04.10.2022

Digital-Health Startup medudoc mit über zwei Millionen Euro Seed-Runde

Damit möchte man in den DACH-Raum expandieren. Und noch weiter.
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medudoc, Patientenaufklärung
(c) medudoc - (v.l.) Michael Horacek, Mona Ciotta und Dennis Beyer von medudoc.

Das Health-Startup medudoc wurde 2020 vom Wiener Michael Horacek gegründet. Konkret handelt es sich um einen Anbieter für digitale Patientenaufklärung mit Teams in Berlin und Luzern. Nun gab man bekannt, dass im Sommer eine Finanzierungsrunde von über zwei Millionen erfolgreich abgeschlossen wurde.

Has.to.be-Gründer bei medudoc dabei

“Wir freuen uns, dass wir in den zurückliegenden Wochen und Monaten eine Gruppe von professionellen Investoren für unsere Idee begeistern konnten”, sagt Horacek. “Die ersten eineinhalb Jahre waren wir eigenfinanziert und haben nach Investoren Ausschau gehalten, die entsprechend Erfahrung in der Industrie, der Digitalisierung und bei Innovationsprojekten haben. So entstand unser kleines, feines Netzwerk.”

Zu jenem zählen Digital-Health Business Angels wie der deutsche Krankenhaus-Experte Reinhard Wichels oder der Smart Reporting-Gründer Wieland Sommer.

Auch österreichische Unternehmer und Business Angels sind mit an Bord. Martin Klässner etwa, der mit has.to.be im Vorjahr den bislang größten österreichischen Exit schaffte, sieht eindeutige Parallelen zu anderen erfolgreich gewachsenen digitalen Lösungen.

“Es hat nicht lange gedauert, um mich von medudocs Potenzial zu überzeugen – so wie has.to.be mit Software für Ladestationen von Elektroautos nach und nach überregional zum Standard wurde, sehe ich medudocs Lösungen als unerlässlichen Bestandteil eines modernen Gesundheitssystems”, sagt er.

Patientenaufklärung im Fokus

Medudoc – kurz für “medical education and documentation” – arbeitet als SaaS-Plattform an der Reduzierung von Unsicherheiten und Komplexitäten für Patient:innen und deren Angehörige. Denn, aktuell würden Patient:innen an unverständlichen medizinischen Informationen in Vorbereitung auf ihre OP verzweifeln und sind dennoch rechtlich dazu verpflichtet einzuwilligen, verständlich und umfangreich über ihren Eingriff und den damit verbundenen Risiken sowie Alternativen aufgeklärt worden zu sein.

Ärzte auf der anderen Seite kämpfen mit hohem administrativen, repetitiven und meist noch analogem Aufwand; Kliniken leiden unter den Kosten. Hierbei möchte medudoc die Patientenaufklärung in Zusammenarbeit mit medizinischen und medikolegalen Expertinnen digitalisieren, animieren und automatisieren.

“Wir wollen hunderte Millionen Euro für Kliniken im DACH-Raum einsparen, verfügbare Informationen weit verständlicher machen und Klinikpersonal – vor allem in Hinblick auf den akuten Fachkräftemangel – zeitlich entlasten”, so Horacek weiter.

Jetzt sei es naheliegend, weiterzuentwickeln und das “learning” in der Struktur zu forcieren. Es gehe nicht nur um den graphischen Inhalt, sondern um die Plattform dahinter. Und um die Effizienzsteigerung der Leistungserbringer (Ärzt:innen).

Bis zu 500.000 Patienten erreichbar pro Jahr

Medudoc ist im deutschsprachigen Raum in diversen Krankenhäusern im Einsatz und kann bis zu ca. 500.000 Patienten jährlich erreichen. Der vorwiegende Einsatz findet im klinischen Betrieb statt, erweitert sich aber aktuell – etwa im Rahmen von Studien – in den wissenschaftlichen Bereich.

Besonders der deutsche Markt ist von regem Interesse für das Startup, verfügt er doch über 30 Millionen Patient:innen pro Jahr.

Neue Märkte

“Es ist unsere Vision, der globale Standard für Patientenaufklärung zu werden“, so Horacek abschließend, der zusätzlich zum Ausbau der Software- und Datenplattform für Kunden im DACH-Raum auch große Nachfrage aus anderen Märkten sieht.

“Wir stehen beispielsweise im aktiven Dialog mit dem National Health Service (Großbritannien), wo es nach Covid-19 einen massiven Rückstau an Operationen gibt. Außerdem führen wir – auch auf Basis unserer bestehenden technischen Integrationen – derzeit strategische Gespräche mit global führenden Medizintechnikherstellern, Pharma- und LifeScience -Unternehmen, um auch außerhalb von Krankenhäusern die Patientenaufklärung sowie die Patientenbegleitung signifikant zu verbessern.”

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Startups einen schnellen, unkomplizierten und maßgeschneiderten Zugang zu CERN-Ressourcen bieten – so lautet die Zielsetzung des Programms CERN Venture Connect (CVC). Das renommierte internationale Forschungszentrum mit Sitz in der Schweiz ist für seine Teilchenbeschleuniger bekannt und bringt mit der Grundlagenforschung im Bereich Teilchenphysik Ergebnisse in Feldern wie Lasertechnologie und Chips hervor, die etwa in der Robotik und im Energie-Bereich Anwendung finden können. Mit WhatAVenture wird nun ein heimischer Corporate Venture Builder ab 2025 CVC-Partner.

“Ansatz kombiniert ingenieurwissenschaftliches Denken und Forschung mit schnellem, marktorientiertem Handeln”

Das Wiener Unternehmen, das unter anderem heimische Konzerne wie Verbund, Strabag und ÖBB und große internationale Unternehmen wie Miele oder EnBW bei ihren Corporate-Venturing-Aktivitäten betreut, will die Übernahme der Technologien durch Startups und Unternehmensgründungen beschleunigen. “Unser Ansatz kombiniert ingenieurwissenschaftliches Denken und Forschung mit schnellem, marktorientiertem Handeln. Auf diese Weise helfen wir Startups und Unternehmen, innovative Produkte schneller zu validieren und auf den Markt zu bringen”, sagt Georg Horn, Lead Venture Architect bei WhatAVenture.

WhatAVenture mit Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Forschungsprogrammen

Mit dem WhatAVenture-Framework führe man eine “360-Grad-Validierung” durch, um Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit zu überprüfen und technologischen Fortschritt in marktfähige Geschäftsmodelle zu übersetzen. “Wir kennen und verstehen die Denkweise von Ingenieuren und ergänzen diese mit unserem Expertennetzwerk und Marktverständnis”, so Horn. Man habe in der Vergangenheit bereits erfolgreich mit akademischen Forschungs- und Startup-Programmen zusammengearbeitet.

CERN: “Idealer Partner für diese Kooperation”

CERN habe WhatAVenture aufgrund dieser umfassenden Erfahrung als CVC-Partner ausgewählt, heißt es in einer Aussendung. “Wir erkennen das enorme Potenzial unserer Technologien in Deep-Tech-Bereichen wie Energie oder Robotik, und unsere Partnerschaft mit WhatAVenture wird uns dabei helfen, dieses Potenzial zu verwirklichen. Mit ihrer umfassenden Erfahrung in der Frühphasenvalidierung und im Bereich von Startups in der Frühphase haben wir in WhatAVenture den idealen Partner für diese Kooperation gefunden”, sagt dazu Linn Kretzschmar vom CERN.

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