26.07.2019

Digital Entrepreneurship Summer Program: Elf Startups pitchten im Talent Garden

Als Finale des Digital Entrepreneurship Summer Program der Talent Garden Innovation School haben die elf teilnehmenden Startups ihre Ideen vor einer hochkarätigen Jury gepitcht. Der Hauptpreis geht dabei an Book a Street Artist aus Berlin.
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(c) Sebastian Kreuzberger / Talent Garden
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Für zwei Wochen haben elf internationale Startups am Digital Entrepreneurship Summer Program der Talent Garden Innovation School teilgenommen. Hier verfeinerten die Gründer ihre Kenntnisse in diversen Bereichen des Unternehmertums. Als Finale des Programss pitchten sie vor einer Jury, bestehend aus Thomas Ecker (Tecnet Equity), Niki Futter (Compass-Verlag & AAIA), Thomas Gabriel (EY), Tobias Görgl (Austria Wirtschaftsservice), Jasmina Henniova (Pioneers), Istvan Kovacs (Raiffeisen Bank international), Gerald Pollak (capital300), Gregor Posch (Wirtschaftagentur Wien), Peter Skala (Querdenke) und Lekha Thailayil (aws Gründerfonds).

Bildergalerie: Die finale Pitching-Session

 

Der Hauptpreis des Pitchings, eine sechsmonatige Mitgliedschaft im Talent Garden, geht an das Startup “Book a Street Artist”. Der Talent Garden selbst vergibt eine weitere sechsmonatige Mitgliedschaft an das Startup Smart Sender. Gleich doppelt gewann das Startup InvoPay, welches einen Investment Ready Evaluation Workshop von Tecnet Equity ebenso wie einen Vorrat an Cold Brew Coffee von J. Hornig bekommt. Ebenso ist Marschpat – das einzige österreichische Startup im Programm – ein Doppel-Gewinner: Die Gründer können sich über einen Businessplan & Funding Strategy Workshop des aws Gründerfonds ebenso wie über einen Investoren-Pitch freuen, der von der aaia organisiert wird.

Das Startup Traffel gewinnt eine einjährige Mitgliedschaft bei Female Shapers, bereitgestellt von The Female Factor, im Wert von 300 Euro, iRoboInvest gewinnt eine 60minütige Remote Consulting Session mit der Raiffeisen Bank International und das deutsche Startup IndeeWork gewinnt eine Consulting Session mit EY.

Video: Live-Talk nach den Pitches im Talent Garden

Straßenkünstler einfach online buchen

Book a Street Artist wurde 2013 in den Straßen Lissabons gegründet, nun sitzt das Startup in Berlin. Auf der Plattform können Marketingverantwortliche und Eventmanager Straßenkünstler buchen. So buchte der IT-Konzern Cisco zum Beispiel eine Trommelgruppe für ein Event, BMW ließ eine Location von einem Graffitikünstler gestalten. Im Schnitt zahlen die Kunden 1200 Euro für eine Buchung, bisher wurden schon rund 1,5 Millionen Euro Buchungsvolumen über die Plattform bewegt.

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A propos Kunst und Musik: Das österreichische Startup Marschpat hat sich die Digitalisierung von Blasmusikkapellen auf die Fahne geschrieben. Dabei werden die alten Notenhefte aus Papier durch Reader mit eInk-Displays ersetzt, auf denen die Noten dargestellt werden. Die “Playlists” werden dabei zentral erstellt und drahtlos auf die Geräte der Musiker übertragen. “Wir sind somit das Spotify der Blasmusikkapellen”, sagt Co-Founderin Carina Eigner im Pitch.

Vier FinTechs unter den elf Startups

Ein ganz anderes Geschäftsmodell verfolgt InvoPay, ein Startup aus Weißrussland. Dieses liefert eine neue Payment-Lösung für Smartphones, bei der die App des Händlers mit der App der Bank verknüpft wird. Der User muss dazu nur im Checkout-Prozess die jeweilige Banking-App auswählen und dort die Zahlung genehmigen. Das Startup selbst liefert dafür bloß ein SDK und benötigt daher selbst keine Banklizenz.

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Andere FinTechs im Programm waren iRoboInvest, Vestinda und FinPlay. iRoboInvest ist ein Robo-Finanzberater, den Banken in ihre Dienste integrieren können, um attraktiver für Millenials zu sein. Der komplette Prozess der digitalen Finanzberatung wurde  digitalisiert und automatisiert – damit soll es den Banken erleichtert werden, Herausforderern wie N26 die Stirn zu bieten, heißt es im Pitch. In eine ähnliche Kerbe schlägt Vestinda, eine Plattform für Vermögensverwaltung: Hier liegt der Fokus allerdings darauf, Investoren mit unabhängigen Finanzberatern zu vernetzen. Auch hier sind Millenials die Zielgruppe, die bei der Altersvorsorge unterstützt werden.

Deutlich jünger ist hingegen die Zielgruppe von FinPlay, ein Startup aus Rumänien. FinPlay hat das Ziel, Kindern über Handyspiele Finanzbildung zu vermitteln. Die App selbst soll gratis sein und gemeinsam mit Banken, NGOs und Bildungsministerien bekannt gemacht werden.

Marketing, Handwerker, Städte: Alles wird smart

Ein B2B-Produkt kommt wiederum vom Startup Smart Sender aus Estland, welches sich dem Retention Marketing via AI verschrieben hat. Der Marketing-Mitarbeiter soll hier nur noch die Werbematerialien in das System einspielen – die Software entscheidet anschließend, wann sie welchem Kunden welche Werbebotschaft über welchen Kanal ausspielt. In diesem Jahr rechnet das Startup damit, eine Viertelmillion Euro an Umsatz zu machen.

Das deutsche Startup Indeework widmet sich wiederum Handwerkern und Servicetechnikern. Hier wird den Unternehmen eine Software geboten, mit der sie die Einsatzplanung der Mitarbeiter automatisieren können. Dies geschieht, indem historische Daten via Machine Learning automatisiert werden. Für öffentliche Stellen hat wiederum das Startup Geo Things aus Taiwan eine Lösung: Eine Plattform, die relevante Daten sammelt und diese im Fall einer Naturkatastrophe bereitstellt, damit Einsatzkräfte schneller reagieren können.

Lösungen für den Tourismus

Zwei Startups haben sich schließlich noch dem Thema Tourismus gewidmet. Local’s Lore ist eine Whitelabel-Lösung, mit der Unternehmen aus der Reisebranche ihre Dienste digitalisieren und lokale Geschäfte promoten können. Das Startup Traffel aus Estland sucht wiederum außereuropäische Flüge unter 300 Euro und stellt diese den Reisenden vor.

Die Startups haben an dem Programm unter anderem deswegen teilgenommen, weil sie im österreichischen Markt Fuß fassen wollen. So zählt Indeework zum Beispiel schon jetzt Vattenfall und die Leipziger Stadtwerke zu seinen Kunden, in Österreich stehen Kooperationen mit den Wiener Linien und Wien Energie kurz bevor.

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Gründerteam von Scavenger AI: Felix Beissel und Maximilian Hahnenkamp (c) Scavenger AI
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Scavenger AI spezialisiert sich darauf, die Datenanalyse für Unternehmen zu vereinfachen. Ziel sei es, Lösungen bereitzustellen, die es Anwender:innen ermöglichen, „schnelle Antworten auf komplexe Fragestellungen zu erhalten, ohne auf umfangreiche IT-Ressourcen angewiesen zu sein“.

Nach der kürzlichen Einführung der Software zeigt sich bereits positive Resonanz: Innerhalb nur eines Monats gewann das Startup vier neue Unternehmen als Kunden hinzu und konnte seinen Umsatz steigern.

Markteinführung nach 1,1 Mio. Euro Finanzierung

Nach einer erfolgreichen Finanzierungsrunde im ersten Quartal 2024 erreicht Scavenger AI nun einen weiteren wichtigen Meilenstein: Die Software des Unternehmens wird offiziell auf dem Markt eingeführt. Bereits im April 2023 hatte sich das Startup eine Pre-Seed-Finanzierung in Höhe von 1,1 Millionen Euro gesichert, wie brutkasten berichtete. Das gewonnene Kapital floss in die Weiterentwicklung und Marktreife des Produkts.

Zu diesem Anlass äußert sich der österreichische Co-Founder Maximilian Hahnenkamp gemeinsam mit Co-Founder Felix Beissel: „Wir freuen uns sehr, dass das Produkt so gut von unseren Kunden angenommen wurde. Das zeigt uns, dass wir ein echtes Problem lösen und einen Mehrwert für Unternehmen stiften“.

2025: Verträge mit Gesamtvolumen von 200.000 Euro gesichert

Nur einen Monat nach dem offiziellen Markteintritt kann Scavenger AI bereits vier namhafte Kunden aus unterschiedlichen Branchen gewinnen: Telekommunikation, Supply Chain, Kosmetik und Einzelhandel. Dadurch erreichte das Startup nach eigenen Angaben einen monatlich wiederkehrenden Umsatz von über 10.000 Euro.

Zu den bisherigen Kunden zählen unter anderem der Fußballverein Austria Wien, die Strategie- und Managementberatung Concern Consulting sowie der Essenslieferdienst Snap Kitchen. Im nächsten Jahr soll das Wachstum weitergehen: Für das Jahr 2025 schließ das Unternehmen bereits Verträge mit einem Gesamtvolumen von über 200.000 Euro ab.

Scavenger AI soll als “KI-Unternehmensberater” fungieren

Das in Frankfurt ansässige Startup Scavenger AI hat es sich zur Aufgabe gemacht, Unternehmen dabei zu unterstützen, wichtige Erkenntnisse aus einer Vielzahl von Rohdaten zu gewinnen. Mit der neuen Software können Firmen ihre Daten hochladen und mit verschiedenen Datenbanken verknüpfen. Laut dem Produktversprechen ermöglicht die Lösung Mitarbeitenden, Fragen zu stellen, die von der KI „in wenigen Sekunden“ beantwortet werden. Dabei durchsucht die Software sämtliche Tabellen in der Datenbank und liefert die Ergebnisse in Form von statistischen Analysen, Tabellen oder Grafiken.

Seit seiner Gründung im Jahr 2023 entwickelt Scavenger AI KI-Tools, die Unternehmen eine effizientere Entscheidungsfindung und folglich auch größere Erfolge ermöglichen sollen. Die Plattform fungiert als eine Art „KI-Unternehmensberater“ und verspricht, durch komplexe Datenanalysen Antworten auf zentrale Geschäftsfragen bereitzustellen.

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