30.10.2023

Funding für Digital-Health-Startups so niedrig wie zuletzt 2016

In der Corona-Pandemie boomten Digital-Health-Lösungen. Mittlerweile sind Investor:innen weltweit deutlich zurückhaltender, wie neue Zahlen zeigen.
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Digital Health
Foto. Adobe Stock

Die Corona-Pandemie hat schlagartig vieles verändert – und brachte auch wirtschaftliche starke Einschnitte. Während es manche Branchen schwer traf, gab es allerdings auch andere, die profitierten: so etwa der gesamte Bereich Digital Health. Nicht zuletzt aufgrund der Lockdowns waren digitale Lösungen im Gesundheitsbereich gefragt wie nie. Dies blieb natürlich auch Investor:innen nicht verborgen.

Dementsprechend viel Kapital floss in den Digital-Health-Bereich: Im vierten Quartal 2020 wurde weltweit mit knapp 10,1 Mrd. US-Dollar laut CB Insights fast doppelt so viel Geld in Digital-Health-Startups investiert als im vierten Quartal 2019, also unmittelbar vor Beginn der Corona-Pandemie. Damals waren es 5,1 Mrd. Dollar.

Über 15 Mrd. Dollar an Investments in Digital-Health-Startups im zweiten Quartal 2021

Dann, im Jahr 2021, boomten Startup-Investments generell – und auch im Digital-Health-Bereich nahmen die Finanzierungsvolumina noch einmal deutlich zu. Ihren Höchststand erreichten sie im zweiten Quartal 2021 mit 15,2 Mrd. Dollar. Auch im vierten Quartal 2021 lagen sie mit 14,1 Mrd. Dollar noch einmal sehr hoch.

Danach ging es jedoch abwärts. Nimmt man die Anzahl der Deals, stiegen diese im ersten Quartal 2022 zwar noch einmal auf einen Höchststand von 753. Zum Vergleich: Im vierten Quartal 2019 waren sie noch bei 533 gelegen.

Doch die Finanzierungsvolumina gingen bereits zurück: Im ersten Jahresviertel 2022 flossen noch 9,8 Mrd. Dollar in Digital-Health-Startups. Im letzten Quartal 2022 lag die Summe dann nur mehr bei 3,6 Mrd. Dollar. Auf diesem Niveau blieb sie auch in den ersten beiden Quartalen 2023. Mittlerweile war auch die Zahl der Deals stark zurückgegangen – im zweiten Quartal 2023 lag sie nur mehr bei 366.

Investments in Digital-Health-Startups im dritten Quartal 2023 auf 3 Mrd. gesunken

Jetzt liegen auch die Zahlen für das dritte Quartal 2023 vor. Eine Trendumkehr ist keine gelungen, im Gegenteil: Es geht weiter abwärts. Das globale Finanzierungsvolumen sank von 3,6 Mrd. Dollar im zweiten Quartal auf 3,0 Mrd. Dollar. Das ist das niedrigste Niveau seit 2016, also seit sieben Jahren.

Grafik: CB Insights

Besonders bitter für die Branche: Der Rückgang spiegelt keineswegs die allgemeine Entwicklung in der Venture-Capital-Landschaft wider. Denn das globale Venture-Capital-Funding über alle Branchen hinweg ist im dritten Jahresviertel gegenüber dem Vorquartal sogar deutlich gestiegen – und zwar um elf Prozent.

Die Anzahl der Deals ging ebenfalls stark zurück. Mit 247 lag der Wert um ein Drittel unter dem des Vorquartals. Über alle Branchen hinweg war die Anzahl der Venture-Capital-Deals weltweit ebenfalls rückläufig – allerdings um deutlich geringere elf Prozent.

Digital-Health-Deals in Europa um 44 Prozent gefallen

Ein, wenn auch nur kleiner, Lichtblich aus europäischer Sicht: Hier ist das Investmentvolumen im dritten Quartal sogar leicht gestiegen – und zwar von 0,5 Mrd. im zweiten Jahresviertel auf nunmehr 0,6 Mrd. Die 165 Mio. Dollar schwere Series-E-Runde des britischen Scaleups CMR Surgial machte dabei jedoch mehr als ein Viertel der Gesamtsumme aus. Die Anzahl der Deals in Europa brach im dritten Quartal um 44 Prozent von 86 auf 50 ein.

Insgesamt sind die USA mit deutlichem Abstand weiter führend. 1,9 Mrd. Dollar der Investments im Digital-Health-Bereich gingen im dritten Quartal an US-Startups. Europa liegt mit seinen 0,6 Mrd. immerhin noch knapp vor Asien. Bei der Anzahl der Deals dagegen hat Asien (55 Deals) knapp die Nase vorn. Die USA sind mit 128 Deals hier ebenfalls führend.

Keine neuen Unicorns und keine Börsengänge

Bemerkbar machte sich die aktuelle Schwäche der Digital-Health-Finanzierungen auch bei der Anzahl der Unicorns – also jener Jungunternehmen, die mit über 1 Mrd. US-Dollar bewertet werden. Im dritten Jahresviertel 2023 kam das zweite Quartal in Folge kein neues Digital-Health-Unicorn dazu. Damit gibt – zumindest laut den Zahlen von CB Insights – weltweit weiterhin 95 Unicorns im Bereich Digital Health.

Nicht nur neue Unicorns blieben aus, es gab im dritten Quartal 2023 auch keinerlei Börsengänge von Digital-Health-Scaleups. Exits durch Übernahmen gingen stark zurück. Nach 56 im ersten Quartal und 36 im zweiten kam es zu einem neuerlichen Rückgang auf nunmehr nur 20 Übernahmen.

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Tractive, Hauster Versicherung, Insurance, Pet Cover
(c) Tractive - Michael Hurnaus, CEO von Tractive.

Am OMR Festival in Hamburg sprachen Branchenprofis über Geschäftsmodelle, Innovationstrends und die Business Cases der Zukunft. Letztes Jahr lauschten über 700.000 Besuchende den Keynotes und Vorträgen internationaler Speaker:innen. Dieses Jahr war ein Vorzeige-Scaleup aus Österreich mit auf der Bühne, nämlich das PetTech-Unternehmen Tractive.

Erfolgsstorys hat das PetTech allemal zu erzählen: Im Jahr 2012 in Pasching bei Linz gegründet, kam ein Jahr später der Produktlaunch. Mittlerweile zählt der Haustier-Tracker zu den globalen Vorreitern in seinem Bereich.

Innerhalb von zwölf Jahren hat Tractive mit seinem GPS- und Health-Tracker für Hunde und Katzen über eine Million an zahlenden Abonent:innen gewonnen. Das jährliche Wachstum des Scaleups bewege sich weiterhin im 50-Prozent-Bereich, sagt Hurnaus.

Tractive erwartet “weit über 100 Millionen Jahresumsatz”

Am OMR Festival in Hamburg, das am 7. und 8. Juni statt fand, sprach Tractive-CEO Michael Hurnaus über die Erfolgskomponenten seines Scaleups. Hurnaus erzählte, was bei B2C-Abos entscheidend ist und welche Erfahrungen Tractive auf dem Weg zu einem Jahresumsatz von mittlerweile mehr als 100 Millionen Euro gemacht hat. Auf der OMR-Bühne erzählt Hurnaus: “Wir machen weit über 100 Millionen Umsatz, haben über eine Million Abonnenten.”

“Technisch verkaufen wir ein Smartphone mit einer SIM-Karte. Wir zahlen alle Mobilfunkgebühren für den Kunden, und der Kunde zahlt uns dies ab”, erklärt Hurnaus das Modell des Haustier-Trackers. Erhältlich sind die Tracker allerdings nur mit einem dazugehörigen Abomodell.

Damit Abomodelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und das nicht reine Abzocke ist”. Nach reichlichen Erfahrungswerten bot Tractive schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Intelligente Abo-Modelle: Das Geheimnis des Recurring Revenues

Damit gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich fällt der Monatspreis mit der Abodauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus. Die Hardware – sprich der Haustier-Tracker – würde zwar mit Verlust verkauft, durch Abo-Einnahmen würde man aber bald pro zahlendes Mitglied wieder positiv. Erhältlich sind die Tractive-Abomodelle in einem Kostenrahmen von fünf bis 13 Euro monatlich.

Das Geheimnis für positiven Cashflow und einen Annual Recurring Revenue (ARR) steckt also im Abomodell des PetTechs: “Als Business waren wir schon Cashflow positiv, lange bevpr es sexy war, dass man Cashflow positiv ist”, so CEO Hurnaus in seinem OMR-Talk.

Durch die Vorauszahlung des monatlichen, jährlichen oder zwei-jährigen Abomodells, würde das Scaleup bereits im Vorhinein Umsatz machen. Die bezahlten Leistungen würden von den Abonnenten erst in den darauffolgenden Monaten sukzessive abgerufen.

Allerdings ruht sich Tractive auch bei einem ARR von 100 Millionen Euro nicht auf seinen Lorbeeren aus: Auch mit Kündigungen müsse man richtig umgehen – und “verstehen, warum man Abonnent:innen verliert”, so Hurnaus – und hebt indes die hohe Bedeutung von Alternativ-Angeboten zur Kundenbindung hervor. So etwa Rabatte und kostenfreie Ersatzgeräte bei Verlust.

Haustier-Versicherer und Vier-Tage-Woche

Neben seiner multinationalen Tätigkeit und der erfolgreichen Einführung der Vier-Tage-Woche erhielt Tractive auch die Auszeichnung zur European Pet Company of the Year 2024. Zuletzt startete das Scaleup einen neuen Geschäftszweig: Erst im Februar dieses Jahres stellte sich das Unternehmen mit “Tractive Pet Cover” als internationaler Haustier-Versicherer vor. Tätig ist es damit schon in Übersee – so unter anderem in den USA und Großbritannien.

Vor Kurzem folgte ein weiterer Meilenstein zur Freude aller sportbegeisterten Haustier-Besitzenden: Tractive startete eine Kooperation mit der Fitness-App Strava, wie brutkasten berichtete.

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