16.08.2023

Die Post fährt jetzt mit Pflanzenöl

Die Österreichische Post hat einen Testversuch gestartet und betreibt sechs LKW ihrer Flotte mit sogenannten "Hydrotreated Vegetable Oils (HVO)". Dabei handelt es sich um einen erneuerbaren Treibstoff, der aus Abfällen, Fetten, pflanzlichen Reststoffen und Pflanzenölen hergestellt werden kann.
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(c) Österreichische Post AG

Insgesamt zählt die Post unter ihren mehr als 10.000 Fahrzeugen 170 LKW, die täglich Pakete durch ganz Österreich transportieren. Ab sofort sind sechs von diesen 170 Lastkraftwagen zu Testzwecken mit erneuerbaren Treibstoff unterwegs, wie Post am Mittwoch bekannt gab. Konkret handelt sich dabei um sogenannte “Hydrotreated Vegetable Oils” (HVO), die aus Abfällen, Fetten, pflanzlichen Reststoffen und Pflanzenölen hergestellt werden.

Ohne technische Umrüstung

“Das Ziel der Post ist es, völlig emissionsfreie LKW einzusetzen. Bis zur Praxisreife von Wasserstoff- und E-LKW werden wir jede Brückentechnologie testen, die schon jetzt zur Einsparung von Emissionen beitragen kann”, so Peter Umundum, Vorstandsdirektor für Paket & Logistik der Österreichischen Post AG.

HVO lässt sich ohne technische Umrüstung in Dieselmotoren einsetzen. Laut Hersteller:innenangabe können im Vergleich zu fossilem Diesel über den Produktlebenszyklus hinweg bis zu 90 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden, so die Post in einer Aussendung.

Einsatzgebiet Wien und Graz

Von Juli bis September werden in den Großräumen Wien und Graz je drei LKW der Post mit HVO-Betankung eingesetzt. Die Fahrzeuge sind laut der Post auf ihren täglichen Postkursen zwischen Logistikzentren, Zustellbasen und Post-Geschäftsstellen im Einsatz und transportieren Pakete, Werbesendungen, Briefe und Printmedien.

Im Testzeitraum sollen die Fahreigenschaften, der Treibstoffverbrauch sowie die tatsächlich erreichbaren CO2-Einsparungen im Praxisbetrieb ermittelt werden. Die Betankung der LKW erfolgt mit Treibstoff bei Tankstellen mit eigenen HVO-Zapfsäulen in Graz und Wien.

Der verwendete HVO-Treibstoff unterliegt laut der Post der europäischen Erneuerbaren-Energie-Richtlinie (RED II). Sie soll sicherstellen, dass Biokraftstoffe keine negativen Auswirkungen auf die Nahrungsmittelproduktion, die Umwelt oder die soziale Nachhaltigkeit haben.

E-LKWs und Wasserstoff

HVO ist allerdings nicht die einzige Technologie, die von der Post derzeit getestet wird. Im Rahmen des Förderprogramms Emissionsfreie Nutzfahrzeuge und Infrastruktur (ENIN) hat die Post Förderansuchen für insgesamt vier emissionsfreie LKW eingereicht und erhalten.

Die erste Fördereinreichung umfasst den Test von zwei E-LKW. Damit sollen zwei Diesel-LKW ersetzt werden, die derzeit an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr zwischen dem Logistikzentrum in Wien-Inzersdorf und dem Flughafen Wien-Schwechat pendeln. Am Gelände des Logistikzentrums soll zudem eine eigene Schnellladestation installiert werden, um die Fahrzeuge rasch wieder auf die Strecke schicken zu können. Abhängig vom Förderbescheid und der Lieferzeit der Fahrzeuge rechnet die Post mit einem Einsatz im zweiten Quartal 2024.
 
Mit der zweiten Fördereinreichung sollen zudem zwei Wasserstoff-LKW getestet werden. Die Routenplanung erfolgt entlang vorhandener Tankstellen für Grünen Wasserstoff, die derzeit in Tirol und Wien zur Verfügung stehen. Weitere Tankstellen mit Grünem Wasserstoff sind laut der Post bereits in Planung und sollen in naher Zukunft sämtliche Hauptverkehrsrouten des Landes abdecken.

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PÜSPÖK
(c) PÜSPÖK/Alex Lang Photography - PÜSPÖK Agrar-Photovoltaikpark Nickelsdorf II.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt der Püspök Unternehmensgruppe 80 Millionen Euro für die Errichtung von sechs Agrar-Solarfarmen im österreichischen Burgenland zur Verfügung. Dieses Vorhaben wird gemeinsam mit der Erste Bank der österreichischen Sparkassen realisiert, die zusätzlich ein Darlehen von 43 Millionen Euro bereitstellt. Davon wiederum werden 28 Millionen Euro durch die EIB refinanziert.

Püspök: Ausbau erneuerbarer Energien

Bis Mitte 2026 werden in Nickelsdorf, Parndorf, Gattendorf und Mönchhof Agri-PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 257 Megawattpeak entstehen, ergänzt durch ein Batteriespeichersystem mit einer Kapazität von 4,1 Megawatt/8,6 Megawattstunden.

Diese Anlagen sollen in der Lage sein, den Strombedarf von 71.000 Haushalten zu decken und damit einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Versorgungssicherheit und Unabhängigkeit von Energieimporten leisten.

“Ein schneller Ausbau der erneuerbaren Energien ist entscheidend für die Dekarbonisierung der Wirtschaft. Die von Püspök geplanten Solarfarmen stellen einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer klimaneutralen Energieversorgung dar und tragen dazu bei, Europas Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten zu reduzieren”, sagte Thomas Östros, Vizepräsident der EIB.

REPowerEU

Die Projekte werden auf Grundlage von Marktprämienverträgen gemäß dem österreichischen Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz realisiert. Zusätzlich unterstützt der REPowerEU-Plan der Europäischen Union dieses Vorhaben mit dem Ziel, die europäische Abhängigkeit von fossilen Energieträgern rasch zu reduzieren. Dank REPowerEU kann die EIB 72 Prozent der Gesamtkosten von 144 Millionen Euro finanzieren.

“Die Unterstützung der Europäischen Investitionsbank und der Erste Bank ermöglicht uns die Realisierung von sechs Agrar-Photovoltaikparks, die einen Meilenstein auf unserem Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft darstellen. Mit einer Leistung von 257 Megawattpeak beschleunigen wir nicht nur den Weg zur Energieunabhängigkeit Österreichs, sondern leisten auch einen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele. Durch die Integration eines leistungsfähigen Batteriesystems sorgen wir für eine stabilere Einspeisung und entlasten damit die Netze”, erklärt Lukas Püspök, CEO von Püspök und Founding Partner von Push Venures. “Dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt für den Klimaschutz und eine lebenswerte Zukunft.”

Hans Unterdorfer, Firmenkundenvorstand Erste Bank Österreich, sieht die grüne Transformation der Wirtschaft als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit: “Gleichzeitig ist sie eine enorme Wachstumschance für innovative Unternehmen”, sagt er. “Mit dem Bau der Solarparks adressiert Püspök einen entscheidenden Erfolgsfaktor für eine erfolgreiche Zukunft, nämlich eine verlässliche und nachhaltige Energieversorgung. Daher freut es uns besonders, Partner dieses zukunftsweisenden Projekts sein zu dürfen.”

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