09.02.2022

Digitalisierung: Was ein Hackathon Unternehmen bringen kann

Gastbeitrag. Ein Hackathon kann viele Hürden bei der Digitalisierung beseitigen und ist vor allem für mittelständische Unternehmen eine spannende Methode.
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Auf einem Hackathon von The Hackathon Company © beigestellt
Auf einem Hackathon von The Hackathon Company © beigestellt

Der Mittelstand in Deutschland und Österreich ist bekannt für seine Exzellenz. Als wirtschaftlicher Motor hält er die Wirtschaft stabil. „Made in Germany“ gilt weltweit als Qualitätssiegel, das seines Gleichen sucht. Oft über 100 Jahre haben Familienunternehmen ihr Kerngeschäft perfektioniert und so diesen Ruf erarbeitet. Doch genau diese Mentalität, die traditionsbewusst nach höchster Qualität strebt, trifft nun auf einen Zeitgeist, der schnelle Anpassung und Ausprobieren erfordert.

Nach Angaben des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMB) gibt es weltweit 2.700 „Hidden Champions“. Von diesen heimlichen Weltmarktführer:innen sind fast die Hälfte deutsche Mittelständler:innen. Doch um diese Position zu sicher, muss jetzt gehandelt werden.

Die Zukunft ist digital. Auch keine loyalen Mitarbeiter:innen oder Provinzstandorte können dies ändern. Einer Studie des Digitalverbands Bitkom (2019) zufolge, haben neun von zehn deutschen Unternehmen das schon erkannt. Digitalisierung als Chance lautet das Motto, das jedoch vielerorts auf seine Umsetzung warten lässt.

Keine Zeit, kein Budget?

Der Fokus auf das doch gut laufende Kerngeschäft, scheint vor allem im Mittelstand den wahren Tatendrang hier und dort zu mindern. Fehlende Fachkräfte, keine Zeit oder kein Budget, erscheinen als gute Gründe, um mehr reaktiv als proaktiv zu handeln.

Es braucht neue, digitale Geschäftsmodelle und wirkliche Innovationen. Vor allem Geschäftsprozesse müssen optimiert werden. Hier können Zeit und Ressourcen für Kernthematiken eingespart werden. Besonders mittelständige Unternehmen sind gut darin, ineffiziente Prozesse Jahre lang mitzutragen. Ein Problem, dem mit neunen Technologien und digitalen Lösungen Rechnung getragen werden könnte.

Doch wo genau anfangen und wie genau umsetzten, mag die Frage sein, die am Ende entscheidet, ob wirklich begonnen wird.

Auf welche Fragen ein Hackathon die Antwort sein kann

Eine Antwort könnte lauten: Warum nicht die Menschen fragen, die mit dem digitalen Zeitgeist aufgewachsen sind, die Expert:innen digitaler Lösungen und externer Perspektiven sind? Ja auch ein wenig bekanntes Mittelstandsunternehmen kann Zugriff zu solchen Talenten erhalten. Auf Hackathons kommen hunderte dieser digitalen Pioniere zusammen. Digital Natives, die an kniffligen Problemstellung tüfteln, wichtige Stellschrauben identifizieren und maßgeschneiderte Lösungen finden.

In nur 72 Stunden Zeit werden innovative Ideen entwickelt, die von Prozessoptimierung, über neue Geschäftsfelder oder wichtige erste Schritten, Antwort auf verschiedenste digitale Fragen geben können. So oder so sind frischer Wind und externe Perspektiven – zwei Qualitäten, die ein digitalisierungsträger Mittelstand in jedem Fall gebrauchen kann.

Hackathon zur Validierung von Lösungen

Viele Unternehmen sind auch schon einige Schritte gegangen, haben erste Lösungen entwickelt, Verbesserungspotenzial genutzt und Vertrieb- und Einkaufsprozesse KI gestützt optimiert. Doch genauso oft bleiben Ideen in der Pipeline und warten vergeblich, weiterentwickelt und getestet zu werden. Schritte, die auch ein Hackathon leisten kann.

Vor allem wenn Zeit und Geld fehlt, kann im Hackathon-Setting unkompliziert eine Idee validiert und eine unabhängige Meinung eingeholt werden. Eine zweite Meinung, die ungeahntes Potenzial mit sich bringt und neue Perspektiven eröffnet. Dies wird auch durch die verschiedenen Hintergründe gefördert, die die Talente mitbringen. Von IT, über Business, Marketing und Design ist alles dabei. Eine vielversprechende Lösung, um einer Idee eine konkrete Form zu geben.

Fachkräfte und kurze Wege

Der Mangel an Fachkräften lässt auch den Mittelstand nicht aus. Ein entscheidender Nachteil des Mittelstands gegenüber vielen Dax-Konzernen ist hierbei sein Ruf. Als innovative Arbeitgeber:in würde man ihn oft nicht bezeichnen. Doch besonders im Mittelstand könnte das Potenzial für innovative Projekte nicht größer sein.

Eine Botschaft, die sich durch einen Hackathon sehr gut verbreiten lässt. Und zwar genau bei der richtigen Zielgruppe. Vor allem weniger bekannte Mittelständler:innen haben hier die Möglichkeit zu zeigen, dass sie eine zukunftsorientierte Arbeitgeber:in sind und welche Perspektiven ein IT-Job im Mittelstand bietet. „Spread the word“ – wäre also hier die englische Aufforderung an den Mittelstand. Zeigt euch und macht euch zur unvergessen Arbeitgebermarke. Einstellungen bei Hackathons sind auf jeden Fall häufig.

Schneller und wendiger als Konzerne

Neben unvergleichbarer Qualität gibt es noch einen weiteren entscheidenden Wettbewerbsvorteil, den der Mittelstand mit sich bringt. Im Gegensatz zu großem Konzern sind Entscheidungswege kurz. Als Arbeitgeber:in macht das attraktiv, weil angestoßen Projekte schnell Wirkung zeigen können. Aber vor allem ermöglicht es dem Mittelstand, mögliche verlorene Zeit aufzuholen und Digitalisierungshürden in kürzerer Zeit zu nehmen. Projekte und Ideen, die in Hackathons angestoßen werden, können deutlich schneller implementiert und ins Leben gebracht werden.

Hackthons als Beschleuniger digitaler Transformation – für den Mittelstand auf jeden Fall eine Möglichkeit, neue Wege zu gehen sowie Traditionsbewusstsein und Innovation zu vereinen.

Über die Autoren: The Hackathon Company

Sie möchten mehr über Hackathons und die damit verbundenen Möglichkeit erfahren? Dann schreiben Sie uns gerne. Wir sind das Mannheimer Startup The Hackathon Company. Seit 2018 begeistern wir Organisationen mit der Kraft und dem Potenzial unserer Hackathons. Ob zu Diversität und Inklusion, mit regionalem Bezug oder unternehmensspezifisch, mit Hackathons schaffen wir es, Grenzen zu überwinden, konventionelle Strukturen aufzubrechen und den Status Quo zu hinterfragen. „Infusion Organizations with The Hacking Mindset“, ist unsere Mission, um innerhalb sowie zwischen Organisationen die digitale Transformation voranzutreiben.

Quellen

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Emma Wanderer, wieder da, Insolvenz, Konkurs, Emma wanderer zurück
(c) Tim Ertl - Julia Trummer und Andreas Jaritz von Emma Wanderer.

Im August 2023 eröffnete Emma Wanderer im steirischen Ort Hieflau am Rande des Nationalparks Gesäuse auf einem 18.000 Quadratmeter großen Areal einen Workation-Campus. Dieser richtete sich speziell an Unternehmen für Remote Work und Firmen-Offsites und verfügte über 50 Tiny Homes. Für den Bau hatte das Startup rund sieben Millionen Euro aufgestellt. Bei der Finanzierung handelte es sich jedoch um kein klassisches Investment, sondern um, wie die Gründer:innen damals sagten, „unkonventionelle Finanzierungsmethoden“.

Dazu zählten unter anderem Investments der Bestandsinvestoren aus dem Trive Studio, Wandeldarlehen von “Families & Friends”, ein Bankkredit und sowie eine Förderung der Austria Wirtschaftsservice (aws). Der Konkurs kam trotzdem, wie brutkasten damals berichtete.

Emma Wanderer: Trotz “Product Market Fit” Konkurs

“Mit dem Emma Wanderer Campus beim Nationalpark Gesäuse hatten wir den ‘Product Market Fit’ trotz widriger Umstände nach Corona (Real Estate-Krise, Inflation, Startup Investitionen blieben aus, Ukraine-Krieg) gefunden. In etwas mehr als einem Jahr hatten wir den Campus geplant, gebaut und erfolgreich eröffnet. Viele Branchenkenner:innen meinten, das würden wir im aktuellen Marktumfeld nie schaffen. Trotz schwieriger äußerer und zunehmend innerer Herausforderungen gelang das Opening dennoch. Wir gingen jedoch mit leerem Akku in den operativen Betrieb”, erklärt Co-Founderin Julia Trummer die damaligen schwierigen letzten Monate.

Und ergänzt: “Um erfolgreich zu sein, muss man nach der Eröffnung weitere ein bis zwei Jahre Geld und Geduld investieren, um ein Hotel bekannt und den wirtschaftlichen Hochlauf erfolgreich zu machen. Für den Plan dazu gab es für uns schlussendlich seitens des Mehrheitseigentümers kein Mandat, dessen Rahmenbedingungen wir erfüllen hätten können. Der Campus wurde nun von den Eigentümern einem geänderten Nutzungs- und Betriebsmodus zugeführt.”

Workspitality blieb im Fokus

Workspitality jedoch, also der Schnittpunkt zwischen Büroarbeit, Reisen und Hotellerie, blieb das “Lieblingsthema” von Trummer und Mitgründer Andreas Jaritz, wie sie sagen. Deshalb gehen die beiden nun mit einer neuen Hospitality-Plattform an den Start, die Vermittlungs-, Beratungs- und Produktangebote verbindet.

Jaritz zur Motivation des Neubeginns: “Wir wollen Unternehmen helfen, ausgezeichnete Workspace-Angebote europaweit zu finden und für Mitarbeitende zugänglich zu machen. Es gilt, Remote-Work, Workations und Team-Offsites effizient, motivierend, gesünder und produktiver zu gestalten. Wie das geht, haben wir in den Jahren zuvor perfekt gelernt.”

Es war zudem der Zuspruch, den beide Founder:innen bei “Emma 1.0” erfahren durften, der sie antrieb, zurückzukehren. “Das gab mir den Mut, es erneut anzugehen – jedoch diesmal, ohne die Fehler der ersten Gründung zu wiederholen”, sagt Trummer.

Neue Pläne

Mit den Erfahrungen, die die beiden in Österreich mit der Konzeption, Entwicklung, Finanzierung, Umsetzung und Eröffnung des ersten Standorts gemacht haben, sollen nun europaweit weitere außergewöhnliche Orte für produktives Arbeiten, Austausch und Vernetzung geschaffen sowie kompetent und zuverlässig an Firmen vermittelt werden.

“Wir haben gelernt, dass im Corporate-Umfeld der persönliche Vertrauensaufbau, professionelle Beratung und die Kreation außergewöhnlicher Experiences vor Ort erfolgsentscheidend sind. Zum anderen kann man sich durch die effiziente Nutzung digitaler Werkzeuge für die Planung, Abwicklung und Koordination zwischen Firmen und Hotels maßgeblich abheben”, sagt Jaritz.

Den Nutzen von Emma Wanderer beschreibt die Founderin vor allem mit dem “Value Proposition Triangle”, das die beiden für die Workspitality entwickelt haben. “Hotels wollen die idealen Gäste und brauchen unter anderem wegen des steigenden Kostendrucks in den touristischen Nebensaisonen höhere Auslastungen. Die Firmen wollen attraktive Preise bei bester Experience. Wir bieten einen komfortablen Enterprise-Service mit dem wir die Bedürfnisse von Firmen, ihrer Teams und Mitarbeitenden effizient mit den passenden Hotels zusammenbringen”, sagt sie.

Auf der Website kann man ab sofort Team-Offsites und Workations in speziell ausgewählten Partner-Locations in Italien und Portugal buchen. Locations in weiteren Ländern sind im Aufbau.

Emma Wanderer als Schnittstelle zwischen Firmen

“Emma bildet die Schnittstelle zwischen den Firmen, die Lösungen für Remote-Work, Team-Offsites und Workations ihrer Mitarbeitenden suchen, und den Hospitality-Betrieben, die entsprechende Angebote bieten wollen. Sie erkennen, dass sich eine neue Form des bekannten Seminarprodukts etabliert”, beschreibt Trummer das Neo-Konzept.

Und führt weiter aus: “Wir haben gelernt, dass Corporate-Workations und Team-Offsites beratungsintensive Services sind. Derzeit wird alles meistens umständlich manuell mit viel Hin und Her und Datenverlusten abgewickelt. Wer hier clevere digitale Prozesse entwickelt, spart am Ende Ressourcen auf beiden Seiten. Hotels sind oft nicht entsprechend ausgestattet und verstehen es noch nicht, erfolgreiche Workspitality-Experiences zu kreieren.”

Neben Team-Offsites und Workations, die sich laut den Gründer:innen im Unternehmensalltag zunehmend etablieren, spielen nun bei Emma Wanderer auch andere neue Formate und Produkte eine Rolle.

Erste Workation-Region Österreichs geplant

“Firmen wollen Company-Houses etablieren, suchen dauerhafte Workation-Lösungen in Form von Benefit-Paketen oder Co-Living-Memberships. Neuerdings wird auch Corporate-Home-Swapping als Thema behandelt”, deutet Jaritz Entwicklungen an. “Auf uns kommen jetzt Regionen, Hotels und Betreiber:innen zu. Sie bitten uns um Unterstützung bei der Entwicklung. Dabei entstehen Partnerschaften, die sich auch als Angebot auf unserer Plattform niederschlagen werden.”

So arbeitet man aktuell mit einer Tourismus-Region daran, die erste Workation-Region Österreichs zu etablieren. Eine weitere Partnerschaft gibt es mit Workation.de, einem deutschsprachigen Anbieter für Workation-Locations.

“Die Wichtigkeit des richtigen Co-Founders”

“Die damalige Insolvenz erwischte uns genau zu Weihnachten. Wir Founder, das Team, unsere Familien und Emma als Marke waren hart getroffen. Wir hatten so viel investiert”, so Jaritz rückblickend zum damaligen Konkurs.

Trummer sticht heute in eine ähnliche Kerbe, wenn sie sagt: “Die Zeit war wirklich schwierig. Es gab viel aufzuarbeiten. Einerseits bist du über Monate mit der Schließung und allem Emotionalen beschäftigt. Auf der anderen Seite musst du schauen, wie es weitergeht. Hier hat sich bewiesen, wie wichtig der richtige Co-Founder an deiner Seite ist und dass man seinen Grundprinzipien und Werten treu bleibt. Nun freuen wir uns darauf, mit Emma gemeinsam wieder auf die Reise gehen zu können.”

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