06.09.2018

Difacturo: 500.000 Euro Kapitalspritze für Steirer FinTech-Startup

Das FinTech-Startup Difacturo aus Gleisdorf in der Steiermark hat ein System für E-Rechnungen entwickelt. Von FFG und der deutschen Investment-Gesellschaft CIB gab es nun mehr als 500.000 Euro Kapital.
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Difacturo E-Rechnung FinTech-Startup Gleisdorf Steiermark
(c) difacturo: (vlnr.) Wolfgang Lamot, CTO und Co-Founder difacturo GmbH, Ulrich Brandner, CEO und Investor von CIB Software GmbH, Rainer Kandlhofer, CEO und Founder difacturo GmbH, Frank Seboldt, Business Development CIB Software GmbH

Rainer Kandlhofer, Gründer und CEO von Difacturo, ist in seiner Wortwahl nicht zimperlich. “Es ist absurd! Alles ist digitalisiert: Vom Boardingpass bis zum Termin beim Frisör funktioniert alles vollautomatisiert und papierlos. Nur die Rechnung bleibt gedruckt und hirnlos”, lässt er sich in einer Aussendung zitieren. Das FinTech-Startup mit Sitz in Gleisdorf in der Steiermark will mit seinem System eine Infrastruktur bieten, “um elektronische Rechnungen systemunabhängig von A nach B, schnell, sicher, kostengünstig und revisionssicher zu verarbeiten”.

+++ Dífacturo ist eines von 12 Startups auf der Börsianer Messe ’18 +++

“Sei großartig, tue Gutes und habe dabei wilden Spaß”

Für dieses Vorhaben gab es nun eine Kapitalspritze. Von FFG und der deutschen Investment-Gesellschaft CIB kommen insgesamt mehr als 500.000 Euro. Wie sich der Betrag genau auf FFG-Förderung und CIB-Investment aufteilt, wurde nicht bekanntgegeben. “CIB ist viel mehr als ein Investor: Ein perfect Match oder eine typische Liebesheirat”, sagt Kandlhofer. Der Investor besitze das Know-how und Netzwerk, Difacturo rasch auch in Deutschland am Markt zu etablieren. “Und sie haben vor allem dieselbe Grundeinstellung als Unternehmer: Sei großartig, tue Gutes und habe dabei wilden Spaß”.

Difacturo mit Entwicklern in Gleisdorf, München und am AIT

Das Geld wird dem Vernehmen nach primär in die Produktentwicklung fließen. Entwickler in Gleisdorf und München sowie beim Austria Insitute of Technology würden nun an der Difacturo E-Rechnung arbeiten, heißt es in der Aussendung. Konkret arbeitet das FinTech-Startup mit einem dezentralen Cloud-basierten Netzwerk, das unabhängig von Systemen eine einfache und sichere E-Rechungs-Lösung bieten soll. Dabei betreibt Difacturo ein B2C, ein B2B und ein B2G-Modell. Ansprechen will man also alle, von einzelnen KonsumentInnen über KMU, Großkonzerne bis zu öffentlichen Instituionen.

Alle Rechnungen am Smartphone

“Für jedes Hot Dog bekommen wir einen Zettel – bedruckt auf klimafeindlichem Thermo-Papier bedruckt mit Zaubertinte die nach zwei Wochen wieder verschwindet. Aber wenn wir dann die Garantie-Rechnung für den Fön brauchen ist sie verlegt oder verblasst. Das wollen wir ändern”, sagt Kandlhofer. Rechnungen als Anhänge in E-Mails seien zumindest fragwürdig nach DSGVO und es sei “wirtschaftlich unsinnig”, Bilder von Rechnungen zu verschicken. Für Betriebe stecke in der E-Rechnung also ein enormes Einsparungs-Potential und für kleinere Unternehmen würden sich Buchhaltung und Rechnungslegung vereinfachen. KonsumentInnen hätten durch die Lösung von Difacturo in Zukunft alle Rechnung direkt am Smartphone gesammelt.

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Video-Interview: Megatrends am Kapitalmarkt und Entwicklungen im FinTech-Bereich

Live aus dem Finanzministerium zu den Megatrends am Kapitalmarkt

Finanzminister Hartwig Löger, Bundesministerium für Finanzen, Oberbank AG Generaldirektor Franz Gasselsberger und Börsianer-Chefredakteur Dominik Hojas, live über die #Megatrends am #Kapitalmarkt, die Finanzierungschancen für Startups & KMUs, aktuelle Themen aus dem FinTech Beirat uvm, dass im Rahmen der Börsianer Messe 18 besprochen wird.

Gepostet von DerBrutkasten am Montag, 3. September 2018

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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