19.03.2019

Regierung launcht offiziell “Digitales Amt”

Die österreichische Bundesregierung präsentierte heute Dienstag im Bundeskanzleramt die Online-Plattform oesterreich.gv.at sowie die neue App "Digitales Amt". Die ersten Funktionen, wie Wohnsitzänderungen oder das Beantragen von Wahlkarten, sind ab sofort möglich.
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Digitale Amt
(c) Bundeskanzleramt/

Amtswege sollen für die Österreicher künftig jederzeit und überall möglich sein – auch über das Smartphone. Dies hat sich die österreichische Bundesregierung im Rahmen ihrer breit angelegten Digitalisierungsoffensive und mit der Initiative Digital Austria zum Ziel gesetzt (der brutkasten berichtete).

+++ Schramböck: “Das Digitale Amt ist nicht nur ein IT-Projekt” +++

Heute Dienstag präsentieren Bundeskanzler Sebastian Kurz und Vizekanzler Heinz-Christian Strache gemeinsam mit Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck und Infrastrukturminister Norbert Hofer die ersten Funktionen der neuen App “Digitales Amt” und der Online-Verwaltungs-Plattform oesterreich.gv.at.

Bündelung bestehender Plattformen

Die Plattform bündelt alle Informationen aus den bereits bestehenden Verwaltungsportalen help.gv.at, Unternehmensserviceportal, Rechtsinformationssystem und data.gv.at zentral an einer Stelle. Zudem sind Amtswege auch über die App “Digitales Amt” nutzbar, die seit Dienstagnachmittag für iOS- und Android-Endgeräte zum Download bereit steht.

Um die App auf einem mobilen Endgerät nutzen zu können, bedarf es der digitalen “Handy-Signatur” sowie biometrischer Sensoren am Smartphone, wie Fingerdrucksensor oder Face- bwz. TouchID. Wie Schramböck im Rahmen der Pressekonferenz erläuterte, würden bereits mehr als eine Million Bürger die “Handy-Signatur” nutzen.

“Digitales Amt”: erste Services verfügbar

Den Start der neuen Plattform machen vier digitale Amt-Services: Dazu zählen Wohnsitzänderungen, Wahlkartenantrag, ein Erinnerungsservice zur Reisepassverlängerung und ein sogenannter “Digitaler Babypoint”. Über diesen können Checklisten für die Geburt eines Kindes erstellt werden, um Termine rund um die Geburt im Überblick zu behalten. Zudem können Eltern die wichtigsten Dokument, wie Geburtsurkunde oder Staatsbürgerschaftsnachweis, online beantragen.

Neue Funktionen sollen folgen

Die Beantragung von Wahlkarten soll laut Schramböck schon für die EU-Wahl im kommenden Mai möglich sein. Neue Funktionen sollen schrittweise folgen: So soll beispielsweise Ende des Jahres der Führerschein in der App digital hinterlegt werden können. Diesen können Bürger dann bei Verkehrskontrollen rechtsgültig vorzeigen. Beim Reisepass wird dies laut Bundeskanzler Sebastian Kurz vorerst nicht möglich sein, da es dafür einheitlicher Regelungen auf internationaler Ebene bedürfe.

Öffnungszeiten der Ämter sollen sich nicht ändern

Bürger, die den neuen Amtsservice und die App nützen, werden durch einen eigenen Chatbot namens MONA unterstützt. Er soll bei Fragen und der Suche nach Informationen behilflich sein. Laut Schramböck sollen sich trotz der Digitalisierung der Verwaltung die Öffnungszeiten der Ämter nicht ändern.


=> oesterreich.gv.at

Redaktionstipps

Videoarchiv: Q&A mit Bundesministerin Margarete Schramböck

Q&A mit Bundesministerin Margarete Schramböck

Über das "Digitale Amt" sollen ÖsterreicherInnen künftig jederzeit und überall Amtswege erledigen können. Wir haben mit Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck über die konkrete Umsetzung und den Zeitplan gesprochen.

Gepostet von DerBrutkasten am Freitag, 1. Februar 2019

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Wenn es um die Rot-Weiß-Rot-Karte geht, können heimische Unternehmer:innen so richtig emotional werden. Die Emotionen sind häufig negativer Natur, denn die Dauer der Verfahren zur Arbeitsbewilligung für Drittstaats-Angehörige in Österreich ist – trotz gewisser Verbesserungen in den vergangenen Jahren – immer noch viel zu lang, so der Tenor.

AMS muss bislang Qualifikationen immer einzeln prüfen

Einer der Gründe dafür ist etwa, dass das, gemeinsam mit den Niederlassungsbehörden in den politischen Bezirken, zuständige Arbeitsmarktservice (AMS) die Qualifikationen sämtlicher Antragsteller:innen einzeln prüfen muss. Dass also Person A mit dem selben Studienabschluss im selben Land die Rot-Weiß-Rot-Karte bekommen hat, bringt keine Beschleunigung für Person B.

“Pre-Check-Register” soll Einzelfallprüfungen in vielen Fällen obsolet machen

Das soll nun geändert werden, wie Wirtschaftsminister Martin Kocher heute bei einer Pressekonferenz ankündigte. Ein sogenanntes “Pre-Check-Register” soll nämlich Ausbildungen, Berufe und Qualifikationsprofile im Herkunftsland mit österreichischen Standards vergleichbar und damit Einzelfallprüfungen in vielen Fällen obsolet machen.

Verfahrensdauer von Rot-Weiß-Rot-Karte bei AMS soll halbiert werden

Das soll zumindest die Verfahrensdauer beim AMS von derzeit durchschnittlich 25 Tagen auf weniger als zwei Wochen halbieren. Generell beträgt die Dauer bis zur Bewilligung momentan im Schnitt zwei Monate. Dabei gibt es jedoch große Divergenzen zwischen den zuständigen Niederlassungsbehörden in den Bezirken, die sich auch in der Bundesländer-Statistik niederschlagen.

Start mit Pre-Check-Register für die Philippinen

Den Start macht nun ein Pre-Check-Register für die Philippinen, deren Einwanderer:innen unter anderem im Pflegebereich eine große Rolle spielen, das insgesamt 102 Qualifikationen umfasst. Danach sollen zunächst die “RWR-Fokusländer” Indonesien, Brasilien, Kosovo und Albanien folgen. Die meisten Rot-Weiß-Rot-Karten – bis Ende September waren es dieses Jahr rund 7.500 – werden aktuell übrigens an Personen aus Bosnien und Herzegowina, gefolgt von China, Serbien, Indien und der Türkei vergeben.

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