09.09.2020

Die World Anxiety Map von Pocketcoach zeigt, wie ängstlich die Menschen derzeit sind

Wie haben sich Panikattacken und Angstzustände durch Corona entwickelt? Das Startup Pocketcoach schafft mit der World Anxiety Map mehr Klarheit.
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Die Anxiety Map von Pocketcoach.
Die Anxiety Map von Pocketcoach. (c) Pocketcoach

Bedingt durch das Coronavirus, den Lockdown und die daraus resultierende wirtschaftliche Unsicherheit hat es vielerorts eine Zunahme an Angstzuständen und Panikattacken gegeben. Menschen fürchten sich davor, sich mit Covid-19 zu infizieren, geliebte Verwandte zu verlieren oder bedingt durch einen Jobverlust in finanzielle Nöte zu geraten. Doch wie schlimm sind die psychologischen Folgen der Pandemie wirklich? Dieser Frage geht das österreichische Startup Pocketcoach mit der “World Anxiety Map” nach. Sie wurde diese Woche auf Producthunt gelaunched.

So funktioniert die World Anxiety Map

Wer die Website auf der URL worldanxietymap.com aufruft, bewertet auf einer Skala, wie ängstlich er gerade ist. Abschließend bekommt man die aggregierten Ergebnisse auf einer Weltkarte angezeigt. Je dünkler das jeweilige Land eingefärbt ist, desto höher der Wert. Wenn man mit der Maus über das jeweile Land fährt, so erfährt man nicht nur den aktuellen Wert, sondern auch die Anzahl der abgegebenen Antworten.

Datenschutz auf der Anxiety Map

Pocketcoach betont dabei, dass die World Anxiety Map keine persönlichen Daten sammelt und dass die Daten nur genutzt werden, um ein allgemeines Rating pro Land zu erstellen. Die IP-Adresse wird genutzt, um den User korrekt dem jeweiligen Land zuzuordnen. Danach wird die IP-Adresse aber wieder aus der Datenbank gelöscht. Die Website nutzt keine Cookies oder andere Tracking-Technologien, heißt es weiter.

Das Länder-Rating beruht ausschließlich auf den Anxiety-Angaben der User. Wenn also zu einem Land keine Daten angezeigt werden, dann bedeutet das, dass aus dem jeweiligen Land noch keine Daten vorliegen.

Warum Pocketcoach die Anxiety Map entwickelte

Das Startup Pocketcoach hatte Ende 2019 die erste Version seiner App präsentiert, welche bei der Bekämpfung von Stress und Ansgtstörungen helfen soll. Der brutkasten hatte die Pocketcoach-App damals gestestet.

“Während der Pandemie haben wir eine verstärkte Aktivität unserer User bemerkt,” schreibt dazu Flavia Alexe aus dem Pocketcoach-Team auf Producthunt: “Wir wollten sehen, wie dies mit dem allgemeinen Angstniveau korreliert und ob es einen Trend gibt, den wir erkennen können.”

Das Team habe sich umgesehen, aber keine aktuellen Daten für 2020 gefunden: “Also beschlossen wir, diese Karte zu erstellen, auf der die Menschen ihre Ängste bewerten können und die in Echtzeit angezeigt wird. Unsere Hoffnung ist, dass sie die emotionale Temperatur der Welt erfasst.”

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Gründer Oskar Smrzka (vordere Reihe, links) (c) LISAvienna

Das Unternehmen rund um Gründer und Forscher Oskar Smrzka setzt auf eine Lösung für ein bekanntes Problem: Die wiederholte Anwendung von Biologika kann Immunreaktionen auslösen, bei denen Anti-Arzneimittel-Antikörper (ADAs) entstehen. Diese beeinträchtigen die Wirksamkeit der Medikamente erheblich.

Ablevia biotech GmbH, mit Sitz in Wien, entwickelte Therapeutika, um solche unerwünschten und krankheitsauslösenden Antikörper gezielt zu entfernen. Für ihren Beitrag zur Verbesserung des Gesundheitssystems erhielt das Startup am Samstag den Innovation Prize von Boehringer Ingelheim.

Unterstützung von Life-Science-Unternehmen

Der Boehringer Ingelheim Innovation Prize würdigt die Herausforderungen und das Engagement, die mit der Gründung eines neuen Unternehmens verbunden sind. Ziel der Auszeichnung ist es, den Innovationsprozess zu fördern und herausragende Life-Science-Unternehmer zu unterstützen.

Guido Boehmelt, Leiter von Research Beyond Borders bei Boehringer Ingelheim Wien, sagt zur Auszeichnung: „Ablevia ist ein hervorragendes Beispiel für die Art anwendungsorientierter Forschung, die wir damit gerne unterstützen. Sie haben einen verblüffend innovativen Ansatz ausgearbeitet, der ein sehr wichtiges Problem grundlegend lösen könnte, welches häufig bei der Entwicklung und klinischen Anwendung von therapeutischen Biologika auftritt. Die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten dieses Ansatzes, die von Ablevia mit überzeugenden Daten untermauert wurden, hat die Jury beeindruckt“.

Im Rahmen der Auszeichnung stellt Boehringer Ingelheim dem Startup kostenfreie Büro- und Laborflächen sowie Mentoring-Programme zur Verfügung. Diese Unterstützung bietet Ablevia „wertvolle Ressourcen, um seine vielversprechenden Ansätze weiterzuentwickeln“, heißt es in der Aussendung.

Entwicklung von Medikamenten im Fokus

Der Boehringer Ingelheim Innovation Prize entstand im Jahr 2015 in Boston. Er verfolgt das Ziel, das Wachstum junger Unternehmen zu fördern und ihnen zu ermöglichen, sich auf die Entwicklung bahnbrechender Medikamente zu konzentrieren. Seit 2020 wird dieser renommierte Preis auch in Österreich verliehen. Weltweit wurden seither über 20 Unternehmen mit Preisen im Gesamtwert von mehr als 1 Million US-Dollar ausgezeichnet.

Oskar Smrzka, Gründer von Ablevia, zeigte sich dankbar für die Anerkennung: „Wir sind davon überzeugt, dass unser Ansatz der selektiven und schnellen Entfernung von schädlichen und unerwünschten Antikörpern den Patientinnen und der Wissenschaft in vielen therapeutischen Bereichen dienen kann: von der präklinischen Prüfung menschlicher Biotherapeutika im Tierversuch bis hin zur Behandlung seltener Krankheiten und Krebs. Das Unternehmen widmet sich der kontinuierlichen Verbesserung der Sicherheit und Wirksamkeit von Biotherapeutika für Patientinnen, die mit ADA-Problemen konfrontiert sind, sowie den Bemühungen, den Zugang zur Gentherapie zu verbessern“.

Ablevia entwickelt SADC-Technologie

Das 2018 gegründete Startup Ablevia spezialisiert sich auf präklinische Forschung und Entwicklung. Gemeinsam mit Co-Founder Christof Paparella entwickelte Oskar Smrzka peptidbasierte Verbindungen namens SADC (Selective Antibody Depletion Compounds). Diese ermöglichen es, schädliche Antikörper gezielt zu entfernen, ohne dabei das Immunsystem zu beeinträchtigen. Ziel des Unternehmens ist es, ein therapeutisches Verfahren zu etablieren, das krankheitsverursachende und medikamentenneutralisierende Antikörper schnell und präzise beseitigt.

Das Startup erhielt private Investitionen durch Bundesinstitutionen, die Ablevia dabei unterstützten, seine “SADC-Technologie und Unabhängigkeit in der frühen Seed-Phase aufzubauen”. Ablevia erhielt in der Vergangenheit Förderungen von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und der Wirtschaftsagentur Wien. Darüber hinaus wurde es durch eine Seed-Finanzierung der österreichischen Förderbank aws unterstützt.

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