15.10.2020

Keine Angst vor dem digitalen Euro!

Die digitale Revolution macht vor unserem Geld nicht halt. Ein E-Euro kann viele Vorteile bringen - wenn er gut gemacht ist. Das Projekt jetzt schon zu verdammen, ist sicher der falsche Weg.
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Der digitale Euro wäre eine Alternative zu anderen Lösungen, wie Bitcoin, Libra und der digitale Dollar.
Der digitale Euro wäre eine Alternative zu anderen Lösungen, wie Bitcoin, Libra und der digitale Dollar. (c) (c) Adobe Stock/winyu/Georg Schober

Macht! Kontrolle! Microchips! Das Projekt “digitaler Euro” oder E-Euro ist noch nicht mal richtig gestartet und schon gibt es die wildesten Gerüchte. Will die Europäische Zentralbank das Bargeld abschaffen? Soll jede einzelne unserer Ausgaben in Zukunft beobachtet werden? Sind wir alle bald gläserne Bürger? Und außerdem: Ist unser Geld nicht längst digital? Was soll das alles? Diese Fragen sind durchaus berechtigt, aber sie kommen stets mit Panik daher. Angst ist aber nie ein guter Ratgeber. Also sehen wir uns das Projekt des “E-Euro” mal in Ruhe an.

Unser Geld wird sowieso digital

Erstens: Nichts und niemand kann die digitale Revolution aufhalten. Die EZB würde ihren Job verdammt schlecht machen, wenn sie sich nicht mit den Folgen für den Euro und das europäische Zahlungssystem beschäftigen würde. Ja, wir zahlen heute schon oft digital. Aber vor dem Gesetz ist eigentlich nur Bargeld ein zulässiges Zahlungsmittel. Bargeld ist eine Forderung gegen die Notenbank. Unser digitales Kontogeld (Buchgeld) ist eine Forderung gegen unsere Bank. In der Praxis merken wir den Unterschied nicht. Aber diese Praxis kann sich ändern. “Der Euro ist ein öffentliches Gut für die Menschen: Ein kostenloser Zugang zu einem einfachen, allgemein akzeptierten, risikofreien, verlässlichen Zahlungsmittel”, schreibt EZB-Direktoriumsmitglied Fabio Panetta: “Der digitale Euro muss dafür sorgen, dass dieses öffentliche Gut erhalten bleibt.”

Es geht im Kern also um ein digitales Bargeld-Äquivalent. Bitcoin-Freunde kennen das. Sie tragen die Schlüssel für ihr digitales Vermögen auf einem USB-Stick oder ihrem Handy mit sich herum. Wie genau ein digitaler Euro technisch umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. Könnte die Blockchain eine Rolle spielen? Durchaus. Genauso gut ist eine zentralisierte Lösung vorstellbar. Es heißt ja nicht grundlos Zentralbank.

Der digitale Euro sollte schon jetzt geplant werden

Stellen wir uns vor, Bitcoin setzt sich rasend schnell als Zahlungsmittel durch – und verdrängt den Euro. Oder eine private Währung wie Facebooks Libra. Oder ein digitaler Dollar, den auch die Europäer nutzen können. Solche Szenarien stellen die Notenbanker vor gewaltige Herausforderungen. Sollten wir uns da nicht erwarten, dass die EZB in Frankfurt eine europäische Alternative entwickelt, die den hiesigen Gesetzen angepasst ist, die kostenfrei bleibt und unsere Privatsphäre in der digitalen Welt schützt? Die Wahrheit ist: Das digitale Geld kommt sowieso.

Ja, in Diktaturen wie China wird das Regime die Kontrollmöglichkeiten ausnützen, die das bietet. Das macht Angst. Aber um uns dagegen zu schützen, brauchen wir einen europäischen Gegenentwurf. “Ein digitaler Euro würde uns auch davor bewahren, dass staatliche oder privatwirtschaftliche digitale Zahlungsmittel, die aus Ländern außerhalb des Euroraums stammen oder von dort kontrolliert werden, bestehende Zahlungsmittel weitgehend verdrängen”, so Panetta.

Bargeld muss erhalten bleiben

Nach außen kann das auch viele Vorteile haben. Der Euro ist eine der wichtigsten und stabilsten Währungen weltweit. Viele Menschen in einer weniger glücklichen Lage wären froh, zumindest mit ihrem Kapital auszuwandern. “Der Euro würde attraktiver für Menschen außerhalb des Euroraums, er würde weltweit an Anziehungskraft gewinnen und damit das europäische Finanzsystem weiter stärken”, schreibt Panetta.

Beantwortet das alle Fragen? Bei Gott nicht. Wenn wir alle ein Konto bei der Notenbank führen, welche Auswirkung hat das auf das private Bankensystem? Und was, wenn die EZB auf geldpolitisch originelle Ideen kommt, und auch für private Guthaben negative Zinsen verlangt? Wie können wir sicherstellen, dass auch das Bargeld als ultimative Alternative erhalten bleibt? Ein Ausfall von Stromnetz oder Internet ist ja keine komplett verrückte Idee.

Der Währungswettbewerb wird immer offener

Der Weg zum digitalen Euro ist ein Prozess. Die EZB hat das Ziel keineswegs beschlossen, sondern sucht nach Input aus Banken, von Ökonomen und Bürgern. Weder die chinesische noch die amerikanische Notenbank sind da so offen und transparent. “Bei der Bewältigung dieser Herausforderungen dürfen wir nicht vergessen, dass der Wert des Geldes – sei es in herkömmlicher oder digitaler Form – immer auf dem Vertrauen der Menschen beruht”, schreibt Panetta. Und da hat er verdammt recht.

Der digitale Euro wird der Beitrag Europas zu einem immer heißer laufenden Währungswettbewerb. Auch unser Zugang zu Alternativen wie Dollar, Bitcoin, Libra oder neuen Konzepten wird sich in den kommenden Jahren massiv erleichtern. Europa hat zudem auch für einen sehr offenen physischen Goldmarkt gesorgt, damit die Bürger auch auf dieses “ewige Geld” Zugriff haben. Es gibt also keinen Grund, sich zu fürchten – aber wach- und aufmerksam sollten wir bleiben. Immer.

Disclaimer: Dieser Text sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Steuerberatung, Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Die Inhalte von brutkasten.com richten sich ausschließlich an natürliche Personen.

Über den Autor

Niko Jilch ist Finanzjournalist, Podcaster und Speaker. Website: www.nikolausjilch.com Twitter: @nikojilch

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PÜSPÖK
(c) PÜSPÖK/Alex Lang Photography - PÜSPÖK Agrar-Photovoltaikpark Nickelsdorf II.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt der Püspök Unternehmensgruppe 80 Millionen Euro für die Errichtung von sechs Agrar-Solarfarmen im österreichischen Burgenland zur Verfügung. Dieses Vorhaben wird gemeinsam mit der Erste Bank der österreichischen Sparkassen realisiert, die zusätzlich ein Darlehen von 43 Millionen Euro bereitstellt. Davon wiederum werden 28 Millionen Euro durch die EIB refinanziert.

Püspök: Ausbau erneuerbarer Energien

Bis Mitte 2026 werden in Nickelsdorf, Parndorf, Gattendorf und Mönchhof Agri-PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 257 Megawattpeak entstehen, ergänzt durch ein Batteriespeichersystem mit einer Kapazität von 4,1 Megawatt/8,6 Megawattstunden.

Diese Anlagen sollen in der Lage sein, den Strombedarf von 71.000 Haushalten zu decken und damit einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit von Energieimporten leisten.

“Ein schneller Ausbau der erneuerbaren Energien ist entscheidend für die Dekarbonisierung der Wirtschaft. Die von Püspök geplanten Solarfarmen stellen einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer klimaneutralen Energieversorgung dar und tragen dazu bei, Europas Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten zu reduzieren”, sagte Thomas Östros, Vizepräsident der EIB.

REPowerEU

Die Projekte werden auf Grundlage von Marktprämienverträgen gemäß dem österreichischen Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz realisiert. Zusätzlich unterstützt der REPowerEU-Plan der Europäischen Union dieses Vorhaben mit dem Ziel, die europäische Abhängigkeit von fossilen Energieträgern rasch zu reduzieren. Dank REPowerEU kann die EIB 72 Prozent der Gesamtkosten von 144 Millionen Euro finanzieren.

“Die Unterstützung der Europäischen Investitionsbank und der Erste Bank ermöglicht uns die Realisierung von sechs Agrar-Photovoltaikparks, die einen Meilenstein auf unserem Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft darstellen. Mit einer Leistung von 257 Megawattpeak beschleunigen wir nicht nur den Weg zur Energieunabhängigkeit Österreichs, sondern leisten auch einen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele. Durch die Integration eines leistungsfähigen Batteriesystems sorgen wir für eine stabilere Einspeisung und entlasten damit die Netze”, erklärt Lukas Püspök, CEO von Püspök und Founding Partner von Push Venures. “Dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt für den Klimaschutz und eine lebenswerte Zukunft.”

Hans Unterdorfer, Firmenkundenvorstand Erste Bank Österreich, sieht die grüne Transformation der Wirtschaft als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit: “Gleichzeitig ist sie eine enorme Wachstumschance für innovative Unternehmen”, sagt er. “Mit dem Bau der Solarparks adressiert Püspök einen entscheidenden Erfolgsfaktor für eine erfolgreiche Zukunft, nämlich eine verlässliche und nachhaltige Energieversorgung. Daher freut es uns besonders, Partner dieses zukunftsweisenden Projekts sein zu dürfen.”

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Keine Angst vor dem digitalen Euro!

  • Das Projekt “digitaler Euro” oder E-Euro ist noch nicht mal richtig gestartet und schon gibt es die wildesten Gerüchte.
  • Es geht im Kern also um ein digitales Bargeld-Äquivalent.
  • Wie genau ein digitaler Euro technisch umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.
  • Der Euro ist eine der wichtigsten und stabilsten Währungen weltweit.

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