusammen. “Nur wer langfristige Absicherung und moderne Arbeitsmodelle kombiniert, wird im Wettbewerb um die besten Talente bestehen können – erst recht in Zeiten des Fachkräftemangels.”

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Wie das NÖ-Startup DocTec die Baustelle des Parlaments sicherer macht

  • Bei der Sanierung des österreichischen Parlamentsgebäudes handelt sich derzeit wohl um die prestigeträchtigste und auswendigste Baustelle des Landes.
  • Seit Juli 2017 ist die Generalsanierung des Gebäudes unter strengsten Denkmalschutzauflagen im Gange.
  • Dabei arbeitet auch das Startup DocTec mit.
  • Dies erfolgt über ein spezielles Monitoring der Atemluft, das bis zu 150 unterschiedliche Gastypen erkennen kann.
  • Zudem erkennt das System die Feinstaubbelastung im Gebäude und kann im Falle einer Grenzwertüberschreitung Alarm auslösen.
  • Vor der Sanierung des Gebäudes hat Schabauer die historische Bausubstanz des Gebäudes dokumentiert.
  • Das Startup DocTec wird vom niederösterreichischen Technologie Inkubator accent betreut.

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