18.05.2020

Können Sie das Wort „Digitalisierung“ noch hören?

In Österreich wird unter "Digitalisierung" oft verstanden, dass man analoge Prozesse schlichtweg digital abbildet. Daran hat auch Corona leider nichts geändert.
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(c) Adobe Stock / NicoElNino / beigestellt

Ich starte diesen Artikel mit einer persönlichen Anmerkung und entschuldige mich auch gleich dafür, aber ich kann es nicht mehr hören. Mir hängt das Wort „Digitalisierung“ ein wenig zum Hals heraus. Vor ein paar Tagen – es ging wiedermal um das nicht gerade innovationsfreundlichste Thema des Landes, nämlich die Bildung – sagte eine in der ZIB1 befragte Expertin: „Die Digitalisierung in den Schulen ist eine wichtige Zukunftskompetenz.“ „Aha, ist das so“, dachte ich mir. In einem Bericht etwas später wurde ein weiterer Experte befragt, der meinte: „Die Corona-Krise wird branchenübergreifend zu einem Digitalisierungsschub führen“ – ein Statement, das man mittlerweile täglich liest.

Digitalisierung: Was neu klingt, ist ein alter Hut

„E-Learning“, das jetzt in aller Munde ist, gibt es seit 25 Jahren. Die E-Mail, die heute wegen Corona häufig verwendet wird, um Hausaufgaben mit dem Lehrer auszutauschen, seit 1973, als Teil des WWW seit den frühen 90er Jahren. Die Schul-Plattform „Moodle“ erblickte 1999 das Licht der Welt und ganz frisch wirkt sie heute nicht mehr.

Es ist schwer nachzuvollziehen, dass führende Bildungsexperten „Digitalisierung“ als eine Kompetenz einordnen, die man für die Zukunft brauche. Sie ist kein selbstverständlicher Bestandteil der Schule, auf höchstem Niveau integriert und selbstverständlich im Einsatz, in einem Land, das von Humankapital und Innovation lebt und nicht von Erdöl oder seltenen Erden. Auch wenn wir in den Staat blicken und in etliche Unternehmen, stehen viel zu viele immer noch vor oder mitten in der Digitalisierung. In Geschäftsberichten liest man dann, man wolle sich jetzt kraftvoll „der Digitalisierung“ widmen.

Ist Corona ein Digitalisierungsturbo?

Corona hat, was unsere Arbeit betrifft, vor allem zu einer „Remote-Revolution“ geführt. Ich glaube, das ist nicht übertrieben. Und wenn es etwas Gutes an dieser Seuche gibt, dann das Entdecken, dass Mitarbeiter, die von zuhause aus arbeiten, auch längerfristig produktiv sein können und wollen. Persönlich halte ich das für sehr wertvoll, für den Klimaschutz, die Lebensqualität und die Arbeitsmotivation vieler. Nur mit der Digitalisierung oder digitaler Transformation hat das womöglich weniger zu tun, als wir glauben.

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Skype und andere Video-Telefonie gibt es seit 17 Jahren, WhatsApp seit elf. Man könnte zurecht argumentieren, besonders moderne Lösungen wie Grape, Eyeson (zwei österreichische Anbieter), Teams oder Zoom für Gruppen-Calls, seien etwas jüngeren Datums. Geschenkt. Zoom ist dank Corona mit einer neuen Bewertung von 47 Milliarden $ übrigens so wertvoll, wie die sieben größten Airlines zusammen. Dennoch: Die Tools für dieses Arbeiten, die Office- und Systemprogramme, sie alle sind schon länger da und für viele tech-affine Firmen völlig selbstverständlich im Alltag integriert; eben mit Ausnahme der Remote-Kultur.

Das Neue seit Corona ist also zunächst mal eine veränderte Arbeitskultur. Dann, dass wir die vorhandene Technologie zuhause und intensiver einsetzen, Meetings online statt im selben Raum machen und sicher etliche Unternehmens-Prozesse den Umständen anpassen. Aber führt Corona, wie behauptet, zu einem Digitalisierungsschub oder beschleunigt sie sogar eine tiefergehende Transformation? Greift sie also in die Kernkompetenz, den Produktnutzen und die Wertschöpfung ein?

Unser Denken ist oft noch analog

Weshalb ist diese Differenzierung wichtig? Weil es einen Unterschied macht. Sehr viel Digitales, das wir in Unternehmen einsetzen oder selbst entwickeln, hat eigentlich eine analoge Referenz, also ein analoges Vorbild. Das heißt, wir digitalisieren etwas nach einem analogen Vorbild. Nehmen wir das Möbelgeschäft, das beginnt, seine Möbel auch online zu präsentieren und zu verkaufen. Die Tageszeitung, die Artikel über eine App elektronisch abrufbar macht. Oder einer Restaurant-Kette, die in Social-Media investiert und mit ihren Kunden in Interaktionen eintritt. All diese Beispiele haben analoge Referenzen. Es sind immer digitale Nachbauten von etwas lange Etabliertem. Und es kommt uns modern vor und wir nennen es „Digitalisierung“ und das meint: „Das Umwandeln von analogen Werten in digitale Formate und ihre Verarbeitung oder Speicherung in einem digitaltechnischen System“, so Wikpedia dazu etwas sperrig.

Das Konzept der Digitalisierung ist dabei nicht neu und schon 50, in Verbindung mit dem Internet ist sie etwa 25 Jahre alt. Das Nachbauen von analogen Geschäften in Websites oder Shops zählt technologisch zu Web 1.0, also der ersten Generation des World Wide Web. Die begann 1991 und verbreitete sich ab 1995 stark. Das Web 2.0, das sogenannte „soziale Internet“, das für die Digitalisierung von Kommunikation mit Kunden und Usern zuständig wurde, sowie Social Media, das begann 1999 und nahm 2004 Fahrt auf.

Das Web versteht und wird intelligent

Die letzte Evolutionsstufe des Internets ist das Web 3.0, die haben wir 2001 begonnen und kaum jemand außerhalb der Tech-Bubble kann etwas damit anfangen, obwohl sie wesentlich ist. Haben Sie vielleicht Lust auf einen Selbsttest, bevor Sie weiterlesen? Wissen Sie was Web 3.0 bedeutet und seit 20 Jahren das Internet völlig auf den Kopf stellt? Wir nennen es das „semantische Web“, ein Internet das „verstehen lernt“. Es hat mit der ersten und zweiten Generation technologisch wenig zu tun.

Seit 20 Jahren forschen die führenden Köpfe daran, Intelligenz ins Web zu bringen und wir merken es als Kunden und Nutzer nur in der Art, wie unsere Zufriedenheit steigt. Die Architektur dahinter bleibt uns meist verborgen. Amazon, das ich nenne, weil es die meisten kennen, ist für viele User einfach ein gut gemachter Online-Shop. Es ist aber mehr als das. Amazon entwickelt bereits die x-te Generation KI-gestützter Retail-Architektur. Die hat mit dem „Shop, der halt online ging“, aus der Web1.0 Ära, nichts mehr zu tun.

Oberflächlich mag Ihnen auffallen, dass die Plattform die Wahrscheinlichkeit berechnet, welches Produkt Sie als nächstes kaufen wollen oder andere Kunden empfehlen. Beeindruckender sind aber die logistic prediction algorithms im Hintergrund, die Ihre Produkte schon in das nächste Zwischenlager liefern lassen, noch bevor Sie diese überhaupt bestellt haben. Die neuronalen Netze, mit denen heute gearbeitet wird, sind tausendfach mächtiger als noch vor wenigen Jahren, die Vorhersagemodelle werden monatlich präziser, sie machen den entscheidenden Wettbewerbsvorteil aus. Manche Test-Shops im Silicon Valley liefern Produkte ab Bestellung in unter 50 Minuten nach hause.

Die Accuracy-Rate, so etwas wie ein Gradmesser der technischen Perfektion im Vergleich zum Menschen, z.B. bei Sprachbefehlen, stieg von anfänglich 5% auf mittlerweile 96% bei Geräten wie Alexa. Ähnlich rasant entwickelt sich die Übersetzungs-Domäne, sie digitalisieren schon lange nicht mehr in unserem Sinne. Sie entwickeln als Kernkompetenz die x-te Generation digital intelligenter Referenzen, in unterschiedlichsten Produkten und Industrien. Die Intelligenz darin stiftet den Nutzen und liefert den Wettbewerbsvorteil, nicht mehr die eigentliche Handlung, die man mal digitalisierte.

Ist Digitalisierung nicht Zeitverschwendung?

Wenn manche Experten eine „Digitalisierung“ einfordern und so tun, als hätten sie damit etwas Fortschrittliches gesagt, dann ist das eigentlich Vergangenheitsbewältigung. Aus dem Papierkram bei den Gerichten und Anwälten macht man eben PDFs, die man elektronisch durch die Gegend schickt, aus analogen Prozessen wird ein digitales Äquivalent. Das E-Learning an Schulen und Unis ist technologisch enden wollend komplex, man schickt sich digitalisiertes Papier zu oder nimmt bestenfalls an Online-Vorträgen teil. Jeder, der schulpflichtige Kinder hat, weiß das.

Digitalisierung heißt nicht selten, die alten Overhead-Folien elektronisch zu machen, vielleicht Multiple-Choice-Tests online auswerten zu lassen und eine PowerPoint per Beamer zu präsentieren. Keiner analysiert die Stärken und Schwächen der Schüler mit neuronalen Netzen und bietet maßgeschneiderte Erklärungen an. Kein Programm fasst Studien-Literatur automatisiert zusammen, gestaltet sie nach den Interessen der Schüler und auch die Informatik fristet selbst 2020 noch ein Schattendasein und ist didaktisch aufgebaut wie vor 30 Jahren.

Die Steuerberatungssoftware der letzten Generation scannt Papier-Belege mit dem Smartphone und übermittelt sie automatisch in eine Saldenliste. Wow. Dass wir 2020 immer noch Milliarden an (Papier-) Rechnungen sammeln, analog oder digitalisiert… Es scheint kaum jemanden zu animieren, ein Buchhaltungssystem, das 500 Jahre alt ist, digital intelligent zu designen. Wir scannen lieber und digitalisieren alte Konzepte.

Meine Lieblings-Funktion einer Banken-App ist der Scan des Erlagscheines. Ich muss ihn nicht lesen und eine hundsgemein-lange IBAN eintippen, sondern ich fotografiere ihn. Das ist schon praktisch, aber für die alte Welt. Es ist analoges Denken und Handeln, das wir eben digitalisieren. Und wir machen uns vor, fortschrittlich zu sein. Wir sind noch nicht wirklich in der Daten- und Entscheidungsökonomie angekommen, nutzen sie aber zunehmend als Konsumenten einiger weniger Anbieter: Die Gesichts-Erkennung, die unsere Smartphones sicher macht, die Bezahlfunktion mit nur einem Klick, Suchalgorithmen die Antworten schon vorbereitet halten, bevor wir das Suchwort überhaupt eingetippt haben und Algorithmen die Verbrechen, Krebsgeschwüre und Lawinen schneller identifizieren können, als alle menschlichen Experten zusammengenommen.

Seien Sie mutig!

Wenn also ein Experte bei Ihrem Unternehmen anklopft und Ihnen „Digitalisierung“ verkaufen möchte, geben Sie ihm gerne diesen „Der Brutkasten“ -Artikel in die Hand.

Seien Sie mutig und suchen Sie sich Köpfe, mit der Sie die über-gehypte Digitalisierung einfach auslassen. Bauen Sie gleich intelligente digitale Prozesse. Überlegen Sie, wie Sie die Nutzenstiftung für Ihre Kunden digital maximieren können und nicht wie Sie alte analoge Prozesse digitalisieren. Und wenn das bedeutet, dass sie Ihre Organisation damit strukturell und personell verändern müssen, dann sind Sie wahrscheinlich schon in einer echten Transformation angekommen. Und es gibt noch mehr gute Nachrichten. Wir haben mittlerweile viele kluge Köpfe im Land, die Ihnen dabei helfen können und, weil wir zu oft nur von den USA lesen, viel mehr ausgezeichnete Technologie „Made in Austria“, als wir oft wissen. Unsere hidden champions sind oft ziemlich „hidden“, wenn Sie die saloppe Formulierung erlauben, aber sie sind da. „Kaufen Sie regional“ hat unser Kanzler uns kürzlich zu recht aufgetragen. Das stimmt auch für intelligente Web-Technologie.


Über den Autor

Mic Hirschbrich ist CEO des KI-Unternehmens Apollo.AI, beriet führende Politiker in digitalen Fragen und leitete den digitalen Think-Tank von Sebastian Kurz. Seine beruflichen Aufenthalte in Südostasien, Indien und den USA haben ihn nachhaltig geprägt und dazu gebracht, die eigene Sichtweise stets erweitern zu wollen. Im Jahr 2018 veröffentlichte Hirschbrich das Buch „Schöne Neue Welt 4.0 – Chancen und Risiken der Vierten Industriellen Revolution“, in dem er sich unter anderem mit den gesellschaftspolitischen Implikationen durch künstliche Intelligenz auseinandersetzt.

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Rechtsanwalt Christian Nordberg | (c) Nordberg

Mitten in der österreichischen Startup-Szene sorgte das Quantencomputing-Unternehmen ParityQC im April diesen Jahres für Aufsehen: Das Unternehmen rund um Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser sicherte sich ein Investment der B&C Innovation Investments GmbH, die mit einem nicht genannten Betrag beim Spin-off einstieg. Laut einer Aussendung der Uni Innsbruck und der Österreichische Akademie der Wissenschaften erreichte ParityQC eine Bewertung vergleichbar mit US-börsennotierten Quantenunternehmen. Diese Bewertungen bewegten sich zum damaligen Zeitpunkt meist im niedrigen neunstelligen Bereich. (brutkasten berichtete).

Aber wie läuft ein solcher Deal ab, insbesondere wenn es um hochsensible Technologien wie Quantencomputing geht? brutkasten hatte die Gelegenheit, mit Christian Nordberg, dem Rechtsanwalt, der die Transaktion rechtlich begleitet hat, zu sprechen. Nordberg liefert Einblicke in die Dynamik einer solchen Finanzierung, die Rolle der IP-Rechte und die rechtlichen Rahmenbedingungen. Zudem liefert Nordberg auch Tipps für Startups, die sich in einer Finanzierungsrunde befinden.

Die Ausgangslage im Fall von ParityQC

Das 2019 gegründete Unternehmen ParityQC hat sich in kürzester Zeit einen Namen in der internationalen Quantencomputing-Szene gemacht. Die Gründer Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser entwickelten ein einzigartiges Architekturmodell für Quantencomputer, das speziell auf Optimierungsprobleme ausgerichtet ist. Diese Technologie ist in der Lage, komplexe Probleme schneller und effizienter zu lösen als herkömmliche Systeme – ein entscheidender Vorteil in Bereichen wie Logistik, Energienetzwerken und Finanzmärkten.

Anders als viele Startups, die oft Jahre brauchen, um profitabel zu werden, hatte ParityQC in der Phase der Finanzierungsrunde bereits eine starke finanzielle Basis. Dank renommierten Kunden wie NEC ist das Unternehmen nach eigenen Angaben seit 2023 profitabel – eine Seltenheit in der Quantenbranche (brutkasten berichtete).

“Ein Unternehmen wie ParityQC, das bereits operativ erfolgreich ist, hat natürlich eine viel bessere Verhandlungsposition gegenüber Investoren als ein Startup in der Frühphase, das dringend Kapital benötigt,“ erklärt Nordberg. Die Profitabilität und die bereits bestehende Kundenbasis gaben dem Unternehmen eine gewisse Unabhängigkeit und Verhandlungsmacht.

Die Bedeutung von IP-Rechten

In der hochspezialisierten Welt des Quantencomputings kommen rechtliche Herausforderungen, wie die Bewertung und Absicherung geistigen Eigentums, besonders stark zum Tragen. Bei einer Due-Diligence-Prüfung wird das gesamte Unternehmen auf Herz und Nieren geprüft – von den finanziellen Aspekten über das Geschäftsmodell bis hin zu den IP-Rechten.

Nordberg erklärt: „Für den Investor steht die Frage im Vordergrund, wie gut die einzigartigen Technologien von ParityQC rechtlich geschützt und risikominimiert werden können.“ IP-Rechte, insbesondere bei einer technologischen Innovation, die wie bei ParityQC eine Zukunftsbranche vorantreibt, sind ein entscheidender Faktor, um das Investment langfristig abzusichern.

In diesem Fall wurde ein technischer Berater hinzugezogen, der die Patente und Technologien im Detail analysierte. Neben dem rechtlichen Schutz ist es hier wichtig, dass der Inhalt und die Funktionsweise der Technologie verstanden werden. “Bei Quantencomputing war das auch für uns als Kanzlei eine besondere Herausforderung, da es sich um hochkomplexe technologische Entwicklungen handelt”, so Nordberg.

Weit mehr als reine Paragraphen

Die Rechtsberatung spielte in der Verhandlungsphase von ParityQC eine zentrale Rolle. Neben der Prüfung der rechtlichen Aspekte war es für Nordberg und sein Team essenziell, das Unternehmen durch die Verhandlungen zu begleiten und strategisch zu beraten. Der Unterschied zu größeren Unternehmen besteht oft darin, dass Startups keine eigenen Rechtsabteilungen oder Corporate-Strukturen besitzen. “Bei ParityQC war das zwar nicht der Fall, Startups in der Frühphase benötigen allerdings oft nicht nur rechtliche, sondern auch strukturelle Unterstützung, um den Anforderungen von Investoren gerecht zu werden“, betont Nordberg.

Die Anforderung an den Rechtsberater ist nicht nur eine klassische Rechtsberatung zu liefern, sondern auch ein Verständnis für unternehmerische Abläufe mitzubringen. “Wenn Startups Unterstützung bei Verhandlungen benötigen, dann geht es häufig auch darum, die Verhandlungsposition zu stärken und sicherzustellen, dass das Startup langfristig von der Partnerschaft mit dem Investor profitiert,“ erklärt Nordberg.

Ein zusätzlicher, oft unterschätzter Aspekt sind dabei die vertraglichen Feinheiten, die sich aus der Investmentrunde ergeben. Hierzu zählt etwa der Gesellschaftsvertrag, der neu aufgesetzt wird, um Investoren Mitsprache- und Vetorechte einzuräumen, ohne dabei die Gründungsgesellschaften in ihrer zukünftigen Geschäftsentwicklung zu stark einzuschränken.

Tipps für Startups in Finanzierungsphasen

Nordberg gibt zudem auch Ratschläge für Startups, die sich in einer Finanzierungsphase befinden. „Investoren wollen sehen, dass ein Startup eine gewisse Struktur aufweist, da dies Vertrauen schafft“, betont er. Dabei gehe es keinesfalls darum, die Atmosphäre eines Konzerns zu simulieren, sondern vielmehr darum, grundlegende Prozesse und Abläufe klar zu definieren. “Wenn ein Startup strukturiert auftritt und den genauen Finanzierungsbedarf kennt, zeigt das den Investoren, dass sie es mit einer professionellen Organisation zu tun haben,“ so Nordberg.

Ein weiterer Tipp des erfahrenen Anwalts betrifft die Wahl des Investors. Hier sollten Gründer:innen darauf achten, dass der Investor zur Unternehmenskultur und den Zielen passt. Neben dem finanziellen Beitrag sind es oft die Netzwerke, Branchenkenntnisse und die Unterstützung bei der Weiterentwicklung des Produkts oder der Dienstleistung, die ein Investor bieten kann. “Ein Startup sollte sich gut überlegen, ob der Investor lediglich Kapital bereitstellt oder auch strategischen Mehrwert bringt,“ erklärt Nordberg.

Arbeit mit Startups erfordert Dynamik und Flexibität

Nordberg teilt zudem auch seine persönlichen Learnings. Für Rechtsanwälte, die sich mit Startup-Beratung beschäftigen, bringt diese Arbeit eine besondere Dynamik und Flexibilität mit sich. Die oft noch jungen Gründer:innen sind stark auf die Entwicklung ihrer Produkte und Ideen fokussiert, und Rechtsberatung muss daher effizient und verständlich sein. „Die Gründer haben selten die Zeit und Kapazität, sich in komplexe juristische Details einzuarbeiten. Da ist es unsere Aufgabe, sie praxisnah und lösungsorientiert zu unterstützen,“ sagt Nordberg.

Abschließend betont Nordberg, dass es für die österreichische Gründerszene ein positives Signal sei, dass ein so komplexes Thema wie Quantencomputing in Österreich erfolgreich im Zuge einer Eigenkapitalrunde finanziert werden konnte. Der Anwalt ist überzeugt, dass derartige Deals dazu beitragen, den Innovationsstandort Österreich zu stärken. Mit seiner Kanzlei sieht er sich gut aufgestellt, um weiteren Startups den Weg durch die komplexe Welt der Investorengespräche zu ebnen – eine Rolle, die in einer wachsenden Startup-Landschaft immer wichtiger wird.


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  • „E-Learning“, das jetzt in aller Munde ist, gibt es seit 25 Jahren. Die E-Mail, die heute wegen Corona häufig verwendet wird, um Hausaufgaben mit dem Lehrer auszutauschen, seit 1973, als Teil des WWW seit den frühen 90er Jahren.
  • Wenn manche Experten eine „Digitalisierung“ einfordern und so tun, als hätten sie damit etwas Fortschrittliches gesagt, dann ist das eigentlich Vergangenheitsbewältigung.
  • Das Neue seit Corona ist also zunächst mal eine veränderte Arbeitskultur.
  • Seit 20 Jahren forschen die führenden Köpfe daran, Intelligenz ins Web zu bringen und wir merken es als Kunden und Nutzer nur in der Art, wie unsere Zufriedenheit steigt. Die Architektur dahinter bleibt uns meist verborgen.
  • Wenn also ein Experte bei Ihrem Unternehmen anklopft und Ihnen „Digitalisierung“ verkaufen möchte, geben Sie ihm gerne diesen „Der Brutkasten“ -Artikel in die Hand.

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