Dizzy Düse: Erfinder verhindert Todesfälle beim Duschen
Legionellen im Leitungswasser können auch heute zu Erkrankungen und sogar zu Todesfällen führen. Ein Luftfahrtexperte aus Niederösterreich hat deshalb die Dizzy Düse erfunden.
Robert Aflenzer ist ein Erfinder und Gründer der Firma AR Watertec. Er weiß, dass feine Wassertröpfchen, die beim Duschen entstehen, Krankheiten wie die Legionärskrankheit und Schädigungen der Lunge auslösen können. Komme Covid dazu, so folgen dem Gründer nach oftmals schwere Verläufe. Laut der AGES gebe es jährlich rund 300 solcher Fälle in Österreich, wobei bis zu 15 Prozent davon tödlich enden würden. Deshalb hat er die Dizzy Düse erfunden.
In Europa liege die Zahl dieser Erkrankungen noch höher. Dies war für den Niederösterreicher der Anlass, um gegenzusteuern und eine Lösung zu suchen.
2019 Start der Dizzy Düse
2019 begann er mit der Entwicklung seiner Vorrichtung gegen Legionellen für den Sanitärbereich. Dabei galt es diverse Kriterien zu beachten: Die Vorrichtung sollte direkt in dem Brausekopf eingebaut sein, Nachhaltigkeit stand ebenso im Vordergrund wie die Umweltrelevanz. Es sollten weiters keine Chemie, Filtertechnik und bewegliche Teile zu Einsatz kommen. Nur mit dem vorhandenen Wasserdruck und ohne zusätzlichen Energieeintrag wollte er dafür sorgen, dass Legionellen (Gesamtkeimzahl< 1000) vernichtet werden.
Die Dizzy Düse kann heute als Schraubeinsatz (für den nachträglich Einbau zwischen Brausekopf-Zuleitung) sowie fix in den Brausekopf durch den Hersteller eingebaut werden.
Kooperation mit Labor Krems und MedUni
Getestet wurde die Erfindung in Zusammenarbeit mit WSB – Labor Krems. Dabei fokussierte man vorrangig auf die Wirkung gegen aerober mesophiler koloniebildender Einheiten im Wasser.
Neben der Düse arbeitet das Unternehmen an einer umweltfreundlichen Wasseraufbereitungstechnologie für Pools, sowie gemeinsam mit der MedUni an einer Reinstwasser-Aufbereitung für den medizinischen Sektor.
Mehr zur Dizzy Düse am Dienstag bei 2 Minuten 2 Millionen. Außerdem in der Show: Femitale.
Das Wiener Startup PowerBot automatisiert den physischen Stromhandel an Strombörsen. Damit leistet es einen Beitrag zur Energiewende. CEO Helmut Spindler hat uns vergangenen April mehr über die Technologie erzählt.
Das SaaS-Unternehmen wurde im Jahr 2020 von Felix Diwok, Manuel Giselbrecht und Helmut Spindler gegründet. Mit dem Ziel, Handelsabläufe an den europäischen Strombörsen zu automatisieren und zu verbessern. Und damit die Energiewende voranzutreiben. CEO Spindler war jahrelang als Berater für Energiemarktfragen tätig. Als Spin-off der Energiemarktberatung Inercomp GmbH entstand dann 2020 PowerBot.
Exit an norwegischen Tech-Konzern
Am gestrigen Mittwoch verkündete das Wiener Startup, vom “europäischen Marktführer für Energiesoftware, Volue, offiziell übernommen” worden zu sein. Eine konkrete Summe wird nicht genannt. Gemeinsam habe man sich das Ziel gesetzt, den Markt “im algorithmischen kurzfristigen Stromhandel” anzuführen.
Das Käufer-Unternehmen Volue positioniert sich als Technologielieferant grüner Energie. Das norwegische Unternehmen arbeitet an Lösungen zur Optimierung von Produktion, Handel, Verteilung und Verbrauch von Energie.
Co-Founder Diwok hielt bislang 37,5 Prozent, Spindler und Giselbrecht je 18,74 Prozent. Auch das Partnerunternehmen der Armstrong Consulting GmbH unter Geschäftsführer Roger Armstrong hielt bislang 25,01 Prozent der Firmenanteile.
Schrittweise Integration
Mit dem Kauf des Wiener Energy-Startups soll das bestehende Portfolio von Volue erweitert werden. Die Integration soll Schrittweise erfolgen, ab Jänner 2025 sei die PowerBot-Lösung vollständig in das Volue-Portfolio integriert.
Volue-CEO Trond Straume wird in einem LinkedIn-Post von PowerBot zitiert: „Diese Übernahme ist ein entscheidender Schritt auf unserem Weg, bis 2030 der führende SaaS-Anbieter für das globale Energiesystem zu werden. Die hochmoderne Plattform von PowerBot ergänzt den Volue Algo Trader perfekt, indem sie Quants befähigt und unsere Expansion über Westeuropa hinaus beschleunigt.“
Das Wiener Energy-Startup soll fortan die bestehende Lösung des Käufers – namentlich “Volue Algo Trader Power” ergänzen. Dabei handelt es sich um eine SaaS-Lösungen für den kurzfristigen Stromhandel, kurz für “Intraday”-Stromhandel.
“Keinen besseren Partner”
Wie PowerBot weiter vermeldet, soll die Integration die Entwicklung von traderfreundlichen Benutzeroberflächen und Lösungen für Unternehmen begünstigen. PowerBot wird dabei eng mit dem Team rund um die SaaS-Lösung Volue Algo Trader Power zusammenarbeiten.
Für das PowerBot-Team sei der Exit “nur der nächste wichtige Schritt auf dem Weg des Wachstums”, heißt es. Auch weiterhin soll das bestehende PowerBot-Team, darunter Helmut Spindler, Maximilian Kiessler und Jakob Ahrer, “die Entwicklung des Produkts weiter vorantreiben und für Kontinuität und Innovation sorgen”. Das Startup will indes bereits baldige neue Produkte auf dem Markt verkünden.
Helmut Spindler, CEO von PowerBot, kommentiert: „Wir haben in den letzten Jahren ein unglaubliches Wachstum erlebt, und um weiter zu skalieren und zu internationalisieren, brauchten wir einen starken Partner. Volue ist aufgrund seiner umfassenden Branchenkenntnisse und seiner gemeinsamen Vision die perfekte Wahl. Ich könnte mir keinen besseren Partner vorstellen“.
Stärken kombinieren
Mittlerweile soll das Wiener Energy-Startup über 85 Kunden in 26 Ländern vorweisen. Handeln soll es derzeit an neun Börsen. Das Team sei 25-köpfig und in Wien sitzend. Auch die Zertifizierungen ISO 27001 und SOC2 Typ 2 – beides Zertifizierungen für Cybersicherheit und Datenschutz – weise man vor.
Roland Peetz, SVP von Volue Energy Software, fügt hinzu: „Indem wir unsere Stärken kombinieren, schaffen wir ein unübertroffenes Angebot, das den Anforderungen des sich schnell verändernden Stromhandelsmarktes gerecht wird.“
Aus dem Archiv: PowerBot-CEO Helmut Spindler im Studio
Der PowerBot-CEO und Mitgründer Helmut Spindler war zu Gast im brutkasten Studio.
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