26.04.2016

Mehr Diversität im Team: Jobs für Flüchtlinge

Diverse Teams sind in Unternehmen immer mehr gefragt. Die Berufsmesse chancen:reich soll der Vernetzung zwischen Betrieben und geflüchteten Menschen dienen.
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(c) Fotolia - LuckyImages: Diverse Teams sind auf dem Vormarsch

In Unternehmen ist Diversität zunehmend gefragt. Firmen, bei denen gleichermaßen Männer wie Frauen arbeiten, haben eine 15 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, finanziell überdurchschnittlich erfolgreich zu sei. Bei Firmen, die Menschen unterschiedlicher Ethnien beschäftigen, liegt die Wahrscheinlichkeit sogar bei 35 Prozent – das zeigt eine Studie der Unternehmensberatung McKinsey.

Auch für österreichische Betriebe scheint es darum sinnvoll, ihre Teams in Hinblick auf Alter, Geschlecht, Herkunft und Erfahrungshintergrund immer breiter aufstellen. Dabei kann besonders das Potential nach Österreich geflüchteter Menschen genutzt werden. Das Arbeitsmarkt Service (AMS) erwartet im Jahr 2016 fluchtbedingt bis zu 30.000 Neuzugänge am Arbeitsmarkt.

Redaktionstipps

Vernetzung und Erfahrungsaustausch

Die Berufsmesse chancen:reich soll nun zwischen Unternehmen und geflüchteten Menschen vermitteln. Am 29. Juni werden im Wiener Museumsquartier 3000 arbeitssuchende Asylberechtigte und Vertreter von über 75 Betrieben erwartet, darunter etwa REWE, T-Mobile oder Semperit. Initiatoren der Veranstaltung sind Leo Widrich, Co-Founder von buffer.com und Unternehmensberaterin Stephanie Cox. Auf dem Programm stehen neben zahlreichen Angeboten zur Vernetzung auch Workshops zum Thema Jobbewerbung oder österreichisches Arbeitsrecht. Außerdem werden Personen, die nach Österreich geflüchtet sind und bereits am Arbeitsmarkt Fuß gefasst haben, von ihren Erfahrungen berichten.

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Original+, Down Skis, Skifahren, Ski KI, KI, Typs, Ski herstellen, Ski kaufen
(c) O+ GMBH - Neuausrichtung von Typs (Original+) nach Konkurs.

Das Startup Typs aus dem Salzburger Bergheim produzierte seit 2016 unter der Marke Original+ einen individuell angepassten Ski – und zwar mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz. Kund:innen mussten ein paar biometrische Daten eingeben und Angaben zu ihrem Fahrstil machen, dann sollte der AI-Algorithmus den perfekten Ski errechnen, der danach gefertigt wurde. Es ging dabei laut Gründer Siegfried Rumpfhuber um nicht weniger als 1.800 mögliche Kombinationen.

Original+ holte nach 2Min2Mio berühmte Investoren

Mit diesem Konzept sorgte das Startup nicht nur in der Ski-Nation Österreich für Aufsehen. 2018 und 2019 holte es sich mit den Original+-Skiern jeweils internationale Sportartikel-Awards von ISPO. 2021 wurde das Startup von der Wirtschaftskammer (WKO) als “Born Global Champion” ausgezeichnet. Schon im Jahr davor, 2020, brachte ein Auftritt in der Show 2 Minuten 2 Millionen Florian Gschwandtner und seine Runtastic-Co-Founder mit der Beteiligungsgesellschaft 8eyes als prominente Investoren an Bord. Zu diesen gesellte sich damals auch Tractive-Gründer Michael Hurnaus mit seiner Hornet Ventures – der brutkasten berichtete damals von der letztlich 250.000 Euro großen Kapitalrunde. Dann aber folgte im Juni 2023 der Konkurs.

“Wir sind im Frühsommer 2023 finanziell nicht mehr in der Lage gewesen weiterzumachen”, sagt Rumpfhuber. “Im Spätsommer sind allerdings zwei Investoren über den Masseverwalter mit mir in Kontakt getreten.”

Gemeinsam hat man dann eruiert, ob es Sinn ergibt ein “Unternehmen 2.0” zu gründen. Dies tat es. Nach der Ursachenforschung wurde ein Strategieplan entwickelt, Ursachenforschung betrieben und einen Businessplan erstellt.

Neue Eigentümer

“Nach einem Monat war klar, die (Anm.: Investoren) wollen ein neues Unternehmen aufbauen und haben das Patent zur seriellen Einzelfertigung, unseren Konfigurator und Markenrechte herausgekauft und neue Schwerpunkte gesetzt”, erklärt Rumpfhuber. Konkret wurde Mitte September 2023 schließlich die O+ GmbH gegründet und am 1. Oktober gestartet. Aktuell produziert sie zwei Eigenmarken mit den jeweiligen Web-Auftritten www.original.plus und www.downskis.com.

Heute halten die zwei neuen Gesellschafter aus Slowenien und Norwegen jeweils 44,5 Prozent: “Facilitated hat den Deal Reilly McGlashan, der als deren Privatcoach die Eigentümer kannte und für Original+ als Test- und Entwicklungsfahrer tätig ist (er hält nunmehr auch zwei Prozent Anteile). Meine Rolle ist CEO bzw. Minderheitsgesellschafter mit neun Prozent Beteiligung”, sagt Rumpfhuber.

Die neue Eigentümerseite stammt zum Teil aus dem IT-Bereich und hat im Software-Development “mit großen Häusern” sehr viel Erfahrung gesammelt. Im Detail wurden nun bei dem neuen Unternehmen die Konfigurationssoftware stark ausgebaut, verschiedene Shopping-Seiten und Commerce- wie auch Marketing-Tools integriert, die nun alle zentral betreut werden. Auch die UX wurde verbessert.

Original+ und Down Skis

“Wir haben Original+ als Marke extrem spitz mit Custom-Ski für hochwertige Preislagen positioniert. Das ist eine klar definierte Nische und hat ein Größenlimit”, präzisiert Rumpfhuber die Neuausrichtung. “Down Skis hingegen ist als jüngere Marke auf TikTok unterwegs, mit einer gänzlich anderen Zielgruppe. Für beide Marken gibt es jeweils gezielte E-Commerce-Schienen.” Eine dritte ist in Planung. Daneben produziert man im White-Label Bereich mittlerweile auch Eigenmarken für andere Unternehmen.

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