05.12.2023

Digicust: Schwechater Zoll-Startup erhält 1,6 Mio. Euro Investment

Mit dem frischen Kapital möchte Digicust neue Märkte erschließen und einen globalen Rollout einleiten.
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Digicust, Zoll, Zollabwicklung
(c) Digicust

Das in Schwechat angesiedelte Startup Digicust hat sich auf die Digitalisierung von Zollabwicklungen für Spediteure spezialisiert. Nach den zwei Investments von Februar und März 2023 folgt nun das dritte innerhalb eines Jahres für das Unternehmen aus Niederösterreich.

Neben den beiden bisherigen Finanzierungen und der staatlichen Förderung wurde die nun größte Kapitalspritze von einer Privatperson getätigt und damit endgültig die Seed-Runde des Startups beendet.

Digicust: Drittes Investment gar nicht im Plan

“Grundsätzlich wäre unsere Investmentrunde nach den ersten zwei Investments dieses Jahr abgeschlossen gewesen, wir haben uns jedoch nach intensiven Gesprächen dazu entschlossen, das Angebot eines Schweizer Privatinvestors anzunehmen. Mit dem frischen Kapital wollen wir unsere Lösungen nun global ausrollen und neue Märkte erschließen”, sagt Borisav Parmakovic, CEO und Mitgründer.

Digicust setzt bei der Digitalisierung von Zollabwicklungen auf seinen virtuellen Zollroboter namens Dexter IDP, der den kompletten Prozess der Zollabwicklung automatisiert – angefangen von der Übermittlung der Zollunterlagen bis hin zur Erstellung der fertigen Zollanmeldung.

Über 50.000 Zollanmeldungen

2022 konnten laut den Gründern indirekt über 50.000 Zollanmeldungen von mehr als 700 Industrieunternehmen ausgefüllt werden. Laut eigenen Angaben adressiert das niederösterreichische Startup ein Marktpotenzial von 60 Milliarden Euro weltweit.

“Wir erleben seit knapp einem Jahr einen regelrechten ‘Hype’, was unser Produkt und seine Möglichkeiten angeht”, sagt Matthias Pfeiler, Digicust-CMO und Mitgründer. “In der Vergangenheit waren KI-Lösungen für Kundinnen und Kunden schwer greifbar, der Need wurde oft nicht erkannt. Gerade in einer sehr charakteristischen Branche, wie der unseren, ist es schwer, alte Muster und Prozesse aufzubrechen. Das Verständnis für KI und welche Erleichterungen sie in anderen Bereichen des Lebens mit sich bringt, hat auch bei uns die Nachfrage deutlich erhöht.”

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AI in a Box kommt tatsächlich als Box | (c) Conquest Werbeagentur GmbH
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Dass man sensible Firmeninformationen besser nicht mit den großen bekannten KI-Sprachmodellen, ChatGPT und Co, verarbeiten sollte, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Und es hat mehrere Anbieter auf den Plan gerufen, die Lösungen mit entsprechendem Datenschutz versprechen – etwa weil das Sprachmodell auf lokalen Servern betrieben wird. Das Linzer Unternehmen schorn.io reiht sich in die Liste dieser Anbieter ein und bietet mit “AI in a box” dennoch eine ungewöhnliche Lösung.

“Sie können sich AI in a Box ähnlich einem Netzwerkdrucker vorstellen”

Das Sprachmodell wird im Angebot des Unternehmens nämlich tatsächlich in einer Box geliefert. Die KI läuft auf einem kleinen Hardware-Device, das sich ins bestehende Netzwerk integrieren lässt, und kann dort komplett offline und lokal, also ausschließlich innerhalb des Intranets, genutzt werden. “Sie können sich AI in a Box ähnlich einem Netzwerkdrucker vorstellen, der für eine definierte Anzahl von Benutzer:innen verfügbar ist”, sagt schorn.io-CEO Thomas Schorn. Es sei wortwörtlich “eine KI zum Angreifen”.

Offline-Betrieb zur Einhaltung von Datenschutzrichtlinien

Besonders in Branchen, die sensible Daten verarbeiten, wie Recht, Finanzen und Personalwesen, sei der Offline-Betrieb entscheidend für die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien, argumentiert man bei schorn.io. Zudem sei die Lösung im Vergleich zu umfangreichen Cloud-Lizenzen kostengünstig. Genutzt werden könne sie etwa in den Bereichen Softwareentwicklung, Assistenz und Buchhaltung, Marketing und Kundensupport, Personalmanagement, Projektmanagement, Rechtsberatung und Vertrieb.

“Meeting in der Box” als konkreter Anwendungsfall

Schorn.io nennt dazu einen konkreten Anwendungsfall von “AI in a box”. “Besonderes Beispiel ist die Nutzung als ‘Meeting in der Box’: Die Transkription von vertraulichen Gesprächen in Echtzeit generiert automatische Protokolle und To-Do-Listen, die direkt in bestehende Workflows integriert werden können”, heißt es vom Unternehmen.

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